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Rezensionen zu
Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Marie Lacrosse

Das Weingut (2)

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Eindrucksvoll und mitreißend

Von: Azyria Sun

02.07.2022

Worum geht’s? Nachdem Irene erfahren hat, dass Franz ihr Halbbruder ist, hat sie alles hinter sich gelassen und versucht nun, sich ein neues Leben in Lambrecht aufzubauen. Dabei lernt sie Josef kennen, den Anführer einer Arbeitervereinigung, und beginnt, sich dort für die Rechte der Frauen einzusetzen. Meine Meinung: Im zweiten Teil ihrer Familiensaga „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ erzählt Marie Lacrosse die Geschichte um Irene Weber und die Familie Gerban weiter. Auch hier malt sie wieder auf ihre einzigartige Weise Bilder und Geschichten und verwebt gekonnt Fakten und Fiktion und es ist einfach nur schön und eindrucksvoll zu lesen. Für den zweiten Teil nutzt die Autorin drei Handlungsstränge. Einmal erzählt sie aus der Irrenanstalt in Klingenmünster von Franz Mutter, die dort zu Unrecht festgehalten und sediert wird. Ich mag Pauline einfach und ihre innere Stärke, wie sie im Laufe des Buches ihr Leben wieder in die Hand nimmt und am Ende alle nach ihrer Pfeife tanzen. In diesem Teil erfahren wir auch, wie früher in solchen Anstalten die Behandlung der Patienten gehandhabt wurde und es ist erschreckend, wie man diese Menschen einfach ruhiggestellt hat oder stundenlang in sog. Dauerbäder gelegt hat. Dann dürfen wir natürlich Irene begleiten. Sie gefällt mir immer noch gut. Und anhand ihres Weges in diesem Buch bringt uns die Autorin zugleich die Arbeitervereinigung näher und wie die Arbeiter begonnen haben, sich gegen die unwürdigen Arbeitsumstände in den Fabriken aufzulehnen. Es geht weiter um Kinderarbeit und um die Unfälle, die zugunsten des Profits billigend in Kauf genommen wurden. Mir gefällt, wie die empathische Irene sich auch in diesem Teil entwickelt. Stärker wird aber dennoch immer das Wohl der anderen mit im Blick hat. Und wir erleben auf dem Gut der Gerbans, wie die ehemaligen Elsässer eingedeutscht werden sollen. Wie die französische Bevölkerung nach dem deutsch-französischen Krieg von den Deutschen geächtet wurde. Und wie Franz hier mit einem bayerischen Pass zurück auf das Gut kommt und dort alles in die Hand nimmt. Wie er als Leiter des Weinguts Verantwortung übernimmt, sein Temperament zügeln lernt und wie er sich auf die Suche nach Irene macht, die Wahrheit herausfindet und meine Hoffnungen aus dem ersten Teil doch noch erfüllt werden. Ein wirklich schönes Buch, das uns in die aufregende Welt im Elsass der 1870er Jahre führt, eine spannende Zeit, in der alles im Wandel ist. Eine klare Leseempfehlung an alle, die historische Romane, basierend auf geschichtlichen Fakten, mögen! Fazit: Im zweiten Teil ihrer Familiensaga „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ führt Marie Lacrosse die Geschichte von Irene und Franz weiter. Wo im ersten Band der deutsch-französischen Krieg im Mittelpunkt war, da geht es jetzt um die Zustände in den Irrenanstalten, um Kinderarbeit und um die Gründung und die Aktionen der ersten Arbeitnehmervereinigungen sowie die ersten Arbeitsstreiks. Hier hat Irene, die den Anführer der Arbeitnehmervereinigung Josef kennengelernt hat, der sich ihr und ihrem Sohn annimmt, eine besondere Rolle. Sie kämpft sich hart durch das schwierige Leben in einer Tuchfabrik nach oben, setzt sich für die Arbeiterinnen ein und entwickelt ein ganz neues Selbstbewusstsein. Es ist wieder unglaublich mitreißend, wie die Autorin Fakten und Fiktion verwebt und ein plastisches Abbild der damaligen Zeit schafft, das mitreißt, entsetzt, zu Herzen geht und von dem man nicht genug bekommt. Und auch Pauline, die von ihrem Mann in einer Irrenanstalt eingewiesen wird, kämpft sich durch. Dies ist eine Geschichte über starke Frauen mit einem wunderschönen Happy End – wenn auch nicht für alle. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Das Cover: Das Cover zeigt in Hintergrund ein beeindruckendes Weingut inmitten der Weinberge. Die Farben sind sehr harmonisch abgestimmt, sodass eine neugierig machende Stimmung erzeugt wird. Insgesamt ist die Abbildung an den ersten Teil angelehnt und somit wird dem hohen Wiedererkennungswert Rechnung getragen. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmende Buchpräsentation. Die Geschichte: In diesem zweiten Band sind wir in den 1870er Jahren unterwegs. Es geht es um die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg, um die wirtschaftliche, auch die politische und gesellschaftliche Lage im Elsass und in der Pfalz. Sohn Franz kommt als Kriegsversehrter zurück und niemand kann oder will ihm sagen, wo das Dienstmädchen Irene, seine Geliebte sich jetzt aufhält. Er würde am liebsten wegziehen, aber einige Umstände erschweren dieses Ansinnen und zwingen ihn andere Wege zu gehen. Irene hat ihre Stelle als Dienstmädchen verloren und kämpft in der Fremde unter schwersten und unglaublichen Bedingungen in einer Fabrik, um das tägliche Brot und die Möglichkeit ihren kleinen Jungen Fränzel großzuziehen. Die Mutter von Franz wurde in ein Irrenhaus eingewiesen und wird mit unglaublichen Methoden therapiert und gequält. Sein Vater, versucht weiterhin den Besitzstand zu wahren, achtet mit allen Mitteln darauf nichts zu verlieren und abzugeben zu müssen. Die Schwester von Franz ist ebenso arrogant, wie im ersten Teil. Meine Meinung: Was für ein Buch, was für eine Spannung. Dieser zweite Teil hat mich noch mehr gefesselt, als der Erste und auch dieses Mal waren Franz und Irene meine absoluten Lieblingsprotagonisten. Sie haben mich erneut auf intensivste Art an ihrem Leben teilhaben lassen, das alles andere als leicht, ja aus heutiger Sicht gar unvorstellbar war. Schwerpunkte waren die Standesunterschiede, die wirtschaftlichen Gegebenheiten, das ungeheure Verhalten der Fabrikbesitzer und die daraus resultierende Not der Arbeiter. Auch der Blick hinter die Kulissen eines Irrenhauses der Zeit, jagte mir die Gänsehaut über den Rücken. Alle Protagonisten sind überzeugend und authentisch in ihrem zugewiesenen Handeln. Wie schon im ersten Teil von mir beschrieben, schreibt die Autorin in einer leicht verständlichen, flüssigen und ausdrucksstarken Sprache, die mich überzeugend in die damalige Zeit entführte. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben und da ich viele davon persönlich kenne, kann ich das explizit bestätigen. Die perfekte und feinsinnige Einarbeitung der Zeitgeschichte, gestattete mir, in eine Welt einzutauchen, die den Menschen alles abverlangte und mich vielfach erschütterte. Das alles setzt eine intensive und bemerkenswerte Recherche voraus. Die zahlreich wechselnden Erzählperspektiven sorgen für einen durchgängig hohen Spannungsbogen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Mein Fazit: Es ist ein Buch der Extra-Klasse, ein Buch, das zu meinen Highlights des Jahres gehört. Ich empfehle des Genusses wegen, den Teil 1 vorab zu lesen. Meine Begeisterung und meine Leseempfehlung teile ich hier gerne mit. Heidelinde von Friederickes Bücherblog

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Sehr gern bin ich in das Elsass zu den Protagonisten zurückgekehrt. "Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben" ist der zweite Teil von Marie Lacrosses Reihe um eine Weinhändlerfamilie im Elsass. Zum besseren Verständnis der Hintergründe ist es sinnvoll, mit dem ersten Band "Das Weingut - In stürmischen Zeiten" zu beginnen. Im zweiten Teil verfolgt der Leser gespannt, wie es mit Irene und Franz weiter geht. Gerade durch Maries Perspektive bekommt man einen guten Einblick in Wirtschaft und Gesellschaft der damaligen Zeit - die Zustände in den Fabriken, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter, das erste Aufkommen von Arbeiterverbänden, etc. Auch die Einblicke, die man durch Franz' Mutter bzw. ihren Aufenthalt in der Irrenanstalt erhält, lassen in Abgründe blicken. So ist auch der zweite Band mitreißend und einnehmend. Der Lesefluss ist sehr gut, Langeweile gibt es nicht und man fiebert mit jedem einzelnen Protagonisten mit. Natürlich möchte ich das Ende nicht vorwegnehmen, aber anmerken, dass ich jetzt ein wenig Angst habe, den dritten Band zu lesen...

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Dies ist, nach „In stürmischen Zeiten“, der zweite Band über „Das Weingut“ von Marie Lacrosse. Ging es im ersten Band um die Zeit des Deutsch-französischen Kriegs, so dreht sich die Handlung in diesem Folgeband um die wirtschaftliche und politische Lage der Nachkriegszeit. Im Mittelpunkt des Romans steht die Weinhändlerfamilie Gerban. Franz, der Sohn des Inhabers Wilhelm Gerban, kommt versehrt aus dem Krieg zurück und muss feststellen, dass seine Geliebte, das Dienstmädchen Irene, verschwunden ist. Niemand kann oder will ihm sagen, wie es dazu kam, was Irene dazu bewegt hat, ohne Abschied zu gehen. Was dahinter steckt, wissen diejenigen, die den ersten Band bereits gelesen haben. Da Band 1 nicht in sich abgeschlossen war, sondern mit einem gewaltigen Cliffhanger endete und vieles ungeklärt blieb, war ich sehr gespannt, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Aus diesem Grund empfehle ich auch, unbedingt Band 1 erst zu lesen. Zwar wird auch im vorliegenden Band auf vieles eingegangen, was sich damals abgespielt hat, aber die Informationen sind nicht umfassend, sondern bleiben eher vage. Zu den Charakteren kann ich sagen, sie machen allesamt eine starke Entwicklung durch, manche zum Positiven, manche auch eher umgekehrt. Die Handlung teilt sich in vier große Blöcke und innerhalb der fortlaufenden Kapitel noch in viele kurze Abschnitte, die in der Überschrift jeweils über Ort und Zeit informieren, wo und wann sich die beschriebenen Szenen abspielen. Geschickt lässt die Autorin bei den kurzen Abschnitten die Handlung am Ende offen, so dass man automatisch immer weiter lesen möchte, um schnell zu erfahren, wie es weiter geht. Obwohl die gesamte Handlung sehr geschichtsträchtig ist, liest sich der Roman flüssig, denn der Schreibstil ist sehr schön und eingängig. Es werden viele brisante Themen der damaligen Zeit angesprochen, beispielsweise das schwere Schicksal und die Ausbeutung der Arbeiterklasse und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der armen Menschen. Auch Kinderarbeit war damals an der Tagesordnung, und vor allem die Sicherheit der Arbeiter war oft nicht gewährleistet. Hier hat die Autorin ausgiebig recherchiert, und für ihre Charaktere gibt es häufig reale Vorbilder, wie sie im Nachwort erklärt. Auch das Leben und die Arbeit auf dem Weingut kommen nicht zu kurz, und man erfährt so einiges über den Weinanbau. Ein weiteres historisches Thema ist die politische Situation nach dem Krieg im annektierten Elsass. Viele Anordnungen der nun preußischen Regierung stürzten die ehemaligen Franzosen in schwere Identitätsprobleme. Außerdem erfährt man viel über die damalige Psychiatrie und die Behandlungsmethoden in einem Irrenhaus des 19. Jahrhunderts. All das spielt eine wichtige Rolle im Leben der Familie Gerban und wurde sehr gekonnt in die Handlung eingebunden. Wer das Cover des Buches betrachtet, erwartet vermutlich etwas ganz anderes, aber spätestens wenn klar wird, dass sich hinter dem Pseudonym Marie Lacrosse die Autorin Marita Spang verbirgt, wird klar, dass hinter dem schönen Titelbild keinesfalls ein seichter, romantischer Liebesroman steckt, sondern ein fundierter und exzellent recherchierter historischer Roman. Dieser zweite Band hat mir noch besser gefallen als der Vorgänger, denn diesmal ist das Ende rund und für mich zufriedenstellend. Anfangs bin ich davon ausgegangen, das „Das Weingut“ sei als Dilogie angelegt und wäre damit auch durchaus zufrieden gewesen, aber in Kürze erscheint der dritte Band. Momentan kämpfe ich noch mit mir, ob ich auch Band 3 lesen soll. Eine Leseprobe im vorliegenden Buch zeigt, dass sich die Handlung dann in eine völlig neue Richtung wendet. Wie gesagt, ich war mit dem Abschluss dieses Bandes mehr als zufrieden und bin mir momentan noch nicht sicher, ob ich wirklich erfahren möchte, wo die Geschichte weiter hinführt. Aber hier geht es ja in erster Linie um Band 2, und den kann ich absolut empfehlen.

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Es gibt Bücher die hebt man sich für besondere Augenblicke auf, so mache ich es zumindest. Und irgendwann war mir klar, dass ich dieses Buch für meinen Urlaub aufhebe, denn dann ist auch Band 3 nicht mehr weit und ich kann beide Bücher zeitlich nah hintereinander lesen. Ich habe es keine Minute bereut, dass ich mir dieses grandiose Buch aufgehoben habe. Das Cover passt sehr gut zum ersten Band, ich mag die aufwendige Gestaltung der Klappbroschur. Ein Kompliment an den Verlag. Der Klappentext umreist den Inhalt des Romans ganz gut, er nimmt zwar schon einiges vorweg, andere Erzählstränge vernachlässig er hingegen ganz. Zumindest einen Satz zur Geschichte um Franz Mutter Pauline hätte ich mir im Klappentext bzw. Kurzbeschreibung gewünscht. Die Story macht da weiter, wo der erste Band aufgehört hat. Es war erstaunlich, wie schnell man auch nach einer etwas längeren Zeit wieder im Geschehen war. Dies schafft die Autorin vor allen Dingen durch ihre gekonnte Szenenbeschreibung, die wieder einmal absolut erstklassig sind. Die Protagonisten entwickeln sich weiter und sowohl Irene, als auch Franz müssen den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen, an dem sie wachsen und die Welt mit anderen Augen betrachten. Aber auch die Nebenfiguren werden wie immer bei Marie Lacrosse alias Marita Spang hervorragend dargestellt, sowohl Pauline und Wilhelm Gerban, als auch Gregor und Ottilie Gerban oder Trude Ludwig und Dr. Klaus Bertram, um nur ein paar wichtige Nebenfiguren zu nennen. Die Spannung zieht der Roman aus verschiedenen Elementen, die die Autorin zu einer Geschichte verwebt: so geht es zwar in erster Linie darum, ob Irene und Franz wieder zueinander finden, aber es geht auch um das Weingut, um die Arbeiterrechte in Fabriken, um die Behandlung psychischer Störungen oder um die Lebensverhältnisse der einfachen Landbevölkerung, hinzu kommt dann noch der historische Hintergrund und fertig ist ein sehr gelungener Mix aus Fiktion und historischen Fakten. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich in diesem Band sehr, sehr gut. Teilweise konnte ich ihn kaum aus der Hand legen und hatte nahezu immer das Bedürfnis weiterlesen zu müssen. Der Roman wird von einem Verzeichnis der handelnden Personen sowie der wichtigsten Quellen, einem Glossar und einem Nachwort bzgl. Wahrheit und Fiktion abgerundet. Ich kann diesen Roman wirklich nur jedem Leser, egal ab Mann oder Frau, empfehlen, da er ein wahres Meisterwerk ist, welches die Elemente historischer Hintergrund, Familien- und Liebesgeschichte mit sozialkritischer Komponente vereint. Ich bedanke mich bei Marie Lacrosse für diesen hervorragenden zweiten Teil, der mir noch besser gefallen hat als der Auftaktband und ihre Geduld bzgl. meiner Rezension. Mein Dank geht ebenso an die Verlagsgruppe Random House und an den Goldmann Verlag besonders an Frau Carolina Teichmann Cravo.

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Auf diesen zweiten Band habe ich mich so sehr gefreut wie selten zuvor auf eine Fortsetzung. Und ich muss sagen, die Vorfreude hat sich gelohnt, denn die Fortsetzung ist mindestens ebenso gut wie Band eins, wenn nicht sogar ein klein wenig besser. Und auch dieses Mal freue ich mich schon jetzt auf den dritten und damit abschließenden Band der Trilogie. Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen erzählt, die jeder für sich schon eine spannende Geschichte zu erzählen hatten. Für mich erschien es so, dass jeder dieser Erzählstränge eigentlich ein eigenes Buch verdient hätte. Die Autorin, auch bekannt unter dem Namen Marita Spang, scheint mit jedem ihrer Bücher besser zu werden, fast so wie ein guter alter Wein. Ihre Bücher sind für mich inzwischen echte „Wohlfühlbücher“, das heißt es sind Bücher die ich nicht schnell weglesen möchte, sondern sie lieber Kapitel für Kapitel, mit jeweils kleinen Pausen dazwischen lese. Klar, so brauche ich für ihre Bücher durchaus auch mal zwei oder drei Wochen, aber es ist ein Genuss sich so viel Zeit dafür zu lassen. Wie man es von der Autorin kennt sind sowohl die Schauplätze und auch die Figuren sehr fein gezeichnet. Besonders die Figuren wirken lebendig und so kann der Leser mit ihnen Leben, Lieben und Lachen, aber auch Leiden, trauern und weinen. Das ist eine Kunst die man, glaube ich nicht erlernen kann, das muss einem im Blut liegen. Und für mich ganz klar, Marie Lacrosse liegt dies im Blut. Es gelingt Marie Lacrosse jedes Mal mein Kopfkino in Gang zu bringen und es rattern zu lassen bis zum Ende ihrer Bücher. Wie schon im ersten Buch dieser Reihe habe ich die Dialoge genossen, die wieder sehr echt und real wirkten. Die Schauplätze konnten vor meinem inneren Auge entstehen und es schien fast als würde ich kein Buch lesen, sondern viel mehr einen Farbenfrohen Film anschauen. Wer also eine schöne Familiengeschichte aus der Zeit um den Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 lesen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich denke, der Leser wird es nicht bereuen. Für mich sind das zum wiederholten Male 5 von 5 Sternen für Marie Lacrosse/Marita Spang.

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Ein dramatisches Schicksal in schweren Zeiten

Von: milkysilvermoon

12.06.2019

Das Elsass und Umgebung in den 1870er-Jahren: Die Liebe zwischen Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz Gerban, Anfang 20, sollte in eine glückliche Ehe münden. Eine ungeheuerliche Enthüllung von Franz' Vater treibt Irene jedoch fort. Schwanger mit Sohn Fränzel, verlässt sie Altenstadt. Einsam bringt sie das Kind zur Welt. Sie nimmt einen Job als Textilarbeiterin in einer Fabrik an, doch die Bedingungen dort sind grausam. Nachdem sie den Arbeiterführer Josef Hartmann kennengelernt hat, beginnen sie eine Beziehung miteinander. Aber Franz geht ihr nicht aus dem Kopf. Finden die beiden noch einmal zusammen? „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ ist der zweite Teil der Trilogie um die Weinhändler-Familie Gerban von Marie Lacrosse. Der Roman lässt sich jedoch auch unabhängig vom ersten Band lesen. Meine Meinung: Der Roman besteht aus vier Teilen. Es gibt insgesamt 29 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Sie werden eingerahmt von einem Prolog und einem Epilog. Die Handlung umfasst die Jahre 1871 bis 1873, die Schauplätze wechseln. Einheitliche Orts- und Zeitangaben machen die Orientierung jedoch einfach. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven: vorwiegend aus der von Irene und der von Franz. Der Aufbau des Romans wirkt gut durchdacht. Der Schreibstil ist – wie schon im ersten Band – einfühlsam, anschaulich und lebhaft. Sprachlich ist der Roman an die damalige Zeit angepasst. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Wieder stehen Irene und Franz im Fokus, zwei sympathische Protagonisten. Beide Charaktere und ihre Entwicklungen sind authentisch. Sie werden gut herausgearbeitet. Zudem gibt es eine Vielzahl an Nebenfiguren. Einige von ihnen wirken ein wenig eindimensional, was allerdings zu verschmerzen ist. Die Handlung ist – dank einiger dramatischer Ereignisse und Wendungen – abwechslungsreich. Trotz der mehr als 650 Seiten bleibt die Geschichte kurzweilig. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin dieses Mal wieder eine reizvolle historische Episode in den Vordergrund rückt. Im zweiten Band werden die Arbeitsbedingungen in den Zeiten des modernen Kapitalismus aufgegriffen. Interessant sind darüber hinaus die Ausflüge in die Anfänge der Psychiatrie. Erfreulicherweise erfährt der Leser nun auch einiges über den Weinanbau. Auf gelungene Weise verwebt sie tatsächliche Begebenheiten und Personen mit fiktionalen Elementen. So kann der Roman sowohl unterhalten als auch einiges an Wissen bieten. Die fundierte Recherche der Autorin ist nicht nur im Quellenverzeichnis, sondern auch im interessanten Nachwort dokumentiert, in dem sie erläutert, was auf Wahrheit und was auf Fiktion basiert. Weitere Pluspunkte sind die Übersicht über die im Roman auftauchenden Personen, die auch damals real existierende Persönlichkeiten ausweist, und das Glossar mit weniger bekannten Begriffen, die im 19. Jahrhundert gebräuchlich waren. Dieses Zusatzmaterial ist eine hilfreiche Ergänzung. Das ansprechend gestaltete Cover passt gut zum ersten Teil der Reihe und trifft meinen Geschmack. Auch der Titel fügt sich gut in die Saga ein. Mein Fazit: Mit „Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben" knüpft Marie Lacrosse auf gelungene Weise an den ersten Teil der Familiensaga an. Fans historischer Literatur kommen auch dieses Mal wieder auf ihre Kosten. Auf den Abschluss der Reihe bin ich schon gespannt.

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Beim ersten Band der Weingut-Reihe war ich noch nicht so richtig überzeugt, weil mir vieles zu konstruiert erschien und ich auch ein bisschen Informationen zum Weinbau vermisst habe - beim zweiten Band war das ganz anders: Ich bin gut reingekommen in die Geschichte, habe die verschiedenen Handlungsstränge mit Spannung verfolgt und zudem noch einiges über den Weinbau, aber auch die Industrialisierung erfahren dürfen. Es fängt schon spannend an, und die Autorin hat geschickt die verschiedenen Charaktere kurz vorgestellt, so dass ich – obwohl das Lesen von Band eins schon einige Zeit zurücklag – keine Probleme hatte, in die Geschichte reinzukommen. Dennoch empfehle ich, die Bücher nacheinander zu lesen, denn sonst werden einige Zusammenhänge nicht richtig klar. Außerdem lernt man nur dann die Charaktere von ganz verschiedenen Seiten kennen. Es gibt diesmal drei große Handlungsstränge, die sich immer abwechseln – durch die Überschriften aber weiß man immer genau, wo man gerade ist. Irenes Erzählstrang bietet viele interessante Informationen zum Leben in Armut und als Arbeiterin, außerdem auch zu den Arbeitsbedingungen in den ersten Fabriken und den Beginn der Gewerkschaften. Franz kämpft auf dem Weingut, aber auch innerhalb der Familie, und auch hier gibt es viele interessante Einblicke in die Weinherstellung, insbesondere auch in die des Eisweines. Der dritte Erzählstrang spielt in einer Irrenanstalt, in die Pauline ja von ihrem Mann der Laudanum-Sucht wegen eingewiesen worden war. Und auch hier liest man Interessantes, vor allem aber auch Schockierendes über die damaligen „Heilmethoden“. Diesmal mochte ich die Charaktere sehr, alle drei, und habe sie alle gerne begleitet. Durch die Wechsel der Erzählstränge war es die ganze Zeit spannend und ich konnte das Buch nur schlecht aus der Hand legen. Die Mischung aus historischen Informationen und dem Erleben der Protagonisten war sehr ausgewogen und zu keinem Zeitpunkt war ich irgendwie gelangweilt oder fand irgendeine Beschreibung langatmig. Ganz im Gegenteil – die Autorin schreibt lebendig und sehr angenehm, dabei aber auch detailliert ohne sich darin zu verlieren. Und trotz der eher leichten Sprache gibt es doch ein historisches Feeling, das Gefühl, sich in genau dieser Zeit zu befinden. Dieser Band hat mich vollends begeistert, so dass ich 5 von 5 Sternen vergebe – und natürlich bin ich gespannt auf den letzten Band der Trilogie. Mein Fazit Spannend und lehrreich trifft es wohl am besten, wenn ich diesen Band in zwei Worte fassen sollte. Doch empfehle ich, vorab den ersten Teil zu lesen, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Diesmal habe ich die Charaktere geliebt und sie gerne begleitet. Die vielen Randinformationen zur damaligen Zeit haben mir zudem sehr gut gefallen, so dass ich 5 von 5 Sternen vergebe.

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