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Rezensionen zu
Im Turm

Josiah Bancroft

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Im Turm

Von: gosureviews

15.01.2022

Ein sehr fesselndes Buch, das sich von den meisten Büchern, die ich gelesen habe, stark unterscheidet. Brillantes World Building im Stile von China Miéville (ohne Übertreibung) und wunderbare Charakterentwicklung bei unserem Haupthelden Senlin. Der Turm wird als der großartigste Ort der Welt angepriesen, den man besuchen muss, und in Wirklichkeit ist er das nicht. Es ist ein Ort, der die Gier und Bosheit der heutigen Welt verkörpert. Ein wahres Schneeballsystem, in dem alle unter Ihnen minderwertig sind und Ihr einziges Ziel darin besteht, die nächste Stufe zu erreichen. Ein Ort, an dem man sich selbst in Armut und Versklavung zwingen wird, wenn man seine niederen Wünsche erfüllt. Es ist düster. Aber es wird kunstvoll Schicht um Schicht aufgebaut, so dass man nicht merkt, wie tief man drinsteckt, bis die einzige Möglichkeit darin besteht, weiterzumachen und zu versuchen, sich zu verbessern, wohl wissend, dass die Wahrscheinlichkeit einer Tragödie groß ist. Wie jede andere Sucht auch. Die Arbeit an den Charakteren verdient eine besondere Erwähnung. Großartige Charakterentwicklung und Persönlichkeitsmerkmale, die überraschen, sind für mich ein großes Plus. Der Charakter von Senlins war hervorragend geschrieben. Als spießiger viktorianischer Schuldirektor aus einer kleinen Stadt im Nirgendwo, voller Wichtigtuerei und Korrektheit, hätte er eine sehr statische Charakterdarstellung sein müssen. Tatsächlich werden wir auf eine Reise mitgenommen, auf der wir seine Moral, seine Überzeugungen und alles über ihn erfahren, nicht nur der Leser, sondern Senlin selbst. Eine großartige Geschichte über einen Mann, der gezwungen ist, sein Leben und seinen Umgang mit anderen zu ändern, um zu überleben, aber dennoch vor allem ein grundlegendes Maß an Menschenwürde zu bewahren. Etwas, das wir alle in der heutigen Zeit bedenken sollten. Leider keine Fortsetzung im Deutschen geplant, hat hier wohl unverdienter Weise keine Aufmerksamkeit bekommen, schade :(

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die Geschichte kann mehr..... vielleicht in den Fortsetzungen??!

Von: Probst aus Korschenbroich

06.10.2019

Anfangs ist es sehr mühselig sich mit Tom anzufreunden. Er ist so gar kein Held und braucht laaaange um sich endlich aufzuraffen. Schön wäre eine parallele Erzählung von Maryas Erlebnissen. Das fehlt ein bisschen. Ich habe allerdings nur das erste, deutsche Buch gelesen und weiß nicht, ob es evetuell Handlungsstränge von Marya in den beiden folgenden Büchern gibt. Der Plot selber ist sehr vielversprechend und kommt mir leicht bekannt vor aus 'Welt der tausend Ebenen' von P.J. Farmer. Die Spannung ist definitiv steigerungsfähig. Der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Sehr gerne würde ich die Folge-Bände lesen!!!

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mehr erwartet

Von: Suse

07.04.2019

Der Turm von Babel ist das gewaltigste Bauwerk des Seidenen Zeitalters: er ragt so hoch in die Wolken hinein, dass niemand weiß, wo er endet; in seinem Inneren gibt es ganze Königreiche und unzählige Labyrinthe voller geheimnisvoller Kreaturen und tödlicher Gefahren. Eigentlich wollte der furchtsame Thomas Senlin nur einen kurzen Blick auf dieses Weltwunder werfen und dann weiterreisen. »Falls wir uns in der Menschenmenge verlieren, treffen wir uns auf der Spitze des Turmes wieder«, sagt seine frisch angetraute Frau Marya noch kokett zu ihm, kurz darauf ist sie tatsächlich spurlos verschwunden. Senlin bleibt keine Wahl: Er muss rein in den Turm und rauf auf die Spitze, wenn er seine Frau wiederfinden will. Das Abenteuer beginnt ... Der Autor: Bevor Josiah Bancroft mit Im Turm seinen ersten Fantasy-Roman veröffentlichte, schrieb er Gedichte und Kurzgeschichten, war Dozent am College und Comiczeichner. Er lebt mit seiner Frau in Philadelphia, Pennsylvania. Meine Meinung: Oje was soll ich bloß über dieses Buch sagen. Ich hatte es in der Buchhandlung gesehen und der Klappentext hörte sich so gut an und individuell. Mit absoluter Begeisterung habe ich begonnen das Buch zu lesen, doch schon recht bald habe ich gemerkt das es nicht meine Geschichte wird. Der Schreibstil des Autors war für mich gewöhnungsbedürftig und auch die Handlung schleppte sich in meinen Augen so dahin. Ich habe Abenteuer erwartet und nur ein laues Lüftchen erhalten. Es ist noch eine ganz Menge Potenzial nach oben. Ich hatte beim lesen der Geschichte auch teilweise das Gefühl, das die Geschichte noch gar nicht richtig ausgereift ist. Im Ganzen betrachtet ist es lesenswert aber auch nichts besonderes. Leider, denn der Plot verspricht Spannung und Nervenkitzel. Für mich ist es wirklich schwer diese Geschichte zu bewerten, denn ich habe leider keinen Bezug zu den Charakteren noch zu Handlung aufbauen können. Ich habe es zwar gelesen aber es ist nicht viel hängen geblieben. Für mich war es eine Enttäuschung

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Heyneverlag:Bitte die weiteren Babelromane kaufen.

Von: Raimund Flecken aus Höchst i. ODW

14.03.2019

Der anfangs etwas weltfremde Lehrer Senlin macht im Laufe seiner Durchquerung des Turms einen Reifungsprozess durch, der klar und eindringlich geschildert wird. Obiger Rezensent, der den Roman negativ beurteilt ,hat sich offenkundig nicht die Mühe gemacht weiterzulesen, sonst wüsste er, dass die Liebe zwischen Senlin und Marya sehr wohl geschildert und erklärt wird. Soweit Liebe erklärbar ist. Ansonsten schließe ich mich der positiven Rezension an.

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Thomas Senlin möchte zusammen mit seiner Ehefrau in dem gewaltigsten Bauwerk des Seidenen Zeitalters seinen Urlaub verbringen – den Turm. Aber noch bevor sie den Turm betreten ist sie plötzlich verschwunden. Um seine Frau zu finden, muss der eigentlich furchtsame Senlin den Turm alleine betreten. Das ist die Ausgangssituation des 448 Seiten langen Romans „Im Turm“ von Josiah Bancroft, der im Heyne Verlag erschienen ist. Zusammen mit Thomas Senlin erkundet der Leser den Turm. Das klingt zunächst spannend, liest sich aber leider eher langweilig, denn der Autor schafft zu keinem Zeitpunkt richtige Spannung aufzubauen oder dass sich der Leser überhaupt in eine andere Welt versetzt fühlt. Die Ursache dafür ist, dass der Autor kein Szenario in der Geschichte aufbaut, in das er den Leser entführt. Senlin und seine Frau fahren mit dem Zug zum Turm und dann ist sie auch schon weg. Soll er sie doch alleine suchen, möchte man denken, denn man hat seine Ehefrau auf den ersten wenigen Seiten nicht mal richtig kennengelernt. Und auch bei Senlin selbst hat man über den gesamten Roman nie den Eindruck, dass er seine Frau tatsächlich sucht. Dieses Thema ist eher nur ein Aufhänger, damit Senlin den Turm betritt und sein Charakter gleichzeitig mit seinem Aufstieg innerhalb des Turms wächst. So wird aus dem furchtsamen Lehrer zum Ende des Buchs ein Abenteurer. Das Ende ist dann auch noch kein richtiges Ende, denn das Buch ist der Auftakt zu einer Reihe, so sind im Original bisher drei Bände erschienen. Das ist leider erst zum Schluss der Geschichte absehbar und fällt dadurch negativ auf. Insgesamt also ein Roman, das weder spannend noch phantasievoll in Szene gesetzt wurde. Ob die Nachfolgebände gelesen werden, darf an dieser Stelle daher stark angezweifelt werden.

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"Wo ist Ihre Frau denn?", fragte Adam und reckte suchend den Hals. Senlins Zunge war so trocken und steif wie ein Ledergürtel. Er glaubte, würgen zu müssen, wenn er zu schlucken versuchte. Er würde ein Vermögen für etwas zu trinken geben, doch schlimmer als sein Durst war das Eingeständnis, das in seiner geschwollenen Kehle drängte. Er fühlte sich wie an seinem ersten Tag vor einer Klasse; wie ein Betrüger. Was für ein Ehemann verliert seine Frau? Er schob sich das Wäschebündel unter den Arm, bedachte Adam mit einem traurigen Lächeln und sagte: "Seltsam, dass Sie meine Frau erwähnen. Ich scheine sie verloren zu haben." -- INHALT: Er ist das größte Bauwerk der Geschichte: Der Turm von Babel, mit unzählbar vielen Stockwerken, dessen Spitze man nicht einmal sehen kann, weil sie in den Wolken verschwindet. Schuldirektor Senlin war schon immer fasziniert von der Geschichte des Turms und den Erzählungen darüber - daher ist es das Ziel seiner Hochzeitsreise. Doch schon kurz nach der Ankunft verliert er in dem Gewühl seine Frau - die spaßeshalber vorher zu ihm sagte, sie würden sich im Falle des Falles einfach an der Spitze wiedertreffen. Senlin weiß: Um seine Frau zu finden, muss er in den Turm. Doch sich hindurch zu bewegen ist gar nicht mal so einfach...und auch nicht ungefährlich. MEINE MEINUNG: Die Geschichte von Josiah Bancrofts Debüt ist die eines Indie-Werkes, das von Bloggern entdeckt und so geliebt wurde, dass es zum Bestseller wurde - ähnlich wie Weirs "Marsianer" 2014 vielleicht. "Im Turm" ist aber eine Mischung aus Science-Fiction, Fantasy und auch gefühlt ein wenig Steampunk - es ist eine offensichtlich technologisch nicht so ausgebaute Welt wie wir sie erleben, aber deutlich fortschrittlicher und einfallsreicher als man es erwarten würde, inklusive Elektrizität. Man begleitet ausschließlich den Protagonisten auf seiner Reise durch den Turm, wobei jedes Kapitel von einem Buchauszug begleitet wird, der einen Bezug zum Inhalt hat. Der Schreibstil ist etwas unnahbar, was aber auch mit dem Hauptcharakter zu tun hat. Senlin ist nämlich kein sonderlich warmherziger Mensch - es fällt ihm schwer, Gefühle zu zeigen oder auch nur darüber zu reden. Trotzdem, das wird im Laufe der Handlung klar, liegt ihm sehr viel an seiner Frau, und grundsätzlich versucht er, das Richtige zu tun. Obwohl ihm immer wieder mitgeteilt wird, dass sich im Turm keine Freunde finden lassen, gelingt es ihm dennoch, mit seinen guten Absichten und seiner Fähigkeit zu vergeben, ein ums andere Mal Anhänger zu finden. Es dauert seine Zeit, aber man lernt ihn schätzen. Auch die Nebenfiuren muss man erst einmal kennen lernen: Seine Frau Marya, deren fröhliche und gutmütige Art man in Rückblicken mitbekommt; der junge Adam, der alles für seine Schwester tun würde; die verschiedenen Gegenspieler, die nur auf ihr persönliches Fortkommen aus sind. Es ist nicht immer einfach, die Personen und ihre Absichten einzuschätzen, aber genau das macht sie auch so interessant. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich mich auch in die Geschichte eingefunden habe. Da Senlin als Protagonist die erste Hälfte über so unnahbar ist, ist es auch schwierig, wirklich mit ihm mitzufiebern - obwohl es so einige überraschende Entdeckungen im Turm gibt. Je weiter er nach oben gelangt und je mehr Hinweise er zum Aufenthaltsort seiner Frau erhält, desto spannender wird die Erzählung aber auch. Es gibt nicht wenige Menschen im Turm, die ihm auf die ein oder andere Weise schaden wollen, sodass er quasi fast durchgehend in Alarmbereitschaft sein muss. Vor allem zum Ende hin wird es dann aber richtig nervenaufreibend: Nicht nur muss Senlin zum wiederholten Male einen absurden Plan aushecken, auch kommt es zu so einigen finalen Auseinandersetzungen. Da dies der erste Teil einer Reihe ist, endet das Ganze natürlich relativ offen - und macht damit unweigerlich Lust darauf, zu erfahren, was der Turm in den nächsten Stockwerken für die Charaktere bereit hält. FAZIT: Die von Josiah Bancroft geschaffene Welt ist ganz anders, als man sie aus sonstigen Fantasy-Romanen kennt - vor allem, weil sie sich auf nur einen einzigen Ort beschränkt - und daher erst einmal schwer zu durchschauen und zu verstehen. Hat man sich aber insbesondere an den Protagonisten gewöhnt, entwickelt "Im Turm" seinen ganz eigenen Sog. 4 Punkte!

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Im Turm

Von: Niklas' Leseblog

28.10.2018

IM TURM (Josiah Bancroft). 🗼 Der Turm von Babel ist das gewaltigste Bauwerk des Seidenen Zeitalters: er ragt so hoch in die Wolken hinein, dass niemand weiß, wo er endet; in seinem Inneren gibt es ganze Königreiche und unzählige Labyrinthe voller geheimnisvoller Kreaturen und tödlicher Gefahren. Eigentlich wollte der furchtsame Thomas Senlin nur einen kurzen Blick auf dieses Weltwunder werfen und dann weiterreisen. »Falls wir uns in der Menschenmenge verlieren, treffen wir uns auf der Spitze des Turmes wieder«, sagt seine frisch angetraute Frau Marya noch kokett zu ihm, kurz darauf ist sie tatsächlich spurlos verschwunden. Senlin bleibt keine Wahl: Er muss rein in den Turm und rauf auf die Spitze, wenn er seine Frau wiederfinden will. Das Abenteuer beginnt ... Tolle Idee ein Fanatsy-Abenteuer in einem "bekannten" Gebäude spielen zu lassen. Noch besser, wenn dabei die Hauptfigur, Thomas, smypathisch gestaltet ist. Ich hätte mir jedoch mehr Tiefe in allen Belangen gewünscht - aber was noch nicht ist, kann ja noch in weiteren Teilen werden!

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Inhalt Das gewaltigste Bauwerk das jemals geschaffen wurde ist der Turm von Babel. Niemand weiß wo er endet, denn er ragt weit in die Wolken hinein und in seinem Inneren gibt es unzählige Reiche, die unterschiedlicher und gefährlicher nicht sein könnten. Thomas Senlin ist Schulleiter an einer Dorfschule und möchte gemeinsam mit seiner frisch angetrauten Frau ihre Hochzeitsreise im Turm verbringen. Doch dann verschwindet Marya spurlos und Senlin bleibt keine Wahl: wenn er sie wiederfinden will, muss er in den Turm… Durch den Newsletter von Heyne bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Der Klappentext sowie das Cover haben mich sofort angesprochen und ich bin sehr glücklich gewesen, dass ich das Buch zugeschickt bekommen habe, denn das Lesen hat sich gelohnt! Herzlichen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Das Buch ist in drei Teile unterteilt, die gleichzeitig auch drei verschiedene Stationen im Turm darstellen. Zunächst beginnt die Reise von Thomas Senlin und seiner Frau Marya. Die beiden scheinen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen zu passen und doch haben sie sich verliebt und geheiratet. Senlin ist ein angesehener Schuldirektor, sehr gebildet, gepflegt und kontrolliert. Er geht keine Risiken ein und hat sich deshalb mit Hilfe eines „Allgemeinen Führers durch den Turm von Babel“ eingehend auf seine Hochzeitsreise vorbereitet. Das Ziel der beiden sind die Bäder, welche atemberaubend sein sollen. Doch schon auf den ersten zwanzig Seiten geschieht das Unglück: auf dem Markt direkt vor dem Turm verschwindet Marya spurlos. Zwischen all den Ständen und Menschen kann Senlin sie nicht mehr finden. Nachdem er einige Zeit vor dem Turm gesucht hat, lernt er einen jungen Mann kennen, der ihm seine Hilfe anbietet. Doch schneller als Senlin liebt ist wird er bestohlen und steht völlig alleine da. Er weiß nur eines: Marya und er wollten zu den Bädern. Was, wenn seine Frau diesen Weg eingeschlagen hat um ihn zu finden? Also macht er sich auf den Weg zu den Bädern und damit beginnt das große Abenteuer. „Der Turm von Babel wird manchmal auch der Abfluss der Menschheit genannt. Seine Größe, die Vielfalt seiner Ringreiche, seine mysteriösen und verschwenderischen Ausmaße üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf alle Besucher aus. Wir werden davon angezogen wie Wasser von einem Abfluss.“ Aus der Einleitung des Allgemeinen Führers durch den Turm von Babel (14. Auflage) S.7 Der erste Teil „Das Untergeschoss und der Salon“ stellen den Protagonisten Thomas bereits auf eine harte Probe. Er muss nicht nur lernen, dass er niemandem vertrauen kann, sondern auch, dass man sich nicht immer auf geschriebenes Wort verlassen sollte. Denn sehr schnell wird ihm klar, dass der Allgemeine Führer durch den Turm von Babel nicht das widerspiegelt, was er innerhalb des Turms erlebt. Diese Tatsache wird nicht nur durch die Erlebnisse von Thomas deutlich, sondern auch durch die Kapitelanfänge, die mit einem Zitat aus dem Führer beginnen. Der Kontrast könnte nicht größer sein und das hat das Buch noch lesenswerter gemacht. Über die Erlebnisse im Untergeschoss und vor allem im Salon möchte ich nicht mehr erzählen, denn das wären natürlich große Spoiler, die das Lesevergnügen schmälern würden. Ich muss jedoch sagen, dass diese ersten 133 Seiten mich in seinen Bann gezogen haben. Der Grundstein ist gelegt worden, denn ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollen. Durch den ersten Teil hat man als Leser auch ein Gefühl für den Turm und seine Eigenheiten bekommen. Man weiß längst nicht alles und wird wohl auch nie alles darüber erfahren, doch all die Geheimnisse und korrupte Machenschaften machen klar, dass man im Turm keine Freunde findet. Man kann nur auf sich selbst zählen und das muss Thomas Senlin schmerzlich lernen. „Es ist einfacher zu akzeptieren, was man geworden ist, als sich daran zu erinnern, wer man einmal war.“ S. 269 Die beiden Titel der folgenden Teile möchte ich aus Spoilergründen nicht nennen, kann jedoch mit meiner Lobeshymne nicht aufhören. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel. Man möchte wissen, wohin die Reise geht, was für Gefahren Senlin noch durchstehen muss und ob er sein Ziel erreichen wird. Die Wege, die er einschlagen muss sind unglaublich, erstaunlich, interessant und werden von Seite zu Seite waghalsiger. Der kontrollierte und gepflegte Schulleiter, der sich niemals unnötigem Risiko ausgesetzt hat, verschwindet nach und nach. Der Turm verändert Senlin und diese Entwicklung in seinem Charakter, welche sich durch das gesamte Buch zieht, ist einfach grandios. Man verfolgt Seite um Seite, wie er mehr über sein Leben, seine weiteren Schritte und sein Ziel, Marya wiederzufinden, nachdenkt und reflektiert. Er erkennt seine Fehler und Unzulänglichkeiten und wächst daran. Aus dem kontrollierten Mann wird schrittweise ein unabhängiger und teilweise auch waghalsiger Abenteurer, der sein Ziel niemals aus den Augen verliert und dafür alles tun würde. Senlin muss auf harte Weise lernen, wie man im Turm zurecht kommt und er erweist sich als äußerst erfinderisch, wenn es darum geht, voran zu kommen. Dabei hilft ihm natürlich sein Hintergrund als Schulleiter und allgemein sein Interesse daran, etwas zu lernen, immens. Gleichzeitig werden ab und an Sequenzen aus seinem Leben vor dem Turm erzählt, was vor allem die Beziehung zwischen ihm und Marya etwas deutlicher macht. Auch wenn die junge Frau im Buch irgendwie eine zentrale Rolle spielt, so fühlt sie sich eher wie Nebel an, den man einfach nicht zu fassen bekommt. Sie ist wie ein Geist, dem man nachjagt und hinter jeder Ecke vermutet, um dann doch enttäuscht zu werden. Die Suche nach diesem wundersamen Wesen, das der gesamte Lebensinhalt von Senlin zu sein scheint ist wohl eines der größten Abenteuer, die ich je gelesen habe. Dieser Turm beherbergt so viele Geheimnisse, wundersame Wesen und unbekannte Technologien, dass meine Neugier komplett geweckt ist. Doch nicht nur diese gesamte Idee und Umsetzung hat mich vollends in seinen Bann gezogen, sondern auch die Art und Weise wie Bancroft schreibt. Er hat einen flüssigen Schreibstil, der förmlich an das Buch klebt. Man liest Seite um Seite ohne zu merken, dass man liest. Sofort tauchen Bilder im Kopf auf, denn Bancroft beschreibt den Turm und seine Bewohner auf so eindrückliche Weise, dass man nicht anders kann, als sich alles so detailreich wie nur möglich vorzustellen. Gleichzeitig sind so viele gute Gedanken in dieser Geschichte versteckt, dass ich gegen Ende noch etliche Zitate markiert habe. Diese Reise hat sich unglaublich gelohnt und ich bin froh, gemeinsam mit Tom Senlin ein Stück des Turmes von Babel erkundet zu haben. „In den Momenten vor dem Sturz in den Tod wird der große Intellekt auf ein schweigendes Nichts reduziert. Der Geist ist nichts weiter als eine Tür ins Dunkel.“ S.347 Fazit Diese Fantasy-Reihe verdient so viel mehr Aufmerksamkeit. Josiah Bancroft hat mit „Im Turm“ einen actionreichen, spannenden und vor allem genial durchdachten Auftakt geliefert, der vor allem durch den Protagonisten Thomas Senlin besticht. Seine Charakterentwicklung und Reise durch Teile des Turms sind unglaublich unterhaltsam, wundersam und haben mich in Begeisterung versetzt. Die Art und Weise wie Bancroft erzählt ist genial und ich kann wirklich jedem, der gerne Fantasy liest, diese Geschichte nur ans Herz legen. Ich hoffe sehr, dass auch die weiteren Teile übersetzt werden, denn diese Geschichte muss einfach gelesen werden.

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