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Rezensionen zu
Wie man die Zeit anhält

Matt Haig

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Gegenwart vs Vergangenheit

Von: _booklovexperience_

06.03.2022

Wieder einmal ein absolutes Meisterwerk von Matt Haig! Tom Hazard ist in der Gegenwart ein Geschichtslehrwr in London. Merkwürdigerweise ist er in der Lage die Geschichte der letzten 400 Jahre zu erzählen als ob er selber dabei gewesen wäre. Und das war er. Er gehört einer sehr besonderen Menschengruppe an. Tatsächlich habe ich es als Hörbuch gehört, welches vom großartigen Christoph Maria Herbst gelesen wurde. Alleine dadurch wurde es zum absoluten Highlight. Die detaillierten Rückblenden in die Vergangenheit waren gespickt von vielen interessanten Informationen, als auch über Toms privaten Alltag. Tatsächlich habe ich noch einiges mehr über die britische Vergangenheit lernen können. Ich habe mit Tom, Rose und den vielen weiteren ProtagonistInnen mitgefiebert und gelitten. Auch wenn viele Teile des Buches, zum Beispiel die Verfolgung der Hexen im Mittelalter, sehr brutal waren, hat es mich doch sehr begeistert. Das Ende kam tatsächlich sehr unerwartet und auf diese Wendung wäre ich niemals gekommen. Die Message des Buches, du bist du, kommt immer wieder sehr deutlich durch. Am Ende des Tages zählt mit wem du deine Zeit verbringst und nicht wie lange du gelebt hast!

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"Wie man die Zeit anhält" ist ein Fantasy-Roman über einen Mann, der "seitwärts" altert. Das heißt, nach der Pubertät altert er langsam und glazial. Der Protagonist, Tom Hazzard, wurde 1581 mit einer genetischen Störung geboren, die die Auswirkungen des Alterns aufhält. Es stärkte auch seine Immunität, so dass Krankheiten wie die Pest, Grippe und virale oder bakterielle Krankheiten ihn nicht betreffen. Zu Beginn der Geschichte ist Tom ein Geschichtslehrer im heutigen London. Er ist großartig darin, weil er es wirklich erlebt hat. Er kann sich detailliert an historische Ereignisse erinnern und kann diese Ereignisse zum Leben erwecken. Das ewige Leben hat aber auch seine Schattenseiten. Der erste und wichtigste ist, dass er und seine Familie der Hexerei bezichtigt wurden, als bemerkt wurde, dass Tom nicht altert. Damals wurde festgestellt, dass das, was nicht erklärt werden konnte, okkulter Natur war. Damals lernte Tom, dass er seine Zeit an jedem Ort begrenzen musste, um weiterhin unbemerkt zu bleiben. Autor Matt Haig erzählt seine Geschichte im heutigen London, mit kurzen Kapiteln, die Toms Leben in anderen Jahrhunderten schildern. Haig ist gut darin, Shakespeare zum Leben zu erwecken. Er hat ein lustiges Zwischenspiel mit Zelda und F. Scott Fitzgerald. Die Schnipsel von historischen Ereignissen sind unterhaltsam. Haig erforscht, wie es wäre, immer am Leben zu sein; und nun ja, es kann sehr langweilig sein. Einsamkeit und Verlust überwiegen bei weitem die Momente des Glücks und der Liebe. Haig bringt den Leser dazu, das Leben und die Erinnerungen zu hinterfragen: Erinnern wir uns häufiger an schmerzhafte Ereignisse als an solche von überwältigender Freude? Und was ist Glück? Das ist ein bisschen philosophische Geschichte, ein bisschen Science-Fiction und ein bisschen Geschichte. Und naja, für mich war es ein bisschen zu lang. Ich mochte Tom als Charakter. Ich habe die Erzählung seiner verschiedenen Leben genossen. Zum Ende hin wurde ich müde. Aber ich bin froh, dass ich es gelesen habe.

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Klappentext: Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles. Meine Meinung/Kritik: >Wie man die Zeit anhält< hat mich so mitgerissen wie es selten ein Roman kann da ich nicht besonders auf diese klassischen Liebesgeschichten stehe aber dieses Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte. Dieses Buch ist eine Zeitreise welches bis in die Hexenverbrennung zurückreicht und einen das Ganze Leid eines nur sehr langsamen alternden Mannes darstellt. Matt Haig wird meiner Meinung nach als Autor nicht so gewürdigt wie er es sollte da er einige gute Bücher geschrieben hat. Dieser Roman ist allerdings ein Meisterwerk mit kaum einem Makel geworden. Natürlich unterscheiden sich hier die Meinungen aber ich berichte ja auch nur von meiner Meinung und nicht die der anderen. Der Protagonist um den es hier geht, Tom Hazard ist ein Mann der im Jahr 1581 geboren wurde und schon in jungen Jahren flüchten musste. Von da an verfolgten ihn Tod und Verachtung da man in ihm und seinen Geliebten immer Hexen sahen da er nur sehr langsam alterte. Diese Erinnerungen plagen ihn bis heute und doch bemüht er sich, ein normales und Bodenständiges Leben zu führen auch wenn die Gesellschaft, der er angehört, ihn reich machen könnte. Matt Haig hat den Schmerz und die Sorgen des Mannes sehr gut darstellen können und obwohl er nicht Lieben darf, wird auch der schleichende Fortschritt eines sich verliebenden Mannes dargestellt der Angst vor genau diesem Gefühl hat. Für ihn bedeutet Lieben nur Unglück. Genau diese Zerrissenheit zwischen den zwei Gefühlen Liebe und Schmerz wird sehr gut dargestellt. Camille, die junge Französisch Lehrerin wird, auch wenn sie nicht wirklich eine Protagonistin ist, sehr gut dargestellt und auch ihr wachsendes Interesse an Tom ist nachvollziehbar obwohl der Klappentext genau hier in die Irre führt. Es geht in diesem Buch keinesfalls um die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Vielmehr geht es um eine große Suche nach sich und seiner Liebsten, der Verarbeitung der Vergangenheit und dem loslassen einer großen Liebe und dann geht es um die Beziehung zwischen den zwei sich Liebenden. Mein Fazit ist, dass es ein sehr gelungenes Buch des Autors ist und es von mir zu Recht 4,5 von 5 Sternen verdient hat. Der Klappentext führt leider etwas in die irre aber es ist ein sehr anspruchsvolles Buch das trotzdem auch zwischendurch einmal gelesen werden kann. Ich rate euch nur den Überblick über das Zeitgeschehen zu behalten da die Zeitsprünge manchmal verwirren können.

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"Wie man die Zeit anhält" von Matt Haig habe ich mir relativ spontan, ohne grosse vorgängige Erwartungen oder Informationen angehört. Und ich glaube, die Geschichte ist genau dafür gemacht, sich einfach davon berieseln zu lassen. Wie der Klappentext verrät, geht es um Tom Hazard, der eine neue Stelle als Geschichtslehrer antritt. Was fast keiner weiss: Tom ist eigentlich über 400 Jahre alt und einer von wenigen Menschen, der viel langsamer altert, als der Rest der Menschheit. Mit so vielen Jahrhunderten auf dem Buckel hat er natürlich einiges erlebt, an dem der Autor und Leser*innen und Zuhörer*innen teilhaben lässt. Die Kapitel springen immer wieder von der Gegenwart (als Geschichtslehrer) in die Vergangenheit, so dass man nach und nach mehr über Toms Leben und seine Begegnungen (wie etwa mit Shakespeare oder F. Scott Fitzgerald) erfährt. Besonders prägend war seine erste grosse Liebe, mit der auch seine Tochter entstanden ist, die dieselbe Fähigkeit wie ihr Vater hat. Nur leider haben sich ihre Wege bereits vor Jahrhunderten getrennt - zum Schutz von Tom Tochter - weshalb er keine Ahnung hat, wo sie sich in der Gegenwart aufhält. Toms Leben wurde immer wieder dadurch erschwert, dass er sich einer sogenannten "Albatros"-Gesellschaft angeschlossen hat. Dort werden Menschen wie Tom geholfen, sich immer wieder neue Identitäten im Laufe der Zeit anzueignen, doch im Gegenzug muss Tom dafür regelmässig irgendwelche Aufträge erledigen, die ihm nicht immer in den Kram passten. Das Hörbuch wird von Christoph Maria Herbst vorgelesen, was das Zuhören sehr angenehm macht. Die Story verläuft eher ruhig, ohne dass für mich persönlich am Ende eine tiefergehende Botschaft rübergekommen wäre - aber das war in Ordnung. Ich fand es unterhaltsam, Toms Leben zu lauschen, ohne irgendwelche überraschenden Plot Twists oder dergleichen. Abschliessend möchte ich anmerken, dass es sich NICHT wie vielerorts angegeben, um einen Zeitreiseroman handelt. Die Erzählung springt zwar in der Zeit, Tom selbst ist aber kein Zeitreisender. Durch sein langes Leben spielt das Thema Zeit jedoch natürlich eine grosse Rolle, das aus der Perspektive von Tom beleuchtet wird. Fazit: Ein unterhaltsames Hörbuch, das die Geschichte eines über 400 Jahre alten Mannes und dessen bisheriger Erlebnisse erzählt. Es handelt sich um eine unaufgeregte, kurzweilige Story, das sich mit den Aspekten eines langen Lebens und der Bedeutung der Zeit beschäftigt. Von mir gibt es für das Hörbuch 3.5 Sterne.

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Christoph Maria Herbst hat das Buch sehr angenehm gelesen und den verschiedenen Figuren Leben eingehaucht. Mir war Tom sehr sympathisch auch wenn ihn lange Zeit durch die Geschichte hinweg eine Melancholie umströmt, die es anstrengend macht sich dauerhaft auf die Geschichte zu fokussieren. Zusätzlich springt man mit Tom immer vom Jetzt zurück in die Vergangenheit, die nicht ganz chronologisch abläuft, sondern in Episoden, die gerade zu einem ganz bestimmten Gefühl passen. Aber das passiert einem ja selbst auch im echten Leben: irgendetwas triggert eine Erinnerung und dann schwelgt man darin oder verliert sich im damaligen Gefühl. Bei Tom ist es sehr viel Trauer und Verzweiflung, irgendwie Hoffnungslosigkeit. In kleinen Happen im Auto zur Arbeit und zurück war es genau richtig, mal einen Gedanken davon aufzunehmen und ihn zu reflektieren. Zeitweise ist alles sehr philosophisch und ein bisschen arg überzogen, aber im Grunde genommen fokussiert sich alles darauf wie man sein Leben denn leben will. Was würde sich ändern wenn wir ewig leben könnten? Was ist im Hier und Jetzt wirklich wichtig? Und was kann man tun damit auch unsere Zukunft von uns profitiert? Wichtige Fragen in unserer Zeit, in der immer alles schneller wird... Fazit Ich habe dem Buch gerne zugehört und würde es weiterempfehlen, aber es ist keine leichte Kost. Ein Hörbuch, dass man wirklich hören muss und nicht nur als Hintergrundgeräusch oder zum Abschalten spielen sollte. Denn auch die historischen Fakten sind total interessant und zum Nachdenken regt es alle mal an.

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von Matt Haig Der Inhalt Tom Hazard ist alt, älter als die Menschen in seinem Umfeld. Geboren wurde er im 16ten Jahrhundert und seitdem wandelt er auf der Erde. Dabei sieht er aus wie 40. Er hat die Hexenverbrennungen miterlebt, die Pest überlebt und Tschaikowski live gesehen. Doch wenn man so alt ist wie Tom, dann muss man sich an Regeln halten um nicht aufzufallen und die erste Regel lautet: Du darfst nicht Lieben. Eigentlich eine offensichtliche Sache, doch wie schwer das ist, wenn man der richtigen Person begegnet kann man vorher nie wissen. Meine Meinung Tom ist in seinem neuen Leben, das er zu Beginn des Buches anfängt, Geschichtslehrer. Als jemand, der all die Dinge, die in der Vergangenheit liegen, selbst erlebt hat, dachte ich eigentlich, dass er mega der coole Lehrer wäre. Ist er aber nicht, ich fürchte er ist unfassbar langweilig, denn er erzählt einfach nur stumpf was in der Historie geschehen ist. Als Schüler hätte ich mich zu Tode gelangweilt. Als Leser, bekommt man dennoch einen Einblick in Toms Vergangenheit, da er immer wieder von Kopfschmerz begleitete Flashbacks hat. So erfährt man wie Tom all die Jahre gelebt und auch gelitten hat, wer er ist. Das ist eigentlich ziemlich gut und auch das Umfeld der Schule ist gut gewählt, so ist es wenigstens sinnig. Allerdings stört mich trotzdem diese Sache, dass er den Schülern einfach nur einen Monolog hält und nebenbei einen inneren Monolog führt. Das ist irgendwie ein bisschen schade. Am Anfang des Buches, wusste ich auch noch nicht so recht, was ich von Tom halten soll. Irgendwie war mir seine Persönlichkeit nicht so ganz schlüssig. Er selbst wurde nicht genau erläutert. Ich hatte mehr so das Gefühl, dass er nur vor sich hin vegetiert hat, anstatt zu leben. Sein Leben als Lehrer ist dabei irgendwie totale Nebensache in dem Buch, zumindest den Großteil des Buches. Es geht viel eher um Toms Vergangenheit. Wie ist Tom aufgewachsen? Wer waren seine Eltern, wie ist er durch all die Jahre gekommen? Was ist ihm passiert? Wen hat er getroffen? Diese Fragen werden beantwortet. Dabei ist das Buch wirklich gut zu hören und man kann der Geschichte recht gut folgen. Schön ist, dass das Buch wirklich gut recherchiert ist. Toms einziges Problem ist, das er sich manchmal einfach verquatscht. Wenn man so lange lebt wie er, dann kann ich mir vorstellen, dass es schwierig ist, all das selbst erlebte aus einer anderen Sichtweise zu erzählen. Das Buch wird zum Ende hin noch besser: Der Moment wenn Tom seinen Freund Omar endlich wieder sieht, verändert alles. Ich will weiter auch nichts verraten, da das Buch ab da wirklich gut wird. Auf jeden Fall freue ich mich, das doch noch etwas in der aktuellen Zeit passiert, dass Auswirkungen auf Toms Leben hat. Es ist wirklich schön zu sehen, dass er doch noch begreift, dass das Leben sich lohnt.

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Auch wenn mich das Cover nicht packen konnte, der Klappentext konnte es um so mehr. Besonders Geschichten über die Zeit, Zeitreisen, Wahrnehmung über Zeit usw. interessieren mich grade sehr und so packte mich schnell die Leselust. Als Leser wird man durch den Protagonisten Tom durch sein Leben geführt. In der Gegenwart lernt er Camille kennen, ist auf der Suche nach seiner Tochter und da gibt es noch immer die Tatsache, das er über 400 Jahre alt ist und sich regelmäßig alle 8 Jahre neu erfinden muss, damit es den Menschen um ihn herum nicht auffällt, das er äußerlich nicht zu altern scheint. Immer wieder gibt es Rückblicke in sein langes Leben, zu besonders prägnanten Wendepunkten in seinen vielen Identitäten. Man lernt seine Sicht auf die Welt kennen, lernt Bekannte, Gleichgesinnte und Familie von ihm kennen und beginnt durch diese Rückblicke zu verstehen, warum er ist, wie er ist. Besonders prägend finde ich das Verhältnis, das er zu seinem „Mentor“ hat, da es im Laufe des Buches für einige Überraschungen sorgt und auch das Ende der Geschichte mitgestaltet. Erzählerisch ist das Buch wirklich angenehm gestaltet. Nicht reißerisch oder erzwungen wird das Leben von Tom beleuchtet. Mich erinnerte das stark an die Oma oder Opa, der von Früher erzählt. Alles spitzt sich zum Ende zu, wo es sehr überraschende Wendungen gibt, die alles noch einmal in anderes Licht setzen. Auch sprachlich fühlt man sich direkt in ein Gespräch mit Oma/Opa zurück versetzt. Ein wunderbar leichter, doch emotionaler und angenehmer Stil sorgt für Wohlfühlcharakter und macht das Leseerlebnis rund. Leider muss ich sagen, das mir zu „der perfekten Geschichte“ noch ein paar Kapitel gefehlt haben. Ich hätte gerne auch von anderen wichtigen Charakteren erfahren, warum sie so gehandelt haben und was sie dazu brachte sich für diese besondere Richtung zu entscheiden. Wie hat ihr Leben wohl ausgesehen? Grade weil Toms Leben doch so detailliert dargestellt wird und man ihn so verstehen kann fehlt mir dies bei anderen, was -grade im Hinblick auf das Ende- doch einiges zu überschnell erscheinen lässt. Mein Fazit Wie war nun mein Gesamteindruck von „Wie man die Zeit anhält“? Positiv! Ich mochte Erzählstil, den Roten Faden der Geschichte und fand Tom als Protagonist wunderbar. Dies ist eine Geschichte, die ohne viel Effekthascherei auskommt und die zu lesen einfach Freude gemacht hat.

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Das Leben kann schon schlimme Streiche spielen, insbesondere, was die Zeit anbelangt. Aber - Zeit, was bedeutet das schon? Die Zeit, die wir miteinander verbringen, die wir nutzen oder aber auch einfach verstreichen lassen, ohne sie sinnvoll genutzt zu haben. Doch die Zeit, die wir haben oder nutzen ist tatsächlich für den Geschichtslehrer Tom Hazard ein dehnbarer Begriff. Der 40jährige lehrt nicht nur Geschichte, er hat sie erlebt, denn, obwohl er jung aussieht, ist er tatsächlich über 400 Jahre alt und war bei den meisten wichtigen historischen Ereignissen selbst mit dabei, ist sogar Shakespeare selbst höchstpersönlich über den Weg gestolpert. Gelebte Geschichte, wäre es auch nur so einfach, der heutigen Jugend diese Faszination der Zeit, der Geschichte, dem vergangenen Erlebten, näher zu bringen.  Früher war alles anders. Früher dachte Tom noch, er wäre normal, doch er merkte schnell, das dem nicht so war. So erlebt er als Kind Schreckliches, als seine Mutter sich für ihn opfert und als Hexe gebrandmarkt stirbt. Irgendwann trifft er auf seine große Liebe und die Zeit, die ihnen bleibt, ist eine schöne Zeit. Doch auch diese findet ein jähes Ende.  Die Geschichte des Tom Hazard  - dem Albatros unter den Eintagsfliegen - ist eine Geschichte, die man als Leser bzw. in meinem Fall als Zuhörer nicht so schnell vergisst, denn sie lässt eines ganz sicher zu: einen kurzen, aber intensiven Blick auf die Vergangenheit und die Unendlichkeit der Zeit, die unbegreiflich erscheint.  Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, war es doch für mich der erste Roman von Matt Haig. Insbesondere die Erzählweise hat mich sehr verblüfft. So beginnt man nicht einfach in der Vergangenheit und bekommt den Protagonisten erst einmal vorgestellt, ggfs. auch noch seine Hintergrundgeschichte näher gebracht. Nein, wir stolpern direkt mit Tom Hazard in sein neues Leben als Geschichtslehrer und folgen seinen meist diffusen Gedankengängen zurück in die Vergangenheit, die für ihn wie gestern erlebt erscheint.  Insbesondere diese Zeitsprünge, diese Rückblicke haben mir sehr gut gefallen. War Tom Hazard für mich zunächst ein verschrobener und äußerst sonderbarer Charakter, so habe ich mit der Zeit doch gemerkt, wie sehr er sich geformt hat, woher sein Charakter stammt und wieso er handelt, wie er nun mal handelt. Tom Hazard ist ein Mensch, der viel erlebt hat und das ein oder andere Mal von dieser Welt scheiden wollte, es aber einfach nicht kann und immer, wenn er denkt, es habe keinen Sinn mehr, findet er doch einen Sinn, der ihn nach wie vor am Leben hält - die Liebe.  Ein weiterer Aspekt, den man beim Hörbuchhören beleuchten muss, ist der Sprecher selbst: gelesen wird die Geschichte von Christoph Maria Herbst und ich könnte mir - rückblickend - keinen besseren Sprecher vorstellen. Er hat Tom Hazard für mich zum Leben erwacht und ihm genau den Geist und den Charakter eingehaucht, den ich mir aus der Geschichte vorgestellt habe. Für Hörbuchfans ein absolutes Muss! Die Besetzung ist perfekt! Wie schon gesagt: für mich war es das erste Buch von Tom Haig, es wird aber sicherlich nicht das letzte gewesen sein!

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