Von:
J. Blaschke
10.01.2019
Noch nie habe ich eine so unterhaltsame und auch humorvolle, geistreiche Biografie gelesen.
Es ist die Biografie einer überaus interessanten Künstlerin, Journalistin und Muse
(alles und noch mehr in einer Person vereint).
Sie schreibt in vielen, oft kurzen, immer amüsanten Stories von ihrem Leben in L.A., New York und Rom
mit viel Lokalkolorit und großer Menschenkenntnis, mit witzigen Wortspielereien und viel Esprit.
Ein Zitat aus Seite 40:
"Mit 14 fing ich an, mein Buch zu schreiben, meine Memoiren, die den Titel trugen: I Wouldn´t Raise My Kid in Hollywood."
Es folgt eine leicht erotische Episode mit Johnny Stompanato... und dann der letzte Absatz:
"Schon davor hatte ich auf eine Art an diesem Buch geschrieben, aber danach tat ich es wirklich.
Ich habe nie wieder damit aufgehört".
Man könnte aus ihrem Buch viel zitieren. Es wimmelt nur so von Prominenten, oft unter anderem Namen,
Keith Richards von den Rolling Stones z.B. heißt hier Jack Hunter.
Sie hat einen ganz eigenen Sound, der einen schnell packt, hineinzieht in die manchmal
urkomischen, oft auch bizarren oder auch erotischen Stories.
Die Übersetzung von Tino Hanekamp ist großartig gelungen. Der letzte Abschnitt seines
Nachwortes lautet: "Liebe Eve, ich hoffe sehr, dass ich deine Sprache, deine Geschichten, deinen Jazz
und den Zauber deines Wesens bestmöglich ins Deutsche habe retten können..."
Ja doch, das hat er - und hoffentlich übersetzt er bald noch mehr von Eve.
Eve´s Hollywood ist momentan mein Lieblingsbuch. Immer wieder nehme ich es zur Hand,
schlage an einer beliebigen Stelle auf und lese mich aufs Neue fest.