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Rezensionen zu
Heidesommerträume

Silvia Konnerth

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Sommertraum

Von: Katja E.

18.05.2020

Wenn man derzeit nicht verreisen kann, träumt man sich gerne einmal an Orte, die man einmal unbedingt sehen will oder geht gedanklich zurück in die Orte, Landschaften, die man schon einmal bereist hat. Die Autorin Silvia Konnerth hat mich mit ihrem Buch „Heidesommerträume“ an eine Ort bzw. in dem Fall eher zu einem Landstrich geführt, den ich bereits einmal bereist habe und wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Ich bin ihr sehr gerne in die Lüneburger Heide gefolgt. Dort lernte ich die Autorin Carolin kennen, die nach einem vernichtenden Gespräch mit ihrer Lektorin und der Trennung von ihrem Freund in die Lüneburger Heide gereist ist, um sich dort bei ihrer Schwester zu erholen, Kraft zu tanken und die Wunden zu lecken. Dass das so einfach nicht werden wird, war sicherlich klar und so begleitete ich Carolin durch die Tiefen und die Höhen, welche der Aufenthalt im Hotel ihrer Schwester mit sich brachte. Ich war dabei, als alles zusammenbricht und als sich Carolin wieder aufrappelt, über ihren Schatten springt und über sich hinauswächst. Was für einen wunderbaren Charakter hat die Autorin da geschaffen. Respekt. Ich glaube, durch Carolin habe ich die Ängste der Autoren ein wenig besser verstehen gelernt. Was, wenn man auf einmal nicht mehr Schreiben kann? Die Geschichte keinen Sinn ergibt, nicht fließen will. Das Hadern mit sich und seinen Ideen, mit dem was man schreibt … ich gehe fest davon aus, das ein kleiner (oder großer) Teil von Carolin in jedem Autoren schlummert. Silvia Konnerth ist es gelungen, Charaktere zu erschaffen, die in ihrer Art und Weise, in ihrem Denken und Handeln, so authentisch rüberkommen, das man ihnen jede Äußerung abnimmt. Ich konnte mich in jede der Figuren gut reinversetzen – jede agierte menschlich und wenn man es zulässt, kann man auch im näheren Umfeld mit Sicherheit Vergleiche ziehen. Lebensecht trifft es glaube ich am besten. Eine stimmige Geschichte voller Höhen und Tiefen, voller Freundschaft und Liebe, Verlust und Verlustangst wird dem Leser, gepaart mit stimmungsvollen Beschreibungen der Situationen und Landschaften – was will man als Leser mehr? Ich fand die Nebencharaktere manchmal sogar noch einen winzigen Tick besser als den Hauptcharakter, gemessen an dem Raum, den diese einnehmen. Ole hat es mir angetan – so herrlich Teenagermäßig, dass es eine wahre Freude ist, seine Parts zu lesen. Und Hannibal – ohne Worte. Den würde ich am liebsten auch ganz feste Knuddeln. Das eigentliche Ende kann dann doch ein kleinwenig überraschend und überstürzt – das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch. Ich hätte gerne gewusst, wie es weitergeht mit Carolin und ihren Lieben – bin aber versöhnt damit das das größte Fragezeichen in meinem Kopf quasi mit dem letzten Satz ausgelöscht wurde. Ein wenig geahnt hatte ich es beim Lesen, war mir aber nicht sicher. Sicher bin ich mir bei der Bewertung: 5 von 5 Sternen – mein Herzensbuch des Monats Mai.

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Vor einem Jahr erschien der Roman „Heideblütenküsse“ von Silvia Konnerth, den ich mit Begeisterung gelesen habe. Auch für ihren neuen Roman hat die Autorin die Lüneburger Heide als Schauplatz gewählt und der fiktive Handlungsort Moorbach aus „Heideblütenküsse“ hat auch hier einen winzigen Gastauftritt. Ansonsten aber ist der neue Roman gänzlich unabhängig von seinem Vorgänger zu lesen. Hauptperson diesmal ist die Schriftstellerin Carolin, die gerade unter einer massiven Schreibkrise leidet. Ihr aktuelles Romanprojekt ist einfach noch nicht „rund“, es fehlt das gewisse Etwas und Carolin plagt sich mit schlimmen Selbstzweifeln. Dazu kommt, dass ihr Freund sie erst kürzlich verlassen hat und nun eine andere heiraten will. Carolin versinkt in Selbstmitleid und nur dem guten Zureden ihrer Freundin Moni ist es zu verdanken, dass sie sich schließlich aufrafft, ihre Schwester Lola zu besuchen, die in der Heide eine kleine Pension führt. Sie hofft, in der ländlichen Abgeschiedenheit endlich die nötige Ruhe zum Schreiben zu finden. Doch weit gefehlt: Als Carolin ankommt, muss sie feststellen, dass es zwischen Lola und ihrem Mann Paul kriselt, die einst so heimelige Pension wirkt vernachlässigt, der selbstsichere Porschefahrer Till bringt sie durcheinander, ein paar Vierbeiner sorgen für Turbulenzen, zwischen Lola und Carolin kommt es zu Missverständnissen und ein Hoteltester hat sich auch noch angekündigt. Und dann lässt Lola plötzlich alles stehen und liegen, nimmt sich eine Auszeit und lässt Carolin und Paul allein inmitten des Chaos zurück. Carolin bleibt nichts anderes übrig, als sich fortan um den Hotelbetrieb zu kümmern, obwohl sie davon keine Ahnung hat. Paul ist auch nur bedingt eine Hilfe, denn eigentlich ist er mit Leib und Seele Tierarzt, nur seiner Frau zuliebe hat er in der Pension mitgeholfen. Eher zufällig erfährt Carolin dann auch noch etwas aus ihrer Vergangenheit, das sie vollkommen aus der Bahn wirft. Nur gut, dass es einige liebenswerte Gäste gibt, die kurzerhand die Ärmel hochkrempeln und ihre Unterstützung anbieten. Und auch Moni rückt samt pubertierender Tochter an. Doch damit ist noch längst nicht alles gut im „lütten Hotel“ und auch Carolins Romanprojekt ist noch immer nicht geschrieben. Das letzte, was Carolin nun brauchen kann, ist ein Mann, der ihr Gefühlsleben komplett durcheinander bringt… Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und in Carolin als Protagonistin konnte ich mich so richtig gut hineinversetzen. Sehr sympathisch fand ich auch ihre patente Freundin Moni, so eine Freundin wünscht sich wohl jede Leserin. Die Handlung ist rasant und hält einige überraschende Wendungen parat. Auch das Ende ist – so viel sei hier verraten – kein typisch kitschiges Happy End, wie man es vielleicht erwarten würde. Ein paar kleine Ungenauigkeiten in der zeitlichen Abfolge der Geschichte haben mich mittendrin irritiert, aber dem Lesegenuss an sich tat das keinen Abbruch. Alles in allem eine wunderbare Wohlfühllektüre, sehr zu empfehlen für ein gemütliches Lesewochenende auf dem heimischen Sofa.

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