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Rezensionen zu
Jagdtrieb

Hendrik Esch

Die Colossa-Reihe (1)

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Paul Colossa ist ein junger Anwalt aus München. Nach dem unerwarteten Freitod seines Lieblingsonkels erbt Paul dessen Kanzlei in der bayerischen Provinz. Zu dieser gehören nicht nur eine charakterstarke Kanzleivorsteherin, sondern auch einige äußerst ominöser Fälle. Sein aktuell dringlichster Fall ist der der jungen und hübschen Tochter eines russischen Unternehmers. Maja wird von ihrem Ex-Geliebten gestalkt und Colossa soll vor Gericht mit einer einstweiligen Verfügung ein Kontaktverbot erwirken. Doch auch der junge Anwalt ist gegen die weiblichen Reize seiner jungen Mandantin nicht gefeit. Schon bald bringt in das Tragen seiner rosaroten Brille in Schwierigkeiten, denn Paul übersieht nicht nur das Wesentliche, die Jagd, die er vermeintlich anführt, bringt ihn auch in große Gefahr… Meine Meinung: „Jagdtrieb“ ist der Debütroman von Hendrik Esch und der Start einer Reihe um den Anwalt Paul Colossa. Esch selbst ist ebenfalls Jurist und arbeitet als Opferanwalt und Strafverteidiger. Aufmerksam auf diesen Kriminalroman wurde ich auf der Plattform Lovelybooks und der Klappentext hat ebenfalls meine Neugier geweckt. Meine Erwartungen an diesen Krimi wurden nicht erfüllt, dafür bekam ich etwas anderes, viel Besseres! Dieses Buch ist kein Kriminalroman im eigentlichen Sinne, wer also in diesem Buch die unvermeidliche Mörderjagd, möglicherweise aufgrund des Covers auch zu Recht, erwartet, wird wahrscheinlich erst einmal enttäuscht sein. Doch bitte, nicht gleich aufgeben! Ich war nicht unbedingt enttäuscht, aber anfangs komplett verwirrt. Was will der Autor, der jedes Kapitel mit Begriffen oder Redewendungen aus der Jägersprache einläutet, mir sagen? Soll ich wirklich weiterlesen? Ja unbedingt! Denn es wartet ein mehr als unterhaltsamer Roman, geprägt von viel Situationskomik und skurrilen Szenen. Natürlich gibt es zwar sowas wie einen Kriminalfall der auch die Rahmenhandlung für die Story bildet, doch diese alleine macht „Jagdtrieb“ zu keinem besonderen Buch, sondern ist eher ausschmückendes Beiwerk. Dieses Buch lebt definitiv von seinem unglaublich charismatischen Protagonisten! Paul Colossa ist schräg, skurril, schlagfertig aber auch irgendwie unbeholfen und tölpelhaft. Seine Handlungen riefen teils völlig unterschiedliche Reaktionen in mir hervor, angefangen beim plötzlich lauten Losprusten über unglaubliches Staunen (mit offenem Mund!) bis hin zum Extrem-Zähneknirschen. Was ist das für ein Kerl, der einerseits so einen soliden und ernsthaften Beruf ausübt und andererseits in jedes sich anbietende Fettnäpfchen tritt? Aber nicht nur Paul, auch die anderen, stimmig gezeichneten Protagonisten sind auf ihre Art einzigartig, sei es Pauls bester Kumpel Attila oder aber die patente Kanzleivorsteherin Christine, jeder Einzelne macht die Geschichte zusätzlich geschmeidig und rund. Pauls Stalking-Fall kommt trotz all dem Humor und Slapstick dennoch nicht zu kurz und findet seine spannende Aufklärung. Colossa kann auch einige, durchaus überraschende,Geheimnisse über seinen Onkel im Laufe der Story auflösen. Hendrik Esch hat eine angenehme, flüssige und sehr humorvolle Art zu schreiben und auch wenn es hin und wieder schlüpfrig wird in den Ausführungen, wird es dennoch nie niveaulos. Sein Fachwissen setzt der Autor gekonnt ein, ohne langweilig oder zu spezifisch zu werden. Mein Fazit: „Jagdtrieb“ von Hendrik Esch hat sich für mich als echte Überraschung entpuppt. Ich habe, schon aufgrund des wunderschönen Covers, einen gängigen Kriminalroman mit obligatorischem Schema erwartet, aber in diesem Sinne nicht bekommen. Dafür bekam ich den liebenswerten Paul Colossa und mit ihm viele unerwartete Handlungen und skurrile Situationen. Der Kriminalfall war unterhaltsame Rahmengeschichte und sorgte für den nötigen Spannungsbogen und auch für ein kleines bisschen Nervenkitzel. Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar auf den Protagonisten! Ich bin sehr gespannt, ob Hendrik Esch im zweiten Teil so stark weitermacht und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. So, jetzt ist aber Schluss mit dem „Abliebeln“! Horrido!

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Aus ungeklärten Umständen begeht Oscar Colossa Selbstmord. Sein Neffe Paul, Anwalt in München, erbt nun Onkel Oscars Haus und Kanzlei in der Kleinstadt mit allem Drum und Dran, Untermieterin, Kanzleidame und Klienten. Es sind kleine alltägliche Fälle, die Paul nun übernimmt, bis eines Tages die erste „Fünf Sterne“ Mandantin sein Büro betritt: Maja Rivinius, 21-jährige Tochter eines russischen Unternehmers, deren Exfreund sie unaufhörlich stalkt. Bald begibt sich Paul beruflich und privat auf gefährliches Terrain. Gibt es liebenswerte Anwälte? Ja, definitiv: Paul Colossa. Paul ist als Anwalt äußerste bemüht, stolpert aber immer wieder von einem Fettnäpfchen ins nächste. Wenn es Fräulein Christiane nicht gäbe, die Kanzleidame, eine Mischung aus Mutter und Zerberus, wäre er völlig aufgeschmissen. Und sein Kumpel Attila muss ihn aus problematischen Liebesdingen immer wieder heraushelfen. Aber sein Herz hat Paul am rechten Fleck. So wie Paul Colossa ist der Autor Hendrik Esch im echten Leben auch Anwalt. Daher sind die Auftritte vor Gericht sehr authentisch. Pauls Betrachtungen zum Anwaltsberuf – das unbeschriebene Blatt, das sich von Fall zu Fall, von Klient zu Klient, füllt und wieder leert, gefielen mir sehr gut. Der Autor betont selbst, dass es sich bei seinem Debütroman nicht unbedingt um einen klassischen Krimi handelt. Die Handlung lebt von den skurrilen Figuren und den originellen Einfällen des Autors. Fast harmlos und heiter liest sich das Buch, hat beinahe ein bisschen Charakter einer Vorabendserie. Doch dann - Wolf Haas würde sagen „Jetzt ist schon wieder etwas passiert!“ – und wenn’s passiert, dann ordentlich. So habe ich mich auch ordentlich unterhalten gefühlt!

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Das Cover des Buches sprach mich auf Anhieb an. Der Wolfskopf mit den leuchtenden gelben Augen hat mich in seinen Bann gezogen. Dies war für mich der Grund einen Blick auf den Klappentext zu werfen und dieser hat mich nicht enttäuscht. Die Buchgeschichte klang spannend! Bevor ich das Buch im Bloggerportal angefragt habe, las ich erst einmal die Leseprobe. Diese fand ich alleine aufgrund des lockeren und humorvollen Schreibstils, der sich im ganzen Buch wiederfindet, gut. Leider waren einige Seiten nach der Leseprobe eher langatmig, es plätscherte vor sich hin und es waren Informationen drinnen, die ich persönlich nicht gebraucht habe. Man hätte auf sie verzichten können und hätte den übergreifenden Teil als Paul Colossa auf seine wichtige Mandantin trifft, die im Buch die Hauptrolle spielt, früher gesetzt. Es ging deswegen eher schleppend voran, bis zu dem Punkt als seine neue Mandantin, nämlich Maja Rivinius die Kanzlei betritt. Im Kopf hatte ich da wirklich ein:„Endlich, nun hast du mich aber lieber Autor!“ Ab diesem Punkt kam Spannung hinein und ich wollte das Buch nicht mehr beiseitelegen. Es gab Überraschungen, Spannung, Humor und einige Wendepunkte, die mir sehr gut gefielen. Es geschahen Dinge, es kamen Situationen auf, es wurde sogar heiß und damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Für einen Kriminalroman einfach mal etwas Anderes. Das macht dieses Buch, diesen Krimi auch einfach besonders. Nicht nur wie die Buchgeschichte geschrieben wurde, sondern auch anhand aller Protagonisten. Die Protagonisten sind frisch, echt, humorvoll und einfach lebendig. Der Anwalt Paul Colossa war mir anfangs nicht sympathisch und ich wusste nicht, wie ich ihn zu nehmen habe. Im Laufe des Buches hat sich aber herausgestellt, dass sein Humor nicht alles ist, sondern er auch tiefgreifender und sensibler im Denken ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er damit etwas kompensieren möchte aber es ist einfach sein Charakter wie ich dann festgestellt habe. Für mich ist er was Frauen anbelangt etwas naiv, manchmal stellte er sich etwas blöd an aber dennoch hat er ganz viel Herz, welches er in manchen Momenten durchblicken lässt. Das find ich total schön. Auch die anderen Protagonisten, wie zum Beispiel sein Freund Attila oder seine Mandantin Maja waren gut ausgearbeitet. Attila ist von seiner Art her locker und eben wie ein Freund so ist, immer an Pauls Seite wenn er ihn braucht. Mit Maja hingegen, die gestalkt wird, wurde ich anfangs und auch im Laufe des Buches nicht wirklich warm. Für mich war sie einfach nicht der Typ Frau, mit dem ich im echten Leben zutun habe. Ich weiß nicht woran das lag. Vielleicht einfach daran, dass es ab und an ein paar Humorhappen von ihr gab oder weil sie einfach etwas oberflächlich war, zumindest hatte ich das Gefühl das sie das war. Es gab zwar eine Situation wo ich dachte, dass sie reifer wäre und anders handeln würde aber irgendwie hat mir ihre Art, auch mit Paul umzugehen nicht gefallen. Ihre Fassade ist einfach nicht gebröckelt. Auch Pauls (Noch-)Frau Sandra, die im übrigen meinen Namen trägt, wurde beiläufig „eingestreut“ und gerne hätte ich noch mehr von ihr gelesen. Sie scheint ein spannender Charakter zu sein aber wer weiß, vielleicht lese ich etwas von ihr im zweiten Buch von dem Autoren. Wie schon am Anfang erwähnt, war der Schreibstil wirklich gut. Leicht zu lesen, humorvoll und genau das was auch zu dem Buch passt. Zu der ganzen Geschichte. Fazit: Es ist kein typischer Kriminalroman. Erwartet also nicht auf den ganzen Seiten nur Spannung, Wendungen und gute Kommissare und Anwälte. Denn dann werdet ihr hier sicherlich enttäuscht sein. Jagdtrieb ist anders, besser auf seine Weise.

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Von Jägern und Gejagten

Von: Kerstin von KeJas-BlogBuch

17.02.2019

Vergesst den Wolf auf dem Cover, er kommt in der Geschichte nicht vor. Es gibt auch keine Tannenwälder oder gar Schnee. Das strahlende Weiß könnte eher für Pauls smartes Grinsen stehen, so rein sinnbildlich gesehen, genau wie der Wolf, der Tannenwald und der Schnee. Aber genial ist das Cover schon, oder? "Es gibt Dinge die kann man nicht ändern." (S. 20) So ist es mit Pauls Onkel Oscar. Der erfolgreiche Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei hat das Zeitliche gesegnet und im Vorfeld sehr bestimmend festgelegt, wie es nach seinem Tode weitergehen soll. Nun kann sein Neffe Paul, seines Zeichens ebenfalls Rechtsanwalt, endlich sagen Meine Villa, mein Auto, meine Kanzlei und damit auch meine verdammten Fälle und Mandanten. So ganz nebenbei „erbt“ er auch noch Fräulein Christina (die über alles und jeden in der Kanzlei wacht), Micha (hier wird sich noch etwas offenbaren) und Liliane Draxler (sie tippt schneller als Lucky Luke schießen kann). Eventuell gibt es auch noch eine Barbara in der Wohnung über der Kanzlei? Das Buch startet rasant aber nicht überdreht mit Paul, einer Beerdigung, dem Einzug in die Kanzlei und seinem ersten Fall. So ganz nebenbei erwähnt, es ist keine gute Idee Handys in Gräber zu werfen, aber das muss man sich selbst erlesen, auch das Gottesmänner in Pauls Augen (hier mache ich jetzt keinen Witz) mal schlecht abschneiden. Es ist aber nicht nur Pauls erster Fall, an dem er gewaltig zu knabbern hat. Denn irgendwie stimmt da was nicht, mit Oscars Tod, dem Bücherregal, Fräulein Christine und dem Vater seiner Mandantin Maja. Paul Colossa ist ein sympathischer Charakter. Recht locker drauf aber nicht flapsig. Er hat klare Ansichten und vertritt diese auch. So nimmt er Maja, die unter einem Stalker leidet unter seine Fittiche und will den Typen zu Strecke bringen. Wäre da nicht eben erwähnter Vater, denn dieser Mann gehört zu denen, die neben der Macht auch das nötige Kleingeld haben alles selbst zu regeln. Ich würde Paul nicht als Frauenheld bezeichnen, dafür ist er stellenweise wirklich zu tollpatschig und verklemmt. Außerdem hat er gerade erst eine Beziehung hinter sich, auch bedingt durch den Umzug in die niederbayrische Provinz. "Letztlich war Paul Colossa doch eher ein Jäger als ein Sammler." (S. 275) Mit Paul streift man durch die Kanzlei und findet dabei so manches Verborgenes. Onkel Oscar hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren. Der Fall um Maja entpuppt sich immer mehr als gefährliches Unterfangen und so kommt es, dass Paul immer Mal wieder in Situationen gerät, die nicht gerade harmlos sind. Dabei kann er sich aber auch selbst die Hände schmutzig machen, wenn es die Situation erfordert. Er ist definitiv kein Haudrauf sondern eher der Denker, der gerne auch der Gefahr ausweicht. Allerdings hat er keine Hemmung wenn es darum geht eine Straßenlaterne zu erschießen *lach*. Das sind so diese herrlich skurrilen Situationen im Buch, die es eben nicht als normalen Kriminalroman klassifizieren, sondern es schon besonders machen. Generell empfand ich diese Kanzlei als sehr außergewöhnlich, auch wegen den dort angestellten Frauen, die trotz oder wegen ihrer Besonderheiten eine ganz große Fülle an Vielfalt und Frauenpower in diese Geschichte tragen. Paul bleibt dabei aber nicht klein, sondern passt in diese illustre Runde als ruhender Pol. Gemeinschaftssinn und gegenseitiger Respekt wird bei den Colossas groß geschrieben. Auch wenn da etwas aus der Vergangenheit im Argen lag. Eine Art Familiengeheimnis, was mysteriös wirkt aber letztendlich eine logische Aufklärung erfährt. "Das, was das Leben eines Rechtsanwaltes ausmacht, ist gänzlich verschieden vom Rest der sterblichen Menschheit. Einzig Schauspieler, Prostituierte oder Butler mochten ein im Ansatz vergleichbares Leben führen." (S. 399) Die Geschichte ist gespickt mit vielen kleinen und feinen Geschehnissen. Manche nur so am Rande, kurze Einspieler, Begegnungen und Situationen. Oft humorvolle Erlebnisse, die durch den Schreibstil erst den richtigen Ton erfahren. Sei es ein älterer Richter, der an Coolness kaum zu überbieten ist oder Paul selbst, der gerne mal in ein Fettnäpfchen tritt, aber ehrlich genug ist dies zuzugeben. Allerdings gibt er nicht so schnell auf und ist auch bereit seinen Kopf hinzuhalten. Das dies im wortwörtlichen Sinn ins Auge gehen kann (sorry, das Wortspiel musste jetzt sein) erfährt man auch noch. Die Gestaltung im Inneren ist durch die Kapitel sehr übersichtlich. Jedes enthält eine Überschrift mit entsprechenden Erklärung und alles hat etwas mit der Jagd zu tun. Hier war ich jedes Mal wieder aufs neue gespannt, was nun kommt. So ganz nebenbei erweitert es das Allgemeinwissen – ich liebe so etwas. Da der Autor selbst Rechtsanwalt ist, habe ich die Schilderungen im Umgang mit Mandanten, vor Gericht und die ganzen entsprechenden Vorbereitungsarbeiten und Recherchen als sehr authentisch dargestellt empfunden. Diesen Kriminalroman kann ich allen empfehlen, die auf Action á la Hollywood verzichten können und lieber gut gezeichnete Charaktere lesen möchten. So nebenbei gibt es natürlich auch Spannung, allerdings eher auf die unterschwellige, Neugierde weckende Art. Dieses Buch ist übrigens ein Debüt – EIN DEBÜT – und großartig vom Stil her. So locker flockig, selbst bei eingebauten Urteilen, Rechtshinweisen oder sonstige, für mich als Laie unbekannte Welten der Justiz, niemals langatmig oder gar übertrieben im Fachjargon. Paul Colossa ist der coole, pfiffige Charakter mit Herz und Seele. Er wird sich mit Sicherheit noch weiter entwickeln, ich hoffe im positiven Sinne, denn erstens ist er echt noch jung und zweites wird oder soll es eine Reihe um den Rechtsanwalt geben. Hier bleibe ich auf jeden Fall am Ball, egal wie das nächste Cover aussehen wird. Rezension verfasst von © Kerstin

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Das schöne Cover mit dem Wolf auf dem Titelblatt machte mich auf den Roman aufmerksam. Sowie der Satz: »Ein abgründiger Kriminalroman voll skurriler Figuren und Situationskomik.« »Jagdtrieb« ist für mich kein Kriminalroman im herkömmlichen Sinne. Er ist mehr eine Erzählung, eine Aneinanderreihung von Kuriositäten aus dem Leben eines Anwalts. Eingefleischte Krimifans könnten hier ihre Schwierigkeiten haben. Wenn sie sich jedoch darauf einlassen erwartet sie, mit etwas Durchhaltevermögen, ein unterhaltsamer Roman mit skurrilen Figuren und kuriosen Fällen. Das kleine Jägereinmaleins an den Kapitelanfängen ist ungewöhnlich, passt aber zum Titel des Buches »Jagdtrieb« und ist auf jeden Fall originell, hat aber mit dem Inhalt der Geschichte nichts zu tun. Inhaltlich ist die Geschichte interessant. Es sind allesamt skurrile Figuren. Sowohl Onkel Oscar als auch Paul, von den Klienten ganz zu schweigen. Dennoch wurde ich anfangs nicht recht warm, mir fehlte mitunter der Paukenschlag, die meiste Zeit floss die Geschichte in gemächlichem Tempo dahin. Es sind die weitläufig gestreuten witzigen Dialoge und absurden Situationen in die Paul Colossa gerät, die mich bei der Stange halten und auch über die trockenen Passagen hinweghelfen. Durchhalten lohnt sich auf alle Fälle, denn zum Schluss nimmt die Geschichte merklich Fahrt auf und aus der anfänglichen Erzählung ist ein unterhaltsamer Krimi geworden. Paul hat noch so einiges durchzumachen, aber am Ende ist er an seinen Aufgaben gewachsen und aus dem Weichei ist ein Mann geworden. Er ist angekommen in seinem neuen Leben und bereit für weitere Abenteuer. Welche - laut Autor und Verlag - bereits in Arbeit sind. Ich könnte mir das auch gut als Vorabendserie im TV vorstellen. Fazit: Unterhaltsamer (Kriminal)roman mit liebenswert skurrilen Figuren.

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Ein sympathischer, oft in Fettnäpfchen tretender ist eine der Hauptakteure. So gerade etliche Situationen in eine etwas skurrile Komik, laden zum Schmunzeln ein. Mit Humor und inhaltlichem Fachwissen ausgestattet, verfasst der Autor und Rechtsanwalt seinen lesenswerten Krimi. Neben skurrilen Figuren und Situationskomik gibts gut angelegte Spannungsbögen und viele Möglichkeiten zum Miträtseln. Das alles in verständlicher Sprache, gut geschrieben und so, dass man sich die Figuren, ihre Denk- und Handlungsweise vor dem inneren Auge vorstellen kann. Kaum zu glauben, dass dieser Roman ein Debüt darstellt! Und wunderbar, er ist der Auftakt einer neuen Reihe - ich bin gespannt auf den zweiten Band. 

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Dieser Krimi ist ungewöhnlich, er ist frech, er ist unterhaltsam und irgendwie auch ein bisschen durchgeknallt. Paul Colossa ist Anwalt und er staunt nicht schlecht, als er plötzlich Inhaber einer eigenen Kanzlei ist. Sein Onkel Oscar verstarb überraschend und hat ihm sein Haus samt Mieterin, Firma und Angestellten vermacht. Zunächst kommt sich Paul noch etwas fremd vor in der neuen Situation und über die ihm hinterlassenen Aktenstapel kann er sich auch nur bedingt freuen. Einige Pannen sorgen für Erheiterung: schlecht für Paul, gut für uns Leser. Onkel Oscars Klienten sind teils recht ungewöhnlich. Er hat verschiedenste Menschen vertreten, ganz unabhängig von Herkunft, Beruf, Finanzen oder gesellschaftlichem Stand. Und er hat sich auch mit kleinen Angelegenheiten befasst, obwohl diese kaum Geld einbrachten. Paul muss sich erst mit den Gepflogenheiten vertraut machen. Bald trifft er auf die junge Russin Maja, deren Vater sehr wohlhabend ist. Sie wendet sich an Paul, weil ihr Ex-Freund sie permanent belästigt, ein Stalker wie aus dem Lehrbuch. Paul ist sofort Feuer und Flamme für den Fall, naja, eigentlich eher für Maja. Er fühlt sich gut in seiner Beschützerrolle und legt bald wahre Cowboyallüren an den Tag. Immer tiefer lässt er sich in die Sache verwickeln, er ist sogar selbst dabei, als Maja dem Stalker eine Falle stellen will. Doch diese Aktion geht gründlich schief und Paul kommt nicht ungeschoren davon … Hendrik Eschs Debütroman ist wirklich mehr als gelungen und bildet auch noch den Einstieg in eine Reihe, was ich ja sowieso immer sehr gut finde. Wenn man Charaktere ins Leserherz geschlossen hat, möchte man auch in Zukunft nicht auf sie verzichten. Paul ist jetzt kein ganz unumstritten sympathischer Protagonist, aber sehr menschlich – oder soll man besser „männlich“ sagen? :D Er handelt sehr emotional und manchmal auch etwas unüberlegt, aber er hat doch das Herz am rechten Fleck. Auch seinen Kumpel Attila fand ich wirklich prima, was man von der Ex-Freundin nicht gerade behaupten kann. So wirklich „normale“ Menschen gibt es in der Story irgendwie auch gar nicht, der Autor hat sich einiges einfallen lassen und seinen Figuren trotzdem eine glaubwürdige Lebendigkeit verliehen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, genau die richtige Menge an Details, viele Dialoge, die nicht aufgesetzt wirken und vor allem massig Humor zwischen den Zeilen. Ja, es gibt Szenen, an denen manch ein Leser Anstoß nehmen könnte, aber dann gehört man eben nicht zur erlauchten Zielgruppe. :D Mich persönlich hat nur die „Sache mit dem Hund“ gestört … so was geht bei mir immer überhaupt nicht, da gibt´s glatt nen halben Stern Abzug in der Wertung. Ansonsten kann ich das Buch nur weiterempfehlen an alle Krimifreunde, die auf der Suche nach etwas ungewöhnlichem „Stoff“ sind und die ein Herz für einen Anwalt haben, der nicht immer nur mit dem Kopf denkt! Hoffentlich dürfen wir Paul bald bei weiteren Abenteuern begleiten, ich würde mich sehr freuen!

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Rezension von Melanie ( Thrillerqueen) zu Jagdtrieb von @Hendrik Esch 4 von 5 🌟 Mal eine etwas andere Anwaltsgeschichte. Meinung In der Bayerischen Provinz erbt der junge Anwalt die Kanzlei seines Onkels der seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat, und damit auch seine mehr als kuriosen Fälle. Paul ist eine sehr sympathische Person, leicht verpeilt und trottelig; zum Ende der Geschichte kommt dann ordentlich Tempo hinzu, so das ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Bei einem der Fälle handelt es sich um die Tochter des russischen Victor Rivinius, diese wird von ihrem Ex-Geliebten verfolgt. Und dazu müsste Paul ein Unterlassungs- und Kontaktverbot erreichen. Maja ist in Pauls Augen bezaubert, dabei ist er aber so abgelenkt, das Ernüchterung mitbekommt, wie sie nach und nach in die Machenschaften ihres Vaters reinrutscht. Blind vor Liebe verfällt er Maja und auf einmal befindet er sich mit ihr auf der Flucht. Es ist wohl ein Auftakt einer Reihe und ich muss sagen sie ist sehr gelungen.Und mit dem Hauptprotagonisten ist ein Glücksgriff gelungen. Der gelungene Schreibstil mit viel Humor hat mir richtig gut gefallen, dazu die witzigen Fälle sind eine gute Mischung, und man liest es in einem Rutsch durch. Sogar eine gewisse Spannung ist enthalten. Bin auf mehr gespannt. klare, humorvolle Leseempfehlung! Fakten 494 Seiten TB 9,99 € Ebook 10,00 € Erschienen im @Goldmann Verlag Kaufen kann man das Buch direkt beim Verlag und bei jeder Plattform, welche Bücher und Ebooks anbietet. Ich möchte mich bei bei @Randomhouse für die Verfügung Stellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine persönliche Meinung!

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