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Rezensionen zu
Mein Ein und Alles

Gabriel Tallent

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Diese Geschichte ist keine einfache etwaige denn lustiges Lesestoff. Das sollte jedem klar sein, der dieses Buch lesen möchte. Das Buch verbirgt so viel Gewalt seitens des Vaters, dass es teils unmöglich war für mich einfach weiterzulesen. Es fiel mir sehr schwer das Buch bis zu Ende zu lesen, denn ich habe so dermaßen mit der Protagonistin gelitten. Der Autor beeindruckt durch einen fließenden Schreibstil und einer phänomenalen Bildhaftigkeit der Natur und auch der Handlung selbst, jedoch finde ich die Darstellung und die intensive Rolle von Gewalt und Waffen in diesem Buch doch eher bedenklich.

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Das Gegenteil eines Wohlfühl-Romans

Von: JulisTeestübchen

28.03.2019

Mit dem Buch habe ich es mir nicht so leicht gemacht. Die Nähe zur Natur, die schon der Klappentext suggeriert hat, wird in den Schatten gestellt von der knallharten Erzählweise des Autors der Grausamkeiten an Turtle. Ich bin wohl zu zartbesaitet für solche Geschichten. Dennoch habe ich bis zur letzten Seite mitgehofft, dass Turtle von ihrem Leid befreit wird, auch wenn dies leider nicht gelingt ohne mit der Protagonistin mitzuleiden. Die Charaktere des Buchs waren interessant und vielschichtig, besonders interessant fand ich dabei Turtles Entwicklung. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz. Eine Leseempfehlung kann ich jedoch nur für diejenigen aussprechen, die sich beim Lesen auch gerne mal außerhalb der Wohlfühlzone begeben.

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INHALT: Die 14-jährige Turtle wächst in den Wäldern Nordkaliforniens auf. Dort lebt sie von der Außenwelt abgeschieden, mit Vater Martin zusammen in einem alten und heruntergekommenem Haus auf dem Hügel. In der Schule gilt die Heranwachsende als Außenseiterin, die sich stets von anderen abschottet. Doch ihre Lehrerin Anna hat das Gefühl, dass es für ihre Leistungsdefizite ganz andere Gründe geben könnte... Während die Mitschüler das Auftreten ihres Vaters in lässiger Kleidung und mit der Bierflasche in der Hand, als "cool" bewerten, versucht Turtle die Fassade nach außen hin aufrecht zu erhalten. Niemand soll davon wissen, dass sie jeden Tag zu Hause mit Waffen hantiert. Von der schwer gestörten Vater-Tochter-Beziehung ganz zu schweigen! Als Turtle jedoch bei einem Streifzug durch die Wälder Jacob kennenlernt und anschließend erneut die besitzergreifende Liebe des Vaters zu spüren bekommt, beginnt sie nach und nach für ihre Befreiung zu kämpfen... MEINUNG: Lange wusste ich nicht, ob ich das Buch lesen sollte oder nicht. Von vielen Seiten hatte ich gehört, dass es nichts für sensible Gemüter sei. Und wenn Gewalt und Missbrauch zu detailliert geschildert sind, war mir das in einigen Büchern schon manchmal zu viel. Letztendlich wollte ich mir dann eine eigene Meinung bilden... Die Handlung habe ich oftmals mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Ich wollte wissen, wie Turtle sich durch das Leben schlägt. Dabei habe ich an ein paar Stellen mit ihr mitgefiebert, stellenweise mit ihr gelitten und nicht verstanden, wie ein Vater so etwas seiner Tochter antun kann! Jedes Mal habe ich von Neuem gehofft, dass doch bitte irgendjemandem ihr Leid auffallen und er in das Geschehen eingreifen möge! Die Charaktere empfand ich als vielschichtig und interessant dargestellt, vor allem Turtle. Besonders gut gefiel mir ihre Entwicklung, welche im Verlauf der Handlung äußerst gut zur Geltung kam. Phasenweise hatte die Geschichte spannende Momente, in denen mich das Buch mitreißen konnte. Zwar fand ich die Umgebung sehr anschaulich und atmosphärisch beschrieben, gleichzeitig verlor sich das Buch für mich an diesen Stellen in zu vielen Details, wodurch unnötige Längen entstanden. Der Missbrauch wird in diesem Buch recht explizit und detailliert beschrieben und das Verhalten des Vaters und auch jenes von Turtle, kann schockieren. Trotz der Schwere dieser Thematik, hat mich die Geschichte nicht mitgenommen und leider nicht so bewegt, wie vorher erhofft. Ich hatte das Gefühl, dass die Personen dafür zu distanziert auf mich wirkten. Leider hat mir der Schreibstil nicht besonders gut gefallen. Es waren mir immer wieder zu viele Wiederholungen vorhanden (z.B. fünf Sätze in Folge die mir "er" beginnen). Zudem wirkten die vulgäre Ausdrucksweise und die Schimpfwörter (z.B. "du Luder") von Turtle, ihrem Vater und dem Großvater, mit der Zeit immer unauthentischer auf mich und haben mich immer mehr gestört. Auch dadurch bin ich mit Turtle sowie mit der ganzen Geschichte, nicht so warmgeworden, wie ich es mir gewünscht hätte. FAZIT: Ein Buch mit interessanter Handlung, das mich jedoch emotional nicht so bewegen konnte, wie vorher erhofft. 3/5 Sterne!

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Was würde passieren, wenn man Bear Grylls, Vladimir Nabokov, die NRA und Hanya Yanagihara einen Roman schreiben lassen würde? Wenn man ihnen auf den Weg geben würde, dass das Endprodukt nur die Bedingung erfüllen müsse, zu schockieren und kräftig reinzuknallen? Dann käme wohl so etwas dabei herum wie Gabriel Tallents Debüt Mein Ein und Alles. Ein Buch, das eine Triggerwarnung verdiente. Tallent hat ein Buch erschaffen, dessen Bewertung mir wirklich schwer fällt. Wo beginnen, wo aufhören? Wie dem Ganzen gerecht werden? Im Folgenden will ich es wenigstens versuchen. Am einfachsten fällt dabei noch die Synopse der Handlung Zusammen mit ihrem Vater lebt Julia Alveston, genannt Turtle oder Krümel, abgeschieden in den Wäldern Nordkaliforniens. Ihr Vater ist der klassische Fall eines Prepper. Er misstraut dem Staat zutiefst und bereitet sich auf den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung vor. Er hortet Lebensmittel, Medikamente und eben auch Waffen, um sich zur Wehr zu setzen. Seine wichtigste Waffe ist dabei seine Tochter Turtle. Er trainiert sie gnadenlos und schickt sie auf Survival-Trips in die Wildnis. Bei einem dieser Überlebens-Übungen begegnet Turtle in den Wäldern zwei Jungen, die von ihren Eltern ebenfalls zur Abhärtung in der Wildnis ausgesetzt wurden. Die 14-Jährige erliegt der Anziehung eines der Jungen – was zu großen Konflikten mit ihrem Vater führt. Immer brutaler wird diese Beziehung, die von Gewalt, Anziehung, Ablehnung, Missbrauch und dem Gefühl „Wir gegen den Rest der Welt“ geprägt ist. Sein Ein und Alles wendet sich plötzlich gegen ihn – mit gewalt(tät)igen Folgen. Warum verdient dieses Buch nun eine Triggerwarnung? Dies bezieht sich klar auf die Beziehung von Julia zu ihrem Vater. Jener missbraucht seine Tochter auf vielfältige Art und Weise. Er züchtet sie als Kampfmaschine heran, vergewaltigt sie, entzieht ihr Liebe, manipuliert. Als Leser ist man ungefiltert überall mit dabei und muss miterleben, wie die Seele von Julia dabei Schaden nimmt. Verstörend dabei auch die Tatsache, dass es Tallent dabei offenlässt, inwiefern Turtle Opfer ist oder inwiefern sie diese Behandlung akzeptiert und vielleicht sogar mag. In jenen Schilderung des sexuellen und emotionalen Missbrauchs ist dieses Buch höchst übergriffig. Mit einer voyeuristischen Freude schildert Tallent den Missbrauch Turtles und ihre Gefühle und Eindrücke während dieser Attacken. Dies überschreitet des Öfteren die Grenzen des Anstands und Geschmacks. Natürlich darf Literatur auch immer Grenzüberschreitung sein – hier ist mir dieses Verstoßen gegen Tabus allerdings entschieden zu plump und durch diese zu große Nähe eben auch übergriffig geraten. Ist jene Detailfreude dort völlig fehl am Platz, weiß sie hingegen bei der Schilderung der Natur zu überzeugen. Hier ist Mein Ein und Alles wirklich enorm stark und erinnert etwa an den Roman Idaho von Emily Ruskovich. Wie Julia die Wälder durchstreift, mit welcher Benennungsstärke sie Sträucher, Farne und Bäume zu beschreiben weiß, das beeindruckt wirklich. Jene Passagen, in denen das Mädchen die Flora und Fauna ihrer Heimat durchmisst, sind unglaublich gut und wuchtig geschrieben. Sie lassen die Leser*innen tief in diese unberührte und gefährliche Natur eintauchen. Nur konstrastiert dies grell mit der emotionalen Komponente des Romans. Mein Ein und Alles ist ein Buch, das im Zwischenmenschlich häufig überreizt. Hanya Yanagihara hat es mit Ein wenig Leben vorgemacht – Gabriel Tallent macht es ihr nach. So etwas wie eine Medium-Emotionstemperatur gibt es bei ihrem Personal nicht. Alles ist (emotional) laut, kracht und raucht. Doch hier krachen nicht nur die Charaktere und Emotionen lautstark aufeinander – auch die Waffen spielen hier eine (für mich zu) große Rolle. Stellenweise liest sich dieser Roman wirklich, als würde man in einem Katalog der National Rifle Association (kurz NRA) blättern. Sturmgewehre, Bowie-Messer, Pistolen – alles was das Waffenherz begehrt, ist in diesem Roman versammelt und kommt fleißig zum Einsatz. Dabei dienen die Waffen auch meist als Lösungsmittel für zwischenmenschliche Konflikte. Das ist für mein Empfinden zu billig gelöst und enttäuscht doch sehr. Wie also diesem Buch gegenübertreten, wie bewerten? Ein Urteil fällt hier wirklich nicht leicht. Licht und Schatten, sie kommen hier zusammen und sorgen für ein heterogenes Leseerlebnis. Ich plädiere deshalb dringend für eine eigene Urteilsbildung der Leser – vorgewarnt seid ihr ja nun schon einmal. Habt ihr das Buch eventuell auch schon selbst gelesen? Und wenn ja, wie steht ihr Mein Ein und Alles gegenüber? Ich wäre auf eure Meinungen gespannt!

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