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Rezensionen zu
Der Montag fängt am Samstag an

Arkadi Strugatzki, Boris Strugatzki

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Sie zählen zu den bedeutendsten und erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit: Die Brüder Arkadi und Boris Strugatzki haben mit ihren schrägen Geschichten Kultstatus erlangt. Mit „Der Montag fängt am Samstag an“ (Heyne) und „Hotel zum verunglückten Bergsteiger“ (Golkonda Verlag) sind zwei Neuauflagen auf dem Buchmarkt veröffentlicht worden, Letztere sogar erstmals auf Deutsch, nach dem das Buch 1973 im Original erschien und durch zahlreiche Kürzungen in seiner Komplettfassung bei uns lange als verschollen galt. Ein „Erfahrungsbericht“. Ich sitze in der U-Bahn, schlage „Der Montag fängt am Samstag an“ auf, lese die ersten Seiten und bin verwirrt. Im Roman landet der Programmierer Alexander Priwalow in einem fiktiven Dorf im Norden Russlands, begegnet diversen schrägen Gestalten und nimmt schließlich ein Jobangebot eines Institutes an, das sich mit Zauberei befasst. In der Geschichte wird alles wahr, was man sich nur vorstellen kann – und das mit einer Selbstverständlichkeit, die wohl zum Markenzeichen der Strugatzki-Brüder geworden ist. Es gibt sprechende Tiere, Parallelwelten, unsichtbare Nachbarn, umherirrende Geister … es vergeht kaum eine Seite, auf der etwas Normales passiert, natürlich immer je nachdem, was man als „normal“ bezeichnen will. Die Struktur ist also simpel: übernatürliches und eventuell auch etwas Quatsch. Warum bin ich nun also verwirrt? Das liegt wohl daran, dass mir die Geschichte zu wirr ist und ich ehrlich gesagt schon nach dem ersten Kapitel mit mir hadere, ob ich das gesamte Buch wirklich lesen will. Zu Hause fällt mir dann ein weiteres Buch in die Hände, was auf das Gelesen-Werden wartet: „Hotel zum verunglückten Bergsteiger“ aus dem Golkonda Verlag, eine ebenfalls gerade erschienene erstmalige Komplettübersetzung, die dieses Mal allerdings im etwas hipperen Design aufwartet. Innerlich stöhne ich. Wie soll ich das erste Buch zu Ende bringen und dann direkt den nächsten Strugatzki anfangen? Eins sei gleich verraten: Bei „Der Montag fängt am Samstag an“ kam ich bis zur Hälfte, dann las ich das Ende und schloss das Buch mit dem Fazit, dass diese Welt wohl nicht meine sei – auch, wenn ich den Reiz und die Faszination daran sehr gut verstehen kann. Weiter ging es also zum Bergsteiger. Auch hier ist die Handlung schnell erklärt: Der Polizist Glebski macht Erholungsurlaub in einem Skihotel inmitten einer malerischen Landschaft. Doch was mich am ersten Buch so schnell irritiert hat, fällt dieses Mal weg. Zwar schwingt in der Erzählung ebenfalls ein leicht schräger Unterton mit, doch übernatürliche Figuren sucht man hier (mit Ausnahme des Glaubens an den Geist des verunglückten Bergsteigers) anfangs vergeblich. Was beim Lesen bei mir entsteht, ist das Gefühl, das alles irgendwie ein bisschen falsch ist und das im positiven, unterhaltsamen Sinne, denn die Geschichte ist voll von schrägen Vögeln, die alle für sich irgendwie doch ein wenig liebenswert sind. Was im Roman umso überraschender kommt, ist der Wandel zum Krimi, als einer der Gäste ermordet wird. Glebskis Auftrag ist klar: Den Mörder finden und die anderen Gäste beschützen. Es beginnt eine Mischung aus Drama und Komödie, Science-Fiction mit einem leichten Touch ins Alberne und Überdrehte. Je mehr sich die Geschichte dem Ende zuneigt, desto mehr wird sie wohl zu einem typischen Strugatzki. Was ziehe ich nun als Fazit? Meine kurze, wenn auch intensive Reise in das Strugatzki-Universum hat Spuren hinterlassen. Ich habe keine neuen Lieblinge gewonnen, leider eher das Gegenteil, aber ich bin dennoch froh, etwas mehr mit den beiden Autoren anfangen zu können. Und vielleicht ergibt sich in der Zukunft einmal die Gelegenheit, dass ich genau diese Verrücktheiten brauche, die uns die Welt der beiden Brüder gibt, denn im Strugatzki-Universum warten noch so viele Geschichten. Besonders interessiert mich zum Beispiel „Picknick am Wegesrand“, das später von Andrej Tarkowskijs mit dem Titel „Stalker“ verfilmt wurde.

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Gegliedert ist die Geschichte in drei Teile, nämlich die Ankuft des Protagonisten Alexander "Sascha", der mit seinem Auto in eiskalter Winternacht zwei Anhalter mitnimmt. Man kommt ins Gespräch und die beiden laden Sascha ein mit ihnen im Dorf zu übernachten. Schließlich kommt Sascha irgendwie dazu im Insitut zu landen um dort an Übernatürlichem zu forschen. Die beiden folgenden Teile spielen in diesem Insitut, in dem Sasche sonderbaren Wissenschaftlern, Märchengestalten und anderen obskuren Gestalten begegnet. Das alles ist im typisch russischen Stil gehalten, der mit leichter Ironie aber mit viel umständlichen Beschreibungen und ausgebreiteten Nebensächlichkeiten daher kommt. Die Charaktere bleiben teils grotesk flach und unausgearbeitet - was möglicherweise gewollt ist. Schon der Anfang, der Saschas Übernachtung und das Zusammentreffen mit einer alten Frau, dem das Haus in dem genächtigt wird gehört ist so unerträglich umständlich, langweilig und belanglos, dass es mich verwundert hat. Erst dann habe ich bemerkt, dass der Roman über 50 Jahre alt ist... Es ist meine eigene Schuld, darauf nicht genügend geachtet zu haben und wie schon andere Bücher habe ich versucht auch dieses im Kontext seiner Entstehungszeit zu lesen. Aber es ist mir dieses mal nicht gelungen - die Story war so dermaßen umständlich, sperrig und langweilig, dass ich mich aber der Hälfte querlesend durch den Roman geschleppt habe.

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Von den Strugatzki-Brüdern hatte ich bisher nur Picknick am Wegesrand gelesen. Der Montag fängt am Samstag an erschien erstmals 1965 und zählt zu den Klassikern der Russischen Fantastik. Ich muss gestehen, dass ich nicht wusste, was mich eigentlich erwartet. Wenn ich den Roman rückblickend vergleichen müsste, so würde ich ihn bei den Werken von Douglas Adams und Terry Pratchett einordnen, nur eben extrem russisch. Wir folgen dem jungen Programmierer Alexander Pawlowitsch Priwalow, der kurz Sascha genannt wird durch die skurrile Welt in Solowetz. Dabei begegnen wir nicht nur russischen Märchenfiguren sondern auch so allerlei anderen schrägen Wissenschaftlern, die in noch schrägeren Forschungsgebieten arbeiten. Die Strugatzkis nehmen dabei ganz extrem die sowjetische Bürokratie auf die Schippe, was mit ein Grund war, warum einige Teile des Buches in der Sowjetunion stark zensiert waren. Das Buch zu lesen ist ein Hochgenuss, allerdings ein sehr, sehr anspruchsvoller. Der Wortwitz und die Seitenhiebe sind schon beeindruckend, erschließen sich dem/-r Leser/in aber wohl erst so richtig, wenn man sich etwas intensiver mit den Hintergründen auseinandergesetzt hat. Dabei helfen anfänglich die Anmerkungen am Ende des Buches schon sehr. Als Kind bin ich in der DDR aufgewachsen. 1997 habe ich ein Russisch-Englisch-Abitur gemacht und erst jetzt stelle ich fest, wie schade ich es finde, dass meine Russischkenntnisse nur noch rudimentär vorhanden sind. Ich denke, ich werde mich damit mal wieder ausführlicher befassen müssen, denn der Roman ist ein wahrer Genuss und muss im Original noch sehr viel besser sein. Fazit: Der Montag fängt am Samstag an ist definitiv keine leichte Lektüre, die man mal so eben an einem Wochenende weg liest. Ein besseres Verständnis der damals zu Sowjetzeiten herrschenden Bürokratie sowie Grundkenntnisse der russischen Literatur und Märchenwelt können absolut hilfreich sein. Wer thematisch die Skurrilität von Pratchett und Adams zu schätzen weiß, wird bei diesem Buch auch Spaß haben. Ich habe dieses Buch wirklich genossen und definitiv nicht zum letzten Mal gelesen. Ich freue mich bereits auf einen Re-Read.

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Alexander Iwanowitsch Priwalow, ein junger Programmierer, ist mit dem Auto im Norden Russlands unterwegs. Zwei Anhalter nimmt er zum nächsten Dorf mit. Diese fordern ihn auf, bei einer Forschung übernatürlicher Aktivitäten mitzuarbeiten. Priwalow hat keine Ahnung, auf was er sich da eingelassen hat. Zwei Geschichten haben ihn besonders geprägt, welche er erzählt. Drei Geschichten. Eine erzählt, wie Priwalow die zwei Anhalter mitnimmt und wie er in das Institut gelangt. Die anderen zwei von seiner ersten Nachtwache, einer Zeitreismaschine und einem Vogel, der von der Zukunft in die Vergangenheit lebt. Drei Geschichten, die ich so definitiv nicht erwartet hätte. Mir war auch nicht bewusst, dass dieses Buch vor über 50 Jahren geschrieben wurde. Das erklärt auch, die zum Teil speziellen Ansichten/Auswahlen. Wie zum Beispiel: Warum dieses Buch genau Der Montag fängt am Samstag an heisst, kann ich nicht wirklich genau sagen. Wahrscheinlich, weil die Zauberer möglichst viel arbeiten wollen, da es ihnen sonst zu langweilig wäre. Die Charaktere blieben für mich eher kalt und haben mich nicht gross berührt oder nach dem Zuende lesen beschäftigt. Falls ich dieses Buch vor über 50 Jahren gelesen hätte, hätte es mir wahrscheinlich um einiges besser gefallen. Naja... Trotzdem ist es bewundernd wie die Autoren schon auf solche Ideen gekommen sind. Der Schreibstil ist sehr durch das Russische geprägt. Alle Namen endeten mit -itsch, -ow oder dergleichen. Diese liessen meinen Lesefluss immer wieder leicht stocken. Sobald ich dann die Namen ohne zu stocken lesen konnte, liess sich die Geschichte aber gut lesen. Fazit: Ein gutes Buch für Leute, die gerne wieder zurück in die 60-er Jahre wollen, darum 3/5 Sternen ;)

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