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Rezensionen zu
Die Frau im Musée d'Orsay

David Foenkinos

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Ich liebe das Musée d'Orsay, besonders wegen den Bildern der Impressionisten. Auch mag ich Bücher mit speziellen Charakteren. Laut Klappentext erwartet mich im neuen Roman von David Foenkinos so eine interessante Figur. Interessant war dann leider bloss das erste Viertel, in dem wir Antoine Duris im Musée d'Orsay begegnen. Im zweiten Viertel erfährt man Antoines Geschichte, bis zu dem Punkt, als Camille in seinem Kurs auftaucht. Ihre Story, die zwar erschütternd ist, aber trotzdem nicht berührt, erfahren wir in den nächsten 40% und die restlichen 10% blieben dann noch für den Abschluss der Geschichte mit Antoine. Leider habe ich mich vom Cover, vom Titel und vom Klappentext in die Irre führen lassen. Es ist so gar keine schöne französische Geschichte, wie man sie zum Beispiel von Jean-Paul Didierlaurent geboten bekommt. Mir fehlten Emotionen, Charme, ebenso die Glaubwürdigkeit betreffend Camilles Leben. Auch sprachlich kann "Die Frau im Musée d'Orsay" überhaupt nicht mithalten. Im noch interessanten ersten Teil beginnt gefühlt jeder zweite Satz mit "Er ...", später werden die Satzanfänge zwar abwechslungsreicher, aber der Schreibstil und der Inhalt sind eintönig. Dazu fragte ich mich, warum der Autor einen Vornamen bei einem Roman, bei der gerade mal eine Handvoll Figuren wichtig sind und eine weitere Handvoll daneben mal kurz auftauchen, doppelt vergeben muss. Auch wenn der zweite Name nicht wichtig für den Verlauf ist und quasi nur aufgezählt wurde, gibt es dennoch mehr als nur zehn französische Frauen-Vornamen. Überzeugt hat mich einzig der erste Teil, der im Musée d'Orsay spielt. Die Geschichte geht danach aber in eine ganz andere Richtung, weder Manet, Monet noch Modigliani spielen noch eine Rolle. Obwohl seit längerem zwei andere Titel vom Autor auf meiner Merkliste stehen, wird dies mein erster und letzter Foenkinos-Roman bleiben. "Die Frau im Musée d'Orsay" verspricht mehr, als man schlussendlich zu lesen bekommt. Zukünftig bleibe ich bei französischen Autoren, dir mir den versprochenen französischen Charme auch wirklich bieten. Fazit: Banale Geschichte, die leider nur zu einem Viertel im Musée d'Orsay spielt. 2 Punkte.

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Etwas anderes erwartet

Von: Janina Jaegers

20.05.2019

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, erwartete ich die Geschichte eines Mannes, der aufgrund bestimmter Erlebnisse sein bisheriges geordnetes Leben über den Haufen wirft. Wer aber einen Roman vermutet, der einzig und allein darin mündet, dass Antoine Duris am Ende die große Liebe findet, der befindet sich auf dem Holzweg. Vielmehr sind seine Begegnungen mit Frauen nur Randinformationen zu seinem Gemütszustand, rosarote Wolken wird der Leser nicht finden. Die Handlung nimmt auch erst ab der Mitte des Buches Fahrt auf, wenn der Autor – endlich – zu den Hintergründen gelangt, was Antoine Duris dazu veranlasst hat, sich als Hochschulprofessor um einen Job als Wärter in einem Museum zu bewerben. Und hier wird nun eine neue Hauptfigur mit ihrer Geschichte bekannt - die eigentliche Geschichte des Romans, die einem im Gedächtnis bleibt, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat. Für mich war „Die Frau im Musée d’Orsay“ ein Roman, der mich dahingehend überrascht hat, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Stilistisch ist der Roman flüssig zu lesen und enthält keine Passagen, die so ausschweifend sind, dass man am Ende eines Satzes nicht mehr weiß, wie der Satz begonnen hat. Über die vom Autor verwendeten Fußnoten kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Ich empfand diese eher als störend, weil sie den Lesefluss unterbrechen, und hätte eine Verarbeitung im laufenden Text besser gefunden. Das Buch verfügt über ca. 230 Seiten und sorgt daher eher für eine kurzzeitige Unterhaltung. Wer gerne Schicksalsromane liest, der wird hier gut bedient.

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Antoine erlebt mehr Tiefen als Höhen in seinem Leben als Mann und Professor an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon. Nach dem Selbstmord einer hochbegabten Studentin, an dem er sich schuldig fühlt, gibt er seine Stellung auf und wird Museumswärter in Paris. In einer Rückschau erfährt man, dass auch das Leben dieser Studentin von Ängsten und einem nicht verarbeitetem Trauma geprägt war. Antoine Duris lernt in seiner neuen Stellung die Frau seines Lebens kennen, mit deren Hilfe sich alles zu einem versöhnlichen Ende fügt. David Foenkinos Roman hat mich anfangs angesprochen, im Verlaufe der Geschichte empfand ich die Handlung jedoch überzogen und den Schluss zu hastig zu einem positiven Ende gebracht. Es mag der Möglichkeit der Verfilmung geschuldet sein. Auffallend und dem Lesevergnügen nicht zuträglich sind die kurzen Sätze, die den Schreibstil für mich charakterisieren. Einen Anflug von Humor fand ich bei all der französischen Melancholie in den zahlreichen Fußnoten. Verwirrend unnötig ist die Namensgleichheit von vier Personen.

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