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Rezensionen zu
Für immer die Alpen

Benjamin Quaderer

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Lichtenstein, der 4. größte Zwergstaat (Fläche betrachtet) in Europe, der sich nicht nur geografisch an die Schweiz schmiegt ist selten im Rampenlicht. Nun kommt Benjamin Quaderer mit seinem Debütroman daher und beleuchtet Lichtenstein wie mit einem Röntgengerät aus dem All. „Für immer die Alpen“ ist ein fiktiver Roman der sich allerdings als Inspiration eines ehemaligen Bankmitarbeiter bedient: Heinrich Kieber. Er übergab die Steuerdaten an deutsche Behörden, die millionenschwere Steuerhinterziehung belegte. Der Protagonist in diesem Debüt heißt Johann Kaiser und erzählt uns aus der Retroperspektive wie er zu dem Mann wurde, der die Daten wie ein Akt des Verrats an seiner Heimat, dem Fürstentum, an die Deutschen gab und somit Lichtenstein eine Schmach verpasste, die schwer zu verkraften war. Begonnen wird früh in seiner Kindheit und wir folgen ihm bis in die Bank und dann wieder hinaus in die Verbannung. Benjamin Quaderer, selbst aufgewachsen in Lichtenstein, schrieb hier nicht nur seiner Heimat einen maßgeschneiderten Roman, sondern machte auch sich selbst einen Namen. In der Tat merkt man dem Roman den jungen energiegeladenen, ideenvollen Autor an. Was leicht beginnt, wird an mancher Stelle zu viel. Klar, er möchte sich ausprobieren und Alleinstellungsmerkmale wie Pflöcke in den Boden Ramen und postulieren: Auch ich bin jetzt auf dem literarischen Parkett. Aus meiner Sicht gar nicht notwendig. Weniger hatte dem Roman auch gutgetan, etwas mehr Stringenz hätte mir gefallen und sicher das Knistern und die Spannung erhöht. Aber alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Buch! Wer sich also mit der Steueraffäre und Lichtenstein auf fiktive Art beschäftigen möchte, greifen sie zu diesem gelungenen Debüt! Erwartet werden kann eine gut ausformulierte Prosa mit Witz und Drama, aber kein spannungsgeladener Roman, was aus meiner Sicht auch nicht der Anspruch des Autors war.

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Klare Empfehlung

Von: Bücherwurm

01.11.2020

Der Roman "Für immer die Alpen" ist keine leichte Lektüre. Sowohl der Schreibstil, der Aufbau und die Geschichte um die Figur "Johann Kaiser" sind ungewöhnlich und erfordern vom Leser sehr viel Aufmerksamkeit. Das Buch beginnt und endet in der Gegenwart und ist in der Ich-Form geschrieben. Die Romanfigur wendet sich direkt an den Leser mit den Worten: "Denn diese Geschichte, meine Geschichte, ist alles, was mir geblieben ist, um mich gegen diejenigen zu verteidigen, die mich tot sehen wollen." Er befindet sich unter neuem Namen in einem Zeugenschutzprogramm an einem unbekannten Ort. Dann beginnt die "Biografie des Johann Kaiser", in Liechtenstein geboren, durchlebt er eine traurige Kindheit und wird im Laufe seines Lebens zu einem Aussenseiter und Hochstapler und später zu einem Datendieb, der Liechtenstein in die grösste Steueraffäre in der Geschichte des kleinen und trotzdem so reichen Landes stürzt. Das macht ihn zum grössten Verräter im Rechtsempfinden der liechtensteiner Bürger aus allen Gesellschaftsschichten bis hin zum Fürsten. Ein Roman voller Details, mal ausgedacht vom Autor, dann wieder historisch belegt mit vielen Fakten und Zitaten aus Büchern, die es wirklich gibt oder auch nur in der Fantasie des Autors. Der Leser nimmt es entweder so hin und bildet sich sein eigenes Urteil oder recherchiert selbst. Das Lesevergnügen wird umso mehr gesteigert, indem man sich abwechselnd in einem Sachbuch, Tagebuch, Tatsachenbericht oder doch in einem fiktiven Roman wähnt. Teilweise liest man nur die rechten Seiten und hat die Darstellung einer Person. Danach liest man nur die linken Seiten und hat eine andere Sichtweise. Dann kämpft man sich seitenlang durch teilweise geschwärzte Seiten und hat das Gefühl ein reales Protokoll vor sich zu haben. Der Autor, Benjamin Quaderer, überrascht im Laufe seines Romans immer wieder mit solchen Besonderheiten. Am Ende der 585 Seiten bleibe ich als Leser nachdenklich zurück über Sinn und Unsinn von Steuerhinterziehung, juristischer Gerechtigkeit, Zeugenschutzprogrammen und Heimatliebe. Ein wirklich sehr lesenswerter Roman aus dem jeder etwas anderes mitnehmen kann, genauso sollte gute Literatur sein.

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Das Liechtensteiner Waisenkind Johann wird bereits in frühen Jahren von allen Vertrauenspersonen entweder mißhandelt oder verlassen. Die Eltern verschwinden, die Schwestern wollen ihn bereits als Baby ersticken, die Lehrerin quält ihn. Einzig die Liechtensteiner Fürstin Gloria ist eine Konstante des Vertrauens und der Freundschaft in seinem Leben. Später hintergeht er dieses Fürstenhaus, indem er geheime Daten der Liechtensteiner Bank an den Bundesnachrichtendienst verkauft. ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ Eine fiktive Geschichte über einen realen Datendieb, irgendwo zwischen Thomas Glavinic und einer Spiegel TV-Reportage. ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ Unterhaltsam, informativ und absolut empfehlenswert. ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀

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Endlich: Ein grosser Roman aus dem kleinen Fürstentum Liechtenstein. Ein wirklich dicker Wälzer ist es geworden, das Erstlingswerk des jungen liechtensteinischen Autors Benjamin Quaderer, in dem er vieles abhandelt, was die jüngere Geschichte des sechstkleinsten Staates der Erde zu bieten hat. Dieses Debüt ist grossenteils sehr amüsant und locker flockig zu lesen… Vor allem auf den ersten 150 Seiten hat die Geschichte eine Leichtigkeit und herrlichen Humor, dass man das Buch gar nicht mehr beiseite legen möchte. Vor allem die jugendlichen Abenteuer als Aussteiger, der Roadtrip nach Barcelona inklusive Aufenthalt im Kloster, aber auch die erste Zeit nach der Rückkehr und die pubertären Beschreibungen der ersten grossen Liebe samt sexueller Erfahrungen mit Elisa aus Zürich sind einfach wunderbar und witzig. Danach jedoch beginnt es stellenweise sehr zu harzen. Denn der unbedingte Wille originell zu sein, geht dem Leser ziemlich schnell auf die Nerven. Vor allem von den ewigen Fussnoten hat man schnell die Nase voll, auch die späteren Schwärzungen zeugen davon, wie sehr sich der Autor um Originalität bemüht. Insgesamt jedoch ein origineller Plot über die Macht des Geldes und die Wichtigkeit von Sein und Schein – davon zeugt die grosse Lüge des Protagonisten, bereits in jungen Jahren vorzugeben, Sohn der Hilti-Bohrmaschinen-Dynastie zu sein. Johann Kaiser ist ein Hochstapler, ob selbstgewollt oder von der Gesellschaft dazu gemacht. Das ist interessant und trotz der vielen schelmenromanhaften Übertreibungen ein Spiegel unserer Zeit. Quaderer nimmt den Fall Heinrich Kieber als Basis, ein Liechtensteiner Bankangestellter, der vor gut 10 Jahren einen Skandal auslöste, in dem er Daten an den BND weiterleitete und damit Steuerhinterziehung in grossem Umfang im kleinen Fürstentum aufdeckte. Viele Figuren von Quaderer sind fiktional, viele der Realität entliehen, dies macht den Roman aber so sympathisch, etwa in den ersten Kapiteln die einzigen Freunde Johanns – Landesfürstin Gina und ein bekannter Bergsteiger (Heinrich Harrer). Der Autor hat viele tolle Ideen, häufig etwas zu viel davon – aber das ist Geschmacksache – und wenn der Ich-Erzähler auf Seite 585 dann endlich schreibt: „Mein Name ist Johann Kaiser. Ich klappe den Laptop jetzt zu“, dann ist man fast ein wenig erleichtert und froh, dass es nun vorbei ist.

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Der Begriff „Systemrelevanz“ wird gerade neu definiert. Nachdem der Kulturbetrieb darauf gedrängt hat, genauso wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Arztpraxen zur Daseinsvorsorge zu gehören, sind auch die Buchhandlungen wieder offen. Das Buch ja, die Buchhandlung ja, die Literatur ohnehin – doch wie verhält es sich mit dem einzelnen Schriftsteller? Diese Frage stellte Benjamin Quaderer auf Twitter, indem er von seinen Followern wissen wollte, ob sie ihn für systemrelevant hielten. Immerhin 100 „gefällt mir“ meinende Herzen erhielt der Tweet bis heute. Wenn es nicht eine dreiste Anmaßung wäre, könnten wir nun sein Buch zur Hand nehmen und nach sorgfältiger Prüfung über die Systemrelevanz seines Autors entscheiden. „Too big to fail“ hieß es 2008, als die Banken gerettet wurden. Wenn es danach ginge, hätte Benjamin Quaderers gewichtiges Romandebüt „Für immer die Alpen“ mit beinahe 600 Seiten auch eine gute Chance, unter einen Rettungsschirm zu schlüpfen. Dergleichen hat dieses so gewagte wie vergnügliche Buch aber überhaupt nicht nötig. Die Faszination, die von seiner Hauptfigur ausgeht, und der nicht zu unterschätzende Mut, ein ganzes Leben – und ein wenig auch die ganze Welt – zu seinem Thema zu machen, heben den Roman aus der Masse der Neuerscheinungen heraus. Außerdem bietet es die hochwillkommene Möglichkeit, ein kleines L-förmiges, aus nur elf Dörfern bestehendes Land kennenzulernen: Das Fürstentum Liechtenstein. Die Plattform ‚Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein‘ bekennt freimütig: „Als einziger Liechtensteiner Schriftsteller im deutschen Sprachraum bekannt geworden ist Michael Donhauser (*1956), besonders als Lyriker.“ Die eigene Ignoranz als Hauptgrund mitbedenkend tritt man Donhauser wohl nicht zu nahe, wenn man feststellt, dass die ganz große Wirkung auch seines Schaffens bisher ausblieb. Quaderer, der sich in seinem Debüt eindringlich mit seiner offenbar ambivalenten Beziehung zu seiner Heimat auseinandergesetzt hat, kommt das Verdienst zu, die literarische Landkarte der deutschsprachigen Literatur um ein charaktervolles Fleckchen Erde erweitert zu haben. Die Bauweise von Quaderers Debüt ist anspruchs- und kunstvoll zugleich. Der Hochstapler Johann Kaiser versucht aus der Retrospektive sein Leben zu ordnen. Dazu stützt er sich auf eigene und fremde Aufzeichnungen, seine mitunter brüchigen Erinnerungen, Videoaufnahmen und – wie es sich für einen Hochstapler gehört – unter Vorspiegelung falscher Tatsache ergaunerter Zeugenaussagen. Form und Inhalt korrespondieren eng miteinander. Der exzentrische Charakter Johann Kaisers, den man aus psychologischer Sicht vermutlich irgendwo auf dem Autismus-Spektrum einordnen müsste, beansprucht im gesamten Roman sein Recht. Zu allem Überfluss scheint Kaiser auch noch literarische Ambitionen zu hegen. Dies beweist schon der Anfang des Romans, indem sich der Held u.a. über die Begleitumstände seiner eigenen Geburt vernehmen lässt. So kann er sich etwa noch gut an seine Reaktion erinnern, als er zum ersten Mal den Vater erblickte: „Vor lauter Entsetzen, dass ich mit diesem Menschen den Rest meines Lebens verbringen würde, stieß ich einen Schrei aus der die Scheiben in den Fensterrahmen zum Schwingen brachte.“ Johann Kaiser ist oft komisch, ohne komisch sein zu wollen. Dass man sich auch an dieser Stelle nicht sicher sein kann, ob der Hochstapler die Passage als eine der Vollständigkeit halber hinzuerfundene Anekdote oder doch als Tatsachenbericht verstanden wissen will, macht ein Gutteil der Faszination für die Figur aus. Am etwas überbordenden Einsatz von formalen und sprachlichen Kabinettstückchen, die eine solche Erzählerfigur notwendig mit sich bringt, könnte der weniger geneigte Leser Anstoß nehmen. Hat Quaderer diese vielleicht gar nicht nötig? Ein wenig fühlt man sich an Reich-Ranickis berühmte „Zigeunermusik-Kritik“ der Blechtrommel erinnert, in der Reich-Ranicki Grass vorwarf, „durch effektvolles Spiel das Publikum zu hypnotisieren.“ Die Grass-Verweise, auf die man in „Für immer die Alpen“ stößt, lassen ohnehin die Deutung zu, dass Quaderer durchaus einiges vom Blechtrommel-Grass gelernt hat. Reich-Ranicki sah sich schon bald genötigt, seinen Vorwurf zurückzunehmen. In David Hugendicks Kritik in der ZEIT kehrt er jetzt auf Quaderer bezogen zurück, wenn in seiner Kritik von „strapaziösen Metamätzchen“ die Rede ist. So weit wie Hugendick muss man nicht gehen. Sein Widerwille gegen Quaderers Ausschweifungen scheint vielmehr vom guten alten Klischee der Literaturseminarprosa herzukommen, das in seiner Kritik wieder einmal aufgewärmt wird. Es wird festgestellt, Quaderer „hat am Literaturinstitut in Hildesheim studiert, was man seinem Debüt in seinen stärksten ebenso wie in seinen schwächsten Passagen anmerkt“. Immerhin gilt Hugendick dieser Hinweis auf die „Herkunft“ des Autors auch zur Erklärung derjenigen Passagen, die er für gut gelungen hält. Dennoch ist ein solcher Zugriff ein bisschen billig. Man liest, ah, der Autor war in Leipzig oder Hildesheim, hm, er spielt ein wenig übermütig mit literarischen Formen, da haben wir also einen Literaturseminaristen vor uns, vulgo: einen künstlich gemachten, keinen authentischen, von der Not zum Schreiben gedrängten Schriftsteller. Dabei sind Quaderers Ausschweifungen mitunter wirklich hinreißend. Etwa, wenn er seinen Erzählfluss mitten im Bericht von Johann Kaisers Australien-Abenteuern durch die auf gut neun Seiten in einer Winzschrift-Fußnote ausgedehnte Geschichte von Thomas Cook unterbricht. Selten hat einem ein Roman derart das Nervenkostüm zerzaust. Noch nie hat solche Nerverei dabei so blendend unterhalten. Die Thomas-Cook-Episode ist nicht nur hervorragend erzählt, die Ausschweifung und das sich Verlieren im Detail bringt den Charakter Johann Kaisers perfekt auf den Punkt, indem sie ihn nicht erklärt (was vermutlich langweilig wäre), sondern mit einem literarischen Taschenspielertrick vorführt. Allerspätestens das berührende Ende beweist: Benjamin Quaderer ist es ernst mit der Literatur. Neben vielen anderen denkbaren Interpretationen ist der Hochstapler Johann Kaiser wohl auch ein Bild für den Schriftsteller als solchen. Indem er seine ganze Existenz auf das Schreiben begründet, fürchtet er sein Absinken in das Nichts in dem Moment, in dem er den Laptop zuklappt. Sein Schreiben ist die stets prekäre Selbstverteidigung und Selbsterhaltung eines Menschen, der nicht anders kann. An Johann Kaiser lässt sich studieren, was es in der Moderne, die Geniekult und übersteigerte Verehrung des Schriftstellers abgeschafft hat, bedeutet, ein ebensolcher zu sein. „Die liechtensteinische Literaturszene lebt am Anfang des 21. Jahrhunderts von der arrivierten Garde des 20. Jahrhunderts, der es noch nicht vergönnt ist, den Aufbruch und die Nachfolge einer jungen Schriftstellergeneration auszumachen.“ So bilanzierte das ‚Historische Lexikon des Fürstentums Liechtenstein‘ Ende 2011. Aber jetzt ist ja zum Glück Benjamin Quaderer da. Wichtig für Liechtenstein. Relevant für uns alle.

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Ein listiger Schelmenroman

Von: buchvernascher

24.04.2020

Ein Schelmenroman, der trotz aller Fiktivität einen äußerst realen Bezug hat. Die Verknüpfung der Politik mit den Banken und beider fragwürdiger Verhalten ist symptomatisch für die heutige Zeit. Es ist auch völlig egal, daß dieser Roman in Liechtenstein seinen Ursprung hat, die Handlung könnte überall stattfinden. Es ist ein Genuß das Buch zu lesen, zumal sein Schreibstil herausfordernd ist. Auch die vielen Quellenangaben sind eine Bereicherung, die man selten findet.

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Das Leben des Johann Kaiser

Von: JB

23.03.2020

Wir nähern uns in diesem Roman dem Leben von Johann Kaiser durch verschiedene Tagebücher an. Von Anfang an hat es Johann nicht leicht im Leben, teilweise auch durch eigene Schuld - Empathielosigkeit und seltsames Sozialverhalten machen den Protagonisten zum Antihelden. Dies gipfelt in einem riesigen Diebstahl von Steuerdaten auf Liechtenstein und macht Johann Kaiser zum Staatsfeind Nr. 1. Durch die einzelnen Tagebücher ändert sich öfter mal der Schreibstil. Das und die außergewöhnlichen Ideen des Autors machen das Buch wirklich lesenswert. Man kann eigentlich nie erahnen, was Johann Kaiser als nächstes passiert. Man möchte deswegen auch gar nicht zuviel der Handlung verraten, darauf muss man sich einfach einlassen. Zwei Dinge haben mich gestört: Die vielen Fußnoten, die oft nur eins seiner Tagebücher als Quelle angeben, waren einfach unnötig. Ich hätte stattdessen lieber noch einige Seiten aus dem Leben des Johann Kaiser gelesen. Die zweite Idee, die mir auf die Nerven ging, waren die Schwärzungen, die in Kapitel 5 begannen. In den ersten Sätzen vielleicht noch eine lustige Idee, aber da soviel geschwärzt wurde (auch in späteren Kapiteln kam das wieder vor) hat das den Lesefluss komplett gestört und ich habe gemerkt, wie ich diese Seiten einfach nur überblättert habe. Ehrlich gesagt hätte ich das Buch deswegen fast weggelegt, bin aber froh dass ich dran geblieben bin. Trotzdem eine unbedingte Leseempfehlung :)

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Für immer die Alpen - ohne Spoiler

Von: laura

14.03.2020

Autor: Benjamin Quaderer Genre: Roman Seitenzahl: 592 Erscheinungsdatum: 09.03.20 Preis: 22 € (Hardcover) Verlag: Luchterhand Protagonist: Johann Kaiser Inhalt: In für immer die Alpen erzählt der manipulative Hochstapler Johann Kaiser (als Ich-Erzähler) seine eigene Lebensgeschichte - angefangen bei seiner Geburt. Diese Geschichte ist in 14 'Bücher' und 'Das Letzte Buch' unterteilt, die jeweils von einem bestimmten Zeitraum handeln. Besonderheiten: Teilweise sind Stellen im Text geschwärzt und es sind Fußnoten eingefügt. Fazit: Durch die geschwärzten Stellen kommt man ins Nachdenken - Was wird einem vorenthalten und warum?! Auch finde ich, dass die Fußnoten dem Lesefluss nicht unbedingt schaden, sondern teilweise für weitere Informationen sorgen und man dadurch noch schneller weiterlesen möchte. Auch wenn man sich mit dem Protagonist nicht unbedingt identifizieren kann, möchte man doch immer wissen wie die Geschichte weitergeht. Der Roman ist sehr unterhaltsam und umfasst trotzdem auch ernste Themen, wie Moral (von der Johann Kaiser nicht allzu viel besitzt). Ich kann das Buch nur allen empfehlen, die gefordert und trotzdem unterhalten werden möchten.

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