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Rezensionen zu
My Love Story

Tina Turner

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€ 28,00 [D] inkl. MwSt. | € 28,80 [A] | CHF 37,90* (* empf. VK-Preis)

Es kommt bei diesen Biografien immer darauf an, welcher Generation man als Leserschaft angehört. Den älteren Zeitgenossen und Fans sind so manche Fakten bestens bekannt, doch den jüngeren und jüngsten dürfte das Drama um Ike Turner nur wenig oder gar nicht bekannt sein. Schon deshalb lohnt sich die Lektüre von "My Love Story". Tina Turner hat sich für einen ungewöhnlichen Einstieg entschieden. Sie beginnt ihre Autobiografie, nach dem kurzen Prolog und einem Schlaglicht auf ihren Geburtsort Nutbush, Tennessee, bis weit in ihre Zukunft, mit einem gewissen Antrag eines gewissen Erwin Bach. 1989 war das, doch es sollte noch "eine ganze Weile" dauern, bis die dann fast Fünfzigjährige einem derartigen Ansinnen nachgeben sollte. Allein diese Geschichte ist ein triftiger Grund, diese Lebensgeschichte zu lesen, die auch und besonders, wie es der Titel vorwegnimmt, eine Liebesgeschichte ist ... Es wäre jetzt müßig, die einzelnen Stationen ihres Lebens aufzuzählen, oder näher darauf einzugehen, auf welche Art und Weise sie das tut. Der Rezensent fühlt sich dennoch verpflichtet, einer potentiellen Leserschaft das Buch einerseits schmackhaft und andererseits regelrecht ans Herz zu legen. Es wäre doch schade, wenn man nie erfahren würde, was ein Ziegenbock mit einer Lebensrettung zu tun hat, wieso Verkäuferinnen Tinas erstes zahlendes Publikum waren, warum man in bestimmten Situationen eine weiße Frau besser versteckt, wer Mick Jagger das Tanzen beibrachte, ob man Buddhismus mit Handfeuerwaffen in Einklang bringen kann oder weshalb um alles in der Welt man ein Rollenangebot von Steven Spielberg ablehnen kann! Und noch etwas: Tina Turner lüftet ein bislang gut gehütetes Geheimnis. David Bowie, dem sie sehr viel zu verdanken hat, stellt sie uns als "echten Gentleman" vor und erwähnt jenes denkwürdige Konzert in der NEC-Arena in Birmingham 1985. Dort wurde das Musikvideo zu "Tonight" aufgenommen. Angeblich ist es "eine der am meisten diskutierten Fragen in der Geschichte des Rock", was er ihr wohl bei einem gemeinsamen Tanz auf der Bühne ins Ohr geflüstert hat. Nun ist also die Wahrheit nachzulesen ... Viele Jahre hat es gedauert, bis Tina Turner ihre ganz persönliche Hölle durchlebt und verlassen hat. Als sie 39 Jahre alt war, erkannte sie, dass sie, anders als es der damalige Ehemann und Dauerpeiniger Ike immer behauptete, ohne ihn sehr wohl existieren konnte. "Ohne Ike konnte ich fliegen." Doch was ab ihrer Flucht aus dem Ehegefängnis 1976 geschah, war keineswegs ein leichter Weg oder gar eine "Overnight Sensation", wie sich nicht wenige damals ausmalten. Wie soll es auch gehen, wenn man nichts mehr hat außer zahlreichen Klagen und einem Almosen auf dem Papier: dem Recht, sich Tina Turner nennen zu dürfen! Wie sich das zutrug, warum und weshalb, erzählt dieses Buch. Und noch so viel mehr! Gegen Ende ihrer Autobiografie geht Tina Turner in allen Einzelheiten auf ihre Krankheitsgeschichte ein und zeigt damit, dass auch Weltstars bereit sein können, diese unangenehmen Kapitel nicht auszublenden. Auch den Selbstmord ihres Sohnes Craig (1958-2018) verschweigt sie, als Nachwort eingefügt, nicht. Damit erhält das Buch, nach einem Bericht der Premiere des Musicals "Tina - The Tina Turner Musical" am 17. April 2018, welcher einen guten Schluss des Buches abgegeben hätte und auch sicher so geplant war, eine traurige Aktualität. "Hallo, meine Liebe" begrüßte er sie dereinst ...

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Da ich mit der Musik von Tina Turner aufgewachsen bin und auch sie als Menschen immer sehr sympathisch fand, war für mich klar, dass ich ihre Biografie gerne lesen möchte. Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet hab, nämlich eine bewegende Geschichte darüber, wie sie sich aus de nicht gerade einfachen Ehe mit einem gewalttätigen Mann befreien konnte und ihren Weg weiter gegangen ist. Diese Ehe nimmt einen großen Spielraum in der Autobiografie ein und man erfährt als Leser, wieso und wie sie diese Situation so lange ausgehalten hat. Auch die schwere Zeit nach der Trennung wird beschrieben und wie sie sich daraus befreiht hat natürlich auch. Auf der Bühne sieht man sie als selbstbewusste Frau, die ihren Weg geht. Das und der feste Glaube daran, dass Träume wahr werden können, hat ihr dabei geholfen, ihren Weg zu gehen. Tina Turner ist in meinen Augen eine starke, mutige Frau und genau das wird in dieser Autobiografie sehr deutlich. Ein Zitat ist mir besonders in Erinnerung geblieben: "Wenn man mich fragt: 'Was tust Du, wenn die Welt sich gegen Dich wendet?', antworte ich: 'Weitermachen. Man muss unbeirrt seinen Weg verfolgen. Weiter. Immer weiter.'" Selbstverständlich kommt auch ihre Liebe zu Erwin Bach, der 20 Jahre jünger ist als die Sängerin kommt nicht zu kurz. Doch in den letzten 20 Jahren sind nicht nur positive Dinge geschehen, denn ihr Sohn begang diesen Sommer Suizid und wurde nur 60 Jahre alt . Ihm ist das letzte Kapitel gewidmet. Auch war die Sängerin schwer krank, denn sie hatte einen Schlaganfall, Krebs und brauchte eine neue Niere, die sie von ihrem Mann bekommen hat. Diese Biografie hat die Sängerin deswegen geschrieben, weil sie mit ihrer Vergangenheit ins reine kommen und hinter sich lassen wollte. Sie wollte "ihr Leben in Ordnung bringen". Ob ihr das Gelungen ist, kann nur sie beurteilen, doch mich hat sie daran teilhaben lassen und deswegen bin ich ihr sehr dankbar. Für mich war diese Autobiografie sehr inspirierend und ich konnte viel daraus für mich ziehen. Fazit: Für Fans von Tina Turner ein Muss, aber auch Leser, die gerne Biografien lesen, möchte ich dieses Buch ans Herz legen.

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"My Love Story" ist eine Autobigraphie einer wirklich wunderbaren Entertainerin innerhalb der Musikgeschichte. Wer kennt Tina Turner nicht? Nachdem ich im letzten Jahr das Musical "Tina Turner" gesehen habe, war der Wunsch groß sich, weiter mit dieser Frau zu beschäftigen und mich auf ihre Höhen und Tiefen einzulassen. Im Musical wird einiges aus dem Leben der Rocklegende angerissen und neben den großartigen Songs bekam ich einen Einblick, aber eher oberflächlich. Ich war also auch sehr neugierig auf das Erleben Tina Turners, innerhalb ihrer Kindheit, ihrer Ehe mit Ike Turner, ihre Mutterschaft und dem Glanz einer Berühmtheit. Es gab vieles, was mir nicht gefallen hat, was das Showbiz aber wahrscheinlich mit sich bringt. Die Schulden, die Tina macht, um aus den Verträgen mit Ike entlassen zu werden, dienen dazu Unabhängigkeit zu erreichen und sich aus ihrem alten Leben Erlösung zu erkaufen. Nach einer schrecklichen Ehe voller Gewalt und Drogen beginnt Tina Turner sich etwas Eigenes aufzubauen und hat mit ihrer Einzigartigkeit große Erfolge. Mich macht allerdings traurig, dass sie trotz allem Ruhm wenig Zeit für ihre Kinder gefunden hat und die "Einsamkeit" die dadurch entsteht, somit weitreichende Folgen hat. Mein Mutterherz blutet regelrecht, auch wenn ich ein klein wenig Verständnis dafür habe, einer Ehe entfliehen zu wollen, die nicht auf Liebe basiert. Erfolg scheint nicht immer das Sahnehäubchen zu sein, dieses wird relativ schnell deutlich. Es gilt Verzicht und Engagement in allen Lebensbereichen, wobei ich gerne auf Reichtum verzichte und mein Leben mit meinen Lieben genieße. Neidisch bin ich lediglich auf die Beine der guten Dame, die auch mit fast 80 Jahren immer noch der Hingucker schlechthin sind. Mir war allerdings nicht bewusst, dass Tina Turner Perücken trägt, also war es diesbezüglich etwas für mich Unbekanntes, was es zu entdecken gab. Es wird vermehrt deutlich, dass das Selbstwertgefühl der Musikerin einige Risse hat, was in ihrer Kindheit zu suchen ist und durch die wenige Wertschätzung durch ihre Mutter. Es hat mir sehr gefallen, dass auch andere Rock - Größen wie Bryan Adams, Mick Jagger oder auch Cher Platz im Buch fanden. Es ist eine kleine Hommage an Musiker, die ihren Weg gemeinsam mit Tina Turner gegangen sind und sich auch unterstützend zeigten. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Seiten flogen nur so dahin. Begeistert haben mich die vielen Fotos, die eine andere Tina Turner zeigen als das TV uns Einblicke bieten würde. Natürlich führen die schonungslosen Berichte aus allen Bereichen des Lebens dazu viele Facetten von Emotionen zu empfinden, wobei Mitleid oder auch Trauer nur Auszüge dessen sind, was ich empfunden habe. Auch Krankheit und Tod finden ihren Platz und zeigen das Leben Pur. Interessant waren die Einblicke in den Buddhismus. Eine Religion, die mir eher unbekannt ist und auch das Aufsuchen einer Seherin mir eher suspekt erscheint. Tina Turner findet ihre große Liebe, die ich ihr sehr gegönnt habe, nach all der Schmach, Unterordnung und Gewalt durch ihren Ehemann Ike. Keine Frau sollte sich so behandeln lassen müssen und die Flucht nach vorne, ist Tina Turner letztendlich gelungen, auch wenn dafür anderes auf der Strecke geblieben ist. Unter dem Titel "My Love Story" hatte ich eine Liebesgeschichte erwartet, die natürlich auch zu finden ist, aber zwischen dem ganzen Glanz und Glamour sehr wenig Raum eingenommen hat. Meine Erwartung war durch den gewählten Titel der Autobigraphie eine andere und lediglich das letzte Drittel des Buches erwähnt Erwin Bach. Fazit: "My Love Story" ist eine Autobiographie, die sich im Bereich Drama einordnen lässt, mitunter fast schon Krimianteile durch Drogen und Gewalt aufweist und im letzten Drittel des Buches eine Liebesgeschichte beinhaltet. Durch den Facettenreichtum und die ansprechende Gestaltung eine Kaufempfehlung wert!

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Tina und ihr Leben mit Höhen und Tiefen

Von: Leseratte Austria

03.12.2018

Eine tolle Autobiografie mit vielen Einblicken in Tina’s Privatem Leben. Wie sie von Anna Mae Bullock geboren am 26. November 1939 in Nutbush Tennessee zu Tina Turner wurde. Über Ihre Kindheit, Familie, Ehe mit ihrem ersten Mann Ike Turner und ihrem jetzigen Mann Erwin Bach. Der Werdegang einer Sängerin mit Höhen und Tiefen, die sich mehrmals Neu Finden musste. Sie erzählt auch über die schlimmen Zeiten in ihrer Ersten Ehe und weitere Ernste Themen lässt sie nicht aus. Aber auch die vielen schönen Zeiten werden mit viel Charme und Witz erzählt. Mir gefallen besonders, die Privaten und Öffentlichen Fotos die mehrmals im Buch vorkommen. Auch die Offenheit über Ihre Gefühle in den verschiedenen Lebensphasen geben dem Buch das gewisse ETWAS. Tina erzählt über ihre Musikalische Entdeckung und die Zeit als sie mit Ike auf Tour war. Weiter’s werden viele berühmte Sänger wie David Bowie, Mick Jagger usw. die ihren Weg kreuzten, erwähnt. Sie gibt Interessante Hintergrundinformationen über ihre Songs preis und somit werden diese noch lebendiger. Auch die Zusammenarbeit mit ihrem Manager und den Plattenfirmen wird beschrieben. Meine Meinung: Eine Aufregende, Interessante und Einfühlsame Biografie mit vielen tollen Fotos die dieses Buch zu etwas besonderen machen. Vor allem hat Tina darauf Wert gelegt, dass es auch eine Zeit nach „Ike and Tina Turner“ gibt. Auch ihre Erkrankungen werden nicht verschwiegen. Das Buch hat ein Schutzcover mit einem tollen Foto von Tina, wie wir sie kennen! 5 von 5 Sternen

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TINA TURNER

Von: thorsten lampe aus Berlin

02.12.2018

Ich liebe das Buch, ich liebe Tina. Ich habe sie schon auf vielen Konzerten erlebt und bewundere Tina sehr. Das Buch ist ein Muss für jeden Tina-Turner-Fan!

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Weißt du noch? “Simply the Best” … da waren wir ein Jahr verheiratet. “I Can’t Stand the Rain,” da hab ich meine ersten Hobbelversuche in der Disco gemacht. Man nannte es tanzen. “Nutbush City” konnte mich als Kind nicht so überzeugen. Aber heute! Fast jeder kennt Tina Turner. Die Rock Ikone feierte ihren 80. Geburtstag. Ich mag viele Lieder von Tina, auch wenn ich jetzt nicht der größte Fan von ihr bin. Ihre Geschichte um die Liebe hat mich auf Anhieb neugierig gemacht. Ich finde sie sehr spannend. Ehrlich und informativ. Ich wusste um die dramatische Ehe mit Ike Turner. Aber das sie so schlimm war, habe ich erst in diesem Buch erfahren. Man kann gar nicht glauben, dass sich diese starke Frau so viel gefallen lassen hat. Einige andere Prominente finden natürlich auch Erwähnung. Die Freundschaft mit Jacky Onassis, Cheer oder den Rolling Stones, um nur einige zu nennen. Mit Interesse habe ich ihren beruflichen Werdegang verfolgt. Seit den 70igern ist Tina fast jedem ein Begriff. Konnte oftmals nicht fassen, welchen Terror sie mit ihrem Ike erleben musste, bevor sie die Bühne betrat. Hatte denn keiner bemerkt, was diese Frau aushalten musste? Oder hatte nur das Geld eine Rolle gespielt und jeder sah darüber hinweg? Der wesentlich jüngere Erwin hatte ihr gezeigt, was wahre Liebe ist. Besonder süß fand ich seinen Minimalismus. Die Wohnung, die Tina mit ihm in Köln bewohnt hatte, ließ jedes Kuschelgefühl vermissen. Für das, was sie heimlich in seiner Abwesenheit mit der Wohnung gemacht hatte, bekommt Tina meine volle Zustimmung. Bücher gehören schließlich in jede Wohnung. Nippes muss sein! Krankheit, Abhängigkeit und der Verlust eines Kindes zeigen, dass auch Stars nicht gefeit vor dem wahren Leben sind. Tina Turner legt eine Ehrlichkeit in ihre Biografie, die teils erschüttert-teils zweifeln lässt, ob es nötig ist, so viel von sich Preis zu geben. Sie teilt so viele Dinge mit, die auf die Couch eines Psychiaters gehören, um sie zu verarbeiten. Meiner Meinung nach aber nicht in ein Buch. Vor allem die Passage über die Hochzeitsnacht fand ich peinlich. Der Unterhaltungswert ist groß. Ich habe jede Silbe genossen. Ein spannendes Drama, welches ich mir zusätzlich als Hörbuch gegönnt habe. Sandra Schwittaus Reibeisenstimme vermittelt das Gefühl, als ob Tina selbst spricht. Auch wenn mir das eine oder andere nicht gefallen hat, kann ich hier eine Empfehlung aussprechen. Tut mir leid, aber auch mit 80 Jahren muss man nicht alles ausplaudern. Der Schreibstil ist flüssig. Mir wurde keine Sekunde langweilig. Tinas Einstellung zum Altern ist vorbildlich. Zumindest im Buch …… Danke Tina Turner

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Tina Turner und ihre Musik begleiten mich schon mein Leben lang, hat sie doch ihre internationale Karriere gestartet, als ich gerade angefangen habe Musik zu hören. Da wir am gleichen Tag Geburtstag haben, habe ich mir irgendwie auch immer verbunden gefühlt. Man hat lange nichts mehr von ihr gehört, hat sie sich doch schon lange aus dem Musikbusiness zurückgezogen. Daher war ich überrascht, als in der Zeit ein Interview mit ihr erschien, in dem auch auf ihre neue Autobiographie hingewiesen wurde. Diese Autobiographie ist nun schon ihre zweite. Die erste habe ich nicht gelesen, daher kann ich keinen Vergleich ziehen. Tina sagt aber selbst, dass sie erst jetzt in der Lage war die Zeit mit Ike abschließend betrachten zu können, was ihr im ersten Buch noch schwergefallen wäre. Das Buch ist nicht ganz chronologisch aufgebaut. Es beginnt mit der Schilderung der Hochzeit mit Erwin Bach und dem kurz darauf erfolgten Schlaganfall. Um zu erklären, wie es soweit kommen konnte beginnt Tina dann ihre Lebensgeschichte von Anfang an zu erzählen. Ihre Jugend und Kindheit, das Verhältnis zu Mutter und Schwester und dann das Kennenlernen von Ike und die ersten Erfolge mit ihm. Schnell wird klar, dass diese Beziehung nie auf Liebe basiert hat und Ike Tina nur als Sängerin für sich sichern wollte. Tina hält lange bei Ike aus, versucht auch den Kindern zuliebe etwas wie Normalität aufzubauen, wenn sie zu Hause sind. Doch Ike verfällt immer mehr den Drogen und wird immer gewalttätiger. Eines Tages fasst sie den Entschluss zu gehen und zieht das dann auch konsequent durch. Anfangs ist es sehr hart, hat sie doch ohne Ike erst einmal kein Einkommen und jede Menge Schulden am Hals. Aber Tina glaubt an sich und tut alles dafür, wieder auf die Beine zu kommen. Der Durchbruch gelingt ihr mit dem Album Private Dancer und der Rest ist wohl den meisten bekannt. Was wohl nicht so vielen bekannt sein dürfte ist allerdings, dass Tina in den letzten Jahren schwer krank war. Auch über diese Zeit berichtet sie in ihrem Buch und ist sich auch nicht zu schade, Fehlentscheidungen, die sie getroffen hat, zuzugeben. Das abschließende Kapitel ist ihrem Sohn Craig gewidmet, der sich im Sommer 2018 das Leben nahm. Ergänzt wird das Ganze durch zahlreiche Fotos, die auch aus Tinas privaten Alben entstammen. Mich hat das Buch sehr berührt. Tinas Geschichte ist wahrhaftig keine einfache und sie hat vieles ertragen müssen. Und doch hat sie die Schwierigkeiten überwunden und auch noch ihr Lebensglück gefunden, obwohl sie längst dachte, alleine zu bleiben. Ihre Willenskraft und der Glaube an sich selbst haben mich sehr beeindruckt. Das Buch lies sich gut lesen, man hatte das Gefühl mit Tina zusammenzusitzen und ihr zuzuhören. Von daher kann ich nur eine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen, nicht nur für Tina Turner Fans.

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„Du bist eine Kämpferin, sagte ich zu mir, bist es immer gewesen. Ich schwor mir, niemals aufzugeben, mit meinem nahezu vollständ gelähmten Bein so lange zu üben, bis es wieder seinen Dienst tat und ich auf eigenen Füßen stehen könnte. Ich zwang mich dazu, weil ich es mein Leben lang gewohnt war, mich anzutreiben und weiterzumachen. Niemals aufgeben.“ (S. 254, mittlerer Absatz) Lange war es ruhig um Tina Turner und so mancher hat sich gefragt, „Lebt Tina Turner eigentlich noch?“ (wie in dem Buch angemerkt wurde, war dies in den letzten Jahren wohl einer der meistgesuchten Begriffe bei Google zum Thema Tina Turner). Nun gibt es eine neue – zweite – Autobiografie der Grand Dame des Rock`n Roll und sie zeigt erneut viel Persönliches von der Ausnahme-Entertainerin, die seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. Der Hauptaugenmerk wird in den 320 Seiten vor allem auf die „neue“ Zeit nach der Trennung von Ike Turner gelegt, wobei doch immer noch rund 1/3 der 12 Kapitel von dem Aufwachsen der jungen Anna Mae Bullock, dem Leben mit Ma und Schwester, ihren beiden Großmüttern bis zur der Zeit mit Ike thematisiert werden. Einiges kennt man als Fan sicherlich schon, Neues wie z.B. nähere Details über den „Hochzeitstag“ erfahren wir in einer gut geführten Sprache bzw. Übersetzung, die einen das Gelesene miterleben lassen. Tina hat mehr zu erzählen, sie möchte uns Fans davon in Kenntnis setzen, warum es um sie so still war und was wirklich passiert ist, fernab von Spekulationen der Yellowpress. Wir begleiten sie an ihrem schönsten Tag, der Hochzeit mit ihrem langjährigen Weggefährten Erwin Bach; ebenso fühlen wir aber durch die Emotionen transportierende Sprache (vergleichbar mit ihren Songs) auch die diversen Leidenswege, Ups & Downs der letzten Jahre. Ihre Gedanken, ihre Schwächen, Fehlentscheidungen und dann wieder – unterstützt von ihrem Ehemann – lebensbejahende Kämpfe können wir in Kapiteln nachlesen, welche immer durch Songs als Überschrift eingeleitet werden wie z.B. „Total Control“, „Back where you started“ oder „Paradise is here“. Eine Idee, die mich dazu gebracht hat, diese Songs mal wieder anzuspielen und mit den neuen Einblicken neu zu erleben bzw. zu begreifen. Die Sängerin ist erstaunlich offen in ihrer neuen Autobiografie, spricht über außergewöhnliche Themen wie Organspende und nimmt in den Abschlußkapitel, dem Epilog, sich auch dem Suizidthema ihres Sohnes Craig an. Ein eigenes Kapitel, losgelöst und doch Teil von Tinas Lebensgeschichte – passend im Buch untergebracht. Das zeigt mir auch die Sensibilität der AutorInnen Deborah Davis und Dominik Wichmann, die Tina Turner ihren Platz lassen, mit der notwendigen Sensibilität über das Leben schreiben und dennoch auch Raum lassen für Tinas Familie und andere Wegbegleiter. Chapeau! Für mich ist diese Autobiografie eine lesenswerte, da sie nicht nur interessante Informationen über eine meiner Lieblingssängerinnen bietet, sondern auch Raum für Emotionen, eigene Gedanken und Kritik gibt (so manche Entscheidung Tinas kann und will ich nicht nachvollziehen). Die Fotos aus dem privaten Album geben besondere Einblicke und lassen auch andere, phänomenale Künstler wie David Bowie, Keith Richards, Mick Jagger oder Beyoncé ins Rampenlicht treten – danke dafür. Rundum gelungen und daher ein begeistertes Daumen hoch!

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