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Rezensionen zu
Giants - Die letzte Schlacht

Sylvain Neuvel

Giants-Reihe (3)

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Giants – Die letzte Schlacht war ein Buch, dessen Erscheinen ich sehnlichst erwartet hatte – da die beiden ersten Bände mich schon so positiv überrascht hatten, war ich gespannt, mit welchen Twists der dritte Band punkten würde. Leider, um das vorwegzunehmen, war ich schon lange nicht mehr so enttäuscht von dem Abschluss einer Reihe; und die Gründe dafür zu benennen, fällt mir seltsam schwer. Bereits zwischen Band 1 und 2 lag ein Zeitsprung von 10 Jahren, den der Autor überraschend geschickt überbrückt hatte. Deshalb war ich umso überraschter, wie schwer es mir fiel, in die Geschichte zurückzufinden, obwohl ich erst noch Ende letzten Jahres Rereads von den ersten beiden Bänden gemacht hatte. Vielleicht liegt es daran, dass der Zeitsprung nicht vollends zu tragen kommt – statt einfach zehn Jahre später weiter zu erzählen, kriegen wir gleichermaßen viele Einblicke in die Zeit, die Rose, Vincent und Eva auf Esat Ekt, dem Heimatplaneten der Aliens, verbracht haben. Und auch wenn die verschiedenen Storylines durch die Überschriften markiert sind, fühlte sich der Verlauf für mich unnatürlich und abgehackt an – irgendwie konnte mich nichts so richtig packen. Vielleicht liegt es daran, dass ich das Buch über einen längeren Zeitraum hinweg gelesen habe – dafür die letzten 180 Seiten in einem Rutsch, was das Ganze definitiv unterhaltsamer machte. Dennoch fehlte für mich einfach der Funke, der in den ersten beiden Büchern so stark war. Mit Giants – Die letzte Schlacht wird die Geschichte noch einmal auf eine andere Ebene gehoben, ja, aber es wird nicht epischer, größer, lauter, sondern … menschlicher. Der Originaltitel lautet Only Human, und das trifft es sehr gut: Neuvel setzt sich damit auseinander, wie die Konsequenzen der Entdeckungen und Entwicklungen der ersten zwei Bände lauten könnten, und zu sagen, dass diese hässlich sind, wäre noch untertrieben. Gleichzeitig sind seine Überlegungen beängstigend realistisch, überhaupt nicht aus der Luft gegriffen. Dieser nachdenklich-melancholische, aber sehr bodenständige Ton hat mich erschüttert und beeindruckt, einfach, weil er den Nerv der Zeit trifft. Ich glaube, letztendlich vermisste ich gewisse Charaktere, die nicht die ersten zwei Bände überlebt haben, insbesondere, da es sich dabei bei mir um absolute Lieblinge handelte. Und ich weiß, dass ich diesen Mut, solche entscheidenden Figuren zu töten, bei meiner Rezension vom zweiten Band noch bewunderte – aber erst im Nachhinein merkte ich, wie sehr mir gewisse Stimmen doch fehlten. Oder im Umkehrschluss: dass die, die blieben, mir nicht genügten. Rose mochte ich schon immer, aber es war ein behutsames mögen; Vincent gehörte zu meinen absoluten Lieblingen, doch ihn erkannte ich in Giants – Die letzte Schlacht kaum wieder. Irgendwie schien er ein Schatten seiner Selbst zu sein, definiert über das Bedürfnis, seine Tochter zu beschützen, und über Zuschreibungen anderer Charaktere, die ich in seinen Aussagen nicht wirklich bestätigen konnte. Mit Eva selbst bin ich bis zum Schluss nicht recht warmgeworden, ihre Motive und Reaktionen blieben für mich immer nur begrenzt nachvollziehbar. Die Auflösung, die Neuvel letztendlich wählt, ist großflächig bequem, gefällt mir von der „Moral“ her allerdings sehr gut. Ich bin also nicht vollends enttäuscht von diesem letzten Band – eher ein bisschen nostalgisch hinsichtlich was hätte sein können.

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