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Rezensionen zu
Schuldig

Kanae Minato

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Meinung: Leider, leider bin ich von ''Schuldig'' nicht so begeistert wie von ''Geständnisse'', im Vergleich war dieses Buch eher entspannend, mit ausladender Story, wenig Drama und viel viel weniger von dem Durchgeknallten, das ich so sehr geliebt habe. Natürlich kann dieses Buch nicht sein wie ''Geständnisse'', es ist schließlich ein anderes, doch was mich daran gestört hat, das Potential zu einem richtig abgedrehtem Psychospielchen war definitiv da es wurde nur leider nicht ausgeschöpft. Es war seichter, ein Buch das man lesen kann, aber mich daran erinnern und sagen: ''Es war grandios'', das werde ich leider nicht. Trotzdem freue ich mich sehr auf mehr von der Autorin und glaube, dass sie noch einige richtig großartige Bücher schreiben wird. Fukase, die Person, die uns mit durch die Geschichte nimmt ist mir sehr sympathisch gewesen, allein schon weil er Kaffee über alles liebt, weil nicht zu laut aber auch nicht zu leise ist und weil er versucht alles aufzuklären statt seine eigene Haut zu retten. Auch liebe ich an diesem Buch, dass ich Fernweh bekomme, dass ich unbedingt nach Tokio reisen möchte, weil dieses großartige japanische Flair einfach vollkommen ankommt. Weshalb ich das Buch wirklich gerne gelesen habe. In dieser Geschichte lernt man viele Menschen kennen, erfährt viel über ihre jeweiligen Leben, was gut und was schlecht läuft auf dieser Ebene ist es sehr bewegend, weil es so nah ist, man so viele Einblicke bekommt und das Gefühl hat, dass man sie alle kennt, richtig gut kennt. Auch wenn ich nicht wirklich sehr überrascht vom Verlauf der Story war und einiges mir nicht komplett zusagte ist dieses Buch gut, es ist nur eben anders. Wenn man etwas wie ''Geständnisse'' erwartet, dann wird man es hier nicht finden, wenn man es aber ruhiger, einfühlsamer mag, dann ist ''schuldig'' wirklich gut. Abschließend möchte ich sagen, dass ich finde, Kanae Minato hat einen sehr klaren Stil, Ecken und Kanten und wenig weiches Material und das mag ich sehr. Es passt zu den Geschichten die sie schreibt und es passt zu der Idee, die ich zu Japan im Kopf habe, nicht alles ist Kawaii und ''so sweet'' sondern auch dunkel, böse und abgedreht und das bringt sie sehr gut rüber, wenn auch hier weniger aber rosa Wölkchen gibt es auch hier nicht und das ist ein Punkt, den ich sehr an diesem Buch und der Autorin schätze.

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Schuldig war mein zweites Buch der japanischen Autorin. Aber während mir "Geständnisse" wirklich sehr gut gefallen hat, habe ich ich bei "Schuldig" ein paar Kritikpunkte. Im großen und ganzen kann ich jetzt nach beenden des Buches sagen es war an sich eine gute Geschichte aber diese Geschichte würde auch ein paar Seite weniger vertragen, denn gefühlt 200 Seiten nimmt das Thema Kaffee ein. Kaffe war ein roter Faden in diesem Buch, nicht schlecht wenn es nicht sooo viel gewesen wäre. Dazu kommt noch, dass mir der Hauptprotagonist "Fukase" überhaupt nicht sympathisch war. Er versinkt oft in Selbstmitleid, lässt ab und zu auch Mißgunst anderen gegenüber aufblitzen. Aber durch ihn erfährt man auch was über die japanische Gesellschaft z.B. dass man sich so gibt wie von einem erwartet wird und sein wahres ich vielleicht auch zu oft zurückhält. Das Hauptthema "Schuld" wird hier ganz gut dargestellt. Ab wann ist man schuldig? Kann man schuldig sein ohne etwas getan zu haben? Man darf bei diesem Buch nicht allzu viel Spannung erwarten, diese tritt ab ca. der Hälfte des Buches zwar auf, flaut dann aber auch wieder ab.  Zum Schluss wirds nochmal interessant, denn man rätselt ja ständig mit was es mit dem Tod des Studienkollegen auf sich hat. Wer ist denn nun der Schuldige oder war es doch ein Unfall? und was ist in Wirklichkeit passiert? Die Auflösung fand ich sehr gut - aber diese Verrate ich euch jetzt natürlich nicht, sie hat super zu der Geschichte gepasst und lässt mich persönlich zufrieden zurück.

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Nach dem Bestseller „Geständnisse“ ist nun ein weiterer Roman der japanischen Autorin Kanae Minato auf Deutsch erschienen. Minato gilt in Japan als eine wichtige Vertreterin des „iyamisu“, einer Unterkategorie der Kriminalliteratur. Letztlich ist auch dieser Roman aber mehr als nur ein Krimi… „Schuldig“ ist ähnlich subtil gehalten wie der Erstling und man hat die schöne Möglichkeit in die Kultur und Lebensart Japans einzutauchen. Viele Ereignisse und Begebenheiten erscheinen einem europäischen Leser fremd, die Personen sind eher spröde und nicht unbedingt Sympathieträger. Fukase, der im Mittelpunkt steht, ist ein komplexbeladener, unscheinbarer Typ mit stark angeknackstem Ego, dessen grosse Leidenschaft der Kaffeezubereitung ausgiebig beschrieben wird – interessant, in einem Land, welches man eher mit Tee-Zeremonien in Verbindung bringt. Überhaupt dreht sich bei den meisten beschriebenen Szenen, Handlungen, Ereignissen alles immer irgendwie ums Essen, dies wohl auch zur Verdeutlichung diverser Charakterzüge der einzelnen Personen. Aber nicht nur das macht diesen Roman etwas eintönig, ja fast schon langweilig und nutzt sich irgendwann ab, im Vergleich zum äusserst subtilen und spannenden Romanerstling. Der Plot klingt zunächst interessant und man fragt sich ziemlich lange, worauf es wohl hinauslaufen wird. Ob man sich in einem Horror-Genre à la „Ich weiss, was Du letzten Sommer getan hast“ hinauslaufen wird? Das wäre aber zu einfach für Minato… Die Autorin wechselt zwischen den Personen und Zeitebenen, das macht das Lesevergnügen zwar etwas spannender, in die Pötte kommt dieser Krimi, Thriller, Roman oder welchem Genre auch immer man „Schuldig“ nun zuordnen möchte, leider nicht. Dennoch liest er sich zügig von Anfang bis zum Ende und überrascht natürlich. Es geht um das grosse Thema Schuld und Sühne, Vergebung und Moral und beleuchtet daraus verschiedene Perspektiven, in einer eher schnörkellosen und geradlinigen Sprache. Nicht so gut wie „Geständnisse“, aber trotzdem ein Pageturner.

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Nachdem “Geständnisse” von Kanae Minto so beliebt war, wurde ich schon hellhörig, als ihr neues Buch “Schuldig” nun auf den Markt kam. Die Cover sind beide sehr einnehmend und heben sich wirklich von den vielen anderen Cover in der Krimi- und Thriller-Ecke ab. Der Inhalt lockte mich auch an. Denn es klingt sehr nach “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”. Ich erahnte dunkle Geheimnisse und hinterlistige Intrigen. Ich erwartete, gefesselt zu sein von der Geschichte und ich hoffte, dass ich auch über den Schauplatz Japan mehr lernen würde. Tja, leider erfüllten sich meine Erwartungen nicht. Asiatische Literatur und ich pflegen eine Hassliebe. Nur wenige Romane können mich wirklich überzeugen, meist gefällt mir dieses seichte und ungreifbare Flair einfach nicht. Und das war leider auch bei “Schuldig” der Fall. Die Erzählung war langweilig. Wirklich. Schon die ersten Seiten ödeten mich regelrecht an. Dabei könnte es so spannend sein – das Potential ist da! Es gab einen Tod, wo es unklar ist, ob es ein Mord hätte sein können. Es gab nur die vier Freunde, die dabei waren. Und jemand bezeichnet sie nun als Killer. Aber die Autorin verbrachte mehr Zeit damit, die Charaktere intensiv darzustellen. Vor allem unsere Hauptperson Fukase und den verstorbenen Hirosawa. Geheimnisse werden aufgedeckt, wobei die Geheimnisse mich nur müde gähnen ließen. Für japanische Verhältnisse sind es vielleicht erschreckende Wendungen, für mich war es aber tatsächlich ziemlich mau. Es geht viel um Fukases Unsicherheiten und wie er zu anderen steht. Ihn konnte ich einfach nicht richtig greifen – ich baute keine Beziehung zu ihm auf, er war mir nicht sympathisch. Das hilft natürlich auch nicht beim Lesen. Wer einen Thriller erwartet, ist hier falsch. Es geht um Beziehungen und um das Leben. Dass jemand gestorben ist, ist zwar der Aufhänger der Geschichte, aber nicht das, worüber Kanae Minato schreibt. Da passt die sehr späte Auflösung der Geschichte auch ins Bild. Diese gefiel mir tatsächlich ziemlich gut, weil ich sie überhaupt nicht erwartet hätte. Allerdings war sie leider auch etwas weit hergeholt und simpel. Obwohl mich “Schuldig” nicht überzeugen konnte, liegt “Geständnisse” weiterhin auf meiner Wunschliste. Der Vorgänger soll um einiges spannender und intensiver sein. Also genau das, was ich mir wünsche. Fazit: Für mich leider eine Enttäuschung. Ich erwartete Spannung, überraschende Wendungen und sympathische Charaktere. Leider war die gesamte Geschichte eher langweilig und trat gefühlt auf der Stelle. Die Auflösung kam zu spät und obwohl sie mir gefiel, rettet es leider nicht meinen Gesamteindruck von dem Roman.

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Kanae Minato hat mich mit ihrem ersten in Deutschland erschienen Buch „Geständnisse“ begeistert. Besonders fasziniert hat mich die ungewöhnliche Erzählweise, die unterschiedliche Texttypen so zusammenfügt, dass daraus aus verschiedenen Perspektiven auf ein und denselben Vorfall geblickt wird und so am Ende die Wahrheit ans Licht kommt. Insofern hatte ich recht hohe Erwartungen, als ich mich ihrem zweiten Buch „Schuldig“ widmete. Auch in diesem steht der Tod eines Menschen in Vordergrund. Hirosawa verunglückt tödlich mit dem Auto, als er auf dem Weg ist, einen Freund vom Bahnhof abzuholen. Das allein ist tragisch genug, jedoch werden seine Freunde, die mit ihm ein langes Wochenende auf einer Berghütte verbringen wollten, von Schuldgefühlen heimgesucht, weil sie Hirosawa losgeschickt haben, obwohl er zuvor Alkohol getrunken hatte. Als sie Jahre später in anonymen Briefen des Mordes bezichtigt werden, macht sich Fukase auf, um die Wahrheit hinter dem Unfall herauszufinden. Die Figur des Fukase ist für westliche Gemüter nur sehr schwer nachzuvollziehen. Er verkörpert gesellschaftliche Umstände Japans, die für uns fremd sind, weil er mit nur geringem Selbstbewusstsein gesegnet wurde und sich allein deswegen innerhalb seines Umfeldes, das auf Leistung und Status getrimmt ist, minderwertig fühlt. In seinem Empfinden ist er es kaum wert, gesehen zu werden, geschweige denn Freundschaft oder Liebe zu verdienen. Diese Gefühle ziehen sich durch die gesamte Handlung, da Fukase unser Erzähler ist, und das andauernde Nachdenken über seine Minderwertigkeitskomplexe ist kaum zu ertragen. Allein das macht „Schuldig“ zu einer eher anstrengenden Lektüre. Hinzu kommt, dass die Aufklärung des Falls vom sozialen Geflechts Hirosawas geprägt ist. Wer - wie ich - einen mysteriösen Komplott erwartet, wird am Ende vielleicht enttäuscht sein. Dennoch spiegelt dieser Roman erneut für mich faszinierende Besonderheiten japanischen Zusammenlebens wieder und nicht zuletzt eine große Liebe für Kaffee - und Honig. Fazit: Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind gut eingefangen, jedoch für uns schwer nachzuvollziehen. Sich in Fukases Figur hineinzuversetzen, erweist sich als schier unmöglich. Der Spannungsaufbau wird von diesen beiden Faktoren dermaßen überlagert, dass der Roman streckenweise eher zähflüssig wie Honig ist. Aber die Lektüre tut auch nicht weh und wer sich für Japan interessiert, wird eine weitere Facette hinzufügen können. Für mich bleibt es letztlich bei drei Sternen.

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Vier Freunde, ein tragisches Unglück und die Frage nach der Schuld. Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei einem Autounfall auf einer kurvenreichen Bergstraße ums Leben. Drei Jahre später holt das schreckliche Ereignis die ehemaligen Studienkollegen ein. Sie erhalten anonyme Briefe, in denen sie des Mordes an ihrem Freund beschuldigt werden. Raffiniert erzählt die japanische Erfolgsautorin Kanae Minato von den zahlreichen Verkettungen, die zu dem tödlichen Unfall geführt haben, lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten, bis schließlich die tragische Wahrheit ans Licht kommt... (Klappentext) 🐝🐝🐝🐝🐝 "FUKASE KAZUHISA IST EIN MÖRDER [...] Diese Worte kommen nicht unerwartet. In diesem einen Satz verdichtet sich alles: meine Kommilitonen, das Alumnitreffen, West-Pop, Regen, Kaffee, Honig..." (S. 59) Erzählt wird aus der Sicht von Fukase, einem kleinen Angestellten in einer Firma für Bürobedarf. Fukase war immer schon in gewisser Weise Außenseiter und daran auch nicht ganz unschuldig. In seiner Studienzeit lernte er Hirosawa kennen und dieser war sein bester und auch einziger Freund, bis er bei einem Wochenendausflug tödlich verunglückte. Doch war es wirklich nur ein tragischer Unfall oder hatte hier einer der teilnehmenden Studenten, inklusive Fukase, seine Finger im Spiel? Diese Frage zieht sich als roter Faden durch das gesamte Buch, ebenso die Außenseiterrolle von Fukase, sein ständiges Gejammere, aber auch Kaffee, Honig und Essen. Fukase ist nicht glücklich und war es auch nie. Er ist eher unscheinbar und sehr unsicher, außer wenn er seinen Kollegen auf seine spezielle Art Kaffee brüht. Kaffee war schon immer seine Leidenschaft und der einzige Weg Aufmerksamkeit von anderen zu bekommen. In diesen Kaffee-Momenten drehte sich dann endlich alles um ihn und er genießt es. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Fukase lernt ein Mädchen kennen, es entwickelt sich eine Beziehung und alles scheint hervorragend zu laufen ... bis seine Freundin Mihoko einen Brief erhält und in diesem steht nur ein Satz: "Fukase Kazuhisa ist ein Mörder." Die Vergangenheit holt Fukase ein und somit auch die Schuldgefühle, welche er jahrelang verdrängte. Schuldgefühle, die mit diesem Wochenendausflug und dem Tod seines besten Freundes begannen. "Ich mache einen Kaffee. Damit kann ich uns etwas Gutes tun. Das Allerbeste, was ich vermag. Der einzige Lichtblick in der finsteren Welt der Schuldgefühle." (S. 63) Man darf hier keineswegs einen Roman voller Spannung erwarten. Die Story schleicht regelrecht dahin. Vor allem Kaffee und Essen nehmen sehr... sehr...viel Raum ein. Ja, auch der Kaffee ist hier ein roter Faden. Als Kaffeeliebhaberin störte mich das jedoch keineswegs. Mich umgab während des Lesens immer eine wohlige Kaffee-Atmosphäre und ich fühlte mich, vor allem Anfangs, in der Story wohl und heimelig, roch den Duft von frisch geröstetem Kaffee und habe sicher noch nie so viel Kaffee getrunken wie während des Lesens von "Schuldig". Die Story beginnt damit, dass Fukase von seinem Job, seinem Leben und vor allem von seiner Liebe zum Kaffee erzählt. Dieses Buch sollte man auch nicht unbedingt mit leerem Magen lesen, denn auch das Essen ist hier ein wichtiges Thema. Mir knurrte permanent der Magen und genauso oft lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich esse normalerweise maximal 2-3 Mal im Jahr asiatisch, während ich "Schuldig" gelesen habe, hatte ich permanent Lust auf japanisches Essen und ich gab nur zu oft dem Drang danach nach. Dies ist auch ein Grund, weshalb es zu diesem Buch auf meinem Blog auch gleich zwei "Rezepte zum Buch" gibt. Doch auch wenn dies durchaus schön zu lesen war, bremste dieser Kaffee und all dieses Essen die Story. Ich schätze ohne diese beiden Elemente wäre das Buch nur halb so dich, sprich - es hätte dann wohl nur 150 Seiten. Es war einfach zu viel des Guten. Zudem war mir auch Fukase nicht wirklich sympathisch. Selbstmitleid und Jammerei am laufenden Band. Zwischendurch blitzen auch immer wieder Neid und Mißgunst gegenüber anderen auf, während er sich für andere jedoch überhaupt nicht interessiert. Ich hätte ihn am liebsten mehrmals durchschütteln wollen, ihm das Curry in das Gesicht klatschen oder ihn mit Soba-Nudeln erwürgen mögen. Er nervte mich von Anfang bis Ende. Doch auch wenn er dies tat, so kann man gleichzeitig an ihm erkennen wie die japanische Gesellschaft und Kultur funktioniert und was sie aus einem macht, wenn man nicht in dieses Bild passt. Wenn man meint man MUSS so sein, wie es erwünscht wird, um in das Gesamtbild zu passen es jedoch nicht schafft diesem Bild zu entsprechen, während alle anderen perfekt sind. "Die anderen vier hatte etwas verbunden, bei dem er außen vor geblieben war. Beinahe hätte sich Fukase gewünscht, als Hirosawas bester Freund verdächtigt zu werden, die anonymen Briefe geschrieben zu haben..." (S. 156) Die Story selbst ist durchaus interessant und lässt durch Fukase tief in die japanische Gesellschaft blicken, welche schon Kindern ein festes Bild einprägt wie man zu sein hat. Die Story regt auch zum Spekulieren an - was ist nun wirklich an diesem Wochenende passiert und ich hatte im Verlauf wirklich jeden der 4 Studenten im Visier. Die Auflösung selbst war dann wieder so gar nicht mein Fall, während andere LeserInnen gerade davon sehr begeistert sind. Mir entlockte das Ende jedoch nur ein gelangweiltes "Aha" mit einem enttäuschen Seufzer hinterher. Vom Schreibstil der Autorin bin ich aber nach wie vor begeistert und auch der eher ruhige Erzählstil einer Story, die so viel Message zwischen den Zeilen enthält gefiel mir. Leider jedoch zu wenig für mich, um am Ende begeistert das Buch zuzuschlagen. Fazit: Nachdem ich von Kanae Minato "Geständnisse" gelesen habe und mich dies absolut begeistert zurück ließ, hatte ich hohe Erwartungen an "Schuldig"....vielleicht waren diese jedoch zu hoch. "Schuldig" ist ein Roman über Freundschaft, Trauer, das Leben mit Schuld und vor allem über die japanisches Gesellschaft. Ein philosophischer und typisch japanischer Roman, der mich trotzdem nicht ganz von sich überzeugen konnte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: © Pink Anemone (mit Leseprobe, Autoren-Info und zwei Rezepten zum Buch)

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Es ist eines dieser furchtbaren Szenarien, die man sich gar nicht ausdenken mag: Vier Studenten begeben sich auf einen Ausflug, zu dem ein weiterer Kommilitone nachkommen will. Als dieser von einem der Studenten am Bahnhof abgeholt werden soll, kommt dieser dort nie an – Hirosawa verunglückt auf der unbekannten, schwierigen Strecke. Wen trifft hierfür die Schuld? Das ist der Dreh- und Angelpunkt von Schuldig, dem neuen Roman von Kanae Minato, welcher die Geschehnisse gut vier Jahre nach dem Ausflug erzählt. "Ich mache einen Kaffee. Damit kann ich uns etwas Gutes tun. Das Allerbeste, was ich vermag. Der einzige Lichtblick in der finsteren Welt der Schuldgefühle." | Seite 63 Fukase Kazuhisa ist einer der Studenten, die mit auf diesem Ausflug waren, und wird recht unsanft wieder an dieses Unglück erinnert, als seine Freundin ein anonymes Schreiben mit den Worten „Fukase Kazuhisa ist ein Mörder“ erhält. Dies stellt Fukase natürlich nicht nur vor Erklärungsnot, sondern wirft viele weitere Fragen auf. Wer ist der Verfasser? Warum kommt dieses Schreiben jetzt erst? Steckt ein Körnchen Wahrheit in jener Aussage? Diese und weitere Gedanken kreisen fortan in Fukases Kopf, und nach und nach versucht er sich den Geschehnissen und dem verlorenen Freund Hirosawa anzunähern. Als Protagonist ist Fukase dabei recht interessant, da er als sehr introvertierte Person viel reflektiert und in Gedanken durchspielt. Sein Steckenpferd ist das Kaffee zubereiten und diesen genießen, ansonsten empfindet er sich als farblosen „Luftmenschen“, der nie wirklich dazugehört. Damit ist er perfekt dafür geeignet Personen zu ihren Eindrücken und Erlebnissen mit Hirosawa zu befragen, und den Verfasser des Schreibens ausfindig zu machen, allerdings hätte ich mir doch noch irgendeine Ecke oder Kante an ihm gewünscht. Fukase ist manchmal einfach zu unnahbar und nicht greifbar, während die anderen Studenten viel interessanter wirken. Wie Geständnisse zuvor ist auch Schuldig kein klassischer Krimi, wie man kennt: Das Buch fordert einen zum Nachdenken über die eigene Moral auf, und zeigt viel der japanischen Kultur und Eigenheiten auf. Da liegt vermutlich auch mein Problem, den über lange Strecken des Buches fand ich die Frage nach der Schuld oder Unschuld der Charaktere etwas anstrengend – eben weil ich diese Schuld gar nicht erkennen konnte? Es geht für mich in Schuldig viel mehr um die Frage einer Mitschuld, und inwiefern bestimmte Handlungen zusammenspielen können. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass wir als Leser neben Fukase noch in andere Perspektiven hätten eintauchen können, um ein besseres Bild der Studentengruppe zu erhalten und einige Enthüllungen überraschender zu gestalten. Ein Umstand ist ab spätestens der Mitte des Buches glasklar, ebenso wird so häufig auf zwei Aspekte gezeigt, dass diese einfach für die Auflösung eine Rolle spielen müssen: Und genau das tun sie dann auch. Generell muss man sagen, dass die Auflösung sehr bequem ist. Minato gibt dem Leser extra noch einen Umstand mit auf den Weg, der die Frage nach der Schuld leicht machen soll, und auch der Protagonist kommt zu einem klaren Urteil. Ob man diesem zustimmt und wie allgemein die Wertung ausfällt, bietet jedenfalls Diskussionsstoff – und das ist wahrscheinlich die große Stärke von Schuldig.

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Kazuhisa Fukase arbeitet für eine Firma für Bürobedarf und ist dabei u.a. für die Auslieferung der Ware zuständig. Für den studierten Betriebswirtschafter ist der Beruf wenig anspruchsvoll und erfüllend und auch seine Freizeit verbringt er nur einseitig abends in einem Café, wo er den hochwertigen Kaffee genießt und auch selbst ein Händchen für die Zubereitung erlesener Kaffeesorten entwickelt hat. Kontakte mit anderen Menschen scheut er, nur bei der Zubereitung von Kaffee, für die er auch von seinen Kollegen gelobt wird, bewegt er sich auf sicherem Terrain. Durch die Inhaber seines Stammcafés lernt er Mihoko kennen. Nach wenigen Wochen, in denen sie sich näher gekommen sind, erhält Mihoko einen Brief mit dem Inhalt" Kazuhisa Fukase ist ein Mörder", mit dem Fukase die Vergangenheit einholt. Von Mihoko zur Rede gestellt, beginnt er zu erzählen, was sich vor drei Jahren in den japanischen Alpen ereignet hat, als er mit vier Kommilitonen die Feiertage um das Ahnenfest in einer Hütte verbringen sollte. Eine der Mitreisenden und einziger engerer Freund von Fukase, Hirosawa, kam während des Aufenthalts bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der Roman beginnt mit einer langen Einleitung, die die Zurückgezogenheit von Fukase, aber vor allem auch die Leidenschaft für verschiedene Kaffeebohnen und ihrer handgefilterten Zubereitung - zum Teil verfeinert mit Honig - beschreibt. Mit dem Rückblick auf die Nacht vor drei Jahren, als die fünf Studenten eine Auszeit in den Bergen verbringen wollten, nimmt das Buch an Fahrt auf. Fukase schildert Mihoko die Umstände des Todesfalls, der offensichtlich ein Unfall war, aber dennoch sind die Schuldgefühle Fukases spürbar. Auch die drei anderen ehemaligen Studenten werden mit dem Vorwurf des Mordes direkt oder indirekt durch Briefe konfrontiert, so dass in Frage gestellt werden muss, ob sich damals wirklich "nur" ein Unfall ereignet hat. Werden Fukase und seine ehemaligen Kommilitonen zu unrecht eingeschüchtert oder sind sie Schuld am Tod von Hirosawa? Um das zu erfahren, begleitet man Fukase dabei, wie er Familie und Freunde von Hirosawa aufsucht, um im Nachhinein zu erfahren, wer sein Freund eigentlich war. So möchte er auch den Verfasser der Briefe, den er in Hirosawas Umfeld vermutet, stellen. "Schuldig" ist ein Roman über Freundschaft, Trauer, Moral und die Übernahme von Verantwortung. Es ist spürbar, dass Fukase von seinem Gewissen gequält wird, wobei lange unklar ist, ob er und seine Kommilitonen schuldig am Unfall sind, da sie den Fahranfänger Hirosawa allein und alkoholisiert die Serpentinenstrecke haben fahren lassen, oder mehr hinter den Gewissensbissen und den Anschuldigungen als "Mörder" steckt. Wer bereits "Geständnisse" von der Autorin gelesen hat, wird auch hier auf ein spektakuläres Ende mit Aha-Effekt hoffen. In der Tat ist die Auflösung der Schuldfrage nicht vorhersehbar, sondern überrascht in seiner Tragik, ist aber auch nicht so schockierend, wie man durch das lange Herantasten an die Wahrheit erwartet hat. Der Weg dorthin ist eher spannungsarm und konnte mich nicht durchgängig fesseln.

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