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Rezensionen zu
Schuldig

Kanae Minato

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Meine Zusammenfassung: Fukase führt bisher ein eher unauffälliges Leben. Er arbeitet für die Nishida Bürobedarf GmbH im Außendienst und beliefert Kunden mit Büromaterial. Zu den Stammkunden gehört auch die Narasaki Highschool, an der sein alter Kommilitone Asami arbeitet. Einmal in der Woche ist er dort, um Asami seine Bestellungen zu bringen. Asami ist noch sein einziger Kontakt zu seiner Studentenzeit und auch zu den anderen aus der früheren Clique. Doch bezweifelt Fukase, dass nur einer von ihnen Kontakt zu ihm hätte, wenn er nicht wöchentlich in der Highschool auftauchen würde. Eigentlich wollte Fukase für eine Bank arbeiten, doch wollte ihn keine nehmen. Nun, mit seinem Job in dem kleinen Büro, ist er auch zufrieden. Es gibt sogar Momente dort, in denen nur ihm die Aufmerksamkeit gilt; wenn er für alle Kollegen Kaffee kocht. Denn nur wenn er Kaffee kocht, schmeckt es allen am besten. Die Kollegen geben sogar etwas in seine Kaffeekasse, damit er für sie alle die besten Kaffeebohnen besorgen kann. Als er eines Tages unterwegs ist, entdeckt er ein Café, welches er zuvor noch nie gesehen hat. Natürlich muss er es besuchen, er als Kaffeeliebhaber. Und der Kaffee den er dort probiert, ist tausendmal besser als der seine. Dieses Café wird zu seinem Stammlokal, welches er nun täglich besucht. Es dauert nicht lange, bis noch mehr Menschen aus der Nachbarschaft davon Wind bekommen und eines Tages plötzlich ein hübsches Mädchen an seinem Stammplatz sitzt. Die freundliche Wirtin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Stammgäste zu verkuppeln. Womit Fukase jedoch nicht gerechnet hat ist, dass Mihoko ihn mit seiner Vergangenheit konfrontiert. In Form eines Briefes: FUKASE KAZUHISA IST EIN MÖRDER. Diesen Moment hatte Fukase immer gefürchtet. Er hatte versucht, so gut wie möglich zu vergessen, was damals, vor drei Jahren, passiert ist. Er wollte nicht mit Mihoko darüber sprechen, nicht um diese Zeit und nicht, ohne sich vorher noch einmal alles durch den Kopf gehen zu lassen. Er würde sie wegschicken und ihr dann alles sachlich in einem Brief schildern. Alles, was damals auf dem Ausflug der fünf Kommilitonen passiert ist. Als Murai sie in ihre Landhütte oben in den Bergen einlud und Hirosawa tödlich verunglückte. Doch er konnte Mihoko nicht fortschicken, dafür regnete es draußen zu sehr. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr die Geschichte von damals zu erzählen. Es würde eine lange Nacht werden, genau wie damals … Nachdem er ihr von den Geschehnissen damals erzählt hat, erfährt er von seinen ehemaligen Kommilitonen, dass auch sie ähnliche Anschuldigen bekommen hatten. Die Clique beginnt, sich gegenseitig zu verdächtigen. Wer steckt dahinter? Und was ist damals wirklich passiert? Meine Meinung: Großartig. Meine Güte, ich habe das Buch in weniger als 12 Stunden durchgelesen und gerade die letzte beendet und ich bin schockiert. Positiv schockiert. Obwohl ich das Ende tatsächlich noch verarbeiten muss, da es einen Moment gedauert hat, bis es bei mir „Klick“ gemacht hat. Herrje, klasse. Ich freue mich, dass ich mich doch dazu entschieden habe, dieses Buch zu lesen. Ihr vorheriges Buch Geständnisse hatte von mir nur drei Sterne erhalten, obwohl ich im Nachhinein sagen muss -als ich mir diese Geschichte noch einmal durch den Kopf habe gehen lassen- dass mich die Geschichte doch ziemlich mitgenommen hat, als ich meinem Freund davon erzählte. Naja jedenfalls hatte ich dann erst Bedenken, dass mir Schuldig zu lahm sein könnte, oder einfach nur schlecht. Doch wirklich das Gegenteil ist der Fall. Ich kann nicht einmal beschreiben, was genau mir so daran gefällt. Das Buch selbst und die Art der Erzählung ist ziemlich einfach gehalten und wirklich für Jedermann verständlich. Wirklich viel Besonderes geschieht auch nicht. Man liest und liest und liest, und hat schon die Hälfte des Buches durch. Es geschieht wirklich nicht viel und doch hat es mich einfach mitgerissen und ich wollte einfach mit jeder weiteren Seite endlich erfahren, was damals passiert ist und wer hinter den Anschuldigen steckt. Da ich mich immer wieder als gute Detektivin bei solchen Geschichten erweise, erahne ich viele Zusammenhänge sehr schnell und bin natürlich auch hier, schnell dahinter gestiegen wer dahinter steckt. In meinem Verständnis ging es schnell, weil ich das Buch so schnell gelesen habe, aber eigentlich bin ich auch erst dahinter gekommen, als die Autorin mich hat dahinter kommen lassen. Weltklasse. Es hat mich einfach gefangen genommen. Inhaltlich darf ich eigentlich nichts verraten, daher lasse ich das auch lieber und möchte jedem, der diese Rezension liest, sagen, dass er das Buch selbst lesen soll und es ebenfalls weiterempfiehlt, da er oder sie sicherlich genauso begeistert sein wird wie ich. Ich muss jetzt erst einmal den Epilog verarbeiten und herausfinden, ob ich irgendwo die Verfilmung finde dieses Romans finde. Geständnisse habe ich bereits entdeckt und werde ich mir vermutlich auch mal anschauen. Mein Fazit: Großartige Geschichte mit schockierendem Ende. 5 von 5 Sternen.

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Kazuhisa Fukase arbeitet für eine Firma für Bürobedarf und ist dabei u.a. für die Auslieferung der Ware zuständig. Für den studierten Betriebswirtschafter ist der Beruf wenig anspruchsvoll und erfüllend und auch seine Freizeit verbringt er nur einseitig abends in einem Café, wo er den hochwertigen Kaffee genießt und auch selbst ein Händchen für die Zubereitung erlesener Kaffeesorten entwickelt hat. Kontakte mit anderen Menschen scheut er, nur bei der Zubereitung von Kaffee, für die er auch von seinen Kollegen gelobt wird, bewegt er sich auf sicherem Terrain. Durch die Inhaber seines Stammcafés lernt er Mihoko kennen. Nach wenigen Wochen, in denen sie sich näher gekommen sind, erhält Mihoko einen Brief mit dem Inhalt" Kazuhisa Fukase ist ein Mörder", mit dem Fukase die Vergangenheit einholt. Von Mihoko zur Rede gestellt, beginnt er zu erzählen, was sich vor drei Jahren in den japanischen Alpen ereignet hat, als er mit vier Kommilitonen die Feiertage um das Ahnenfest in einer Hütte verbringen sollte. Eine der Mitreisenden und einziger engerer Freund von Fukase, Hirosawa, kam während des Aufenthalts bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der Roman beginnt mit einer langen Einleitung, die die Zurückgezogenheit von Fukase, aber vor allem auch die Leidenschaft für verschiedene Kaffeebohnen und ihrer handgefilterten Zubereitung - zum Teil verfeinert mit Honig - beschreibt. Mit dem Rückblick auf die Nacht vor drei Jahren, als die fünf Studenten eine Auszeit in den Bergen verbringen wollten, nimmt das Buch an Fahrt auf. Fukase schildert Mihoko die Umstände des Todesfalls, der offensichtlich ein Unfall war, aber dennoch sind die Schuldgefühle Fukases spürbar. Auch die drei anderen ehemaligen Studenten werden mit dem Vorwurf des Mordes direkt oder indirekt durch Briefe konfrontiert, so dass in Frage gestellt werden muss, ob sich damals wirklich "nur" ein Unfall ereignet hat. Werden Fukase und seine ehemaligen Kommilitonen zu unrecht eingeschüchtert oder sind sie Schuld am Tod von Hirosawa? Um das zu erfahren, begleitet man Fukase dabei, wie er Familie und Freunde von Hirosawa aufsucht, um im Nachhinein zu erfahren, wer sein Freund eigentlich war. So möchte er auch den Verfasser der Briefe, den er in Hirosawas Umfeld vermutet, stellen. "Schuldig" ist ein Roman über Freundschaft, Trauer, Moral und die Übernahme von Verantwortung. Es ist spürbar, dass Fukase von seinem Gewissen gequält wird, wobei lange unklar ist, ob er und seine Kommilitonen schuldig am Unfall sind, da sie den Fahranfänger Hirosawa allein und alkoholisiert die Serpentinenstrecke haben fahren lassen, oder mehr hinter den Gewissensbissen und den Anschuldigungen als "Mörder" steckt. Wer bereits "Geständnisse" von der Autorin gelesen hat, wird auch hier auf ein spektakuläres Ende mit Aha-Effekt hoffen. In der Tat ist die Auflösung der Schuldfrage nicht vorhersehbar, sondern überrascht in seiner Tragik, ist aber auch nicht so schockierend, wie man durch das lange Herantasten an die Wahrheit erwartet hat. Der Weg dorthin ist eher spannungsarm und konnte mich nicht durchgängig fesseln.

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"Schuldig" ist ein sehr gelungenes Drama, denn es berichtet von einem Unfalltod, an dem vier andere beteiligt waren, da sie Hirosawa trotz Alkoholkonsums nicht daran gehindert haben in das Auto zu steigen und loszufahren. Der Unfall ist der Aufhänger der Story und nimmt sehr viel Raum ein, da die Drohbriefe einige Zeit nach dem Unglück Hirosawa wieder in den Fokus rücken. Ich muss leider gestehen, das mir der Einstieg in den Roman sehr schwer gefallen ist, da ich mich zunächst mit den Namen der Protagonisten und den japanischen Gepflogenheiten nicht zurecht gefunden habe. Es dauert leider eine Weile eine innere Harmonie mit dem Roman zu verspüren. Dramatisch, philosophisch und definitiv hochkarätig nimmt die Autorin mich mit auf die Suche nach einem Mörder, denn es wäre doch zu einfach gewesen, wenn Hirosawa nur verunglückt wäre. Fukase fühlt sich auch einige Zeit später schuldig am Tod seines einzigen Freundes, den wir als einen jungen Mann mit einem großen Herzen kennen lernen werden. So macht sich Fukase auf die Suche nach der Wahrheit und diese ist letztendlich sehr schmerzlich. Das Buch endet mit einem echten WOW! Effekt, den ich so nicht erwartet hätte, da für mich die Story stimmig beendet war und erst der Epilog dann eine absolut unerwartete Wendung bringt. die Story erscheint schleppend, wobei einige Spannungsmomente vorhanden ist. Wer durchhält wird einen Roman lesen, der absolut stimmig ist und die Ruhe der Japaner komplett wiedergeben kann. Mich begeistert letztendlich mit wie viel Liebe ins Detail die Autorin zu agieren weiß. Das Cover zeigt eine Biene und Honig, der vom Schriftzug "Schuldig" tropft. Ich bin wirklich begeistert von der Wahrheit die sich hier versteckt, denn Kaffee und Honig sind in Fukases Leben absolut präsent. Wie dieses mit der Story zusammenhängt, wird sich zeigen und hinterlässt mich mit einem großen Staunen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich zwar nicht gleich zu Beginn begeistert war, aber je mehr ich mich in die Story vertiefte, begann ich zu verstehen, wenn ich auch andere Verdachtsmomente hatte und zum Ende hin eine große Überraschung erleben durfte. Der Titel meiner Rezension ist in männlicher Form gewählt, was aber keinen Einfluss nehmen soll darauf, einen männlichen Mörder zu überführen, sondern nur der Einfachheit halber so ausgeführt. Der Roman selbst ist aus Fukases Sicht als personaler Erzähler gewählt, was daher auch die gewählte männliche Form erklären könnte.

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Wenn man den Klappentext liest, wird man erst einmal keinerlei Zusammenhang zwischen dem Inhalt des Buches und dem Cover feststellen, aber wenn man eine Zeit lang liest, versteht man das Cover. Vielleicht hätte man es auch ein bisschen treffender wählen können, aber es ist trotzdem eine schöne Idee und ich finde es sehr ansprechend. In dem Buch geht es in erster Linie um Hauptprotagonist Kazuhisa Fukase. Fukase ist ein spezieller Typ, er ist zurückgezogen und gehörte sein Leben lang eher zu den Außenseitern, egal welche Schule er besuchte. Schon in der Grundschule verbrachte er die Pausen lieber mit Büchern anstatt mit seinen Mitschülern, wobei er doch immer auch ein bisschen neidisch zu den anderen Kindern rüberschielte. Sein Leben lang war er unsportlich und hatte gute Noten, womit man sich in der gesamten Schulzeit eben nicht wirklich Freunde machte. Fukase hat Minderwertigkeitskomplexe: "Ich bin ein farbloser Luftmensch." (Zitat Fukase) Er ist ein Typ, der keiner Fliege was zu leiden tun könnte und niemandem zu nahe treten möchte. An der städtischen Universität lernt er Yoshiki Hirowawa kennen, den ersten Jungen in seinem Leben, den er als richtigen Freund bezeichnet. Aber dann kommt es zu dem verhängnisvollen Abend, an dem Hirowawa tödlich verunglückt und fortan müssen Fukase und die anderen drei jungen Männer damit Leben, eine Mitschuld an Hirowawas Tod zu tragen. Denn obwohl er getrunken hatte ließen sie es zu, dass Hirowawa sich ins Auto setzte um einen der Freunde am Bahnhof abzuholen. Aber was geschah wirklich auf der Fahrt, auf der Hirowawa ums Leben kam? Nachdem die Beteiligten drei Jahre später einen Brief mit dem gleichen Wortlaut erhalten macht Fukase sich auf, Hirowawas Leben zu hinterfragen und beginnt damit, Nachforschungen anzustellen. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen, die Geschichte war dann allerdings etwas anders, als ich erwartet hatte. Schon beim Schreibstil spürt man die andere Mentalität. Es ist eine brave Geschichte, es gibt keinerlei Fluchwörter oder Szenen, die bei jungen Studenten normal wären. Selbst die Unfallnacht, in der die Studenten zusammen etwas trinken, verläuft bis auf den Unfall sehr human. Vielleicht fiel mir deswegen der Start ins Buch etwas schwer. Es waren aber auch die Namen, die es mir erschwerten, in die Geschichte einzusteigen. Noch dazu zog es sich am Anfang etwas. Aber mit fortschreitender Geschichte wird es interessant und spannend. Man versteht, worauf die Autorin hinaus möchte und was sie mit dieser Geschichte ausdrücken möchte. Auch die Charaktere sind bunt gemischt, vom super Sportler bis zum super Nerd, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Vor allem Fukase fand ich sehr interessant. Er wurde perfekt beschrieben und man konnte sich richtig in seine Lage hineinversetzen. Ein viel zu braver Typ, der alles für seine Mitmenschen tun würde. Fazit Es ist wirklich ein sehr interessantes und außergewöhnliches Buch, das die Autorin hier geschrieben hat. Es ist ein Buch über das Leben mit Schuldgefühlen, wenn man plötzlich ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, weil man einen Freund nicht zurückgehalten hat. Es ist eine Geschichte in der völlig unterschiedliche Charaktere lernen zusammen zu halten, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Hier wird erzählt wie jemand, der keiner Fliege was zu leide tun kann, plötzlich ein Mörder sein soll ohne tatsächlich gemordet zu haben. Aber so gefühlvoll und liebevoll es geschrieben ist, so wird auch oft um den heißen Brei herumgeredet, das war für mich manchmal einfach zu viel. Das hat die tolle Idee die hinter der Geschichte steckt leider ein bisschen kaputt gemacht. Aber alles in allem ist es eine wirklich schöne Geschichte mit einem überraschenden Ende. Und noch dazu ist hier eine wichtige Message enthalten. Man sollte dieses Buch lesen, denn mit seinen 320 Seiten ist es wirklich einfach und schnell lesbar und es hat mich bis auf wenige Passagen auch wirklich gut unterhalten.

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Fukase ist ein unscheinbarer Mensch, still, bescheiden und wenig selbstbewusst. Allerdings hegt er eine ganz besondere Vorliebe für Kaffee. So lernt er in einem Spezialcafé auch Mihoko kennen und lieben. Doch eines Tages erhält Mihoko einen seltsamen Brief. „Kazuhisa Fukase ist ein Mörder!“, steht da geschrieben. Damit konfrontiert erinnert sich Fukase an einen verhängnisvollen Wochenendausflug mit Studienkollegen vor längerer Zeit, von denen einer von ihnen, Yoshiki Hirosawa, nicht mehr lebendig zurückkehrte. Fukase macht sich auf eine Spurensuche in die Vergangenheit, um die Ereignisse von damals zu verarbeiten. Schuldig ist nach Geständnissen das zweite Buch von Kanae Minato, das ich gelesen habe. Der Auftakt dieses Romans ist zunächst eher schleppend. Wir erfahren zwar sehr viel über die richtige Zubereitung von Kaffee (was ich in einem japanischen Roman schon auch wieder interessant fand), aber noch nicht viel über die auftretenden Personen. Die Spannung baut sich ganz langsam und subtil auf. Immer mehr erfährt Fukase über Hirosawa, aber auch der Leser über Fukase. Kanae Minato wird in Japan als „Königin des Iyamisu“ gehandelt, einem Untergenre für Thriller, das sich insbesondere um die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele dreht. Meisterhaft hat sie das in Geständnisse umgesetzt. Schuldig ist viel weniger invasiv oder schockierend. Es ist nicht ein perfider Plan im Fokus, der den Tod Hirosawas rächen will. Das Buch war für mich überhaupt nicht als Krimi oder Thriller angelegt, auch wenn es einen Todesfall gegeben hat. Es widerstrebt mir, auch nach dem sehr effektiven Schlussakkord, dieses Buch als Suche nach einem Mörder zu sehen. In Schuldig erzählt die japanische Autorin über Wert und Intensität von Freundschaft, von Trauer und dem Wunsch, das Gewissen zu erleichtern. Es rührt sehr intensiv an der Sehnsucht, wahrgenommen zu werden. Wie viel gibt man in einer Freundschaft über sich preis, was behalten wir für uns. Wie gut kennt man die Menschen, die einem eigentlich nahestehen. Welche Verantwortung tragen wir uns selbst und anderen gegenüber. Welchen gesellschaftlichen Zwängen unterliegen wir. Das sind die Fragen die für mich in diesem Buch im Zentrum stehen. Und das hat Kanae Minato sehr eindrucksvoll umgesetzt.

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Die Wahrheit der Freundschaft

Von: Buecherseele79 aus Hochrhein

01.05.2019

5 Freunde, 5 Studenten die ein gemeinsames Wochenende auf einer Hütte verbringen wollen. Doch einer hatte am Tag zuvor einen Unfall und kann nicht mit. Fukase, Hirosawa, Asami und Tanihara machen es sich gemütlich und der ein oder andere trinkt auch ein paar Biere. Als Murai anruft dass man ihm am Bahnhof abholen soll ist Hirosawa bereit ihn abzuholen, trotz Alkohol, trotz Regen und Sturm....doch er hat einen tödlichen Unfall.... Drei Jahre später erhalten die restlichen Freunde Botschaften die sie als Mörder bezeichnet...und somit weiss jemand die ganze Wahrheit was damals sich zugetragen hat... Von ihrem ersten Buch „Geständnisse“ war ich begeistert, ich mag den Aufbau der Geschichte, die vielen Wege zur Wahrheit und wie gekonnt die Autorin ihre Geschichte schreibt. Somit war ich auch hier wieder sehr gespannt was mich erwarten wird. Der Schreibstil ist von Beginn an wieder interessant, unterschwellig mit Spannung und einfach angenehm zu lesen. Allerdings sind die ersten paar Seiten verwirrend bzw. man weiss einfach nicht genau wohin die Autorin hinsteuern möchte. Es geht um Fukase, es geht um viel Kaffee und um Honig, zwar interessant zu lesen, aber man fragt sich einfach was es mit der ganzen Thematik auf sich hat. Es lohnt sich aber dran zu bleiben, denn das Cover mit Biene und Honig ist unglaublich passend zur Geschichte. Die 4 Freunde, die so eigentlich keine Freunde sind, werden hier unterschiedlich und gut dargestellt, man ist mit Fukase in diesem Buch „unterwegs“ und lernt ihn am besten kennen. Ich fand ihn auf der einen Seite sehr angenehm, interessant, auf der anderen Seite merkt man aber auch dass er einfach ein eher unscheinbarer Typ ist der meint dass er nicht auffällt, er will nicht anecken, hält sich mit Äußerungen zurück und ist eher im passiven Teil zu finden. Umso bemerkenswerter fand ich dann dass er sich auf die Suche nach dem Stalker der Freunde machte um zu erfahren wer ihr Geheimnis weiß und sie als Mörder bezichtigt. Murai, Asami und Tanihara gehen sehr unterschiedlich mit dem Unfall ihres Freundes Hirosawa um, es war zeitweise erschreckend wie leicht sie ihr Leben lebten ohne sich Gedanken zu machen und erst sich zu besinnen als sie plötzlich bedroht wurden. Hirosawa bleibt immer etwas um Dunkeln, da er verstorben ist kann er seinen Beitrag nur durch Eltern, Freunde, ehemalige Mitschüler und Wegbegleiter erzählen, aber ich persönlich finde dass hier auch die Stärke in der Geschichte liegt. Und man merkt wie wenig die 4 Freunde über ihren Freund wirklich wussten. Die Thematik Freundschaft, Geheimnisse und der Umgang mit ebenso einem Erlebnis konnte die Autorin in ihrem neuen Buch „Schuldig“ sehr gelungen, sehr einfühlsam, realistisch und oft mit der ein oder anderen Überraschung, positiv wie negativ, umsetzten. Das Ende des Buches hat mir dann doch nochmals den Boden unter den Füssen weggezogen, mit diesem Ergebnis hatte ich so nicht gerechnet und ja, alleine durch diesen Aufbau auf Freundschaft, Schuld, den Umgang mit der eigenen Schuld, der eigenen Sichtweise auf diesen Unfall bleibt dieses Buch auf jeden Fall in Erinnerung. Nicht so intensiv und stark wie sein Vorgänger, aber dennoch ein Buch welches ich empfehlen kann.

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5 Freunde, 5 Studenten die ein gemeinsames Wochenende auf einer Hütte verbringen wollen. Doch einer hatte am Tag zuvor einen Unfall und kann nicht mit. Fukase, Hirosawa, Asami und Tanihara machen es sich gemütlich und der ein oder andere trinkt auch ein paar Biere. Als Murai anruft dass man ihm am Bahnhof abholen soll ist Hirosawa bereit ihn abzuholen, trotz Alkohol, trotz Regen und Sturm....doch er hat einen tödlichen Unfall.... Drei Jahre später erhalten die restlichen Freunde Botschaften die sie als Mörder bezeichnet...und somit weiss jemand die ganze Wahrheit was damals sich zugetragen hat... Von ihrem ersten Buch „Geständnisse“ war ich begeistert, ich mag den Aufbau der Geschichte, die vielen Wege zur Wahrheit und wie gekonnt die Autorin ihre Geschichte schreibt. Somit war ich auch hier wieder sehr gespannt was mich erwarten wird. Der Schreibstil ist von Beginn an wieder interessant, unterschwellig mit Spannung und einfach angenehm zu lesen. Allerdings sind die ersten paar Seiten verwirrend bzw. man weiss einfach nicht genau wohin die Autorin hinsteuern möchte. Es geht um Fukase, es geht um viel Kaffee und um Honig, zwar interessant zu lesen, aber man fragt sich einfach was es mit der ganzen Thematik auf sich hat. Es lohnt sich aber dran zu bleiben, denn das Cover mit Biene und Honig ist unglaublich passend zur Geschichte. Die 4 Freunde, die so eigentlich keine Freunde sind, werden hier unterschiedlich und gut dargestellt, man ist mit Fukase in diesem Buch „unterwegs“ und lernt ihn am besten kennen. Ich fand ihn auf der einen Seite sehr angenehm, interessant, auf der anderen Seite merkt man aber auch dass er einfach ein eher unscheinbarer Typ ist der meint dass er nicht auffällt, er will nicht anecken, hält sich mit Äußerungen zurück und ist eher im passiven Teil zu finden. Umso bemerkenswerter fand ich dann dass er sich auf die Suche nach dem Stalker der Freunde machte um zu erfahren wer ihr Geheimnis weiß und sie als Mörder bezichtigt. Murai, Asami und Tanihara gehen sehr unterschiedlich mit dem Unfall ihres Freundes Hirosawa um, es war zeitweise erschreckend wie leicht sie ihr Leben lebten ohne sich Gedanken zu machen und erst sich zu besinnen als sie plötzlich bedroht wurden. Hirosawa bleibt immer etwas um Dunkeln, da er verstorben ist kann er seinen Beitrag nur durch Eltern, Freunde, ehemalige Mitschüler und Wegbegleiter erzählen, aber ich persönlich finde dass hier auch die Stärke in der Geschichte liegt. Und man merkt wie wenig die 4 Freunde über ihren Freund wirklich wussten. Die Thematik Freundschaft, Geheimnisse und der Umgang mit ebenso einem Erlebnis konnte die Autorin in ihrem neuen Buch „Schuldig“ sehr gelungen, sehr einfühlsam, realistisch und oft mit der ein oder anderen Überraschung, positiv wie negativ, umsetzten. Das Ende des Buches hat mir dann doch nochmals den Boden unter den Füssen weggezogen, mit diesem Ergebnis hatte ich so nicht gerechnet und ja, alleine durch diesen Aufbau auf Freundschaft, Schuld, den Umgang mit der eigenen Schuld, der eigenen Sichtweise auf diesen Unfall bleibt dieses Buch auf jeden Fall in Erinnerung. Nicht so intensiv und stark wie sein Vorgänger, aber dennoch ein Buch welches ich empfehlen kann.

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Kazuhisa Fukase führt ein bescheidenes, jedoch weitesgehend erfülltes Leben. Bis zu jenem Tag, an dem er durch einen Brief mit anonymen Verfasser an jenes Unglück erinnert wird, welches ihn seit drei Jahren nicht loslässt: Bei einem Ausflug mit ein paar Kommilitonen verunglückte sein Freund Hirowasa tragisch. Auch Fukases ehemalige Studienkollegen werden von Briefen heimgesucht - und so verschließt er sich seiner Vergangenheit zu stellen und herauszufinden, wer ihn und seine Freunde des Mordes beschuldigt... Nun denn. Kanae Minato's Debütroman "Geständnisse" schlug ein wie eine Bombe; als ich davon erfuhr, dass ein neuer Thriller von ihr erscheinen würde, war ich hellauf begeistert. Leider kann "Schuldig" nicht an die Begeisterung von "Geständnisse" anknüpfen. Zwar ist dieses Werk sprachlich begabt, jedoch  würde ich es nicht als Thriller bezeichnen. Eher als Roman mit Spannungselementen - doch auch das passt nicht richtig. Für mich war es ein Melodram. Die Geschichte beginnt ganz allmählich, zwar mit viel Atmosphäre, dafür aber eben auch sehr melancholisch. Zunächst werden wir mit Fukase vertraut gemacht, lernen seine Art kennen und bekommen nach dem verheißungsvollen Schuldbrief den Hintergrund des Unglücks serviert. Die folgenden Kapitel bieten eine bedrückende Stimmung auf hohem Niveau, aber eben keine zerreißene Spannung. Ansich ist es eine tolle Story, mit einem Ende, dass einem die Handballen ins Gesicht drücken lässt - aber wer auf Nägel kauen und Action aus ist, wird hier enttäuscht werden. Wenn man ein gutes Drama sucht, dass sich Zeit für Feinheiten nimmt, ist man mit "Schuldig" gut beraten. Auch sollte man sich bewusst sein, dass es sich um japanische Literatur handelt. Unter Umständen ist es etwas schwierig mit all den Namen und der Geflogenheit, dass diese stets mit Nachnamen angesprochen werden, immer mitzukommen. Aufmerksames Lesen ist angesagt. Für Interessenten und Freunde der japanischen Kultur gibt es hier keinen Grund inne zu halten, jedoch werden sich Neulinge erstmal ein wenig zurechtfinden müssen. Fazit: Ein ruhiges Buch, dass vielleicht sogar etwas philosophisch  und perfekt für verregnete Sonntagnachmittage ist, ist "Schuldig" allemal. Kein Pageturner, aber eine atmosphärische Geschichte, die bedrückt und unterhält - aber auf eine angenehme Art und Weise.

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