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Rezensionen zu
Der Wind in meinem Herzen

Francesca Diotallevi

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>>Liebe kann man nicht lehren. Und man kann sie auch nicht erklären.<< „Der Wind in meinem Herzen“ von Francesca Diotallevi ist eine Liebesgeschichte, die wie ich finde auf ganz spezielle und irgendwie andere Art erzählt wird. Denn diese Liebe, um die es hier letztlich geht steht unter keinem gesellschaftlich guten Stern und ist gleichzeitig auch ein eindringlicher Blick auf die damalige Gesellschaft in der Zeit des Krieges. Ausgrenzung und Aberglaube bzw. der christliche Glaube sind hier wichtige Faktoren, die eben diese doch für die Zeit ohnehin schon komplizierte Liebe in noch mehr Trümmer zerreißen. Die Autorin hat hier eine wirklich heimelige Atmosphäre geschaffen und lässt Charakter entstehen, die jeder für sich ganz eigen sind und mit eben diesen Eigenheiten aufwarten. Durch die Perspektivwechsel bekommt man viele verschiedene Einblicke in das Leben im Dorf und das Leben dort, was mir persönlich gut gefallen hat, denn dadurch lernt man nicht nur das Leben im Dorf kennen, sondern versteht warum manche Dinge vonstatten gehen. Die junge Heilkundige – von den Dorfbewohnern als „Hexe“ verschriene Fiamma konnte ich besonders ins Herz schließen. Sie ist für die damalige zeit eine sehr sehr starke Frau, die mich in ihrer ganzen Art sehr beeindruckt hat! Dieses Buch ist trotz einiger bewegender Ereignisse ein doch eher ruhiges Buch, was für mich zu den besonderen Buchschätzen zählt und mich als Leser absolut für sich gewinnen konnte!

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Der Roman ist in der 1. Person geschrieben, jedoch aus den Blickwinkeln dreier sehr unterschiedlicher und sehr interessanter Charaktere. Fiamma, die kluge, junge Frau mit dem flammenroten Haar, von dem sie auch ihren Namen hat, lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein in einem Haus im Wald oberhalb von St. Rhémy. Sie trauert um den einzigen Freund, den sie hatte, denn Raphaël ist im Krieg an der Front gefallen. Die anderen Dorfbewohner halten sich von ihr fern, aus unterschiedlichen Gründen, wie man nach und nach erfährt. Nur wenn jemand für seine Krankheitsbeschwerden Linderung sucht, findet er den Weg zu ihrer Hütte, denn wie schon ihre Mutter, ist Fiamma heilkundig und weiß mit Kräutern umzugehen. Yann, Raphaëls älterer Bruder und seit dem Tod des Vaters das Familienoberhaupt der Rossets, ist verschlossen und verbittert und kann sich nicht verzeihen, dass es sein Bruder war, der im Krieg umgekommen ist, denn eigentlich hätte er an seiner Stelle sein sollen, so meint er, aber durch eine Unfallverletzung wurde er vom Krieg verschont. Oft taucht in der Nähe des Hofs, am Waldrand, Fiamma auf. Yann würde sie am liebsten verjagen, denn er will mit der jungen Frau nichts zu tun haben. Don Agape, der neue Pfarrer, der aus der Stadt in das kleine Bergdorf kommt um seinen alten, kranken Vorgänger zu unterstützen bzw. abzulösen, wirkt anfangs verunsichert und lässt sich von Pater Jacques bevormunden. Er ist sich nicht sicher, ob seine Entscheidung, aus Rom wegzugehen, die richtige war. Seine Versuche, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten, sind nicht sehr erfolgreich, denn die Dorfbewohner sind verschlossen und wortkarg. Über Fiamma erzählen die Dörfler, sie sei eine Hexe, und er wird neugierig auf die junge Frau. Er sucht sie auf, in dem Bestreben, sie in den Schoß der Gemeinde zurück zu führen,wobei er jedoch keinen Erfolg hat. Die dramatischen Ereignisse die sich jedoch dann anbahnen, führen dazu, dass Don Agape über sich hinauswächst. Die Verbindungen zwischen den Protagonisten sind kompliziert und vielschichtig und werden im Lauf der Geschichte erst nach und nach entschlüsselt. Manche Handlungen der Menschen und die Gründe dafür lassen sich nicht sofort erkennen, sondern klären sich erst mit der Zeit. Der Schreibstil des Romans ist eigenwillig, wunderschön, teils poetisch und sehr gefühlvoll. Die Autorin malt ein lebendiges Bild von St. Rhémy und seinen Bewohnern. Es ist ein Roman, in dem es um sehr unterschiedliche und starke Emotionen geht, die über die Menschen kommen wie eine Naturgewalt. In der ursprünglichen, kompromisslosen Gefühlswelt der Menschen spiegelt sich die Kraft der Natur und die Wildheit des Gebirges wieder. Auf eine wahre historische Begebenheit bezieht sich das Schicksal der Zinn-Zigeuner, die im Buch ebenfalls eine Rolle spielen, jedoch hat die Autorin die wahren Ereignisse für ihre Geschichte fiktiv angepasst. An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt die wunderschöne Ausstattung dieses Buches aus dem Wunderraum-Verlag hervorheben. Wie alle Bücher des Verlags ist auch dieses mit einem hochwertigen Leinenrücken, farblich sehr schön abgestimmtem Vorsatzpapier und einem Lesebändchen ausgestattet  Mich hat dieser Roman fasziniert und gefangen genommen, und ich konnte ihn zwischendurch kaum aus der Hand legen. Er gehört auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights des Jahres.

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Meine Meinung: Die schöne Aufmachung der Bücher aus dem Wunderraum Verlag hat es mir ja angetan. Und die Themen-Inhalte und Autoren haben mich bisher nicht enttäuscht. So erging es mir auch mit diesem Band einer jungen italienischen Schriftstellerin, deren Schreibstil einfach und klar ist, wie das Quellwasser eines Gebirgsbaches. Wir befinden uns in der kargen Gebirgslandschaft des Aosta-Tals während des 1.Weltkriegs. Die Menschen dort leben von der Arbeit ihrer Hände, sind sehr religiös, hängen aber trotzdem immer noch ein wenig alten, abergläubischen Vorstellungen an. Eine Kräuterfrau, die im Wald weitab von der Dorfgemeinschaft lebt und sich nicht eingliedert , wird von ihnen als *Hexe* bezeichnet. Das hält die Dorfbewohner aber nicht davon ab , sich heilende Hilfe dort zu holen und als Gegenleistung die *Hexe* mit Lebensmitteln zu versorgen. Bis zur Hälfte des Buches bin ich schnell und leicht durch die Seiten geflogen und ich wurde durch den Eindruck einer Jugenderzählung gefesselt. Aber dann entwickelt sich eine überraschende Änderung der Schreibweise und vor allem des Inhalts. Er wird tiefgründiger, mit sehr viel Gefühl und Verständnis verfasst. Erklärungen über alte Ressentiments gegenüber fahrenden Leuten, den sogenannten Roma, oder Zigeuner, wie die Autorin diese Menschen nennt, schildert sie warmherzig und mit Sachkenntnis der damaligen Lebensumstände im alpinen Raum. Diese *Kesselflicker* stehen außerhalb der Gesellschaft wie Fiamma. Auch der junge Raphael, ein Kinder - und Jugendfreund der * Hexe* Fiamma passt mit seiner Klugheit, dem sanften Wesen und seiner Belesenheit nicht gut in das harte Leben im Dorf Saint Rhémy. Er wird einberufen, zieht in den1.Weltkrieg und wird schmerzlich vermisst. Sein wahrscheinlicher Tod und sein Leiden werden für Fiamma und Raphael's Familie immer deutlicher ....aber es lebt ja noch der Bruder Yann, der nun den Bergbauernhof führt und eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf..... Der Roman ist zwar fiktiv und verfremdet , aber es gab diese Kesselflicker oder Zinn-Zigeuner tatsächlich in der Gemeinde Saint Rhémy en Bosses in den Jahren 1919/1920 . Eine Inschrift auf einem Gedenkstein besagt dieses: Für die Zinn-Zigeuner, verloren in ihrem Nomadenleben, umherziehend aus harten Lebensnöten, die hier der reinweiße Sturm aus todbringendem Schnee traf und besiegte. Wanderer, gedenke ihrer und bete für sie. Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen Roman im Genre Liebe und historischer Roman! Vielen Dank an die Autorin und den Wunderraum Verlag für dieses schöne Rezensionsexemplar!

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Worum es geht: Aostatal während des ersten Weltkrieges. Fiamma ist allen nur als die Hexe bekannt, ausgeschlossen aus der Gemeinde aber dennoch immer bereit zu helfen, wenn die Dorfbewohner anklopfen kommen. Ihren besten Freund Raphael hat sie an den Krieg verloren und es scheint als sei nun auch ihr Schutz verschwunden. Einige Dorfbewohner wollen sie nicht mehr tolerieren. Doch ein neuer Pfarrer im Dorf versucht das Unmögliche, Fiamma in die Gemeinde einzubeziehen. Und da wäre ja noch Raphaels Bruder, mit dem Fiamma ein Geheimnis teilt... "Mehr als ein Jahr war vergangen, seit ich das letzte Mal Nachricht von meinem Bruder erhalten hatte, und noch immer konnte ich mich nicht mit dem unaufhaltsamen Verstreichen der Zeit abfinden, mit dem Wechsel der Jahreszeiten, mit dem Leben, das trotz allem weiterging. Der Schmerz war nicht an etwas Bestimmten zu verorten, er hatte keinen festen Punkt, sondern erstreckte sich in Unendlichkeit." Meine Meinung: Ein neuer Wunderraum-Titel und ich bin mal wieder begeistert. Erschrocken wie dünn es diesmal ausfiehl ist das auch eine grosse Kritik: Das Buch ist zu kurz! Der italienische Hit um Fiamma erhielt dann gleich auch den Premio Neri Pozza Preis. Sprachlich war dieses Büchlein super angenehm und ich habe es, ungelogen, an einem Tag richtiggehend inhaliert. Während es zu Beginn noch viel um die Traurigkeit und Fassungslosigkeit gegenüber des Krieges und seiner Verluste geht, kommen aber auch die Themen der Gläubigkeit und Toleranz nicht zu kurz. Durch die Perspektivwechsel zwischen Fiamma, Don Agape dem Pfarrer und Yann, Rapahels Bruder, kriegen wir einzelne Puzzelstücke zu einem Bild. Don Agape ist neu im Dorf und muss seine Schäfchen erst mal kennenlernen. Der alte Pfarrer ist streng und manipuliert seine Gemeinde mit Angst. Don Agape hingegen kommt frisch aus Rom mit Kisten voller Bücher. Er predigt auf Nächstenliebe und Toleranz. "Wir sind alle Gottes Geschöpfe", was ihm natürlich zuerst nicht viele Freunde einbringt. Die Darstellung der Gemeinde, und der Zusammenhalt dieser fand ich wunderbar porträtiert. Erst nach und nach wird Don Agape bewusst wie eng die Gemeinschaft wirklich ist. "Das Tierchen hatte schreckliche Angst und wehrte sich heftig, als wir versuchten, es loszubinden. Raphael hielt es mit seinen Händen fest und flüsterte ihm tröstende Worte zu, als könnte er ihm allein durch den Klang seiner Stimme ein wenig Mut einflössen. Und es funktionierte. Dies war seine Gabe. Er konnte wilde Geschöpfe zähmen." Yann hat nach einem Unfall ein steifes Bein und nach dem Tod seines Bruders die Familie und den Hof am Hals. Damit nicht genug hat er seinem Bruder versprochen auf Fiamma aufzupassen. Vieles daran scheint unmöglich. Den Wunsch nach Frieden und Ruhe seinerseits konnte ich gut nachvollziehen. Höhepunkt des Eklats ist die Ankunft einer Zigeunergruppe. Angst und Vorurteile seitens der Gemeinde, aber auch Freundschaften entstehen. Fiamma fühlt sich gleich mit ihnen verbunden. Eine Handlung welche inspiriert von der realen Geschichte der Zinn- Zigeuner aufbaut. Diese wurden 1911 von einer Lawine im Aostatal getötet, ein Gedenkmal steht auch heute noch. Ich fand es ein bisschen Schade, dass die Autorin nicht mehr auf die Zigeuner im Buch eingegangen ist. Sie kommen vor, aber Hauptfigur ist immer Fiamma. Hier hat die Autorin es wirklich schön geschafft unterschiedliche Themen aufeinander abzustimmen. Die Liebesgeschichte war spannend und herrlich unkitschig. Auch hier hätte ich gerne ein paar Seiten mehr gehabt. Dennoch las es sich, wie gesagt, weg wie nix. Ich habe meinen Tagesausflug mit Fiamma und Co ausserordentlich genossen und hoffe auf weitere Bücher der Autorin! "Wenn ich die Augen schliesse, mein eich, den frischen Windhauch unseres Tals zu spüren, der über die Wiese und die zerklüftete Felsen streicht und in den Wald mit den roten Lärchen, zwischen den Birken hindurch. Die Berge heben sich scharf gegen den Sonnenuntergang ab. Der Wald liegt schon im Dunkeln, aber oben auf den Almen scheinen noch die letzten Strahlen der Sonne und spenden Wärmen."

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Während des Ersten Weltkrieges im Aostatal wohnt Fiamma allein in einer Hütte im Wald am Rand des Dorfes St. Rhémy. Die Dorfbewohner kommen nur nach Sonnenuntergang im Verborgenen zu ihr, um bei ihr Kräuter und Tinkturen gegen Krankheiten zu holen, wie sie es schon von deren Mutter gewohnt waren. Davon abgesehen, wird sie von der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt, gilt mit ihrem flammenden roten Haar als "Hexe" und wird von Teilen der Bevölkerung offen angefeindet. Kontakte hatte die junge Frau nur zu Raphaël, der als Kind unbeschwert auf sie zugegangen ist und mit dem sie beim Spielen im Wald groß geworden ist. Doch Raphaël ist im Schützengraben gefallen, so dass Fiamma nach dem Tod der Mutter allein auf sich gestellt ist. Yann, der ältere Bruder von Raphaël hasst Fiamma, nachdem sie ihm nach einem Unfall in den Bergen das Leben gerettet hat und er seitdem mit einem steifen Bein gezeichnet ist. Er ist verbittert und voller Wut, dass er deshalb seinen Bruder im Krieg nicht hatte beschützen können. Ein junger Priester, Don Agape, kommt aus Rom in das verschlafene Dorf, um das Amt von Hochwürden Don Jacques zu übernehmen. Er ist noch unerfahren und verunsichert und lernt er in Rhémy was Glaube wirklich bedeutet. "Der Wind in meinem Herzen" ist ein Roman, bei dem man von Anbeginn die tiefe Traurigkeit der Charaktere zu spüren bekommt. Intensiv und durch eine poetische Sprache taucht man in die Gefühlswelt von Fiamma, Yann und Agape ein und erst nach und nach beginnt man zu begreifen, was sie bewegt und was ihren Charakter geformt hat. Fiamma kennt es zwar nicht anders als als Ausgestoßene im Wald zu leben, vermisst aber nach dem Tod Raphaëls ihren Gefährten sehr. Yann ist ein gebrochener Mann mit einem kalten Herz, der gegen seine Schuldgefühle ankämpfen muss und wütend auf die ganze Welt ist und deshalb auch von der Gottesfürchtigkeit der Dorfbewohner Abstand nimmt, sich selbst aus der Kirchengemeinde ausgrenzt. Agape ist mit dem Priestertum der Tradition seiner Familie gefolgt, ist in seinem Glauben an Gott aber nicht gefestigt. Als er in St. Rhémy erfährt, wie die rothaarige Frau im Wald angefeindet und attackiert wird, ihr vorgeworfen wird, mit dem Teufel zu paktieren, beginnt er massiv an der Barmherzigkeit Gottes zu zweifeln. Der Roman entwickelte sich für mich ganz anders als erwartet. Es geht nicht ausschließlich um Aberglaube, die Angst vor dem Fremden oder gar Hexenaustreibung. Der Roman geht viel tiefer, handelt von der Einsamkeit, einer leidenschaftlichen, unterdrückten Liebe und von dem, was eine Gemeinschaft ausmacht. Es ist ein faszinierender, zu Beginn melancholischer, am Ende unheimlich kraftvoller Roman, der die Atmosphäre in einem Dorf in einem Tal zwischen zwei Bergen gekonnt einfängt und mit knapp 300 Seiten einfach nur zu schnell vorbei war.

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Wie oft habe ich schon gesagt, dass ich Liebe ohne Kitsch will. Gefühle ohne Übertreibung. Verbindung ohne Schwüre. Und nun habe ich genau das gefunden, in diesem schmalen Buch, in dieser wunderschönen, zerreißenden Geschichte, die von so viel mehr handelt, als der Liebe auf den ersten Blick. Fiamma, ein gemiedenes Kind, eine einsame junge Frau aus dem Wald. Ihr einziger Weggefährte über so viele Jahre ist im Krieg verschwunden, hat eine große, zu große Lücke hinterlassen, die keiner zu füllen vermag. Doch nicht nur Fiamma leidet still, auch Raphaels großer Bruder Yann kann sich nicht verzeihen, dass er ihn hat gehen lassen. Dass er ihn nicht beschützte. Und das, weil er beinahe sein eigenes Leben am Berg verlor und nur durch Fiammas heilenden Hände gerettet wurde. So folgt man abwechselnd Yann, Fiamma und dem neuen Dorfpriester Don Agape durch die Geschichte. Lernt alle kennen, versteht langsam deren so sorgsam aufgebaute Ängste und Mauern. Es ist kein leichter Weg, der hier gegangen werden muss. Vorurteile und Verleumdungen, die teilweise von den Handelnden selbst erschaffen wurden, müssen langsam durchbrochen werden. Dabei gelingt es Francesca Diotallevi, alles in einen glaubwürdigen Zeitstrom einzubinden. Denn auch wenn uns so mancher Liebesroman das Gegenteil weismachen will, so ist Liebe doch etwas, das wachsen muss. Vertrauen ist etwas, das mit der Zeit erst stark wird, das zerbrochen werden kann und Zeit bedarf, um wieder aufgebaut zu werden. Fiamma lag mir besonders am Herzen, ihr einsames Schicksal etwas, das umgekehrt werden musste. Aber nicht auf Biegen und Brechen, denn sie ist ein Kind des Waldes, keine Hexe, aber doch ein freier Geist. Wie auch die Zigeuner, die sich auf einer Lichtung des Waldes niederlassen und zu denen sie sich – wie schon früher ihre Mutter – hingezogen fühlt. Doch könnten diese Fremden ihr eine Familie sein, mehr als die abweisende Gemeinde des Dorfes? Fazit Eine wunderbar berührende Geschichte, die uns Leser mit in die italienischen Alpen nimmt, die die Atmosphäre eines kleinen abgeschiedenen Dorfes heraufbeschwört. Eine Geschichte, die zu Herzen geht, ohne dabei in den Topf der großen Schwüre und Klischees greifen zu müssen.

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