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Rezensionen zu
Tasty

Tasty

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In dem Kochbuch von Tasty findet man sehr viele verschiedene Rezepte, jedoch hauptsächlich für Snacks und nicht so viele Hauptgerichte wie ich erhofft hatte. Für die Rezepte braucht man auch sehr viele Zutaten und das ist mir persönlich immer etwas zu nervig, da ich lieber einfache Rezepte mit wenigen Zutaten kochen möchte. Den Aufbau und die Gestaltung diese Kochbuchs finde ich trotzdem sehr ansprechend und schön.

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Auf dieses "Tasty"-Kochbuch war ich sehr gespannt. Ich kannte Tasty bereits aufgrund der vielen Rezept-Videos, die auf verschiedenen Social Network Seiten wie Facebook oder Instagram geteilt werden. Die Rezeptvideos hatte ich mir einerseits mit Neugier, andererseits auch mit einem gewissen Grad an Ekel angeschaut. Meistens beginnen sie allesamt mit sehr leckeren Zutaten, die dann aber meiner Meinung nach auf jede erdenklich ungesunde (und vermutlich typisch amerikanisch?) Weise verarbeitet werden. Während hierzulande der Trend eher in Richtung gesunde, ausgewogene Ernährung geht, schlägt Tasty genau eine gegenteilige Richtung ein. Wann immer möglich, wird die Mahlzeit mit verschiedenen Käsesorten überbacken und am Ende noch in fettigem Öl frittiert. Das war zumindest mein Eindruck, den ich oftmals nach dem Schauen der Rezeptvideos hatte. Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass die Mahlzeiten teilweise sehr schmackhaft klingen. Und gerade deshalb wollte ich dieses neue Kochbuch unbedingt ausprobieren. Ich wollte herausfinden, ob die Rezepte wirklich so "tasty" - also zu Deutsch lecker - sind, wie sie es versprechen. Der erste Blick ins Kochbuch war vielversprechend. Die Rezepte sind sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet und wechseln sich mit appetitlichen und gut in Szene gesetzten Food Fotos ab. Nachdem ich die Einleitung gelesen hatte, musste ich ein bisschen schmunzeln. Es wird mehrfach betont, wie einfach und lecker die Rezepte sein sollen und wie sich Tasty selbst als Marke sieht. Der Text bietet inhaltlich wenig Relevantes und dient meiner Meinung nach der reinen PR. Das ist nicht schlecht, kann man sich aber getrost sparen. Als nächstes ging es darum, mir ein paar Rezepte rauszusuchen, die ich nachkochen wollte. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt, in welche Kategorien die Rezepte eingeteilt wurden: Party, Landküche, Süsses, Klassiker, Vegetarisch, Die Besten, Aus aller Welt, Trendiges und Bälle & Ringe. Die Begriffe klangen für mich eher willkürlich gewählt und wenig aussagekräftig. Die Kategorien überschneiden sich und sind dadurch eher ungünstig gewählt, wenn man spezifisch nach etwas suchen möchte. Ausserdem fand ich es gewöhnungsbedürftig, dass "Süsses" bereits an dritter Stelle folgt, da Desserts normalerweise am Ende von Kochbücher zu finden sind. Ich habe mich schliesslich entschieden, einfach mal jedes Rezept durchzublättern und mich so zu entscheiden – was sich aber als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Viele Rezepte lohnen sich eher für Mahlzeiten mit mehreren Personen oder sind so deftig, dass sie eher für spezielle Anlässe (wie Geburtstage) zubereitet werden sollten. Es war also eine richtige Herausforderung etwas zu finden, dass sich auch für eine "normale" Mahlzeit in einem 1-Personen-Haushalt eignet, ohne dass man danach 5 Tage Reste essen müsste und/oder zig verschiedene angebrochene Zutaten hat. Zudem ist mir aufgefallen, dass bei vielen Rezepten eine Mikrowelle vorausgesetzt wird, was die Zubereitung natürlich erheblich einfacher und schneller macht. Ich besitze allerdings keine Mikrowelle und fand es schade, dass keine alternative Zubereitungsart beschrieben wird (z.B. beim Schmelzen von Schokolade, müsste man zur viel aufwendigeren Methode mit dem Wasserbad greifen.) Letztendlich ist es mir doch gelungen, etwas Passendes zu finden und ich habe mich entschieden, die folgenden drei Rezepte nachzukochen: „Brigadeiros“ (weil man dafür im Vergleich zu anderen Rezepten nur wenig Zutaten benötigte), "One Pot Hühnchen-Pesto-Pasta“ und „Überbackener Blumenkohl". Alle drei Rezepte sind auf den Fotos abgebildet. Mein grobes Fazit nach den drei Mahlzeiten fällt leider eher durchwachsen aus, denn keines davon hat mir so richtig geschmeckt (und das obwohl ich, was Essen anbelangt, echt leicht zufrieden zu stellen bin). Die Brigadeiros haben viel zu süss und durch die gesüsste Kondensmilch eigentlich wie flüssiger Zucker geschmeckt. Nach bereits einer Kugel hat sich bei mir bereits ein Völlegefühl eingestellt, dass ich das Gefühl hatte, ein einziges "Brigadeiro" hat vermutlich bereits 1000 kcal. Dabei ist mir auch gleich der nächste Kritikpunkt aufgefallen: Bei allen Rezepten fehlen sämtliche Nährwertangaben. Meine Vermutung wa, dass das Absicht ist, weil einem die Augen aus dem Kopf fallen würden, wenn man schwarz auf weiss sehen würde, wie viele Kalorien die jeweiligen Mahlzeiten haben. Ich bin überzeugt davon, dass sich die meisten zwischen 1000 - 2000 Kalorien bewegen, was teilweise bereits dem Tagesbedarf einen erwachsenen Menschen entspricht (wenn man nur mässig Sport treibt, wie ich.). Bei der One Pot Pasta ging es mir ähnlich. Mir erschliesst sich nicht so ganz, warum die Pasta mit Milch zubereitet werden muss, denn Wasser hätte es an dieser Stelle auch getan. Durch die Milch ist der Pestogeschmack leider vollkommen untergegangen und die Pasta hat ziemlich fade geschmeckt. Den Parmesan in der Sauce hätte man meiner Meinung nach auch weglassen können. Geschmacklich verändert sich dadurch nicht viel und es macht das Gericht nur unnötig kalorienhaltig. Ich habe die Zutaten für eine Person berechnet und trotzdem war es mir am Ende viel zu viel. Die Mengenangaben sind also sehr grosszügig berechnet. Auch der überbackene Blumenkohl konnte mich nicht überzeugen. Ironischerweise hat das Gericht von Tasty das Attribut "gesund" bekommen - aber natürlich wurde auch hier das Gemüse auf eine möglichst ungesunde Weise zubereitet. Der Blumenkohl wird zuerst in einem Teig aus Milch, Mehl und Gewürzen gewendet. Hier musste ich die Mengenangaben selbst anpassen, denn mit den Angaben aus dem Rezept war der "Teig" kein Teig, sondern eine Flüssigkeit, die nicht am Blumenkohl haften geblieben ist. Ich habe dann deutlich mehr Mehl als angegeben hinzugefügt. Bei diesem Rezept sind mir zudem einige Fehler aufgefallen. In der Zutatenliste steht "30g Butter, zerlassen", doch die findet bei den Zubereitungsschritten gar keine Erwähnung, d.h. sie wird vermutlich gar nicht benötigt. Weiter steht, dass man 30 ml Chilisauce braucht, bei den Zubereitungsschritten ist dann plötzlich die Rede von "einer kleinen Schüssel Barbecuesauce (bzw. Chilisauce)". Ja, was denn nun?! Sind das Synonyme oder könnte man alternativ Barbecuesauce verwenden?! Wieso wird plötzlich ein ganz anderer Begriff verwendet? Auch die Vorgaben für den Backofen fand ich unvollständig und viel zu hoch gewählt. Ich habe 230°C Umluft verwendet und der Blumenkohl hat noch vor der vorgegebenen Zeit bereits schwarze Stellen gekriegt. Ich habe die Hitze dann fast um 100 Grad gesenkt, damit das Essen am Ende nicht vollständig verkohlt und ungeniessbar wird. Insgesamt fand ich die Rezepte allesamt nicht gut angeleitet, was sowohl die Mengenangaben, als auch die Zubereitungsschritte angeht. In der Einleitung wird versprochen, dass die Rezepte einfach nach zu kochen sind, aber ich bin der Meinung, dass man schon einiges Vorwissen mitbringen muss. Es gibt z.B. ein Rezept für einen Schichtkuchen, bei dem eine Zutat "1 Schokoladenkuchen" ist. Es steht als Tipp zwar dabei, eine Fertigmischung zu verwenden, aber bei einem solchen Rezept wäre es meiner Meinung nach ein Muss, das Basisrezept für einen einfachen Schokoladenkuchen als Ergänzung hinzuzufügen, wenn es als Grundlage für das restliche Rezept dient. Fazit: Die Rezepte sind leider nicht mal halb so "tasty" (dt: lecker), wie es der Titel verspricht. Sie sind allesamt sehr kalorienhaltig und eher ungeeignet für einen Einzelpersonenhaushalt, in dem man sich halbwegs ausgewogen ernähren möchte. Die Rezeptkategorien sind mehr willkürlich, als hilfreich gewählt und die Rezepte sind teilweise schlecht ausgearbeitet und beinhalten mehrere falsche Angaben in der Zutatenliste oder fehlenden Informationen in den Zubereitungsschritten. Das Rezeptbuch ist aus meiner Sicht eher für spezielle Anlässe mit mehreren Personen geeignet (z.B. für Partysnacks), bei denen man eine ausgewogene, gesunde Ernährung mal für einen Tag über Bord werfen kann. Für alltägliche Mahlzeiten, wird man hier eher nicht fündig, dazu sind die Rezepte meiner Meinung nach "zu Amerikanisch". Für mich ist das Kochbuch eher nichts und ich werde zukünftig wieder dabei bleiben, mir nur noch die Rezeptvideos aus Distanz zu schauen. Meine abschliessende Erfahrung ist die, dass die Zubereitung besser aussieht, als sie letztendlich schmeckt.

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