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Rezensionen zu
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume

Ursula Ott

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Auch wenn man am Elternhaus hängt, geht das Leben manchmal Wege, die uns vorschreiben von geliebten Erinnerungen Abschied zu nehmen. Damit ergeben sich auch Möglichkeiten für die Bewohner, einen neuen Anfang zu starten. Doch was macht man mit der Einrichtung, den gesammelten Lebensbegleitern, Büchern, Sammlungen, geerbten Kunstgegenständen,Vasen, Geschirr und vielen anderen Dingen? Von was kann man sich besser trennen und was bewahrt man sich auf? "Einen alten Baum verpflanzt man nicht!" Das ist eine Aussage, die heute nicht mehr unbedingt Geltung hat. Manchmal braucht der Baum einfach nur neue Umgebung, frische Erde und Hilfestellung, um wieder neu austreiben zu können. "Der Baum braucht einfach ein bißchen Zeit. Er braucht Zuwendung, er braucht Luft und Nahrung,..." Zitat Seite 34 Die Journalistin Ursula Ott hat eine betagte Mutter, die nun ihr Haus verlassen soll, um näher bei ihren Töchtern wohnen zu könnnen. Das Elternhaus wird deshalb verkauft und für Ursula Ott steht das große Ausräumen an. Es ist nicht so einfach, sich von diesem Stück Heimat zu trennen. Aber welche Gegenstände haben für die Familie wirklich einen Wert? Sie beschreibt, wie man vorgehen kann, gibt ihre Erfahrungen weiter und erklärt auch, warum wir nicht alles sammeln müssen. Sie gibt Tipps, welche Einrichtungsgegenstände man auch gut weitergeben kann und wo man das Aussortierte lassen kann. Es gibt einige Wohltätigkeitsorganisationen, bei denen man anfragen kann, welche Dinge sie benötigen oder gebrauchen können. In diesem Buch bringt Frau Ott private Erlebnisse unterhaltsam mit ein. Man erlebt Probleme innerhalb der Familie mit, sieht, welche Konflikte sich um Gesammeltes ranken können und überlegt gleichzeitig, was man selbst tun würde. Es ist in gewisser Weise ein Ratgeber entstanden, der Fragen aufwirft und machbare Möglichkeiten dann mit einigen Hilfestellungen aufzeigt. Es fließen auch Gespräche mit Psychologen und Anwälten ein, diese Ansätze und Überlegungen bereichern das eigene Empfinden über die Loslösung vom Elternhaus. Münzen, Briefmarken, Familienbibeln, Bücher, Sammelgeschirr und die Diasammlung, hier wird beim Lesen klar, diese Gegenstände füllten mehrere Leben mit Inhalten. Doch muss man das alles behalten, woran hängt man noch und was kann weg? Wohin mit Werkzeug, Teppichen und Haushaltsgeräten? Zu diesen Themen gibt es ein übersichtliches und hilfreiches "ABC der Dinge". Am Ende des Buches findet man weiterführende Literatur, die sich auch mit der Generation Kriegskinder befasst. Diese Generation hält durch ihre Kriegserfahrungen fest an Besitz, sie möchte bewahren, was die Familie erworben hat. Dieses Buch zeigt hilfreiche Tipps, bringt persönliche Erfahrungen und Gedanken der Autorin ein und lässt dem Leser die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu diesem Thema zu bilden. Denn auch erwachsenen Kindern fordert der Abschied und das Loslassen vom Elternhaus einiges ab. "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ist kein trockener Ratgeber, hier gibt die Autorin mit persönlicher Note Vorschläge und hilfreiche Tipps für dieses nicht ganz einfache Thema.

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Ein weiteres Buch über die Generation der Kriegsenkel

Von: signalhill aus Bodensee

11.04.2020

Insgesamt bin ich sehr geteilter Meinung bei meiner Rezension zu Ursula Otts kleinem Büchlein "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume". Zuerst einmal kann man sagen, dass viele interessante Themen angesprochen werden, und die Generation der Babyboomer wird viel Bekanntes in dem Buch wiederfinden. Ich bin etwas jünger, zähle aber dennoch in die Generation, da ich relativ alte Eltern habe und mich daher auch in diesem Buch wiederfinden kann. Für die Generation der nach 1980 Geborenen würde ich das Buch aber nicht mehr empfehlen. "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ist kein Ratgeber. Wenn Sie gerade also das Haus Ihrer Eltern leer räumen, wird Ihnen dieses Buch nicht helfen, denn mit diesem Buch hat die Autorin eher ihr eigenes Loslassen vom Elternhaus verarbeitet. Und so ist das Buch einerseits ein genauer Bericht darüber, was die Autorin in den zwei (!) Jahren gemacht hat, in denen sie das Haus ihrer Eltern leer geräumt hat, andererseits ist es aber auch eine Analyse der Gesellschaft der Eltern, die Kriegskinder waren, sowie die Generation der nach dem Krieg Geborenen, der Kriegsenkel. Die Autorin sagt selbst, dass sie ca. 20 Bücher über Kriegsenkel besitzt, und da ich auch einige davon kenne, finde ich viele Theorien und Beobachtungen aus diesen Büchern in Ursula Otts Buch wieder. Für mich ist das immer noch interessant, und es ist immer wieder wie eine Erleuchtung, wenn man sich in bestimmten Dingen wiederfindet, die einen großen Teil einer ganzen Generation betrifft, von denen man das aber nie wirklich wusste. Die größten Schwachstellen des Buches sind meines Erachtens die Sprache der Autorin sowie die Pseudo-Tipps, die wirklich keine sind. Wenn überhaupt, dann sind die Tipps so subjektiv, dass jeder darauf kommt, dass einem beim Abschied und Aussortieren der Dinge im Elternhaus keiner helfen kann. Zur Sprache: Die Sprache der Autorin ist leicht süddeutsch "angehaucht", was mir nicht so gut gefällt. Weiterhin gibt es natürlich eine literarische Freiheit des Autors, aber bei einem Sachbuch würde ich mich über einen grammatisch korrekten Satzbau freuen. Die Punkte setzt die Autorin aber nach Belieben und oft direkt vor den Nebensatz. Als Höhepunkt kommen dann noch Fragmente dazu, die eher nach Kindersprache klingen und komplett unpassend scheinen (z.B. S. 113: "Opa doch böse?") Werde ich hier als Leser wie ein Säugling angesprochen? Am Ende des Buches gibt es noch ein "Ausräumglossar", genannt "Das ABC der Dinge". Hier konnte ich nur noch den Kopf schütteln, denn da gibt es u.a. die Feststellung auf Seite 158: "Bibeln wirft man nicht weg". Und weil das so ist, schlägt die Autorin vor, die Bibeln, die man zuviel hat, z.B. dann unter ein wackelndes Tischbein zu legen! Am besten lassen sich Frau Otts Tipps beim Christbaumschmuck auf S. 154 entlarven. Spätestens hier merkt der Leser, dass er hier keine Tipps bekommt, wenn die Autorin schließt: "Wegwerfen kann man alles, was kaputt, brutalst hässlich oder verdorben ist, (...) Den Rest behält oder verschenkt man." Fazit: Man kann also alles wegwerfen, verschenken oder behalten. Oder man hat das Buch gelesen und gemerkt, dass man an das Ausräumen mit eigenem Menschenverstand und Gefühl herangehen muss und einem keiner helfen kann. Auch das ist eine Erkenntnis. Dem Buch würde ich 3,5 Sterne geben, habe es aber trotz der vielen Schwachstellen und auch Aufreger schnell und ganz gern durchgelesen. Dass mir die Bewertung nicht leicht fiel, zeigt die Länge dieser Rezension.

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Ich habe mir das Buch von Frau Ott gekauft, da ich gerade in der selben Situation war. Ich konnte mich in vielen Punkten wiederfinden. Unterm Strich finde ich das Buch sehr empfehlenswert. Was ich aus der Situation gelernt habe: Ich muss nicht alles alleine machen. Bei einigen Punkten kann man sich von der Familie und den Freunden helfen lassen, bei anderen kann man die Sachen auch mal ganz von sich wegschieben und Profis dafür engagieren. Das spart Nerven, und man kann sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.

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sprecht rechtzeitig miteinander!!

Flummi die Buchhandlung

Von: frauflummi aus Duisburg

11.06.2019

Früher oder später werden die Eltern alt. Sie kommen in der Wohnung nicht mehr alleine zurecht. Werden vergesslich oder krank. Brauchen Unterstützung und Betreuung. Und oft ist da das Elternhaus, in dem die Kinder groß geworden sind, das aber keins der Kinder haben will. Ursula Ott erzählt, welche Schwierigkeiten sich ihr gestellt haben und welche Lösungen sie gefunden hat: Kommunikation mit den Geschwistern, Umzug der Eltern, Ausräumen und Entrümpeln von Wohnung oder Haus, Vermietung oder Verkauf. Dieses schmale Buch ist zum Nachdenken, aber auch eine unterhaltsam geschriebene Handreichung; sehr praktisch orientiert, und mit vielen Tipps, wie man mit den Gegenständen umgehen kann, die keins der Kinder behalten möchte, die man aber auch nicht einfach wegwerfen will. Die Empfehlung für dieses Buch habe ich von einer Freundin bekommen. Deren über 80-jährige Eltern haben es allen drei Töchtern geschenkt. Das entspricht ganz dem Plädoyer von Ursula Ott: sprecht rechtzeitig miteinander!!

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Der Titel hat mich neugierig gemacht – stehen doch viele von uns einmal vor der Aufgabe, unser Elternhaus auszuräumen. Beschreibung des Buches: „Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ ist 2019 als Hardcover im btb-Verlag erschienen. Das Buch hat 189 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man eine Umzugskiste, gepackt mit Kinderspielzeug. Kurze Zusammenfassung: Die Autorin Ursula Ott muss ihr Elternhaus räumen. Gemeinsam mit Schwester und Mutter hat sie entschieden, dass die Mutter in „Betreutes Wohnen“ in die Nähe der Schwester zieht und das Elternhaus verkauft wird. Über ihre Erfahrungen beim Ausräumen berichtet sie in diesem Buch. Mein Leseeindruck: Das Buch ist in 13 Kapitel unterteilt, dazu gibt es einen Epilog und einen Anhang mit nützlichen Tipps (von A – Z), wie und wo man am besten Möbel und andere Dinge entsorgen, verkaufen oder abgeben kann. Die Kapitel sind in sich abgeschlossen und behandeln meist ein Thema, wie z.B. „Von alten Bäumen und neuen Wurzeln“, „Aufstand in der Puppenstube“ oder „Ich tus für meine Kinder“. Das Buch ist somit nicht chronologisch aufgebaut, was mich zunächst etwas gestört hat. Die Autorin beschreibt ganz unerschrocken ihre Erlebnisse während des Ausräumens, Sortierens und ihre Eindrücke bei den Gesprächen mit ihrer Mutter. Ursula Ott erzählt nicht nur von ihren Fundstücken, sondern auch von Begegnungen mit Gleichaltrigen, die ähnliche Erfahrungen beim Sortieren von Erinnerungsstücken gemacht haben, aber auch von Bekannten und Freunden, die so gar nicht verstehen konnten, warum sie ihr Elternhaus verkauft. Es sind die kleinen Geschichten rund um Gegenstände/Erinnerungen, die einen beim Lesen an eigene Erinnerungsstücke denken lassen. Ich habe dieses Buch komplett an einem Sonntagmorgen gelesen (es hat ja nicht ganz so viele Seiten ;-) ). Mit den Tipps am Ende des Buches hat man schon eine gute Grundlage, um sich in einem akuten Fall Hilfe zu holen bzw. zu wissen, wo man aufhebenswerte Dinge gut unterbringen kann. Fazit: Das Buch animiert, schon zu Lebzeiten ordentlich auszumisten, damit das nicht an den Nachkommen/erben hängen bleibt. Die Tipps am Ende des Buches sind hilfreich. Ich hätte mir gewünscht, das Buch wäre etwas chronologischer aufgebaut.

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Passt in die Zeit

Von: hiclaire aus bad kreuznach

09.04.2019

Ursula Ott greift hier ein Thema auf, das auf die ein oder andere Weise viele Menschen beschäftigt oder irgendwann beschäftigen wird, nicht nur die „Babyboomer“, zu denen sich die Autorin selbst zählt und die sich zum großen Teil vor ähnliche Probleme bzw. Aufgaben gestellt sehen. In ihrem Fall hat die Mutter im Alter von über 80 Jahren gemeinsam mit ihren Töchtern entschieden, das Elternhaus aufzugeben und mit allen Konsequenzen - „Was muss weg und was kann bleiben“. Leicht ist so etwas nie, aber wenn es so laufen kann wie hier beschrieben, dann scheint es mir für alle Beteiligten trotz der Mühen und Abschiede wie ein Geschenk. Und dass die Mutter es schafft, mit 88 Jahren neue Wege zu gehen, trotz aller Schwierigkeiten ihr Leben auszufüllen – chapeau. Was und wie die Autorin berichtet, liest sich sehr angenehm, mal heiter, mal ernst, in manchen Situationen findet man sich wieder, bei anderen denkt man vielleicht, gut, dass es gerade das bei uns nicht gibt. Indessen geht es nicht nur um persönliche Erfahrungen in Bezug auf das Ausräumen des Hauses, den Umzug usw. So interessant die Berichte und Tipps auch sind, haben mir doch gerade die vermeintlichen „Abschweifungen“ vom eigentlichen Thema ausnehmend gut gefallen. Ursula Ott schreibt u. a. über die psychologische Aufarbeitung „dunkler Ecken“, wenn die Familie z.B. entdeckt, dass der Opa wohl doch ein Nazi gewesen ist. Für mich glücklicherweise einer der Momente, in denen ich mich nicht wiederfinden konnte bzw. musste. Aber auch statistische Fakten und wissenschaftliche Aspekte kommen zur Sprache, wie z.B. die Auswirkungen von Kriegstraumata auf die Folgegeneration. „Transgenerational“, ein Begriff, von dem ich bislang noch nicht gehört hatte. Hirnforscher konnten inzwischen erstmals beweisen, „dass traumatische Erfahrungen den Stoffwechsel beeinträchtigen und diese Veränderungen erblich sind.“ Auch wird so manche gesellschaftliche Entwicklung aus Vergangenheit und Gegenwart aufgegriffen. Für mich kaum zu glauben, dass noch bis 1977 tatsächlich der Ehemann zustimmen musste, wenn seine Frau arbeiten gehen wollte – krass. Durchaus nachvollziehbar, dass sich in der Folgegeneration eine Art „Hausfrauenallergie“ ausgebreitet hat, viele Frauen mit kochen, backen, handarbeiten… erst mal nix mehr zu tun haben wollten. Für mich war dieses Buch eine gute Mischung aus persönlichem Erleben, weiterführenden Information und konkreten Tipps. Gelangweilt habe ich mich zu keinem Zeitpunkt, und das ist bei einem eher sporadischen Sachbuchleser wie mir durchaus als Kompliment zu verstehen.

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