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Rezensionen zu
Das Flüstern der Bäume

Michael Christie

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Meine Meinung: Der mystische Titel hat mich schon magisch angezogen. Seit wann können Bäume flüstern? Doch wenn man allein in einem Wald dem Rauschen der Äste und Blätter länger zuhört, bemerke ich jedesmal wie man mit diesen Lebe - Wesen und Wahrnehmungen Kontakt zu ihnen aufnehmen kann. Das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung und hat erstmal mit dieser Lektüre nicht viel zu tun. Nun zum Buch! In einem Zeitraum von über einhundertdreissig Jahre verfolgen wir in dieser Lektüre eine Geschichte der Vernichtung, Zerstörung und Missachtung der kanadischen Wälder - zusätzlich der Wälder unserer bekannten Kontinente der Erde. Unsere Spezie Mensch hat es auf den Primärwald (Urwald) hauptsächlich abgesehen. Diese Wälder erschienen uns Menschen zeitweise bedrohlich und menschenfeindlich. Der Autor schildert in seiner Familien-Geschichte Erlebnisse in einer fiktiven und teilweise dystopischen Schreibweise, auch der Zukunft. Die sprachgewaltigen und berührenden Schreibweisen von Michael Christie faszinieren von Beginn an und schenken dem Lesefluss einen freudigen und befriedigenden Lauf. Auch unsere Generation erlebt schon trockene Sommer und ungewöhnliche Klimaveränderungen mit Sandstürmen , dem Abschmelzen der Polkappen. Im Buch von Christie haben diese Veränderungen so ein grosses Maß erlangt, dass die Besuche kanadischer Wälder auf ein bestimmtes Größenmass geregelt werden - immer unter der Prämisse des notwendigen Naturschutz , die von Naturparkführern streng reglementiert wurde. Die persönliche Familien - Geschichte der Brüder Harris und Everett Greenwood, sowie deren Nachfahren bis in das Jahr 2038 hinein hat mich zwar gefesselt, aber nicht unbedingt begeistert . Diese beiden Protagonisten überzeugten nicht in ihrer Charakterdarstellung und vor allem knüpften sie für mich kein positives Band zu ihren Nachkommen. Durch ihre Handlungen erscheint das ganz natürlich für ihre Kinder und Enkel und ist doch schmerzlich - vor allem für die ahnungslose Jacinda, die erst nach und nach von den Verwicklungen ihrer Familie mit den Wäldern erfährt. Für die aufstrebenden Jahre der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden wertvolle Ressourcen für immer vernichtet und durch die Klimaveränderungen können sie kaum wieder hergestellt werden. Das ist die schmerzliche Bilanz, die nach dem Lesen dieses Buches immer stärker in den Fokus des Lesers rückt. Die komplizierte Familiengeschichte spielt den passenden Rahmen für dieses Drama in der Geschichte der Menschheit! Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese aufrüttelnde Lektüre. Herzlichen Dank an den Autor und den Penguin Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

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REZENSION – Nach seinem gleich für den kanadischen Giller Prize nominierten Romandebüt „If I fall, if I die“ (2015) wurde nun mit „Das Flüstern der Bäume“ der zweite, ebenfalls für den höchstdotierten Literaturpreis Kanadas nominierte Roman von Michael Christie verdient auf Deutsch übersetzt. Es ist die über vier Generationen überaus spannend erzählte Familiengeschichte der Greenwoods, die im Zukunftsjahr 2038 beginnend bis ins Jahr 1908 zurückreicht. Doch im Kern dieser ungewöhnlichen Familiensaga mit ihren problematischen Schicksalen geht es eigentlich um Umweltschutz, um die Ausbeutung der Natur durch den Menschen, den Klimawandel und das aktuelle Baumsterben. Christie vergleicht die Familie mit einem Wald. Ähnlich solcher Ansammlung von Bäumen, die durch Wurzelwerk miteinander verbunden sind, ist für den Autor auch die Familie ein Verbund von Einzelwesen wie „im Wind hilflos kreiselnde Samen“ - hilflos kreiselnd wie jeder Greenwood zu seiner Zeit, doch alle schicksalshaft verbunden mit den Wäldern Kanadas. Christies Geschichte beginnt in nicht allzu ferner Zukunft des Jahres 2038. Papier ist schon Mangelware und Bücher sind wertvolle Raritäten. Die junge Botanikerin Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einer wegen ihrer jahrhundertealten Bäume geschützten Insel, „der höchsten Konzentration von Biomasse auf dem gesamten Planeten“. Reiche Festlandbewohner pilgern zur Erholung in diese Oase, denn auf dem Festland sind „so viele der großen Bäume nun verschwunden, ersetzt durch vollklimatisierte Türme aus Glas und Stahl“. Der Sandstaub über dem dürren, ausgetrockneten Festlandboden macht das Leben im Freien fast unmöglich, viele Bewohner leiden an Asthma. Doch selbst diese sauerstoffreiche Insel dient unter dem täuschenden Etikett des Umweltschutzes mit dem Angebot des „Waldbadens“ als Pilgerstätte der „Baumunterhaltungsbranche“ längst der kommerziellen Nutzung durch die Großindustrie. Jacinda Greenwood ist vaterlos aufgewachsen, weiß nichts von ihren Vorfahren. Erst das kürzlich aufgefundene Tagebuch ihrer Urgroßmutter ist für sie Auslöser, sich intensiver mit der Familiengeschichte zu befassen. Wie an den Jahresringen einer Baumscheibe von außen zum innersten Kern führt uns der Autor aus dem Jahr 2038 generationsweise zurück in die schicksalshaften Zeiten des umweltzerstörenden „großen Welkens“ (2008), weiter durch die Hippie-Ära und Zeit der Protestbewegung (1974) sowie die Jahre der Weltwirtschaftskrise (1934) bis ins Jahr 1908. Damals wurden zwei Waisenjungen kurzerhand zu Brüdern erklärt, denen man den Namen Greenwood gab. Über die Jahresringe geht es dann wieder von innen nach außen zurück ins Jahr 2038. Wir lernen die Vertreter der Greenwood-Generationen – die junge Jacinda, ihren Vater Liam, Großmutter Willow bis zu Harris und Everett kennen – und für jeden ist der Wald auf Greenwood Island bedeutsam als Ort des Überlebens, als Versteck, für das persönliche Glück oder Unglück. Autor Michael Christie, der selbst mit seiner Familie auf einer kanadischen Insel in einem selbst gezimmerten Holzhaus lebt, schildert anhand der teilweise ergreifenden Schicksale seiner Protagonisten den noch vor Jahrzehnten als selbstverständlich hingenommenen Raubbau an der Natur und das viel zu spät einsetzende Umdenken bis auch die letzten Oasen gesunder Natur zu schwinden scheinen. „Das Flüstern der Bäume“ ist eine empfehlenswerte, packend geschriebene Familiensaga mit äußerlich stark erscheinenden, doch in ihren verborgenen Schwächen berührenden Charakteren. Michael Christie weiß trotz seiner ängstigenden Botschaft mit seinem Roman durchaus auch zu unterhalten. Nur am Ende bleibt ein mulmiges Gefühl zurück: Kann das Baumsterben noch aufgehalten und die Natur gerettet werden? Der Autor bleibt uns die Antwort schuldig.

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Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung dieses Buches Autor: Michael Christie Verlag: Penguin Erschienen am: 05.10.2020 Zum Inhalt: Anfangs befinden wir uns im Jahr 2038 und lernen die Naturführerin Jacinda Greenwood kennen. Sie arbeitet auf einer Insel, die noch über einen kleinen Bestand an Bäumen verfügt. Das ist wirklich etwas besonderes, denn weltweit hat das große „welken“ eingesetzt und nur auf der Greenwood Insel sind noch ein paar Baumarten zu finden. Doch ihre Verbindung zu den Bäumen ist viel stärker und weitreichender als Jacinda denkt. Und so wird nach und nach in Rückblicken die Geschichte ihrer Familie anhand von den Jahresringen eines Baumes erzählt. Immer wieder spielen hier Natur und Wälder eine wesentliche Rolle. Wie auch die Bäume des Waldes miteinander verbunden sind, gibt es auch in ihrer Familie eine Aneinanderreihung von Beziehungen und Ereignissen, die nicht folgenlos bleiben und Jacinda auch heute noch vor eine schwere Entscheidung stellen wird. Fazit: Die Aufmachung des Romans und die Erzählweise haben mir ausgesprochen gut gefallen. Die Verbundenheit zur Natur und auch die Parallelen des Waldes zu dieser Familiengeschichte waren für mich wirklich einzigartig. Ganz geschickt hat der Autor diese Familiensaga mit Spannung gesät. Der Fortlauf der Geschichte wurde auch psychologisch gut ausgestaltet, so dass der Leser auf vielen Ebenen bedient wird. Leider war der Roman für mich teilweise etwas langatmig. Das hat mir mein Lesevergnügen etwas genommen. Ansonsten aber ein empfehlenswerter Roman, der zurecht viel Aufmerksamkeit bekommt.

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Reiner Zufall hat Harris und Everett, zwei Jungen, die einen Zugunfall überlebten, im Jahr 1908 zu Brüdern gemacht. Das Schicksal des einen macht ihn zum Holzmillionär, den anderen zum Vagabunden. Doch ihre Wege führen immer wieder zusammen. Everett findet einen ausgesetzten Säugling im Wald und beide Männer setzten sich mit ihrem Leben für das Wohl des kleinen Mädchens ein. Jahrzehnte später, im Jahr 2038, findet die Naturführerin Jacinda Greenwood das Tagebuch ihrer Ur-Großmutter. Sie meint, das Naturreservat, für das sie arbeitet, trägt nur zufällig ihren Namen. Lediglich sehr reiche Leute können sich im letzten verbliebenen Wald Kanadas einen Urlaub leisten. Die restliche Menschheit fristet ihr Dasein in der staubumtosten, luftverpesteten Außenwelt. Vor uns Lesern rollt sich eine über vier Generationen umspannende Familiensaga auf. Die Greenwoods, die sich selbst nie kennenlernten, sind doch alle miteinander verbunden, wie die Wurzeln der Baumriesen, für deren Erhalt sich Jacinda einsetzt. Ein filmreifes Drama, in dem es um die Zerstörung der Natur und der sozialen Bindungen untereinander geht. 560 Seiten, davon keine überflüssig und bis in die kleinsten Nebenfiguren brillant beschrieben.

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Hier flüstert nix

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

03.12.2020

Klappentext: „Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Großmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …Michael Christies grandiose Familiensaga ist großes Kino: farbenprächtig, mitreißend, bewegend!“ Michael Christie ist der Autor des Buches „Das Flüstern der Bäume“. Ich war so gespannt auf die Geschichte, nur nach beenden des Buches war die Enttäuschung groß. Die Geschichte wird als „grandiose Familiensaga“ und „farbenprächtig, mitreißend, bewegend“ beschrieben, nur fand ich für mich keine dieser Beschreibungen passend, ganz im Gegenteil. Die Figuren sind farblos, haben kein Gesicht. Der Plot über die Auflösung der Familiengeschichte wirkt recht schnell unglaubwürdig und plump. Hier fragt man sich wirklich, wer auf so eine Idee kommt...Der Wald soll dann alles wieder gut machen bei der verkorksten Familienbande. Hier ist weder etwas „farbenprächtig“ noch „mitreißend“. Den letzten Teil habe ich nur noch quer gelesen....Die Sprachmelodie ist recht monoton, Parts wiederholen sich oder werden unter den Teppich gekehrt. Die Wortwahl war ok, aber das war dann auch alles. Ich muss einen Stern vergeben, aber dabei bleibt es auch. Dieses Buch erhält keine Leseempfehlung von mir.

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Die Wälder Kanadas..

Von: sk

29.11.2020

Meine Bewertung: Zum Cover: Das Cover gefällt mir wirklich sehr, fällt einem als Betrachter direkt ins Auge und ist sehr aussagekräftig. Zu sehen ist eine Landschaft mit Bergen, einem See und einem Wald. Über diesen Wald zieht sich eine gelbe Farbe durch, die für mich wie Feuer aussieht und somit das durch die Menschen bedingte Waldsterben darstellt. Zum Inhalt: Dieses Buch ist eine wunderbare Geschichte über Familien und ihre vielen verschiedenen Geschichten und Lebenswege. Grundlage des Romans bildet die Familie Greenwood, die seit Generationen mit der Natur und insbesondere mit dem Wald verbunden ist. Die Handlung beginnt im Jahre 2038 und Jacinda Greenwood, die als Naturführerin auf Greenwood Island arbeitet, weiß bisher nur wenig über die Familie ihres Vaters. Bis sie von ihrem Ex-Verlobten das Tagebuch ihrer Großmutter erhält. Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit bis ins Jahr 1908 und von dort aus wieder zurück bis ins Jahr 2038. Man lernt vier Generationen der Familie Greenwood kennen und erfährt eine Menge über ihr Leben, ihre Verbundenheit und Abhängigkeit zu den Wäldern Kanadas. Alle Ereignisse – die Familie, die Bäume, die Pflanzen und die gesamte Natur – sind miteinander verbunden und verwoben. Man erlebt, welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen für die Zukunft haben. Auch wenn eine Entscheidung als nicht so groß ansieht, so hat doch die kleinste Entscheidung Folgen für die Zukunft. Dieser Roman thematisiert nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch aktuelle Umweltprobleme werden angesprochen. Zum Schreibstil: Der Schreibstil Michael Christies ist poetisch, bildhaft und atmosphärisch. Ihm gelingt ein Spannungsbogen über den gesamten Roman, der zugleich tiefsinnig, vielschichtig und berührend ist. Der Autor erzählt die Handlung der Familie Greenwood anhand verschiedener Epochen, immer aus der Perspektive einer Figur, die für eben jene Epoche der Familiengeschichte steht. So springt Christie von Zukunft rückwärts in die Vergangenheit und beleuchtet immer Schlüsselmomente, die für die Entwicklung der Figuren bedeutend ist. Erst am Ende hat man dann als Leser alle Puzzelteile eingesammelt und versteht den großen Zusammenhang. In diesem Roman verbinden sich viele verschiedene Erzählstränge zu einer einzigen großartigen Geschichte. Man kann dem Text gut folgen, auch wenn die Zeiten immer zwischen den verschiedenen Jahren wechseln. Wir lernen im Verlauf der Handlung viele verschiedene und interessante Charaktere kennen. Sie alle spielen eine große Rolle, denn durch ihre Entscheidungen wird eigentlich das Leben von Jacinda vorherbestimmt. Denn jede andere Entscheidung hätte einen anderen Lebensweg ergeben. Die Beschreibungen der Charaktere war immer sehr detailliert und man konnte sich diese wirklich gut vorstellen. Der Autor Michael Christie schafft es auch ein sehr beängistendes Zukunftsbild aus dem Jahre 2038 zu zeichnen, in der die Erdzerstörung weit vorangeschritten ist. Es lässt sich nur erahnen, wie es sein muss auf einer Erde mit Hitze und Staub zu leben, wo man im Urlaub zu Plätzen fährt, wo es noch Bäume gibt. Die Vorstellung ist gruselig und beängstigend, aber wahrscheinlich nicht so abwegig wie man denkt. Ein guter Leseverlauf wurde durch eine lebhafte Erzählweise und vor allem durch einen flüssigen und leichten Schreibstil, kurzen Sätzen, Absätzen sowie Dialogen ermöglicht. Dieser Roman überzeugt aber auch äußerlich. Die Aufmachung mit den Ahornblätter auf den Umschlaginnenseiten, die Abschnitte mit Jahreszahlen und Abbildungen von Bäumen und Ahornzweigen nehmen einen schon gefangen und begeistert. Mein Fazit: Ich konnte mir zu Beginn schlecht vorstellen wie ein Autor Bäume, den Wald und die Umwelt mit einer Familie verbinden möchte oder inwieweit es ihm gelingen würde. Aber Michael Christie schafft es einen mit Tränen in Augen und Gänsehaut den Roman zu beenden. "Das Flüstern der Bäume" ist ein sehr lesenwertes Buch, das mir jedenfalls sehr schöne Lesestunden gegeben hat. Dementsprechend gebe ich diesem Roman fünf von fünf Sterne und spreche eine ganz große Leseempfehlung aus! Danke an das Bloggerportal und dem Penguin - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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Diesen spannenden und stimmungsvollen Roman habe ich in kürzester Zeit verschlungen und noch Tage danach hat mich die Geschichte beschäftigt. Ausdrucksstarke Charaktere, eine mitreißende Handlung und ein wundervoller Schreibstil machen dieses Buch zu einem großen Leseabenteuer.

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Wow, dieses Buch hat mir einiges abverlangt. Nach Beendigung dieses Buches kann ich sagen: nur am Ende lassen sich die einzelnen Mosaikteile zu einem wahren Kunstwerk zusammen legen. Der Inhalt ist schwer zusammenzufassen. Das Buch wird rückwärts erzählt. Wir starten bei Jake Greenwood 2038, die auf Greenwood Island lebt und arbeitet, einer der letzten Orte, auf denen es sich gut leben lässt. Denn aufgrund Kapitalismus und Konsum wurde die Umwelt zerstört, nur noch reichen Leute können sich ein gutes Leben leisten. Durch ihren Exfreund erfährt Jake eines Tages etwas über ihre Familiengeschichte, die berührend und tragisch zugleich ist. Die Stärke des Buches ist auf jeden Fall, dass es rückwärts erzählt wird bis ins Jahr 1908 und es dann wieder chronologisch in die Zukunft (2038) geht. So kennen die Leser:innen schon die Geschichte, diese wird aber immer nur puzzlestückartig erzählt und erst als die Geschichte wieder vorwärts erzählt wird, füllen sich die Lücken. Das Buch portraitiert die verschiedenen Schicksale der Familienmitglieder. So erfahren wir etwas über die Geschichte zweier Brüder, deren Schicksale nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Wir begleiten einen Mann, der mit einem Säugling auf der Flucht ist, bis hin zu einer Frau, die alles für den Umweltschutz und vor allem für die Bäume tut und schwer entsetzt ist, als ihr Sohn Schreiner werden will. Das Schicksal eines Vaters, der alles dafür tut, damit seine große Familie um die Runden kommt und sich dabei immer weiter in ein schwarzes Loch stürzt. Der Roman ist nicht "spannend" und hat tatsächlich einige Längen, sodass auch ich bei knapp 200 Seiten überlegen musste, ob ich abbreche, zumal ich ja noch über 300 Seiten zu lesen hatte. Aber irgendwas an der Geschichte hat mich doch gefesselt und ich bin froh, durchgehalten zu haben! Die einzelnen Schicksale sind so berührend, machen wütend und am Ende scheitern auch einige Helden, wohingegen die "Falschen" gewinnen. Es zeigt auf, welche Entscheidungen im Leben zu welchen Konsequenzen führen und dass einige Entscheidungen über Leben und Tod bestimmen. Es handelt von mutigen Taten, die heimlich getroffen werden, nie ihre verdiente Anerkennung erhalten und doch so heldenhaft sind. Vieles bleibt unausgesprochen und unentdeckt. Die Schicksale sind miteinander verwurzelt, so wie es auch die Bäume sind, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, wenn man sich darauf einlassen kann, dass dieses Buch nur als Ganzes glänzt. Man muss sich durch einige Längen kämpfen, aber es lohnt sich. Ein Buch über das Mensch sein, das menschlich sein, über Liebe, Familie und ihre Definition, Umweltschutz und das Bewusstsein zur Natur.

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