Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Erhebung

Stephen King

(34)
(22)
(6)
(0)
(1)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Meine Meinung: Stephen King hat es erneut geschafft, mit seiner Erzählkunst zu begeistern. Zwar handelt es sich dieses Mal um keinen seiner üblichen Wälzer, sondern eher um eine Kurzgeschichte, das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Zur eigentlichen Handlung möchte ich hierbei gar nichts mehr hinzufügen, da die Inhaltsangabe schon recht ausführlich ist und ich bei gerade mal 144 Seiten befürchte, ich könnte dem Leser etwas vorwegnehmen. Was ich jedoch betonen kann, ist das es sich in dieser Geschichte einmal nicht um eine Horror lastige Story handelt, sondern es sich viel mehr um Themen wie Akzeptanz und Toleranz dreht. Dennoch gibt es natürlich auch in diesem Buch ganz King-typisch ein paar unerklärliche Begebenheiten. Was immer wieder erstaunend ist, ist wie King es schafft, dem Leser selbst auf wenigen Seiten, solch ein lebendiges Bild vor Augen zu führen. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, authentisch und mir unglaublich sympathisch, auch wenn ich gern ein wenig mehr über den ein oder anderen erfahren hätte. Fazit: Eine wirklich spannende und zum Nachdenken anregende Geschichte, die sich in einem Rutsch wegließt.

Lesen Sie weiter

Erhebung

Von: Manuela Hahn

22.11.2018

Inhalt: Tag für Tag steigt Scott auf die Waage und täglich zeigt sie weniger an. Was normalerweise für die Meisten ein Grund zur Freude ist, ist für Scott erschreckend, denn er hat weder etwas an seiner Lebensweise geändert noch macht seine Kleidung oder das was er in den Händen hält einen Unterschied. Ob er nun nackt ist oder sich die Taschen mit Gewichten vollstopft, die Waage zeigt immer dasselbe und täglich weniger. Weder er noch ein befreundeter Arzt haben eine Erklärung dafür. Aber fast noch mehr als das Phänomen stören ihn die Hunde der neuen Nachbarinnen die fast täglich ihr Geschäft auf seinem Rasen verrichten und die Art wie die beiden Frauen darauf reagieren Das ist nun nicht viel mehr als der Klappentext verrät, aber die Geschichte wird auf gerade mal 144 Seiten erzählt, ruck zuck ist zu viel verraten. Meine Meinung: Als ich mich das erste Mal mit dem Inhalt des Buches beschäftigte, kam mir natürlich der Gedanke: Das hatten wir doch schon mal, Billy Halleck der Anwalt aus Der Fluch, wurde ja auch immer dünner ohne zunächst eine Erklärung dafür zu haben, wer glaubt denn schon an Flüche?Aber der Meister, wäre nicht der Meister wäre diese Geschichte nicht völlig anders, es geht nicht um Rache oder Schuld, es geht um Toleranz und ein friedliches Miteinander um Freundschaft und vielleicht auch ein klein bisschen daraum sein Schicksal anzunehmen. Ich habe immer mehr das Gefühl, das es dem Autor in seinen Novellen mehr darum geht seinen Lesern eine Botschaft zu vermitteln als sie das Gruseln zu lehren, die übersinnlichen Phänomene sind eher schückendes Beiwerk und machen die Story natürlich ungleich spannender. Ich vergebe für Die Erhebung eine absolute Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Die unglaubliche Leichtigkeit des Seins Scott Carey, erfolgreicher Innenausstatter, der in der Kleinstadt Castle Rock lebt, hat ein merkwürdiges Problem. Bei gleichbleibender Statur verliert er rapide an Körpergewicht. Noch merkwürdiger ist der Umstand, dass selbst schwere Kleidung, bei der die Taschen noch mit Gewichten gefüllt sind, auf der Waage keine Gewichtsveränderung anzeigt. Eine physikalische Unmöglichkeit, die ihm jedoch keine großen Sorgen bereitet, da er sich durch den Gewichtsverlust von Tag zu Tag fitter und belastbarer fühlt. Viel mehr Stress bereitet ihm eher das angespannte Verhältnis zu seinen beiden Nachbarinnen, deren Hunde ihr Geschäft immer in seinem Vorgarten verrichten, die Hundehalterinnen jedoch bei Ansprache sehr unwirsch und uneinsichtig reagieren. Erst als er bemerkt, dass man dem lesbischen Pärchen in der Kleinstadt mit Misstrauen und offener Homophobie begegnet, versucht er dem entgegenzuwirken… Stephen King, der sich im Verlauf seiner Karriere kontinuierlich entwickelt und oftmals neu definiert und erfunden hat, präsentiert sich in seinen letzten Geschichten und Romanen regelmäßig als großer Humanist, der mit Politik und gesellschaftlichen Umgangsformen kritisch ins Gericht geht. Auch, oder vielleicht gerade hier, in dieser vorliegenden Novelle Erhebung beginnt er wie eine klassische King-Geschichte, entwickelt sich jedoch schnell in eine Richtung, die sich offen und leidenschaftlich für zwischenmenschliche Akzeptanz und Toleranz einsetzt. Anhand der sehr emotional geschriebenen Entwicklung seines eigentlich bemitleidenswerten Protagonisten zeigt King, wie dieser vor seinem offensichtlich unausweichlichem Ende beginnt, sich offen für ein verständnisvolles Miteinander einzusetzen, auch wenn er dies gegen bestehende Widerstände tun muss. Es ist ein Aufruf zu mehr Zivilcourage, eine Andeutung, wie leicht es doch eigentlich sein sollte, fair miteinander umzugehen. Dadurch hebt sich die Geschichte, die auch erzählerisch gut zu unterhalten vermag, aus der Menge an Veröffentlichungen deutlich hervor. Stephen King ist und bleibt ein Meister seines Fachs, der sich seiner machtvollen Möglichkeiten als erfolgreicher Autor bewusst ist und dies verantwortungsvoll nutzt! Erhebung (Originaltitel: Elevation, USA 2018) erscheint bei Heyne als gebundenes Buch mit Pappband in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt (144 Seiten, €12) Der Autor Stephen King beweist mit der vorliegenden Novelle Erhebung erneut sein Talent, eine Geschichte auf den Punkt genau zu erzählen, dabei auf der breiten Klaviatur der Emotionen zu spielen und mit einer scheinbaren Leichtigkeit den Leser in eine andere, andersartige Welt zu entführen, bei der man gewillt ist, auch die unwahrscheinlichsten Ideen zu akzeptieren, weil sie so plausibel beschrieben sind, dass man einfach erfahren möchte, wie es weitergeht und die Erzählung endet. Herausgekommen ist dabei eine phantastische, sehr humanistische Erzählung, die einem zeigt, wie einfach es mit einer kleinen Geste und ein bisschen Zivilcourage sein kann, Großes zu bewirken und die Welt damit zu einem ein kleines bisschen besseren Ort zu machen! Eine schöne, sehr gut erzählte und etwas melancholisch stimmende Geschichte, die man hervorragend lesen, aber auch verschenken kann! Christian Funke

Lesen Sie weiter

Cover Das Cover finde ich ganz hübsch. Es ist schlicht aber schön mit diesen Häusern unten. Was ich noch speziell finde das der Name vom Autor gross gehalten ist und der Titel ist kleiner. Vertauscht. Normalerweise ist es bei vielen umgekehrt. Aber ist alles gut gewählt. Charaktere Scott Carey ist ein ganz nomaler durchschnittlicher Typ. Also abgesehen von seinem unerklärlichen Gewichtsverlust. Er war locker drauf, immer freundlich und sehr sympathisch. Ein toller Charakter. Missy Donaldson ist sehr zurückhaltend. Fast wie ein Kind. Es sah so aus als würde Deirdre sie unterdrücken und dominieren. Aber sie war freundlich und liebenswert. Deirdre McComb war mir am Anfang sehr unsympahtisch. Weil sie einfach immer unfreundlich war egal was derjenige Gegenüber gesagt hat. Das änderte sich dann aber noch und so mochte ich sie am Schluss doch. Sie kam auch dominant rüber, sehr ehrgeizig und selbstbewusst. Gestaltung Das Buch ist mit seinen 144 Seiten ja recht dünn. Also eher eine längere Kurzgeschichte. Trotzdem konnte Stephen King mit dieser Geschichte viel sagen und einen zum Nachdenken anregen. Er zeigt damit wie verklemmt manche Menschen sein können und gemein gegenüber Homosexuellen. Weil die ja nicht ,,normal" sind. Leider kommt das ja oft vor und das finde ich schade. Jeder soll leben und lieben wie er will. Und King zeigt das in diesem Buch sehr gut auf das man lieber offener sein sollte und man damit viel bewirken kann. Die Geschichte noch dazu mit dem geheimnissvollen Gewichtsverlust von Scott ist typisch für King. Aber dennoch war es sehr interessant. Die Geschichte ging rasch voran und der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen. Die Charaktere waren glaubwürdig und das Ende sehr traurig fand ich. Der Gedanke zum Ende und allgemein zur Situation wegen Scott fand ich erschreckend. Einfach unglaublich. Trotzdem hat das Ende alles schön abgerundet. Fazit Ein Buch zum Nachdenken und dabei noch mit einem interessanten und spannendem Aspekt geschmückt. Ein tolles Buch für zwischendurch das ich jedem ans Herz lege. Mir gefiel es wirklich sehr und ich kann nicht wirklich viel negatives dazu sagen. Deshalb gibt es von mir auch 5/5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Als ich den Klappentext las, dachte ich Stephen King hätte "Thinner" in eine aktuelle Handlung gepackt. Nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, fürchtete ich, Stephen King präsentiert nun eine Alt-Herren-Story aus Castle Rock. Aber es kommt anders. Optisch ein kleines, feines Hardcover mit 143 Seiten. Zum Inhalt Scott arbeitet als Webdesigner, lebt von seiner Frau getrennt, hat eine Katze und ist übergewichtig. Das ist soweit nicht ungewöhnlich. Doch Scott hat ein Problem, er nimmt jeden Tag ein halbes Kilo ab. Das ist in jedem Fall besorgniserregend, aber wir wären nicht in einer Geschichte von Stephen King, wenn dieses Problem weitere mit sich bringen würden: Er wiegt nackt genauso viel wie angezogen, auch wenn er einen Zentner Kartoffeln mit auf die Waage stellt. Scott wird also nicht dünner, er verliert die Bodenhaftung. Er sucht Rat bei Dr. Bob, der pensionierte Arzt ist jedoch ratlos. Und da wäre noch das lesbische Pärchen - Scotts Nachbarn - deren Hunde auf seinen Rasen ... na, du weißt schon. Das möchte er gerne unterbinden. Verständlich. Dann bekommt er mit, dass Missy und Deirdre Probleme in Castle Rock haben. Sie führen ein Restaurant - vegetarisch -, doch die Einwohner meiden sie. Scott ist ein wirklich netter Typ, einer mit Herz und Courage. Er will ihnen helfen. Warum? Einfach so, sagt er selbst. Ob es ihm gelingt, was er anstellt, um Frieden in Castle Rock zu stiften und ob es ein Happy End für ihn gibt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Langes Fazit Wow, Steve, wow, dachte ich am Ende. Was für eine großartige, kleine Geschichte, die du da rausgehauen hast. Stephen King packt in »Erhebung« mehrere gesellschaftliche Themen in eine Novelle: Homosexualität, Übergewicht, Religion, Ernährung, Vegetarismus, Oberflächlichkeit, Mobbing, Vorurteile. Kurz: Erhebung ist ein Buch über das Anders-sein und die fehlende Toleranz in unserer Gesellschaft. Ein Statement an die Gesellschaft. Stephen King erhebt sich und macht auf seine persönliche Art auf unsere gesellschaftlichen Missstände aufmerksam. Mit diesem Buch erreicht er mehr Menschen - weltweit -, als wenn er auf die Straße gegangen wäre. Ein sehr guter Schachzug. Bewundernswert nahezu! »Erhebung« ist aber auch eine wunderbare Geschichte über Mut und Freundschaft, voller Ehrlichkeit und Warmherzigkeit - denn auch das ist unsere Gesellschaft. Und während ich die letzten Zeilen schreibe, bekomme ich wieder eine Gänsehaut und mir schießen die Tränen in die Augen. Fazit »Erhebung« ist eine kleine Geschichte mit einer großen Botschaft. Hier und da habe ich genickt, geschmunzelt und am Ende geweint. Mehr geht auf 143 Seiten nicht. Großartig! Absolute Leseempfehlung! Originalrezension unter: https://www.nicole-rensmann.de/2018/11/16/rezension-erhebung-von-stephen-king-heyne-verlag/

Lesen Sie weiter

Stephen King. Dieser Name steht für Horror, Grusel, Übernatürliches. Aber auch für Menschen. Denn kaum ein anderer Autor unserer Zeit versteht sich so vortrefflich darauf, Charaktere zu zeichnen, die in all ihren Facetten erscheinen. So lernen wir Scott Carey kennen, einen modernen amerikanischen Menschen mit zu viel Speck auf den Rippen. Er lebt in der wohlbekannten Kleinstadt Castle Rock im Bundesstaat Maine, USA. Doch nicht nur sein Gewichtsverlust beschäftigt ihn. Das lesbische Ehepaar in der Nachbarschaft, das frisch hergezogen und vom Kleinbürgertum der Stadt ignoriert und schlimmer noch gemieden wird, zum Beispiel. Auch gegen Vorurteile dererseits hat er zu kämpfen. Doch ein Akt der Freundschaft, bei dem er Deidre McComb, dem tougheren Part der Beziehung, zu Hilfe kommt, lässt ein Band zwischen einigen Menschen entstehen, die aufgrund Äußerlichkeiten sonst nicht zueinander gefunden hätten. So lächerlich im ersten Moment der Grundgedanke der Geschichte auch anmutet, so ernst nimmt man ihn nach nur wenigen Seiten. Da Scotts Körper weiterhin der eines schwergewichtigen Mannes von außen ist, behält er auch seine Muskelkraft. Nur ist diese für sein reales Gewicht viel zu viel, er kann nicht damit umgehen, springt grotesk durch die Wohnung in hohen Sätzen und kann kein Lebewesen mehr berühren, wenn er es nicht durch die Luft schleudern will. Die Absurdität des Ganzen wird mit einer großen Portion Menschlichkeit überdeckt, die mich tatsächlich auf den letzten Seiten immer wieder zu Tränen gerührt hat. Das Thema Gewicht lässt sich vielschichtig interpretieren. Vom allgegenwärtigen Kampf um sein Eigenes in unserer modernen Welt, in der es zu viele übergewichtige Menschen gibt, bis hin zu jenem Gewicht auf unseren Schultern, dass wir mit uns herumtragen müssen. So gibt Scott etwas von seiner selbstgefundenen Leichtigkeit an seine Freunde ab, löst alte Gedankenmuster auf und erhebt sich schließlich selbst über alles irdene. Fazit Das King auch anders kann, hat er schon mehrfach unter Beweis gestellt. Mit diesem Kurzroman hat er eine Geschichte geschrieben, die zu Herzen geht, die einen innehalten lässt und nachwirkt. Kritik an unserem Gesellschaftsdenken, besonders in republikanisch gestimmten Trump-Gegenden Amerikas, mischt sich mit der Kunst des Übernatürlichen. Lesenswert, auch für King-Neulinge.

Lesen Sie weiter

Eigentlich sollte der Webseitenentwickler Scott Carey mit seinem Gardemaß von über 1,90 Meter und der Wohlstandswampe locker über hundert Kilo auf die Waage bringen, doch in den letzten Wochen hat er auf unerklärliche Weise dreizehn Kilo abgenommen, ohne dass es ihm anzusehen wäre. Als er seinem Freund, dem pensionierten Hausarzt Bob Ellis, davon berichtet, muss dieser erstaunt feststellen, dass Scott sowohl mit Klamotten als auch nackt genauso viel wiegt. Da Bob von so einem Fall noch nie gehört hat, kann er seinem Freund auch nicht helfen, aber er versteht, dass Scott keinen regulären Arzt aufsuchen will, um nicht zu einem medizinischen Versuchskaninchen Zudem hat er auch noch Probleme mit dem lesbischen Nachbarehepaar Deidre McComb und Missy Donaldson, das seine Hunde beim Joggen regelmäßig auf seinem Rasen ihre Geschäfte verrichten lässt. Seine Bemühungen, die beiden Damen für das Problem zu sensibilisieren, schlägt allerdings fehl. Auf der anderen Seite kann Scott es aber auch nicht ertragen, wie die übrige Bevölkerung von Castle Rock über die beiden Restaurantbetreiberinnen herzieht. Der jährliche Stadtlauf trägt allerdings viel dazu bei, das weithin geächtete Paar doch in die Gemeinschaft zu integrieren. Und Scott hat damit begonnen, seinen Frieden mit dem unaufhaltbaren Prozess seines Gewichtsverlustes zu machen. „Scott hatte Angst – alles andere wäre töricht gewesen -, war jedoch auch neugierig. Und noch etwas. Glücklich? War es das? Ja. Wahrscheinlich war das irrsinnig, aber es traf eindeutig zu. Auf jeden Fall fühlte er sich irgendwie auserwählt. Doctor Bob hätte das wohl für verrückt gehalten, aber Scott war da anderer Ansicht. Wieso sollte er sich schlecht fühlen, was er doch nicht ändern konnte?“ (S. 75) Ob nun als Autor unzähliger Kurzgeschichten oder von (selten) kürzeren und (in der Regel) umfangreichen Romanen, Stephen King hat sich seit seinem Durchbruch Mitte der 1970er Jahre zu einem vielseitigen Erzähler, der seine Leser in jeder Hinsicht zu packen versteht. Das gelingt ihm auch mit der Novelle „Erhebung“ auf Anhieb. Sein sympathischer Protagonist Scott weckt beim Leser sofort Neugier für sein außergewöhnliches Problem und Mitgefühl für das Schicksal, das ihm offensichtlich droht. Doch „Erhebung“ – der Titel deutet es bereits an – drückt überhaupt nicht auf die Tränendrüse, sondern versteht sich als Plädoyer für Toleranz und Offenheit, was gerade in Zeiten von Trumps Präsidentschaft und weltweit populistischer Umtriebe ein wohltuendes Zeichen setzt. Wie sich Scott und die beiden zunächst etwas feindselig wirkenden Damen anfreunden und damit die ganze Stadt zu einem lebensfreundlicheren Ort machen, ist einfach bezaubernd geschrieben.

Lesen Sie weiter

Nein, dies ist keine Neuauflage des Romans “Der Fluch”, in dem der Protagonist verflucht wurde und daraufhin an Gewicht verliert. “Erhebung” erzählt eine gänzlich andere Geschichte, auch wenn der Grundtenor identisch ist. +++ Philosophisch +++ Die Ursache für den Gewichtsverlust des Protagonisten Scott bleibt bis zum Ende im Dunkeln, wodurch meiner Meinung nach die Novelle in einem gänzlich anderen Licht zu betrachten ist. Wer einfach nur die Geschichte liest, ohne diese zu hinterfragen, wird vermutlich enttäuscht sein. Nur weil diese Geschichte von Stephen King geschrieben wurde, bedeutet es nämlich nicht, dass diese nicht tiefgründig sein kann. Ganz im Gegenteil steckt in diesem vorliegenden Werk deutlich mehr. Vor allem, wer den Gewichtsverlust metaphorisch zu verstehen weiß. +++ Bodenständig +++ Wer nicht so viel in den Roman interpretieren möchte, wird dennoch unterhalten werden. Die Charaktere sind wie bei King so oft aus dem Leben gegriffen und versprühen dadurch einiges an Authentizität. Ebenso wie gehabt gibt es in dem Buch zahlreiche Verweise zu anderen Werken (wie z.B. die eingestürzte Selbstmordtreppe aus Gwendys Wunschkasten) oder zur aktuellen politischen Lage in den USA (die Trump’sche Diplomatie als negative Steigerung zu einer schlechten Diplomatie). Auch finden sich Themen wie gesellschaftliche Polarisierung und Vorverurteilung in diesem Buch wieder. Beides etwas, was nicht nur in den USA aktuell Beachtung findet. +++ Fazit +++ Diese kleine Fantasy-Novelle vermag es durchaus, seinen Leser zum Nachdenken anzuregen. Zumindest wer dazu bereit ist. Ein Umstand, den man vielleicht von Stephen King nicht erwartet, weswegen ich denke, dass viele Leser, die eine Horror-Geschichte erwarten, von der “Erhebung” eher enttäuscht sein dürften. Alle anderen dürfen sich auf eine erstaunlich tiefgründige Fantasy-Geschichte freuen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.