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Rezensionen zu
Whisper Network

Chandler Baker

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Aktuell wie nie

Von: Gerdi

29.11.2021

Seit der Me too Debatte ist das Thema Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aus den gesellschaftlichen Diskursen nicht mehr wegzudenken. In diesem hochaktuellen Roman wird das Thema aufgegriffen und zu einem spannenden Thriller rund um die drei Karrierefrauen Ardi, Sloane und Grace verwoben. Man kommt als Leser sehr schnell in die Geschichte rein und kann sich die Szenerie bildlich vor dem eigenen Auge vorstellen. Die drei unterschiedlichen Frauen bieten den Leserinnen und Lesern Identifikationsfiguren und auch ich konnte mich gut in jede von ihnen hineinversetzen. Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen auch wenn er an einigen Stellen etwas langatmig und schleppend verlief.

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Dieser Roman ist wie viele Romane und Filme, die das Thema #metoo, sexuelle Übergriffe (am Arbeitsplatz oder auf dem Nachhauseweg (im Alltag), Belästigung oder generell Feminismus behandeln super wichtig. Vorab sollte gesagt sein, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen klassischen Thriller handelt. Hier sind die »Täter« schmierige Männer in Anzügen, wie sie in der Chefetage vieler Firmen leider existieren. Und wie viele von uns das auch schon mal erlebt haben - ich eingeschlossen. Das sog Whisper Network ist ein Netzwerk aus Frauen, die eben genau diese Männern anprangern. Alle, außer den Chef unserer Protas. Wir lernen in WN verschiedene Frauentypen kennen, die uns alle eine unterschiedliche Perspektive auf die Ereignisse liefern. Der Kollege, der gern mal übergriffig wird, wird nun auch noch Chef - was nun? Die Grundidee und die Thematik fand ich wie gesagt super - absolut mein Thema und allein bei dem Gedanken an einige Passagen des Buches und auch die (originalen) Zeugenaussagen von Opfern, werde ich schon wieder wütend. Zum Teil hatte ich Probleme mit dem Schreibstil und einige Passagen fand ich so semi gut umgesetzt. Da kam bei mir manchmal die Frage auf, ob ein Sachbuch nicht cooler gewesen wäre, aber die Grundidee mit dem Network ist toll. Zusammenfassend gibt es für mich definitiv lesenswertere Literatur in dem Bereich, die für mich persönlich mehr Mehrwert hat - dennoch ein zu empfehlendes Buch, da die Idee stark ist und das Thema (leider) sehr sehr relevant. Ein Nein ist ein Nein sollte doch endlich mal bei allen ankommen. Ebenso die Pay Gap oder die Tatsache, dass wir uns was die Rechte und das Ansehen von Frauen betrifft noch immer in einer Zweiklassen-Gesellschaft bewegen.

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Wenn das Flüstern zum Aufschrei wird

Von: Ginny Galaxy

04.02.2021

Mir fällt es unglaublich schwer, dieses Buch zu bewerten. Und irgendwie will ich das auch gar nicht so richtig. Das Thema der sexuellen Belästigung ist zum Glück mittlerweile vermehrt medial vertreten, wenn auch immer noch viel unter den Teppich gekehrt wird. Ich finde es demnach gut, dass Baker diesen Thriller verfasst hat und damit noch einmal zeigt, dass solche Situationen, auch am Arbeitsplatz, leider keine Einzelfälle sind. Sie zeigt auch, was bewegt werden kann, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen. Die Thema des Buches finde ich super wichtig und auch interessant – was auch meine Hauptmotivation für das Lesen diese Buches war. Die Umsetzung hingegen hätte meiner Meinung nach etwas besser gelöst werden können, da mir persönlich die Spannung für einen Thriller fehlte. Die ganze Rezension gibt es hier: https://ginnysgalaxy.com/whisper-network/

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Die Freundinnen Sloane, Ardie und Grace haben als Juristinnen bei „Truviv“ - dem Weltmarktführer für Sportbekleidung und Sponsor für Spitzenathleten – Karriere gemacht. Sie hoffen, dort noch weiter aufzusteigen. Als der Geschäftsführer des Unternehmens plötzlich stirbt, soll Ames Garrett, Chefjurist und Vorgesetzter der drei Frauen, dessen Nachfolge antreten. Doch das wollen sie unbedingt verhindern, denn Ames gilt als sexuell übergriffig. Auch die drei Frauen haben diesbezüglich mit ihm bereits Erfahrungen gemacht; Beschwerden darüber hat die Firmenleitung jedoch stets verharmlost und nicht weiter verfolgt. Sloane setzt Ames daher nun auf die BaD-Liste, die „Begrapscher aus Dallas“-Liste. In sie können ohne juristische Konsequenzen die Männer eingetragen werden, die am Arbeitsplatz sexuell aggressives Verhalten zeigen. Die Absicht dieses „Whisper Network“ ist es, andere Frauen durch das heimliche Weiterreichen des Verzeichnisses vor diesen Männern zu warnen. Doch nicht lange nach Sloanes Aktion gelangt die Liste an die Öffentlichkeit, und kurz darauf ist Ames Garrett tot. War es Selbstmord, weil er die Anschuldigungen nicht ertragen konnte, oder Mord aus Rache? Haben Sloane, Ardie und Grace etwas mit seinem Ableben zu tun? Welche Rollen spielen die neue, ehrgeizige Kollegin Katherine und die Reinigungskraft Rosalita? Resümee: Die Protagonistinnen sind drei Karriere-Frauen, die seit Langem bei „Truviv“ arbeiten und miteinander befreundet sind: Ardie Valdez ist Mutter eines 4-jährigen Jungen, geschieden, aber auf der Suche nach einem neuen Partner. Grace Stanton ist erst vor Kurzem Mutter geworden. Während ihr Mann in Elternzeit ist, flüchtet sie sich lieber in die Arbeit – auch wenn das bedeutet, dass sie immer wieder Pausen zum Abpumpen der Muttermilch einlegen muss. Die verheiratete Sloane Glover hat eine Tochter im Teenager-Alter, die in der Schule von Jungs gemobbt wird. Der Rektor allerdings ist der Ansicht, sie solle das einfach ignorieren und sich nicht wehren – Sloane und ihr Mann sehen das anders. Alle drei haben nicht nur privat ihr „Päckchen“ zu tragen und am Arbeitsplatz aufgrund ihres Geschlechts Nachteile in Kauf zu nehmen, sondern auch Erfahrungen mit Ames Garretts sexueller Zudringlichkeit gemacht. Alle Bereiche beeinflussen sich gegenseitig, besonders herausgestellt werden die Doppelbelastung von Familie und Beruf sowie der – vor allem auch mentale – Umgang mit den sexuellen Avancen. Ich hatte am Anfang Probleme, die genannten Charaktere und ihre jeweiligen privaten und beruflichen Verhältnisse zu unterscheiden – trotz ihrer unter-schiedlichen Situationen stach keiner besonders hervor. Möglicherweise ist dies von der Autorin gewollt, um zu zeigen, dass alle Frauen trotz sich unterscheidender Hintergründe ein vergleichbares Schicksal tragen. Als die junge, ehrgeizige Havard-Absolventin Katherine Bell neu in die Firma kommt und Sloanes Abteilung zugeordnet wird, wird sie Ames nächstes Opfer. Dies ist der Zeitpunkt, an dem Sloane Ames Garrett auf die BaD-Liste setzt. Eine weitere Rolle – welche bleibt für den Leser bis zum Schluss im Dunkeln – spielt auch Rosalita, die ihre Tätigkeit als Reinigungskraft bei „Truviv“ sehr genau nimmt. Sie ist alleinerziehend und will ihrem Sohn eine möglichst gute Schulausbildung ermöglichen. Erzählt werden die aktuellen Ereignisse aus der Sicht von Ardie, Grace und Sloane, und zwar meist in der erzählenden Er-Perspektive, die aber gelegentlich in die auktorial-kommentierende Wir-Form wechselt. Dies ist insofern ein geschicktes Mittel, um die Leserinnen direkt anzusprechen und so mit einzubeziehen - im Sinne eines solidarischen „Wir Frauen“. Eingeflochten in den Handlungsverlauf werden immer wieder Zeugen-befragungen, die nach Ames Garretts Tod stattfinden. Dadurch bekommt das Geschehen eine gewisse Spannung, denn der Leser kann vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse bis zum Schluss miträtseln, ob sein Ableben Selbstmord oder Mord war und wer in diesem Fall der Täter / die Täterin ist. Der Roman ist ein Beitrag zur #MeToo-Bewegung, bei der betroffene Frauen ermutigt werden sollen, sexuelle Übergriffe und Gewalt durch Männer öffentlich zu machen – ein heikles Thema, wie die Autorin deutlich herausgearbeitet hat. Mich haben vor dem Hintergrund der Handlung vor allem folgende Punkte nachdenklich gemacht: • Ist sexuelle Belästigung eigentlich objektivierbar oder wird sie allein durch die subjektive Beurteilung der jeweiligen Frau in ihrem individuellen Fall definiert? Mehr noch: Ist es möglich, dass eine Frau sich durch die Avancen eines Mannes geschmeichelt, ein anderes Mal jedoch in vergleichbarer Situation vom selben Mann sexuell genötigt fühlt? Damit hängen unmittelbar folgende Fragen zusammen: • Ist es moralisch und juristisch gerechtfertigt, wenn eine Frau zunächst einvernehmlichen Sex mit einem Mann hatte, nach Beendigung der Affäre aber von sexueller Nötigung redet? • Gibt es eine klare Trennlinie, bei der mehr oder weniger plumper Annäherungsversuch, ungeschicktes oder unüberlegtes Verhalten, nett gemeintes, charmantes Kompliment aufhören und sexuelle Anmache beginnt? Ist der Mann hier nicht manchmal überfordert, was die mögliche Interpretation seines jeweiligen weiblichen Gegenübers anbelangt? • Welche anderen Motive als verletzte Gefühle spielen bei einer Anklage wegen sexueller Aggression evtl. eine Rolle? Und was sagt der gewählte Zeitpunkt darüber aus? Ist er im wahrsten Sinne des Wortes manchmal „Berechnung“ - ebenso wie das (lukrative) Schweigen in einigen Fällen? • Welche Rolle spielt Frauensolidarität bei der Etikettierung eines Mannes als „Begrapscher“? Bei der Beantwortung einiger dieser Fragen wird in dem Buch auch eine gewisse Doppelmoral deutlich. Um einer schlüssigen Beantwortung zumindest näher zu kommen, müsste man allerdings auch die männliche Perspektive stärker einbeziehen. Da dies in diesem Roman nicht gegeben ist, handelt es sich um reine Frauenliteratur. Fazit: ein feministischer Roman, der trotz gelegentlicher Klischeehaftigkeit noch einmal zum Nachdenken über das Geschlechterbild in unserer Gesellschaft anregt.

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Sloane, Ardie, Grace und Rosalita arbeiten in verschiedenen Positionen in einer großen Firma. Unter der Hand geht dort eine Liste herum über Männer, vor denen man sich als Frau in Acht nehmen sollte. Als der Posten des CEO neu zu besetzen ist, soll ausgerechnet Ames, der unangenehme Chef, befördert werden. Doch dann taucht sein Name auf der Liste auf – und kurze Zeit später ist er tot ... Whisper Network ist ein spannender Roman, der aktueller wohl kaum sein könnte. Wir beide haben bislang keine Erfahrungen in großen Firmen gesammelt – und nach dieser Lektüre kann man wohl sagen zum Glück, auch wenn vielleicht in den USA das eine oder andere Thema noch krasser gehandhabt wird als hierzulande. Nichtsdestotrotz gibt es genug Berichte und Erzählungen, die belegen, dass Bakers Romaninhalte keinesfalls Fiktion sind. Dabei weist Baker gleich auf mehrere problematische Muster der Arbeitswelt hin: Zum einen die permanente Gefahr sexueller Belästigung, egal an welchem Punkt ihrer Karriere sich eine Frau befindet, zum anderen die Unmöglichkeit, neben einer Karrierefrau auch Mutter zu sein. Das Bild der großen Firmen, die absurde Ansprüche an ihre Mitarbeiter*innen stellen und in denen eine angemessene Work-Life-Balance unmöglich ist, ist uns zwar aus den Medien bekannt, jedoch lässt es uns auch immer wieder fassungslos zurück. In Whisper Network kommt es schließlich zu einem Todesfall – und natürlich Ermittlungen, die wir mittels Zeugenbefragungsprotokollen verschiedener Angestellter mitverfolgen können. Zusammen mit einer sauber konzipierten, sich nur langsam enthüllenden Hintergrundgeschichte erfahren wir immer mehr aus dem Leben der Frauen und ihres Chefs. Interessant war auch die generelle Auseinandersetzung mit der "Warnungsliste". Auch wenn diese nach unserem Empfinden gar keine so ausschlaggebende Rolle in dem ganzen Geschehen gespielt hat, wurde ihr Für und Wider verständlich beleuchtet. Das größte Manko an dem Buch war für uns – neben der eher spannungsarmen Auflösung der Umstände von Ames' Tod – die Darstellung der "Freundschaft" von Grace, Sloane und Ardie. Obwohl diese seit Jahren befreundet zu sein scheinen, hat uns die Geschichte kein Gefühl von Vertrautheit, Verbundenheit oder gar echter Zuneigung vermittelt. Das wäre auch ok gewesen, wenn die drei als Bekannte oder Kolleginnen bezeichnet worden wären. Da sie aber explizit als enge Freundinnen vorgestellt wurden, stießen uns die Unehrlicheit und Verhaltensweisen, die man umgangssprachlich gerne als "Stutenbissigkeit" bezeichnet, sauer auf. In Anbetracht des Themas kam uns das besonders absurd und irritierend vor. Auch das Element des "Chors" hat uns nicht ganz überzeugt und stellenweise eher irritiert. Hierbei handelt es sich um kurze eingeschobene Textpassagen, welche nicht im Zusammenhang mit der Handlung stehen, in denen vielen Frauen gemeine Probleme reflektiert bzw. vorgetragen werden. Äußerst lesenswert ist übrigens das Nachwort, in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen sowie ihre Motivation für den Roman schildert. Ein wichtiges Buch, aber auch anstrengend zu lesen und mit einer für uns nicht ganz befriedigenden Auflösung und einigen Schwächen. Daher gibts von uns 3 1/2 Sterne und eine Empfehlung für thematisch Interessierte.

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Inhalt: Es geht um Ardie, Sloane und Grace, die alle in einer großen Firma als Justiziarinnen arbeiten. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise sexuelle Belästigung erfahren und als ihr Chef verstirbt und Ames Garrett ihr neuer Chef werden soll, möchten sie sich nun gemeinsam dagegen wehren. Alles beginnt relativ harmlos, mit einer anonymen Liste von Männern, die Frauen am Arbeitsplatz belästigt haben. Allerdings spitzen sich die Geschehnisse sehr schnell zu und bald haben alle Beteiligten die Kontrolle darüber verloren und es gibt kein Zurück mehr. Charaktere: Die Hauptcharaktere sind anfangs vor allem Ardie, Grace und Sloane. Später werden auch Katherine, eine weitere Justiziarin, und Rosalita, eine Putzfrau, wichtiger. Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie hatten alle ihre Stärken und Schwächen, ihre sympathischen und unsympathischeren Seiten. Auch die Nebenrollen, wie die Familien der Protagonistinnen, wurden sehr authentisch dargestellt. Ames Garrett war mir anfangs gar nicht so unsympathisch, ist es aber im Verlauf der Geschichte, während immer mehr Geheimnisse ans Licht kamen, zunehmend geworden. Schreibstil: Der Schreibstil war sehr locker und angenehm zu lesen. Die Geschichte wurde in einer Art "Wir-Perspektive" geschrieben, so als würden die Frauen, um die es geht, die Geschichte alle gemeinsam erzählen. Außerdem geht es in den Kapiteln abwechselnd um Ardie, Grace, Sloane oder Rosalita. Unterbrochen wird die Geschichte von eingefügten Zeugenberichten und Verhörprotokollen, die man als Leser erst im Verlauf des Buches einordnen kann. Meine Meinung: Mir hat das Buch, der Schreibstil und die Thematik wahnsinnig gut gefallen. Ich fand das Buch spannend, wenn auch zum Teil vorhersehbar, aber trotzdem mit unerwarteten Wendungen. Außerdem glaube ich, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, auf ein, auch im wirklichen Leben bestehendes und sehr ernstzunehmendes, gesellschaftliches Problem hinzuweisen. Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen!

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Buch zur me-Too Debatte

Von: Twisterco

26.07.2020

In der Geschichte geht es um mehrere Frauen in einer Anwaltskanzlei. Als der alte Geschäftsführer verstirbt so ihr Vorgesetzter Ames neuer Geschäftsführer werden. Damit bricht für die Frauen eine Welt zusammen, den Armes ist nur auf seinen Profit ausgerichtet und nutzt Frauen beruflich und sexuell nur aus und geht über Leichen. So kommt sein Name auf eine in Dallas existierende BAD-LIST. In dieser Liste schreiben Frauen anonym Namen von Männern die ihre Finger nicht bei sich behalten können. Kurze Zeit später ist Ames an tot und die Frauen geraten in den Fokus der polizeilichen Untersuchungen und auch in den Fokus der Verschleierungspraktiken der Kanzlei. Für mich war der Einstieg in die Geschichte recht zäh und langweilig. Nach Armes Tod nimmt es jedoch Fahr auf und man will wissen was in dieser Kanzlei so alles unter den Teppich gekehrt wurde und ob die Frauen zu ihrem Recht kommen. Das Buch greift das Thema der me-Too Debatte gut auf. Es beschreibt aber auch den Drahtseilakt von berufstätigen Frauen, die beruflich und privat durchstarten wollen.

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Sloane, Ardie und Grace arbeiten zusammen als Juristinnen in einer großen Firma. Sie sind keine Freundinne, aber sie verstehen sich gut und teilen das ein oder andere Geheimnis. Doch dann verstirbt ihr Chef und Ames Garrett könnte ihr neuer Vorgesetzter werden…doch die Frauen wollen dies mit aller Macht verhindern. Denn Ames ist alles andere als fair und freundlich, was er von Frauen hält hat er schon ein paar Mal sehr deutlich gemacht….durch Worte und Taten.. die BAD – Liste über alle Männer in Dallas die ihre Finger nicht bei sich behalten können taucht auf und kurz darauf ist Ames tot…….. „Manches Verhalten ließen wir durchgehen; einen zweideutigen Witz konnten wir verkraften. Anderes aber, die Männer, die uns demonstrativ von ihrer offenen Ehe erzählten, die uns auf die Toilette folgten, die uns explizite Nachrichten schickten und dann behaupteten, betrunken gewesen zu sein und sich nicht erinnern, die das Wort „Nein“ nicht zur Kenntnis nahmen, die sich rächen, wenn doch, die uns begrapschten: Das konnten wir nicht einfach hinnehmen.“ (Seite 127) Dieses Buch wirbt als geistreicher Roman für die #me-Too Debatte. Auf der einen Seite würde ich dies so unterschreiben, auf der anderen Seite ist es aber nicht nur die Debatte sondern vielleicht eher mehr was aktuell in der Gesellschaft falsch läuft. Der Einstieg in das Buch begann mit vielen Namen, ich musste immer wieder sortieren wer jetzt die Protagonisten sind auf die ich mich, hauptsächlich, konzentrieren muss. Auch war das Buch nicht von Spannung oder guten Ansätzen, zu Beginn, durchzogen, es zog sich eher dahin. Wir lernen die drei Damen Sloane, Ardie und Grace kennen. Sie arbeiten alle 3 seit Jahren für die Firma Truviv, stehen sich aber nicht sonderlich nahe. Sie kennen sich, teilen das ein oder andere Geheimnis, aber doch bleiben sie eher für sich, sind weiterhin vorsichtig wem sie sich anvertrauen. Sympathisch würde ich alle 3 nicht unbedingt nennen, mich selbst hatte dies aber nicht gestört, es muss nicht immer Liebe nach den ersten Buchstaben sein. Die neue, jüngere Kollegin Katherine war mir immer sehr undurchsichtig, mit ihr bekommt das Buch so einen dubiosen Charakter bei dem man sich nicht sicher sein kann, sie aber mit den 3 Hauptprotagonistinnen handeln wird. Wie und worauf dies hinaus läuft muss schon jeder selbst lesen. Mir hat ihr Part sehr gut gefallen. Die Person die mir am bodenständigsten vorkam und auch ja, normal, war dann Rosalita. Sie ist eine ruhige Person, die in die USA emigriert ist, sich aufopferungsvoll um ihren Sohn kümmert und hofft dass sie ihr alleinerziehendes Leben überhaupt stemmen kann und wird. Durch Befragungen und Polizeiberichte bekommt man als Leser sehr schnell mit dass irgendwas in der Firma aus dem Ruder gelaufen ist. Ich würde es nicht als Spannung bezeichnen, was die Autorin versucht aufzubauen. Eher dass man als Leser neugierig wird was vorgefallen ist, wer hat welche Seite gewählt. Und das war dann doch sehr gut umgesetzt. Doch das Buch spricht viele Themen an, gerade welchen Stellenwert die Frauen in der Gesellschaft haben. Durch die BAD – Liste wird nochmals vieles hervorgehoben. Männer dürfen sich solche Liste schreiben, sie teilen, darüber reden und lachen und kommentieren. Wenn Frauen sich aber mit so einer Liste versuchen zu schützen, Vorsichtig zu werden, dann sind es unbefriedigte, dumme Weiber sie sich nicht so anstellen sollen. Und genau darum geht es – denn egal was wir Frauen machen, was wir sagen, wie wir handeln, agieren, organisieren, arbeiten oder leben – es ist immer falsch immer dramatisch und eigentlich können wir es eh nicht richtig. Gerade durch die 3 Protagonistinnen die nebenher noch Kinder haben, ihre Alltagsprobleme, die noch mit der Schwangerschaft kämpfen müssen und die Folgen, Schulprobleme, die Männer die sich behaupten wollen, ihre Ehemänner die ihnen zwar „gut zureden“ aber doch trotzdem keine Ahnung haben, das alles fließt in diesem Roman mit hinein und setzt ein Bild zusammen was die aktuelle Gesellschaft, seit eigentlich Jahren, bezeichnet. Epilog und Danksagung empfehle ich ganz dringend ebenso zu lesen, denn die Autorin trifft mit ihren Aussagen den Nagel auf den Kopf. Nein, wir wollen keine Sonderbehandlung, wir wollen nur als Menschen in weiblicher Form und vollständig in der Gesellschaft akzeptiert und angenommen werden. Wir Frauen stehen vielen Dingen in Nichts hinterher und können ebenso gut agieren, reagieren und viele Dinge miteinander verbinden und umsetzen. Trotz einiger Kritikpunkten fand ich das Buch im Gesamtbild sehr erschreckend gut umgesetzt und gerade allen Frauen empfehle ich es dringend weiter!

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