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Rezensionen zu
Vardo – Nach dem Sturm

Kiran Millwood Hargrave

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Spannendes Buch mit tollem Setting

Von: JennyPenny

27.08.2020

Mitreisender fiktiver Roman der mit vielen Gut recherchierten historischen Details zum Leben erweckt wird. Kiran Millwood Hargrave erzählt im Roman „Vardo – Nach dem Sturm“ berührend und eindringlich über das reale Schicksal der Frauen in der titelgebenden Gemeinde Norwegens im Jahr 1617, die sich schon bald nach dem Unwetter und dem Verlust ihrer Männer der Macht der von der Regierung entsendeten Hexenverfolger gegenüber sehen, die die Gesetze erbarmungslos durchsetzen. Gleichzeitig schreibt die Autorin zart und behutsam über Liebe, die nicht zerstört werden kann und sich ihre eigenen Wege sucht. Ein Roman mit einem ganz eigenen Klang, der in Erinnerung bleibt. Leseempfehlung!

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stellt euch vor: ihr müsst mit ansehen wie euer vater und andere männer auf offener see ertrinken...ihre leichen werden wenig später angespült...übrig bleiben nur noch kinder oder alte männer...in einer zeit zu der die frauenrechte noch in weiter ferne lagen, passiert dies bei einem sturm in norwegen...für viele ist klar - dies ist das werk von hexen... das buch handelt von einer wahren begebenheit und macht es für mich noch greifbarer als es sowieso schon ist...ich hatte das buch eigentlich in 4 abschnitte unterteilt...tja, planung ist immer gut...von einem nachmittag zum nächsten war das buch dann aber doch schon ausgelesen...ich konnte mich nicht los reißen...wollte es auch nicht... dieses buch hat etwas in mir bewegt...mein herz schlug schneller und ich litt...als wäre ich teil dieser frauen...frauen, die ihren weg finden müssen...doch nicht jeder ist mit diesem weg einverstanden und so entstehen missgunst und gerüchte... die geschichte ist packend, traurig und herzergreifend...diese frauen durchleben liebe und hass...ein teil von ihnen kämpft für ihre freiheit...sie bringen den mut auf sich aufzulehnen...doch zu einer zeit von hexen und zauberer gleicht dies fast einem kampf gegen windmühlen... ich bin hin und weg von der autorin...der schreibstil einfühlsam und intensiv...das ende lässt spielraum für die zukunft...ich kann einfach nicht anders als deutlich zu sagen, dass ich dieses buch liebe... dem ein oder anderen wird es vielleicht zu langweilig sein...es ist ein ruhiger roman...zwischen den zeilen steht aber so viel...lasst euch darauf ein und vergesst niemals - kämpft für eure ziele...

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Vardo

Von: Kochmicha

24.07.2020

Ein sehr gutes Buch,habe es sehr schnell durch gehabt. Ich kann es nur weiterempfehlen

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Vardø von Kiran Millwood Hargrave ist kein Buch, das einen aufmuntert. Ganz im Gegenteil, es hat mich während des Lesens richtig bedrückt. Aber: das ist genau die Stimmung der Geschichte und diese wurde so gut ausgedrückt! Das finde ich richtig bewundernswert, wenn das Autoren/innen und Übersetzern/innen gelingt. In der Geschichte geht es um das kleine Dorf Vardø, das 1617 in einem Sturm alle Männer auf See verliert. Übrig bleiben die Frauen und Kinder. Sie versuchen sich durchzuschlagen, zunächst helfen alle zusammen. Aber spätestens, als ein Missionar mitsamt seiner jungen Ehefrau auf die Insel zieht, gibt es immer größeres Misstrauen unter den Frauen. Denn Absalom ist Verfechter der Hexenverbrennung - und soll in dem Dorf für Ordnung sorgen. Gleichzeitig ist es eine Geschichte über starke Frauen auf der Insel, wie Maren, und über Frauen wie Ursa, die Frau des Missionars, die erst lernen müssen, ihre Meinung zu vertreten. Die Geschichte hat mich durchgehend in Atem gehalten, ich wollte wissen, was die Frauen alles noch erdulden müssen und wie sie sich durch ihr Leben schlagen. Ich konnte mit Maren fühlen, und mit Ursa. Hatte Angst vor Absalom und wollte ihn genauso loswerden! ⭐⭐⭐⭐⭐ von mir, denn die Verzweiflung, die Angst und die Hoffnung in diesem Buch haben mich wirklich mitfiebern lassen. Und natürlich ist die Geschichte, die viele Jahre vor unserer heutigen Zeit und mit ganz anderen Werten spielt, wirklich interessant zu lesen und dabei keineswegs veraltet.

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Mit ihrem ersten Erwachsenenroman "Vardo - Nach dem Sturm" hat mich Kiran Millwood Hargrave schwer beeindruckt. Ihre klare, schnörkellose Sprache bringt die düstere, kalte Atmosphäre, die sich durch dieses Buch wie ein roter Faden zieht, besonders gut zum Vorschein. Die karge, unwirtliche Gegend tut ihr übriges dazu. Dann dieses unsägliche, schreckliche Unglück, das ausgerechnet am Weihnachtsabend im Jahr 1617 passiert. Da können doch nur überirdische Kräfte ihre Hand im Spiel haben. Die starken Frauen, die versuchen, nach dem Verlust der Männer ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen, sind den Männern natürlich ein Dorn im Auge. Da muss schnell wieder jemand für Ordnung sorgen. Dieser furchteinflößende Mann hat auch bald eine Schuldige gefunden. Die Autorin lässt ihre beiden stärksten Protagonistinnen abwechselnd zu Wort kommen. Das sorgt für große unterschwellige Spannung. Denn auch, wenn seitenweise nur recht wenig passiert, ist man als Leser doch wie in einen Bann geschlagen. Man kann das Buch gar nicht mehr weglegen und ist am Ende wie hypnotisiert. Verstärkt wird das Ganze noch durch die Tatsache, dass diese Geschichte wirklich passiert ist. Einfach nur unvorstellbar. Ich möchte gerne mehr von der Schriftstellerin lesen. Ihre Poesie hat genau meinen Nerv getroffen.

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Selbstbestimmtheit oder Scheiterhaufen? Der auf historischen Begebenheiten beruhende Roman Vardo schildert diesen Konflikt in beeindruckender Weise. Am Weihnachtstag 1617 zieht vor dem norwegischen Küstendorf Vardo wie aus dem Nichts ein gewaltiger Sturm auf. Dieser löscht mit einem Schlag alle 40 Männer des kleinen Ortes aus, die gerade zum Fischen aufs Meer hinausgefahren sind. Zurück bleiben die Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen, um nicht während des langen Winters zu verhungern. Sie beginnen die Rentiere zu hüten, die Felder zu bestellen, Handel mit Schiffsleuten zu betreiben und wagen sich sogar selbst mit Fischerbooten aufs Meer hinaus. Bislang eine hundertprozentige Männerdomäne. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Denn emanzipierte Frauen, die keinem Manne Untertan sind, passen nicht in das patriarchalische Weltbild der Herrscher und Kleriker. Noch dazu, wo in diesem entlegenen Teil Norwegens die indigene Bevölkerung der Sami alte Riten pflegen, die als pures Teufelswerk abgetan werden. Folge: Absalom Cornet, der bereits in Schottland Hexenprozesse geleitet hat, wird nach Vardo geschickt, um den Ort wieder „gottgefällig“ zu machen. Für manche Frauen hat dies fürchterliche Konsequenzen… Geschrieben wird diese sich annähernde Katastrophe aus Sicht von zwei unterschiedlichen Frauen, beide Anfang Zwanzig, beide auf ihre Art klüger als ihre Umwelt. Maren ist in Vardo geboren und lebt nach dem Tod der Männer mit ihrer Mutter sowie ihrer Schwägerin Diinna und deren neugeborenem Sohn zusammen. Diinna ist eine Sami. Zwischen ihr und Marens Mutter kommt es zusehends zu Spannungen. Beide Frauen sind durch den Tod ihrer Männer verbittert, Marens Mutter wendet sich vermehrt der Kirche zu, die wiederum die alten Riten der Sami – wie Runen, Trommeln oder „Wetterzauber“ – aufs Schärfste verurteilen. Maren übernimmt unbewusst den männlichen Part in der Familie und begleitet die mutige, emanzipierte Kirsten beim Fischen. Kirsten trägt Männerhosen und erweist sich als heimliche Anführerin von Vardo. Doch zusehends spaltet sich die weibliche Dorfgemeinschaft in zwei Teile. Neben den Frauen, die eigenständig ihren Alltag gestalten, gibt es die „Kirchen-Frauen“. Unter ihrer Anführerin Toril verurteilen sie das Tun ihrer Nachbarinnen. Daneben wird die Story aus Sicht der zweiten Hauptprotagonistin Ursa erzählt. Sie lebt mit ihrer kranken Schwester und ihrem Vater in der Stadt Bergen. Der verschuldete Kaufmann fädelt eine Hochzeit zwischen Ursa und dem ihr völlig unbekannten Absalom Cornet ein, den Ursa nach Vardo begleiten muss. Neben der lieblosen Ehe setzen Ursa die harten Bedingungen des Nordens zu. Die Kälte, die Dunkelheit, die ärmliche Behausung. Zudem hat Ursa, deren Familie eine Dienstmagd beschäftigt hat, keine Ahnung davon, wie man einen Haushalt führt. Als sie Maren kennenlernt, sind beide Frauen sofort voneinander fasziniert. Maren besucht Ursa mehrmals wöchtenlich, um sie in die Hausarbeit einzuweihen. Aus diesen Zusammenkünften entsteht eine tiefe Freundschaft. Fast zu spät erkennen die Frauen, was sich um sie herum zusammenbraut. Denn der ehrgeizige Absalom will sich einen Namen machen. Mit den Kirchenfrauen hat er gefällige Denunzianten auf seiner Seite. Aufwühlend beschreibt Kiran Millwood Hargrave wie sich Hass und Hysterie steigern. Und auch welche Gründe dahinterstecken: Neid, Missgunst, Aberglaube, Schwäche, Verbitterung und Entbehrungen liefern den idealen Nährboden für Schuldzuweisungen. Die schwierigen Lebensumstände, den Gestank oder die gnadenlose Kälte, beschreibt die Autorin sehr eindrucksvoll. Im Mikrokosmos des abgeschiedenen Vardo hat die Autorin zudem die Möglichkeit, völlig unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinander prallen zu lassen. Die naturverbundenen, „wilden“ Sami und die scheinbar zivilisierten, gläubigen Stadtmenschen tauschen oftmals die Rollen. Denn in den Hexenprozessen zeigt der scheinbare Fortschritt sein barbarisches Gesicht. Wo einst Runen Wände verzierten, thront nun das Kreuz. Wo an den Felsen Windzauber praktiziert wurde, werden nun Hexen der Wasserprobe unterzogen. Statt Mittsommerfeuer lodern nun Scheiterhaufen. Auch abseits von Hexenverfolgung und Hunger war das Leben wahrlich kein Zuckerschlecken für Frauen im 17. Jahrhundert. Die Autorin schildert dies in drastischen Szenen. Angefangen bei der freudlosen Hochzeitsnacht bis zu dem völligen Ausgeliefertsein gegenüber dem Ehemann oder dem Lehensherrn. Frauen können meist weder lesen noch schreiben, noch verfügen sie über eigenes Geld. Ihr Leben ist durch und durch beengt. Schaffen sich Frauen selbst Freiheiten, indem sie sich die Kenntnisse ihrer Männer aneignen, müssen sie dafür häufig einen hohen Preis bezahlen. Hargrave, die in Oxford lebt, hat sich mit Kinderbüchern einen Namen gemacht und bereits während ihres Studiums Gedichte publiziert. Ihr lyrisches Erbe bricht in ihrem Stil immer wieder durch, wie in der Traumsequenz zu Beginn des Buches. Das Schöne und das Schreckliche ruhen in ihrem Roman dicht nebeneinander. Die Natur ist sowohl mystisch und wunderschön, als auch gnadenlos und todbringend. Sowohl was die biologische, als auch die menschliche Natur betrifft. Noch dazu beruht die Geschichte auf realen Begebenheiten. Den Sturm, der am 24. Dezember vor der Küste Vardos aufgezogen ist, hat es wirklich gegeben. Der im Roman ebenfalls agierende Lensmann Cunningham schaffte sich durch seine Hexenprozesse einen unrühmlichen Platz in der Geschichtsschreibung. Fazit: Ein aufwühlender Roman, der aufzeigt, wozu Gesellschaften in Zeiten der Not fähig sind. Die Autorin schafft ein außergewöhnliches Setting, mystisch, drastisch, schön und schrecklich zugleich.

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Vardø ist eine Insel nördlich des Polarkreises, die zu Norwegen gehört. An Heilig Abend 1617 löscht ein völlig unvermittelt aufziehender Sturm innerhalb von wenigen Minuten das Leben von vierzig Männern auf See aus. Zurückbleiben nur die Frauen, unter ihnen Maren, die fortan auf der kargen Insel ums Überleben kämpfen müssen. Die Ankunft von Absalom Cornet, ein schottischer Abgesandter, der im Namen des Gesetzes für Recht und Ordnung auf der Insel sorgen soll, macht das Leben der Frauen nicht unbedingt einfacher. Denn er hat es auf diejenigen abgesehen, die nicht regelmäßig zur Kirche gehen, vor allem aber auf die Sámi, Angehörige des indigenen Volkes, die heidnischen Glaubens sind. Zentrale Personen des Romans sind Maren und Ursa, die norwegische Frau des schottischen Kommissars. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, doch vom ersten Treffen an verbindet die beiden Frauen ein unsichtbares Band. Beide müssen ihren Platz in einer archaischen Welt behaupten und sind - jede auf ihre eigene Weise - fremdbestimmt. Ich vergebe nie leichtfertig die volle Sternebewertung, doch dieser Roman hat sie mehr als verdient! Der Autorin gelingt es durch die gut lesbare und bildhafte Sprache von der ersten Seite an, eine packende Atmosphäre und eine unterschwellige Spannung zu erzeugen, die sich durch das gesamte Buch zieht und stetig steigert. Man kann sich als Leser das harte Leben dieser Insel-Frauen im 17. Jahrhundert überaus gut vorstellen und muss einfach weiterlesen. Vardø ist für mich ein wirklich gelungener Roman vor historisch belegtem Hintergrund, der mit einer atmosphärisch-düsteren Kulisse und starken Charakteren überzeugen kann. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Der Sturm kam heran wie ein Fingerschnipsen. Im Nachhinein werden das die Frauen von Vardo sagen, wenn der Schmerz nicht mehr so groß ist. Er kam heran, schlug zu und nahm der Insel Vardo zusammen mit den Männern auch die Zukunft. So schien es zu Beginn, denn die Frauen fangen an, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und die Dinge zu erledigen, die sonst den Männern vorbehalten war. Doch für Frauen schickt es nicht, auf Fischfang zu gehen, Rentiere zu schlachten und, Gott bewahre, Hosen zu tragen. Und so sendet der König einen Kommissar auf die Insel, mit der Absicht, die Frauen auf den Weg Gottes zurück zu führen und dieser beschreitet einen Pfad voller Beschuldigung und Denunziation … Nicht nur der Sturm kam wie ein Fingerschnipsen, auch Vardo erwischte mich absolut überraschend. Mit einer drückenden, düsteren Atmosphäre, einer Kälte, die einen in die Knochen kriecht und bis auf den letzten, erschütternden Seiten nicht mehr verlassen will, trifft Vardo so tief ins Herz und gleichzeitig wie ein Schlag in die Magengrube, dass die vierhunderte Seiten gleichzeitig zu wenig und zu viel sind. Man will einerseits länger verweilen, denn der Sog, den Kiran Millwood Hargrave erzeugt, ist so stark, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Andererseits ist das Schicksal der beiden Frauen, denen wir folgen – Maren, eine junge Frau aus Vardo, die im Sturm ihren Verlobten verlor und Ursa, die an den Kommissar verheiratet wurde -, so tragisch und dramatisch, dass es eigentlich keine Freude sein kann, darüber zu lesen. Häufig will man über die Dummheit und Bosheit der Menschen den Kopf schütteln. Doch immer ist da auch ein Funken Hoffnung in all der Düsternis – die Freundschaft der Frauen -, was das Buch ein wenig von seiner Traurigkeit nimmt. Ein großartiges Buch und eine absolute Überraschung!

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