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Rezensionen zu
Der Fremde aus Paris

Isabella Hammad

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Auf der Suche nach Zugehörigkeit

Von: anku

15.09.2020

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs geht Midhat, ein junger Palästinenser, auf Wunsch seines Vaters nach Frankreich, um dort Medizin zu studieren - und damit einer Armeeverpflichtung zu entgehen. In seiner Gastfamilie in Montpellier wird er herzlich aufgenommen. Nach längerem Anlauf erwidert auch Jeanette, die emanzipierte Tochter des Gastgebers, seine Gefühle - und doch bleibt er in dieser neuen Umgebung ein Fremder, ein "Araber". Ein Vertrauensbruch seitens seines Gastgebers lässt Midhat abrupt abreisen, er stürzt sich in das turbulente Leben in Paris, hat viele Frauengeschichten, vergisst aber nie seine große Liebe Jeanette. Auch in Paris, wo er mit dem Geschichtsstudium beginnt, ist er ein Fremder, der sich nach Zugehörigkeit sehnt. Dieses Gefühl des Fremdseins bleibt auch, als er wieder zurück in die Heimat geht - er ist inzwischen so "europäisiert", dass ihm die Anpassung an das traditionelle Leben in Palästina schwerfällt. Mit dieser Geschichte verwoben sind interessante und lehrreiche Einblicke in die Geschichte Palästinas, in die politisch-historischen Ereignisse vom Ende des Osmanischen Reiches bis hin zum Konflikt zwischen Israel und Palästina. Aber ohne Vorkenntnisse und ohne die angehängte Auflistung der "Schlüsselereignisse" wären diese nur schwer zu verstehen. Insgesamt gesehen brauchte ich relativ lange, um wirklich in das Buch "eintauchen" zu können. Dies mag zum Teil daran liegen, dass viele arabische Ausdrücke eingeflochten sind - der Lesefluss wird durch häufiges Nachschlagen im angehängten Glossar arabischer Begriffe unterbrochen. Für mich kam erschwerend hinzu, dass die Vielzahl von auftretenden Personen mit ähnlich klingenden Namen, obwohl zu Beginn des Buches aufgelistet, sehr verwirrend wirkt. Der Schreibstil von Isabella Hammad ist flüssig und bilderreich, aber ein wenig zu detailveriebt, was in vielen Passagen langatmig wirkt. Aber es gelingt dieser jungen Schriftstellerin hervorragend, die innere Zerrissenheit, die Hoffnungen und Enttäuschungen sowie die Selbstzweifel des Protagonsten Midhat spürbar zu machen. Ich halte das Buch für absolut lesenswert, man sollte nur bereit sein, sich auf Neues und Fremdes einzulassen.

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Eine Liebesgeschichte?

Von: por

15.09.2020

Kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges kommt der Palästinenser Midhart nach Europa um Medizin zu studieren. In Marseille wird er von der Familie Molineu als Gast aufgenommen und lernt die europäische Lebensart kennen. Als nur noch Alte, Kinder und Frauen in der Stadt zurückbleiben beginnt zwischen dem Fremden und der Tochter Jeanette eine Liebesbeziehung. Diese endet abrupt als Midhart erfährt, dass er von seinem Gastgeber als Studienobjekt der „arabischen Weltsicht“ dient. Der junge Palästinenser verlässt die Familie und beginnt in Paris Philosophie zu studieren. Zahlreiche Frauenaffären und drei Jahre später verlässt er als Doktor Europa. Zurück in der Heimat überwirft er sich mit seinem Vater, der seien Lebenswandel in Europa missbilligt und muss sich eine Frau suchen. Er entscheidet sich für Fatima, mit der er vier Kinder haben wird. Immer wieder denkt er an Jeanette. Als Midhart nach 20 Jahren einen Brief von ihr entdeckt – den der Vater versteckte – bricht er zusammen. Die ersten Seiten des Buchen ziehen einen rasch in die Geschichte des Fremden in Europa. Man versteht seine Sorgen, seine Probleme mit der neuen Kultur. Nach dem Bruch mit der Gastfamilie wird verstärkt auf die Umstände im Weltkrieg eingegangen und machen die Geschichte etwas weitläufiger. Mit dem dritten Teil wird der Roman langatmig. Die Situation in Palästina, der Einzug der Zionisten, die Kämpfe mit den Briten alles wird zu Lasten der Geschichte Midharts eingebracht und zieht das Buch in die Länge. Eine Liebesgeschichte, die keine ist und der Versuch die Geschichte der Menschen in Palästina mit einem Einzelschicksal zu verknüpfen führt dazu, dass mich beides letztlich nicht überzeugt. Das Buch wird von einem kleinen Lexikon und einem Abriss der Geschichte der Levante ergänzt. Beides ist für das Verständnis des Buches beinahe unerlässlich.

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Kleines Meisterwerk

Von: Wortzauber

14.09.2020

Vorsicht Spoiler: Unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkrieges reist der Palästinenser Midhat nach Frankreich. Sein Ziel: ein Medizinstudium. Er ist überwältig von dieser so neuen wie fremden Welt, die ihn immer mehr in ihren Bann zieht. Seine Versuche in Montpellier - in seiner Gastfamilie, der Universität und den vielen Abendgesellschaften- nachhaltig Fuß zu fassen scheitern. Er bleibt ein Außenseiter, stets der Fremde. Ähnlich ergeht es ihm bei seinen Versuchen die Liebe der Tochter des Professors, bei dessen Familie er Gast ist, zu erlangen. Diese bleibt für ihn unerreichbar und unerwidert. Er siedelt nach Paris über, wo er mehrere Jahre vor seiner Rückkehr nach Palästina verbringt, ohne je sein Medizinstudium beendet zu haben. Aber auch dort findet er keine Heimat. Sein Versuch mittels Heirat, Kinder und dem Eintritt in das väterliche Geschäft vermögen ihm dies nicht zu vermitteln. So bleibt er ein Entwurzelter auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Midhat steht exemplarisch für die Geschichte Palästinas und Syriens zwischen von Beginn des ersten bis kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges. Diese Zeit von 1915 bis 1936 sowie das Verhältnis dieses beiden Länder zur Kolonialmacht Großbritanniens sind der Kern der Parabel dieses historischen Romans. Das Buch und die Geschichte Midhats ist in einer schönen und angenehm zu lesenden Sprache verfasst. Die Länge des Buches fällt, angesichts der detailreichen und geistreichen Erzählung, nicht weiter ins Gewicht. Vielmehr freut man sich als Leser, dass das Buch einen eine Vielzahl wunderschöne Momente beschert. Die Übersetzung ist gelungen. Die Autorin hat sich eines bis heute kaum beleuchteten Themas angenommen. Es ist ihr äußerst gut gelungen, dieses anhand eines Protagonisten, für den man zuweilen Mitleid aber ganz viel Sympathie empfindet, geistreich und ansprechend zu erzählen. Ein kleines Meisterwerk.

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Puh, das muss ich erstmal sacken lassen! Die junge Debutautorin Isabella Hammad hat mit ihrem Buch "Der Fremde aus Paris" wahrlich ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sie entführt uns in die Welt vor über hundert Jahren als Europa sich - leider mal wieder angeführt durch die Deutschen - in einem Krieg befindet, der die Weltordnung gründlich aufmischen wird. Wir dürfen durch die Augen des palästinesichen Studenten Mihad, dessen fiktive Geschichte auf dem Leben des Urgroßvaters der Autorin beruht, eine spannende Reise durch die Jahre zwischen 1914 und 1936 machen, die uns weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Nablus führt. Schon früh ermöglicht der Vater seinem Sohn Mihad einen Schulaufenthalt in Konstantinopel, der ihm für sein anschließendes Studium der Medizin in Frankreich den Weg ebnet. Doch dort wird er dank seiner arabischen Wurzeln stets ein Fremder bleiben. Schließlich beordert der Vater seinen Sohn zurück in die Heimat, wo dieser feststellen muss, dass er auch dort nicht mehr heimisch ist. Neben der Geschichte um ihre eigene Familie holt Isabella Hammad weit aus und beschreibt die vielen Konflikte innerhalb der arabischen Welt aber auch in Bezug auf Europa und dem Rest der Welt. Und genau darin lag für mich das Problem, dass sich der Roman an manchen Stellen zog und zog und oft ein wenig langatmig wirkte. Nichtsdestotrotz möchte ich ihr ein großes Lob aussprechen und vergebe vier von fünf Sternen. Ein Leseempfehlung spreche ich ein wenig bedingt aus, denn man muss sich schon sehr für die arabische Geschichte interessieren um mit dem Buch warm werden zu können. Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin weiterhin viel, viel Erfolg. Talent zu Schreiben hat sie!

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"Der Fremde aus Paris" bezeichnet den Araber Midhat, der vom Studium aus Frankreich zurück in seine Heimat kommt und dort nicht wieder ganz heimisch wird. Aber von Anfang an: Midhat, ein junger Araber aus Nablus, kommt Anfang des 20. Jahrhunderts zum Medizinstudium nach Montpellier in Frankreich. Er kann im Hause eines Universitätsprofessors leben und verliebt sich in dessen Tochter. Als er Aufzeichnungen seines Gastgebers entdeckt verlässt er zutiefst verletzt und gekränkt die Familie und auch Montpellier. Er geht nach Paris und ändert dort auch seine Studiengänge. Nach Jahren kehrt er in seine Heimat zurück, wird dort aber nicht mehr wirklich heimisch. Er arbeitet im Geschäft seines Vaters und weil von ihm erwartet wird, eine Familie zu gründen, heiratet er, kann aber seine Liebe in Frankreich nie vergessen. Im weiteren Verlauf des Buches werden die Lebensumstände weitläufig beschrieben, ebenso die zahlreichen Verwandten (gut, dass es ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches gibt). Es beginnen die Unruhen und Aufstände in Palästina und dies wird detailliert und ausschweifend beschrieben. Die Liebesgeschichte rückt komplett in den Hintergrund und taucht dann unvermutet wieder auf und überrascht mich im weiteren Verlauf des Buches. Das Buch ist streckenweise sehr langatmig geschrieben, verwirrt mit zahlreichen Personen. Schade finde ich auch die immer wieder vorkommenden französischen Sätze, die auch nicht übersetzt werden. Ich mag es aber auch nicht, wenn ich während des Lesens noch ein Wörterbuch brauche. Das Buch ist schon mitnehmend geschrieben, man kann sich die Geschichte und Situationen auch gut vorstellen, mir ist es insgesamt aber etwas zu langatmig.

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Was für ein Erstlingswerk ... Chapeau!

Von: Isabel (engi)

13.09.2020

Puh, das muss ich erstmal sacken lassen! Die junge Debutautorin Isabella Hammad hat mit ihrem Buch "Der Fremde aus Paris" wahrlich ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sie entführt uns in die Welt vor über hundert Jahren als Europa sich - leider mal wieder angeführt durch die Deutschen - in einem Krieg befindet, der die Weltordnung gründlich aufmischen wird. Wir dürfen durch die Augen des palästinesichen Studenten Mihad, dessen fiktive Geschichte auf dem Leben des Urgroßvaters der Autorin beruht, eine spannende Reise durch die Jahre zwischen 1914 und 1936 machen, die uns weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Nablus führt. Schon früh ermöglicht der Vater seinem Sohn Mihad einen Schulaufenthalt in Konstantinopel, der ihm für sein anschließendes Studium der Medizin in Frankreich den Weg ebnet. Doch dort wird er dank seiner arabischen Wurzeln stets ein Fremder bleiben. Schließlich beordert der Vater seinen Sohn zurück in die Heimat, wo dieser feststellen muss, dass er auch dort nicht mehr heimisch ist. Neben der Geschichte um ihre eigene Familie holt Isabella Hammad weit aus und beschreibt die vielen Konflikte innerhalb der arabischen Welt aber auch in Bezug auf Europa und dem Rest der Welt. Und genau darin lag für mich das Problem, dass sich der Roman an manchen Stellen zog und zog und oft ein wenig langatmig wirkte. Nichtsdestotrotz möchte ich ihr ein großes Lob aussprechen und vergebe vier von fünf Sternen. Ein Leseempfehlung spreche ich ein wenig bedingt aus, denn man muss sich schon sehr für die arabische Geschichte interessieren um mit dem Buch warm werden zu können. Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin weiterhin viel, viel Erfolg. Talent zu Schreiben hat sie!

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Eine Geschichte über ein Leben

Von: Lisa B.

12.09.2020

Das Buch von Isabella Hammad erzählt eine Geschichte, die unterschiedliche Empfindungen weckt. Es beginnt damit, dass der junge Araber Midhat in Paris einreist, um dort Medizin zustudieren. Sofort bekommt man ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlen muss, wenn man "der Fremde" ist. Besonders in einer anderen Kultur, einem anderen Land, allein und vernab von seiner Heimat und Familie. Es wird über das Studium und das Leben Midhats in Paris berichtet und wie der erste Weltkrieg Einfluss auf den Alltag und Schicksale genommen hat. Nach einigen Geschehnisse kehrt Midhat schließlich wieder nach Nablus, seinen Heimatort zurück und sein Leben nimmt seinen Lauf. Der Schreibstil ist sehr detailreich und man bekommt das Gefühl, dass einem die unterschiedlichen Charaktere unbedingt vorgestellt werden müssen. Aber auch die Schilderungen der Geschehnisse sind sehr detailliert und genau, was zwar von einem hohen Wissensniveau zeugt, jedoch die Geschichte an manchen Stellen sehr langatmig und ermüdent macht. Im Großen und Ganzen bekommt man zwar einen sehr guten Einblick in eine andere Kultur, jedoch zeigt dieses Werk auch, dass jeder Mensch noch viel mehr ist, als nur seine Kultur. Dieses Werk hält uns die Komplexität der Gefühle und Gedanken eines jeden Menschen vor Augen.

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Ein sehr gelungener Historischer Roman.

Von: Michaela B.

07.09.2020

Der Fremde aus Paris ist ein gelungenes Debüt der Autorin Isabella Hammad, in dem sie die Geschichte sehr nah angelehnt an das Leben ihres eigenen Urgroßvaters, schreibt. Die Handlung beginnt zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Palästinenser Midhat Kamal der als Halbwaise von der Stiefmutter ungeliebt und bei der Großmutter ausgewachsen ist, möchte in Frankreich Medizin studieren und begibt sich nach Montpellier. Zunächst hat er das Gefühl, dass ihm alle Möglichkeiten offen stehen. Er verliebt sich in Jeannette – eine emanzipierte junge Frau. Aber schon bald merkt er, dass er bei ihr immer außen vor bleibt. Nach seiner Zeit in Montpellier zieht es ihn nach Paris auch dort merkt er das er immer ein Fremder bleibt. Es zieht ihn wieder zurück nach Palästina in seine Heimat. Dort beginnt er im Laden seines Vaters dem Textilhändler Häddsch Taher Kamal zu arbeiten, aber auch dort fühlt er sich immer als Fremder. Der Schreibstil von Isabella Hammad ist grandios geschrieben, er ist sehr detailliert, lebendig und erschreckend zugleich. Sie schildert sehr ausführlich die Atmosphäre in der Zeit. Auch die politische Situation zwischen den Ländern wird hier sehr ausführlich beschrieben. Midhats Geschichte steht stellvertretend für viele, man spürt seine Unzufriedenheit, seine Hoffnung ebenso wie seinen Enthusiasmus und seine ganzen Enttäuschungen. Schwierig fand ich die vielen fremd klingenden Namen. Aber mit der Zeit weis man schon um wen es sich handelt. Es gibt aber auch ein Personenregister durch das man einen Überblick über die Familien bekommt. Für mich war der Fremde aus Paris ein gelungener historischer Roman, der aber auch an vielen Stellen sehr langatmig war, man hätte es auch kürzer halten können. Wer solche Romane liebt hat sicher sehr viel Spaß beim lesen.

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