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Rezensionen zu
Die Schlange von Essex

Sarah Perry

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Wissenschaft gegen Gottesglaube

Von: Buecherseele79 aus Hochrhein

07.08.2019

London 1893. Cora Seaborn ist verwitwet und nun möchte sie endlich leben und entdecken, also zieht sie es ins Moorland von England, nach Colchester. Doch dann erfährt Cora von Bekannten dass in Aldwinter eine geflügelte Schlange umherkriecht... die Menschen werden zeitweise verrückt, an verschiedenen Küstenorten werden Mensch und Tier am Strand oder aus dem Wasser tot geboren, auch in Aldwinter gibt es ein Todesopfer zu beklagen. Cora ist Feuer und Flamme und wendet sich an den Pfarrer William Ransome mit Familie um in Aldwinter Unterschlupf zu finden... doch womit keiner geahnt hätte ist dass Cora für William etwas zu empfinden beginnt... Das klingt nach einer ganz großen Liebesgeschichte, oder? Ist es aber nicht, es ist eine Liebe zu vielen Dingen und die Autorin legt gekonnt viele Blickwinkel durch ihre Protagonisten dar. Der Schreibstil an sich ist sehr interessant, fesselnd, allerdings zogen sich die ersten guten 100 Seiten trotzdem dahin und ich war oft am überlegen ob ich das Buch nicht zur Seite legen soll. Und dann, als würde jemand mit dem Finger schnippen, beginnt die Geschichte interessant zu werden und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Protagonisten gibt es hier einige und zu Beginn lernt man sich oberflächlich kennen und nicht unbedingt lieben. Cora hatte ich allerdings sehr schnell in mein Herz geschlossen, die Autorin deutet bei ihr und der gewesenen Ehe einiges an, man muss natürlich auch zwischen den Zeilen lesen und empfindet viel Mitgefühl für Cora, hat Verständnis für ihren Wunsch nach Veränderung. Mit ihrem Kindermädchen Martha und ihrem Sohn Francis zieht sie weg und die beiden waren schwer zu verstehen. Für Francis hatte ich noch Verständnis und fand ihn sehr interessant, bei Martha war ich mir nicht sicher was sie eigentlich mit ihrer Art bezwecken möchte. Die Pfarrersfamilie Randsome waren mir alle durchgehend sympathisch, gerade William und seine Frau Stella sind sehr liebenswerte Personen und doch müssen sie mit dem ein oder anderen Schicksal umgehen können bzw. es lernen. Die Ärzte Luke Garrett und George Spencer spielen ebenso eine Rolle, wobei ich mit Luke nie richtig warm wurde, George hingegen fand ich ruhig und unsicher, aber doch als interessanten Charakter umgesetzt. Was ist Sinn der Geschichte? Die Autorin erwähnt die Liebe, die erfüllt wird, die gewünscht wird, die unerfüllt bleibt, die sich in Hass oder Abneigung abwendet, die Träume erfüllt oder zerstört. Sie lässt die Wissenschaft gegen den Glauben aneinander treten, angedeutet durch William und Cora, die sich sehr oft ein Schlagabtausch liefern den ich immer liebevoll, hitzig und zeitweise lustig empfand, durchaus mit einem Körnchen Wahrheit. Während Cora an die Schlange von Essex glaubt, versucht William als Pfarrer von Aldwinter die Ruhe zu bewahren, den Glauben zu stärken und für seine „Schäfchen“ dazu sein. Der medizinische Fortschritt findet Erwähnung sowie die Wohnungssituation in London, alles Dinge die sich perfekt in die Zeit von 1893 passen, der Umbruch, die Stimmungen, die Beschreibungen hat die Autorin sehr gekonnt und spannend umgesetzt. Auch hat sie ein Händchen für die Beschreibung von Landschaften, Orten, Menschen und vor allem das Meer, es ist unglaublich bildhaft umgesetzt und hat mir immer ein kleines Kopfkino beschert. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, vieles bleibt ungesagt aber angedeutet und doch ist das Buch es wert gelesen zu werden, einfach weil die Autorin doch ein Händchen für Geschichten hat und diese gekonnt umsetzt. Für Leser die solche Bücher ansprechen kann ich „Die Schlange von Essex“ nur empfehlen.

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London 1893. Cora Seaborn ist verwitwet und nun möchte sie endlich leben und entdecken, also zieht sie es ins Moorland von England, nach Colchester. Doch dann erfährt Cora von Bekannten dass in Aldwinter eine geflügelte Schlange umherkriecht... die Menschen werden zeitweise verrückt, an verschiedenen Küstenorten werden Mensch und Tier am Strand oder aus dem Wasser tot geboren, auch in Aldwinter gibt es ein Todesopfer zu beklagen. Cora ist Feuer und Flamme und wendet sich an den Pfarrer William Ransome mit Familie um in Aldwinter Unterschlupf zu finden... doch womit keiner geahnt hätte ist dass Cora für William etwas zu empfinden beginnt... Das klingt nach einer ganz großen Liebesgeschichte, oder? Ist es aber nicht, es ist eine Liebe zu vielen Dingen und die Autorin legt gekonnt viele Blickwinkel durch ihre Protagonisten dar. Der Schreibstil an sich ist sehr interessant, fesselnd, allerdings zogen sich die ersten guten 100 Seiten trotzdem dahin und ich war oft am überlegen ob ich das Buch nicht zur Seite legen soll. Und dann, als würde jemand mit dem Finger schnippen, beginnt die Geschichte interessant zu werden und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Protagonisten gibt es hier einige und zu Beginn lernt man sich oberflächlich kennen und nicht unbedingt lieben. Cora hatte ich allerdings sehr schnell in mein Herz geschlossen, die Autorin deutet bei ihr und der gewesenen Ehe einiges an, man muss natürlich auch zwischen den Zeilen lesen und empfindet viel Mitgefühl für Cora, hat Verständnis für ihren Wunsch nach Veränderung. Mit ihrem Kindermädchen Martha und ihrem Sohn Francis zieht sie weg und die beiden waren schwer zu verstehen. Für Francis hatte ich noch Verständnis und fand ihn sehr interessant, bei Martha war ich mir nicht sicher was sie eigentlich mit ihrer Art bezwecken möchte. Die Pfarrersfamilie Randsome waren mir alle durchgehend sympathisch, gerade William und seine Frau Stella sind sehr liebenswerte Personen und doch müssen sie mit dem ein oder anderen Schicksal umgehen können bzw. es lernen. Die Ärzte Luke Garrett und George Spencer spielen ebenso eine Rolle, wobei ich mit Luke nie richtig warm wurde, George hingegen fand ich ruhig und unsicher, aber doch als interessanten Charakter umgesetzt. Was ist Sinn der Geschichte? Die Autorin erwähnt die Liebe, die erfüllt wird, die gewünscht wird, die unerfüllt bleibt, die sich in Hass oder Abneigung abwendet, die Träume erfüllt oder zerstört. Sie lässt die Wissenschaft gegen den Glauben aneinander treten, angedeutet durch William und Cora, die sich sehr oft ein Schlagabtausch liefern den ich immer liebevoll, hitzig und zeitweise lustig empfand, durchaus mit einem Körnchen Wahrheit. Während Cora an die Schlange von Essex glaubt, versucht William als Pfarrer von Aldwinter die Ruhe zu bewahren, den Glauben zu stärken und für seine „Schäfchen“ dazu sein. Der medizinische Fortschritt findet Erwähnung sowie die Wohnungssituation in London, alles Dinge die sich perfekt in die Zeit von 1893 passen, der Umbruch, die Stimmungen, die Beschreibungen hat die Autorin sehr gekonnt und spannend umgesetzt. Auch hat sie ein Händchen für die Beschreibung von Landschaften, Orten, Menschen und vor allem das Meer, es ist unglaublich bildhaft umgesetzt und hat mir immer ein kleines Kopfkino beschert. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, vieles bleibt ungesagt aber angedeutet und doch ist das Buch es wert gelesen zu werden, einfach weil die Autorin doch ein Händchen für Geschichten hat und diese gekonnt umsetzt. Für Leser die solche Bücher ansprechen kann ich „Die Schlange von Essex“ nur empfehlen.

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"Die Schlange von Essex" ist ein Roman von Sarah Perry der 2019 als Taschenbuch beim Goldmann Verlag erschienen ist. Es geht um Cora Seaborne die nach dem Tod ihres Mannes in die Küstenstadt Aldwinter reist. Dort legt sie sich mit dem Pfarrer und seinen Ansichten an und verspürt doch eine Zuneigung. Zudem geht das Gerücht des Lindwurms von Essex um. Und dieses Urzeitwesen fordert Menschenleben. Wo fange ich mit meiner Meinung an. Es ist ein sehr skuriles Buch. Es ist spannend, unterhaltsam, aber auch langatmig und merkwürdig. Ich kann es mit keinem Buch vergleichen. Ich denke, dass man das Buch entweder mag oder aber keinen Zugang findet. Mir hat es gefallen. Es war an mancher Stelle beschwerlich voranzukommen, aber wiederum hat es sich gelohnt, da es mich auf eine Achterbahnfahrt der Gedanken gebracht hat. Dies ist ein Buch, dass einen auch nach dem Lesen noch beschäftigt, auch wenn es gänzlich anders als erwartet war. Passend dazu ist das Cover. Es ist anders, es ist ein Hingucker. Bei dem Blickfang und dem Titel konnte ich nicht widerstehen und habe eine Geschichte gefunden, die seinesgleichen sucht. Es gibt wirklich viele ganz tolle Zitate, da die Autorin Sarah Perry ein besonderes Talent für das Schreiben besitzt. Hier einmal zwei schöne um einen kleinen Einblick zu bekommen: "Lass uns so leben, wie wir denken - frei und ohne Angst - nichts soll usn zusammenhalten als Zuneigung und die gemeinsame Sache" (Seite 373) "Sie sind eine Frau und müssen anfangen, wie eine Frau zu leben. Ich möchte damit nur sagen: Haben Sie Mut" (Seite 389) Fazit: Dieses Buch spaltet die Gemüter. Ich denke man mag es oder man mag es nicht. Etwas dazwischen gibt es wohl nicht. Es ist skurril, anders, schockierend und sehr gut geschrieben.

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