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Rezensionen zu
My City

Joanne Liu

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Mal etwas anderes

Von: Alja

07.03.2020

Ich finde wirklich dass es hier viel darum geht wieviel man in das Buch interpretieren möchte. Es ist ab 3 Jahren und geht meiner Meinung nach bis 99+. Ich hatte nicht erwartet dass es ein rein illustriertes Buch ist. Im Klappentext steht mehr als im ganzen Buch. Viel mehr geht es um die Betrachtung eines Kindes der Geschehnisse um einen herum, doch ich denke dass wir uns alle, wenn wir in uns gehen, in der ein oder anderen Zeichnung wiederfinden können. Manch einer findet die Zeichnungen erfüllend, ein anderer gruslig und düster. Ich denke dass es wohl eine Mischung davon ist und je mehr man sich wiederfindet umso grusliger wird es, aber wenn man im Einklang lebt, umso schöner lassen sich die Kleinigkeiten drumherum betrachten. Kinder werden das Buch nicht gruslig empfinden sondern abenteuerlich und aufregend. Und ich denke dass man Kinderbücher auch mit Kindesaugen betrachten sollte. Aufgrund der Komplexität hat aber sowohl Groß auch Klein etwas hiervon.

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Gestaltung: Das Buch besteht fast ausschließlich aus Illustrationen, lediglich auf der ersten und letzten Seite findet sich je ein kurzer Text. Die Bilder sind bunt, enthalten aber viele dunkle Farben. Auf mich wirkt das unangenehm düster, was mir nicht so gefällt. Andererseits sind das aber natürlich genau die Farben, die man in städtischer Umgebung findet. Auch der Stil der Illustrationen entspricht nicht ganz meinem Geschmack. Er wirkt wie eine reifere Form von Kinderbildern, zwar detailreich in Mustern und Bildinhalten, teils aber von merkwürdigen Perspektiven geprägt (wie z.B. die Kopfhaltung des Jungen auf dem Titel). Inhalt: Max geht zum Briefkasten und scheint dabei ein paar Umwege zu machen. Dem Weg des Jungen folgend entdeckt der Betrachter einige Details in der Umgebung, die man im Alltag gerne übersieht, die Max aber anscheinend sehr interessant findet. Beispielsweise beobachtet er die schleudernde Wäsche im Waschsalon und das Spiegelbild der in einer Pfütze. Oft haben zwei aufeinanderfolgende Bilder das gleiche Thema, man sieht nur unterschiedliche Perspektiven. Das wirkt ein wenig wie ein oberflächlicher erster Blick gefolgt von einem zweiten, bei dem man erst sieht, dass es hier etwas zu entdecken gibt. Das gefällt mir gut und ich mag die Botschaft, die dadurch vermittelt wird: Es gibt überall etwas zu entdecken, man muss nur aufmerksam hinschauen. Natürlich ist die Fähigkeit, Schönheit im alltäglichen Detail zu erkennen gerade das, was Erwachsene manchmal furchtbar anstrengend finden. Das Kind bleibt ständig stehen, will alles ansehen, hat auch noch tausend Fragen darüber, wie die Welt funktioniert. Und dabei haben Erwachsene es doch eilig! So finde ich, ist dieses Buch nicht nur eine schöne Beschäftigung für Kinder, sondern auch eine Erinnerung an uns Erwachsene, auch mal innezuhalten und sich zu erlauben, gemeinsam die kleinen Geheimnisse der Welt zu betrachten.

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Max ist ein kleiner Junge, der heute das erste Mal allein einen Brief zum Briefkasten bringen darf. Auf seinem Weg durch die Großstadt gibt allerhand zu entdecken! Anders als die ihn umgebenden Erwachsenen, die scheinbar ganz mit sich beschäftigt sind und vor lauter Stress hetzen oder in die digitale Welt ihrer Smartphones flüchten, erlebt Max die Stadt mit allen Sinnen. Häuserschluchten, die sich in einer Pfütze spiegeln, Speermüllschätze am Straßenrand und die bunten Farbverläufe des Sonnenuntergangs sind einige der Dinge, die Max auf wundersame Weise im Trubel der Stadt entdeckt. Mit minimalistischen Illustrationen schafft Joanne Liu eine klare und farbenfrohe Stadtlandschaft. Ohne große Worte werden Max Erlebnisse durch die Bilder erzählt. Um die Aufmerksamkeit zu lenken, wäre an manchen Stellen etwas Text nicht schlecht gewesen. Für Geschichtenerzähler/-erfinder bieten die Bilder eine gute Grundlage, um sich weitere Abenteuer für Max auszudenken. Der erwachsene Vorleser wird sich durchaus an manchen Stellen ertappt fühlen und angeregt, sein eigenes Verhalten zu entschleunigen, um die wundersame Welt um ihn herum wie ein Kind zu entdecken.

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Der kleine Max erhält einen wichtigen Auftrag. Er soll für seine Mama einen Brief in den nächsten Briefkasten werfen. Sein Weg führt ihn durch die ganze Stadt und dabei begegnen ihm lauter Dinge, die alltäglich erscheinen, doch Max bringen sie zum Staunen. Aus der Sicht eines Kindes werden so die banalsten Kleinigkeiten zu etwas Besonderem. Insbesondere da die Erwachsenen blind für ihre Umwelt geworden sind. Sie starren wie hypnotisiert auf ihre Smartphones oder hetzen zum nächsten Termin, gehen ihren Freizeitbeschäftigungen nach, aber sie sehen eben nicht so hin wie ein Kind. Aus diesem Grund entgeht ihnen die Spiegelung des Himmels mit seinen Wolkenkratzern und Flugzeugen in der Pfütze am Rinnstein. Sie sehen auch nicht die bunten Blätter, die der Herbstwind aufwirbelt. Oder das Farbenspiel einer untergehenden Sonne. Die Illustrationen von Joanne Liu sind zwar farbenfroh, dafür aber ziemlich einfach gehalten. Sie scheinen geradewegs aus dem Malkasten eines Kindes entsprungen zu sein. Aber sie passen sehr gut zu Max‘ Geschichte. Die Illustrationen bilden die Welt ab, so wie sie der kleine Junge wahrnimmt und vermutlich selbst wiedergeben würde. Bis auf den Anfang („Max darf einen Brief zum Briefkasten bringen“) und das Ende („Jetzt kann er Mama von seinen Abenteuern erzählen“) gibt es im Buch keinen Text. Natürlich sprechen die Illustrationen für sich und ich persönlich unterstütze es immer, dass Kinder lernen, selbst zu erzählen und zu beschreiben. Aber stellenweise wäre ein bisschen geschriebene Handlung nicht verkehrt gewesen. Auch, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesseln, die die Seiten sonst nur schnell durchblättern. Erwachsene regt das Buch schon eher zum Nachdenken an. Dass man seinen Alltag einmal entschleunigt, die Augen für seine Umgebung öffnet und die Welt mit kindlicher Neugier betrachtet. Was man da nicht alles für wunderbare Dinge entdecken kann? Vielen Dank an Prestel für das Rezensionsexemplar!

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