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Rezensionen zu
Wie man einen Toaster überlistet

Cory Doctorow

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Kann man Freiheit verkaufen?

Von: rainbowly

13.11.2019

Inhalt Salima hat es geschafft. Nach diversen Flüchtlingslagern und dem Verlust ihrer Eltern hat sie endlich eine eigene Wohnung, einen Job und Freunde gefunden. Doch plötzlich toastet ihr Toaster nicht mehr und ihre Spülmaschine spült nicht mehr, einfach nur weil der Konzern dieser Geräte pleite ist. Deshalb sucht Salima nach einer Lösung, um die Geräte wieder in Gang zu bekommen und entdeckt dabei wie sehr Konzerne wie diese die Freiheit der Menschen beschränken. Gestaltung Ein kleines Büchlein, das aber sofort mein Interesse geweckt hat. Cover und Klappentext sind klasse! Sprache Cory Doctorow erzählt hier auf nur recht wenigen Seiten eine fesselnde und hochaktuelle Geschichte. Es gibt hier keine völlig neue, futuristische Technik. Es gibt einfach bekannte Alltagsgeräte, die allerdings nur autorisierte Produkte zur Nutzung zulassen. Das heisst man muss eine bestimmte Marke an Brot kaufen, um sie im Toaster toasten zu können. Mit anderem Brot funktioniert der Toaster nicht. Eine interessante Vorstellung und gar nicht mal so unrealistisch, wenn man an die ganze smarten Geräte denkt, die es aktuell schon gibt. Und dann entwickelt sich eine Geschichte rund ums Hacken, um Freundschaft, um Ausgrenzung , um soziale Unterschiede, um die Macht von Großkonzernen und um Freiheit. Charaktere Salima ist schlau, stark, selbstständig, lässt sich nicht unterkriegen und sorgt sich um Andere. Sie hat in ihrem Leben schon viel erlebt und viele Erfahrungen gesammelt. Ich finde sie sehr sympathisch und konnte mich gut in ihre Situation hineinversetzen obwohl ich nichts Vergleichbares erlebt habe. Fazit Eine fesselnde Erzählung, die auf so wenigen Seiten so viele wichtige Themen anspricht!

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Als ich dieses Buch in meiner neuen Lieblings-Fantasybuchhandlung entdeckt habe, hielt ich es für eine spannende, kurzweilige SciFi-Geschichte. Von der Länge her genau das richtige für eine Zugfahrt oder einen Wochenendausflug. Umso mehr hat es mich überrascht. Denn diese Novelle ist so viel mehr als ein Lückenfüller, etwas, das man kurz dazwischenschiebt. Die Geschichte über Küchengeräte, die dank Programmierung nur noch Lebensmittel bestimmter Hersteller akzeptieren, erscheint mir weniger Fiktion als bereits Realität. Man muss dabei doch nur an Amazon oder Netflix denken. Wie weit der Schritt von Luxusartikeln wie Literatur oder Streaming zu Grundnahrungsmitteln ist, kann man sich ja selbst ausrechnen. Viel wichtiger ist aber der gesellschaftskritische Standpunkt, den das Buch vertritt. So kann man sich den Luxus einer freien Wahl über Lebens- oder Ernährungsweise nur erlauben, solange man die nötigen finanziellen Mittel oder den entsprechenden sozialen Rang hat. Cory Doctorow schafft es, diese Thematik knapp und unterhaltsam aufzubereiten, ohne dabei schulmeisterlich zu wirken. Er hat seiner Geschichte genau den Raum gegeben, den sie benötigt hat, um seinen Standpunkt klar zu machen. Mehr ist dazu einfach nicht zu sagen!

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Für meinen Geschmack war das Buch viel zu kurz. Aus dem Thema hätte man locker mehr machen können, aber hier war es immerhin überhaupt nicht in die Länge gezogen. Salima ist meistens schnell von Begriff, gründlich und hat gute Absichten. Sie möchte mit ihren Jailbreak-Aktionen (= Änderung des Betriebssystems, um andere Funktionen einzubauen) nur denjenigen helfen, die durch die steifen und unfairen Regeln so sehr benachteiligt werden. Natürlich gibt es da auch schnell viele Interessenten, weil die Dringlichkeit der aktuelle Lage wichtiger scheint als die drohenden Konsequenzen. Das Buch thematisiert also schon einige interessante Probleme, die aktuell schon vorhanden sind, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Die Umsetzung davon fand ich schon gelungen und auch gut verständlich. Dabei geht es um Toaster, Waschmaschinen und andere Geräte und alles ist sehr digital und "smart" - was heutzutage ja total angesagt ist - und daher sowohl angenehmer für den Verbraucher als auch komplizierter, wenn es um Nutzungsrechte geht. Salima gehört dabei zu einer Gruppe, die keine echte Wahl hat, was sie benutzen kann, weil sie keine finanziellen Mittel hat, und dadurch dazu gezwungen wird, in anderer Hinsicht Geld auszugeben. Auch Diskriminierung spielt in dem Buch eine Rolle! Enttäuschend fand ich aber, dass manches hier viel zu gut lief und vor allem zum Schluss alles zu schnell und einfach ging. Es ist zwar eine Novelle und daher kann man keine umfangreiche Geschichte erwarten, aber nach dieser zusammenhängenden und angemessen ausführlichen Story hätte ich mir auch ein entsprechendes Ende gewünscht. Fazit Mir hat "Wie man einen Toaster überlistet" ziemlich gut gefallen und ich mochte die Darstellung der Regeln um Patente, Nutzungsbedingungen und co. und auch Salimas Abenteuer als Hackerin fand ich spannend und unterhaltsam!

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Salima hat, wie viele andere Menschen, plötzlich ein Problem: Nachdem der Firma Boulangism der Kopnkurs droht, beginnen die von ihr hergestellten Elektronikprodukte zu streiken. Unter anderem auch der Toaster, der plötzlich kein anderes Brot, als das teuer Originalbrot des Unternehmens, akzeptiert. Kurzerhand entschließt sich Salima, das Gerät zu hacken, was aber folgenschwere Konsequenzen nach sich bringt. . Wenn man den Klappentext liest und dann die ersten Seiten dieser Novelle hinter sich gebracht hat, stellt man fest, dass man genau das geboten bekommt, was man eigentlich erwartet hat. Mit unglaublichem Witz stellt Doctorow eine Welt dar, in der wir praktisch schon leben. Sicherlich ist alles ein wenig überzogen beschrieben, aber dennoch fühlt man sich beim Lesen näher an der Realität als in einer erfundenen Zukunft. Vieles ist vielleicht noch wirklich Zukunftsmusik, aber trotz einer gewissen Lächerlichkeit wirken manche Szenen dennoch, als könnten sie schon bald Wirklichkeit werden. Man kann nicht umhin – gerade am Anfang des Buches – zu schmunzeln ob der skurrilen Vorgänge, die da geschildert werden, und verspürt dennoch auch einen Kloß im Hals, weil einem auch irgendwie bewusst wird, dass das alles eines Tages durchaus möglich werden könnte. Cory Doctorow reizt das Thema der Künstlichen Intelligenzen aus und hält uns einen Spiegel vor die Augen, in dem wir unser derzeitiges sowohl gesellschaftliches Verhalten wie auch gegenüber elektronischen Geräten und Spielereien erkennen. Profitgier der großen Unternehmen und die Hilflosigkeit der Endkunden spielen ebenso eine Rolle wie die daraus resultierenden „Straftaten“, die letztendlich nur eine Art Gegenwehr der ausgenutzten Menschen darstellen. „Wie man einen Toaster überlistet“ ist sicherlich satirisch gemeint, verschafft einem aber dennoch auch ein ungutes Gefühl in der Magengegend, weil man sich vor solch einer Zukunft fürchtet, zumal man weiß, dass sie mit ziemlicher Sicherheit genau so eintreffen wird. Noch lachen wir über solch ein Szenario … Die Handlung nimmt zwar im Verlaufe des Buches an Originalität etwas ab, was aber definitiv an der Entwicklung des Plots liegt und zur Charakterentwicklung der Protagonisten beiträgt. Ich habe auf jeden Fall die zweite Hälfte dieses kurzen Romans ebenfalls sehr genossen. „Wie man einen Toaster überlistet“ hätte aber auch nicht länger dauern dürfen. Da hat der Autor eine ganz gute Länge für seine Parabel gefunden, die keinesfalls langweilt, was wahrscheinlich passiert wäre, hatte das Buch die doppelte Seitenanzahl bekommen. So bleibt die Novelle aber mit äußerst angenehmen Leseerinnerungen im Kopf des Lesers haften. Erwähnenswert ist auch, dass andere „Mißstände“ unserer Zeit wie zum Beispiel die „Bewertung eines Menschen“ anhand seiner rassischen Abstammung oder Religionszugehörigkeit angesprochen werden. In dieser Novelle steckt vieles zwischen den Zeilen. Auch die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut und da es ein gebundenes Buch ist, finde ich den Preis angemessen, was bei anderen wohl Unzufriedenheit ausgelöst hat. Alles in allem hat mir der Ausflug in eine nicht ganz so unwahrscheinliche Zukunft sehr gut gefallen, so dass ich mir durchaus vorstellen könnte, diese Novelle noch ein zweites Mal zu lesen. . Fazit: Skurril aber auch nachdenklich machende Novelle, die in einer nicht unwahrscheinlichen Zukunft spielt. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Der Titel dieser kleinen Novelle ist durchaus wörtlich zu nehmen. Der Aufhänger ist tatsächlich ein Toaster, der sich weigert, ein Toast zu toasten, weil seine Programmierung dies nicht zulässt. Selbstverständlich wird der Leser in dieser kleinen Novelle auf einen anderen Pfad geleitet. Intelligenz Die Erzählung spielt in der nahen Zukunft (auf neudeutsch Near Future), in der das Leben durch zahlreiche IoT-Geräte erleichtert wird. Der Gedanke, dass alles “smart” sein soll, wird hier weitergesponnen. Mit “IoT” ist “Internet of Things” oder zu gut deutsch “Internet der Dinge” gemeint. Dahinter versteckt sich ein Allesnetzwerk, in dem viele beliebige Geräte untereinander kommunizieren. Wie z.B. eine Toastscheibe mit einem Toaster oder das Geschirr mit dem Geschirrspüler. Dass die “Intelligenz” der Internetgiganten recht fragwürdig ist, merken die User im tagtäglichen Umgang im Netz, in dem die hochgelobten intelligenten Algorithmen ebenso versagen, wie die vermeintlich intelligenten Geräte in dieser Novelle. Doctorow zeigt dem Leser ein Szenario, in dem der soziale Status eng mit dieser Intelligenz verbunden wird und eine Klassengesellschaft formiert. Eine Angst, die aktuell mit der Angst um die Freiheit im Internet einhergeht und gar nicht mal so weit hergeholt sein mag. Fazit Diese kleine “Near Future Novelle” regt den Leser zum Nachdenken an, ob wirklich alles smart werden muss und wohin die Möglichkeiten eines “Internet der Dinge” führen kann. Dadurch wird diese Erzählung zu einem Buch über Freiheit und Selbstbestimmung, die sich kein Mensch in einer Gesellschaft nehmen lassen sollte. Sehr bemerkenswert fand ich in diesem Zusammenhang die Wertfreiheit hinsichtlich der gezeigten Hauptfigur, die frei von ethnischer Herkunft und Religion dargestellt ist. Eine empfehlenswerte Novelle, die ich allen Lesern ans Herz legen kann.

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