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Rezensionen zu
Nichts weniger als ein Wunder

Markus Zusak

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Zum Verlieben

Von: Janina

05.09.2019

Als es ankam, dachte ich nur WOW 700 Seiten das wird ziemlich lange dauern Doch damit habe ich komplett falsch gelegen der Anfang war so verwirrend für mich, dass ich gedacht habe, wann werde ich dieses Buch verstehen? dadurch in diesem Buch erst alles ziemlich spät rauskommt, ist man am Anfang total verwirrt Dazu muss man aber sagen, dass der Schreibstil so gut ist, dass die Seiten einfach nur geflogen sind Von diesem Buch bin ich im Gesamteindruck sehr begeistert, ich bemerke gerade, dass ich zu der Geschichte ja noch gar nichts gesagt habe Zu der Geschichte anfangs verwirrend, dann fesselnder und am Ende herzzerreißend und sehr traurig * Inhalt: Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder. 

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"Nichts weniger als ein Wunder" ist ein leiser, eindringlicher Roman über Trauer und Vergebung. Es gibt immer wieder Rückblenden im Buch. Es werden immer zwei Hauptgeschichtsstränge in einem Teil verfolgt, wobei einer davon von der Vergangenheit handelt und der andere von der Gegenwart. Dabei schafft es Zusak, dass diese Stränge nie zufällig ausgewählt sind, sondern dass Vergangenheit und Gegenwart immer ein Verbindungsglied haben. Der Aufbau der Geschichte geht sehr langsam vonstatten. Jedoch kann ich nur an alle appellieren, dass ein langsamer Erzählstrang und viel Ausarbeitung keinesfalls schlecht sein müssen! Denn hier tauchen wir intensiv in das Leben der Familie ein und lernen unterschiedliche Charakterzüge genau kennen, sodass es zum Beispiel schwierig ist, den Vater Michael als nur unsympathisch zu sehen – denn auch er hat seine Gründe, die im Buch ausgearbeitet werden und so zu einem vielschichtigen Charakterbild führen. Zudem ist Markus Zusaks Sprache ein wirkliches Vergnügen! Dieser Mann nutzt Vergleiche, Allegorien und Metaphern wie kaum ein anderer und das ließ mich oftmals innehalten und eine Passage nochmals lesen. Alles in allem kann ich „Nichts weniger als ein Wunder“ nur wärmstens empfehlen. Wer wissen will, wie gutes Schreiben geht, ist hier genau richtig!

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Die aus Polen stammende Penelope Lesciuszko, genannt Penny immigriert nach Australien und lernt dort Michael Dunbar kennen. Die beiden heiraten, kaufen ein Haus in der Archer Street und bekommen 5 Söhne Matthew, Rory, Henry, Clay und Tommy. Penny bringt ihren Kindern Klavierspielen bei, das sie selber von ihrem Vater gelernt hat. Und sie liest Ihnen aus der Ilias und aus der Odyssee von Homer vor. Doch Penny erkrankt schwer und ihr Familienleben wird auf eine harte Probe gestellt, denn alle müssen lernen mit der veränderten Situation klarzukommen. Nachdem Penny starb, verlässt auch der Vater die Familie. Die 5 Dunbar Brüder sind nun auf sich alleine gestellt und leben nach ihren ganz eigenen Regeln. Matthew der Älteste, gerade selber mal 18 Jahre alt geworden, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister und versucht die Familie zusammen zuhalten. Eines Tages steht ihr Vater wieder bei ihnen im Wohnzimmer mit der Bitte ihm zu helfen eine Brücke zu bauen. Keiner will ihm zur Seite stehen, außer Clay. Fazit: Wie so viele Leser, hat Markus Zusak auch mich mit seinem Besteller „Die Bücherdiebin“ in den Bann gezogen. Und so wahr ich schon sehr gespannt auf sein neues Werk. Ja, und bei einem Roman der über 600 Seiten stark ist, stellt sich bei mir schon im Vorfeld die Frage, ob der Autor es schaffen wird, den Spannungsbogen über die gesamte Länge- und mich die ganze Zeit bei der Stange zu halten. Ja,- es gelingt ihm! Allerdings kann man dieses Buch in keinster Weise mit der „Bücherdiebin“ vergleichen und wer sich hier ähnliches erhofft, wird leider enttäuscht werden. Auf dieses Buch muss man sich einlassen und man muss Geduld haben, denn die ersten Kapitel verlangen einem schon so einiges ab. Es gibt erst einmal keine sichtbare Chronologie. Der Autor springt von einem Geschehen zum Nächsten, er springt von Person zu Person. Hin und her in den Zeiten – Gegenwart, Vergangenheit, usw.. Auf der einen Seite hat das Buch eine Sogwirkung zum unbedingtem Weiterlesen, auf der anderen Seite muss man seine Gedanken schon sehr zusammenhalten und konzentriert lesen. So en passant liest sich dieses Buch eben nicht, denn der Schreibstil ist eine Mischung aus den verschiedensten rhetorischen Stilmitteln. Vor allem erzählt er oft in Metaphern, die man oft auch zweimal lesen muss, von daher gestaltet sich der Text manchmal auch recht kompliziert. Zum Schluss – und da erkennt man Zusak als wahren Meister des Erzählens – führt er die einzelnen Fäden mehr als gekonnt zusammen und alles ist absolut schlüssig. Natürlich lebt dieser Roman auch von den einzigartigen und hervorragenden Charaktere. Und da rede ich nicht nur von den Menschen. Achilles etwa, das Maultier, fand ich einfach großartig. Geprägt ist dieses Buch vom Tod der Mutter, aber der Tod allgemein begegnet uns auch an anderen Stellen des Buches und einen dieser Dunbar Brüder trifft es da besonders hart. Dem Autor gelingt es jedoch, uns Leser emotional immer wieder, mit seinem doch auch sehr humorvollen Erzählstil, aufzufangen. Markus Zusak erzählt mit seiner einzigartigen Erzählweise eine sehr emotionale und bewegende Geschichte. Man muss sich allerdings mehr als nur darauf einlassen können, um „Nichts weniger als ein Wunder“ zu erwarten!!! Besten Dank an den Limes Verlag für das Rezensionsexemplar.

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»Nichts weniger als ein Wunder« von Markus Zusak ist ein ganz außergewöhnliches Buch, sehr ergreifend, traurig, berührend und wunderschön. Der Roman erzählt die Geschichte von fünf Brüdern aber nicht nur, da ist so viel mehr. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Trauer und Verlust aber auch Hoffnung, Liebe und Vergebung. Eine Familiengeschichte der besonderen Art. Ich habe viel gehört über den Autor und das Buch, bisher aber noch keine Bücher des Autors gelesen. Ich weiß, dass die Bücherdiebin von ihm ist, aber das Buch ging damals irgendwie komplett an mir vorbei. Also war ich recht unbelastet, als ich in »Nichts weniger als ein Wunder« einstieg. Anfangs brauchte ich einige Kapitel um mit dem besonderen Schreibstil Zusaks zurechtzukommen, aber dann packte es mich und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte erzählt sich mit einem ganz besonderen Charme. Sie ist nicht laut oder schreiend, nein…, sie ist eher eine Geschichte der saften, leisen Töne, liebenswert erzählt, dennoch wurde nichts beschönigt. Anspruchsvoll, berührend, unvergleichbar…, die Geschichte hallt in meinem Inneren nach und lässt mich nicht mehr los. Es ist schwer das gelesene in Worte zu fassen. Das Buch ist - chaotisch - ein bunt gewürfelter Haufen kleinerer Anekdoten die sich aneinanderreihen und zu einer großen Familiensaga zusammensetzen. Aber es ist auch berauschend, fesselnd, verwirrend, berührend, genial – eben ein ganz besonderer Roman. Kennt ihr die Szene aus dem Film Forrest Gump als Tom Hanks, auf den Bus wartend, auf der Bank sitzt und wildfremden Leuten aus seinem Leben erzählt? Er kommt von einem Ereignis zum anderen und erzählt seine Geschichte. So ähnlich ist es hier, Zusak lässt Matthew, den ältesten der Brüder an der alten Schreibmaschine – liebevoll der olle Klapperkasten genannt – die Geschichte der Dunbar Brüder erzählen. Matthew fängt an zu erzählen: wie er da sitzt und die Geschichten aufschreibt, wie der olle Klapperkasten zu seinem Namen kam. Erinnerungen kommen hoch und so wie sie ihm ins Gedächtnis purzeln so fließen sie auf das Papier. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Er erzählt über seine Mutter, seinen Vater, wie sie sich kennenlernten, wie sie ihre Kindheit verbrachten, wie sie lebten bevor sie eine Familie wurden. Dann die Zeit an die er sich selbst erinnert. Die Höhen und Tiefen, den Zusammenhalt und den Absturz. Er erzählt die Geschichte von Clay dem vierten Dunbar Bruder. Der, der eine Brücke baute. Eine Brücke im realen, aber auch im übertragenen Sinn. Eine Brücke die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verband. Eine Brücke die Wunden heilte, eine Brücke die die Familie zusammenführte. Und man klebt als Leser förmlich an den Zeilen. Ich lache hell auf und denke ja genau, dass kenn ich auch und bin ein paar Seiten weiter zu Tode betrübt. Ich fühle mit den Figuren mit, kann mit ihnen weinen und lachen aber auch Hoffnung schöpfen. Ich bin von dem Buch total begeistert, aber ich kann auch verstehen, wenn jemand sagt, dass er mit dem Schreibstil nicht zurechtkommt. Man muss diese Art des Schreibens mögen, aber wenn man sich darauf einlässt, dann ist die Geschichte einfach genial und etwas ganz besonderes. Fazit: »Nichts weniger als ein Wunder« ist ein anspruchsvolles, einzigartiges, emotional berührendes Buch über die Liebe, das Leben, die Hoffnung und den Tod. Über Brüder die zurückgelassen wurden, die wie sie es nennen würden - ermordet wurden - aber einfach nicht sterben konnten. Es ist aufwühlend und gleichzeitig wunderschön. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Fesselnd bis zur letzten Zeile.

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MEINE MEINUNG: Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die fünf Dunbar-Jungs, aber ganz besonders der Vierte der Brüder, Clay. Clay baut eine Brücke. Tatsächlich und im übertragenen Sinne. Im Großen und Ganzen ist damit der Inhalt des Buches schon wiedergegeben. Klingt langweilig? Ist es aber nicht, denn es geht so viel mehr um das, was zwischen den Zeilen erzählt wird. Zuallererst ist mir Markus Zusaks umwerfender Schreibstil aufgefallen. An dieser Stelle muss ich betonen, er ist sehr gewöhnungsbedürftig, voll von Personifikationen, Wortneuschöpfungen und Metaphern. Das muss man wirklich mögen, aber ich persönlich mochte es sehr. Ich hatte immer ein perfektes Bild vor Augen und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, die Dunbar-Brüder lebten in einer völlig anderen Welt. Es war, als hätte ich so etwas noch nie gelesen. Der Schreibstil hatte etwas Poetisches, Wunderschönes, aber gleichzeitig denke ich, muss man sich damit auch erst anfreunden können, um dieses Buch zu mögen. Einerseits ist es so nüchtern formuliert, andererseits hat es aber auch etwas Tiefgreifendes. Ich konnte mich nicht so recht entscheiden. „Es war ein bemerkenswertes Ereignis. Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste ihre Wange. Das war kein Regelverstoß, und beide wussten es. Er schmeckte ihren Schmerz und ihre Salzigkeit, dann betrachtete er ihre Hand in seiner.“ (s. 412) Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, da ich nicht das Gefühl hatte, das nicht wahnsinnig viel, aber gleichzeitig doch so viel passiert ist. Im Prinzip wird eine tragische Familiengeschichte erzählt. Es geht um Verlust, Trauer, Schmerz und den Umgang mit diesen Gefühlen. Der Leser bekommt die Geschichte in kleinen Häppchen serviert, zu denen immer wieder Bezug genommen wird, immer wieder kommt ein kleiner Einblick, ein entscheidendes Moment hinzu. Auch wenn es allem Anschein nach um den Bau einer Brücke geht, bietet diese Geschichte so viel mehr. Ich konnte mich fallen lassen und die Emotionen der Dunbar-Jungs mitfühlen, auch wenn sie nicht ganz so offen zur Schau gestellt wurden. Die Geschichte konnte mich fesseln und mitreißen, sie war unglaublich bewegend und emotional, herzlich und schmerzlich. Was dieses Buch wahrscheinlich am meisten ausmacht, sind die verschiedenen Charaktere, die man im Laufe der Geschichte kennenlernt. Jeder einzelne konnte mich verzaubern, alle sind sie einzigartig, nicht nur die Dunbar-Jungs und ihre Eltern Penny und Michael, auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise Carey, das Mädchen, das für Clay eine sehr große Bedeutung hat. Markus Zusak zeichnet wunderbar einzigartige und schrille Charaktere, die auf ihre ganz eigene Art und Weise liebenswert sind. Chaos findet sich nicht nur in seiner Art zu erzählen, auch die Charaktere spiegeln dies in ihren Wesenszügen wieder. Hier greift vor allem bei den Dunbar-Jungs das Klischee ‚Harte Schale, weicher Kern‘. Auch wenn sie sich für ihr Leben gerne prügeln und raufen, sind sie im Inneren doch sehr sensibel und halten stets zusammen, egal welcher Schicksalsschlag sie in die Knie zu zwingen versucht. „Er sprach plötzlich mit solcher Schwere, mit solchem Schmerz, wie mit der Wucht eines Klaviers. Die leisesten Worte waren die schlimmsten. ‚Es muss ihm so wehtun, dass es ihn fast umbringt‘, sagte er, ‚denn das ist unsere Art zu leben.‘“ (s. 503) Vor allem Clay, unser Protagonist, ist etwas ganz Besonderes. Clay der Lächelnde, der nicht viel spricht, dafür aber seine Taten sprechen lässt. Clay, der durch seine Entscheidung eine Brücke zu bauen, das Leben seiner Brüder verändert. Eine große Rolle spielt neben der Brücke auch die Liebe der Jungs zur griechischen Mythologie, eine Matratze unter freiem Himmel und eine seltsam kuriose Zusammenstellung von liebenswerten Haustieren. Besonders angetan hat es mir Achilles, der Esel, der gerne Mal in die Küche spaziert. Alles in Allem klingt das total seltsam aber Markus Zusak macht daraus etwas Sinnvolles. FAZIT: Nichts weniger als ein Wunder hat in meinen Augen keinen negativen Kritikpunkt. Es ist auf eine seltsame Art und Weise sehr besonders und anders. Der Schreibstil hat mich fasziniert und an das Buch gefesselt. Ich konnte mitfühlen, mich fallen lassen. Ein eigenwilliger Humor verbunden mit einer tiefen Tragik, einer emotionalen Familiengeschichte und wunderbar liebenswerten Charakteren zeichnen dieses Buch aus. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, auch wenn ich glaube, dass das Buch nicht Jedermanns Geschmack trifft.

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„Nichts weniger als ein Wunder“ von Markus Zusak gehört wohl zu einer der lang ersehntesten Romane. Nach seinem Bestseller „Die Bücherdiebin“ stand die Buchwelt Kopf: Viele liebten den Roman und auch für mich gehört er heute noch zu meinen absoluten Lieblingen. Als ich erfuhr, dass Zusak ein neues Buch herausbrachte, war ich freudig erregt und konnte es kaum erwarten das neue Werk in den Händen zu halten. Doch nun ist die entscheidende Frage: Ist es so gut wie „Die Bücherdiebin“? Absolut! Der Leser taucht in die Welt fünf Brüder ein. Alle verbindet ein gemeinsames schlimmes Schicksal: Der Tod ihrer Mutter, die sie abgöttisch geliebt haben. Nach der Beerdigung sind die Brüder auf sich allein gestellt, da ihr Vater aus eigener Trauer sich aus dem Leben seiner Söhne zurückzieht und sie verlässt. So müssen sie sich ein eigenes Zuhause aufbauen und finden neues Glück bei den unterschiedlichsten Haustieren. Es entsteht ein Männerhaushalt mit viel Unordnung, Rauferei und ganz viel Liebe zu den eigenen Brüdern. Als an einem Tag der Vater wieder im Haus steht, willigt Clay – der introvertierteste und ruhigste – ein, mit ihm eine Brücke zu bauen. Eine Brücke über einen Fluss. Eine Brücke über die Vergangenheit hin zur Gegenwart. Eine Brücke der Vergebung. Der Roman stellt den Leser anfangs auf eine kleine Probe: Die vielen Zeitsprünge und Ortswechsel sind verwirrend, sodass erst einige Seiten vergehen müssen, bis man sich an das Schema gewöhnt. Doch das weitere Lesen lohnt sich, denn bereits hier wird Zusaks Können sichtbar. Er beschreibt die Geschehnisse unfassbar bildlich, sodass der Leser zu jeder Sekunde Teil der Geschichte sein kann. Den ersten Charakter, den man lieben muss, ist der älteste Bruder Matthew, der die Geschichte seines kleinen Bruders Clay mit einer Schreibmaschine festhält. Matthew wird nach dem Weggang seines Vaters zum Familienoberhaupt und hält alle zusammen. Die Liebesgeschichte seiner Eltern lässt die tiefen Gefühle und den Schmerz des Vaters, nach dem Tod seiner Frau, erahnen. Durch Rückblicke und Gespräche der Brüder wird dem Leser bewusst, wie sehr sie die Zuneigung ihrer Mama brauchen, wie groß auch hier die Liebe ist. Clay, der eine ganz besondere Beziehung zu seiner Mutter hatte, frisst den Frust in sich hinein. Die Rettung ist die Brücke, die er von Hand mit seinem Vater zusammen erbaut. Stein für Stein setzt sie sich zusammen und so auch die Erzählstränge. Clay baut nicht nur die Brücke, sondern ist die Brücke selbst. Er führt den Vater mit den Söhnen wieder zusammen. Er ist der Bogen, der über der Strömung steht und beide Pole zusammenhält. Er ist wie sein Lieblingskünstler Michelangelo: „Alles, was er jemals erschuf, war nicht nur aus Bronze oder Mamor oder Farbe gemacht, sondern auch aus ihm … aus allem, was in ihm lebte.“ Schnell schloss ich die Familie in mein Herz. Die ersten Tränen ließen nicht lange auf sich warten, die bis zur letzten Seite liefen. Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so berührt wie dieses. Es ist so unfassbar menschlich und herzlich. Bereits heute weiß ich, dass es zu einer meiner Lesehighlights des Jahres 2019 gehören wird. Mein neuer Liebling! Daher ein Buch, das ich euch für Zeiten, für hoch emotionale Stunden sehr ans Herz lege. Für dieses Rezensionsexemplar möchte ich mich ganz herzlich bei der Verlagsgruppe Randomhouse und dem Limes Verlag bedanken. Der Roman „Nichts weniger als ein Wunder“ hat mir viele hochemotionale Lesestunden bereitet. Eine unfassbar herzerwärmende Geschichte. Vielen Dank!

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Kennt ihr das Gefühl, dass ihr kaum Worte findet, um eure Emotionen und Eindrücke zu einem Buch, auszudrücken? Ich bin davon überzeugt! Heute geht es mir so. Vor einer Woche habe ich die Geschichte beendet und noch immer fehlen mir die richtigen Ausdrücke und Worte. Ich versuche es dennoch, allerdings dieses Mal in einer für mich ungewöhnlichen Form. Klappentext: Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder. Was möchte ich euch darüber erzählen? Als das Buch "Bridge of Clay" im Oktober 2018 erschien, habe ich es mir sofort gekauft und dann? Ihr könnt es euch denken, kam es auf meinem SuB und dort liegt es noch heute. Bald war klar, dass es recht rasch übersetzt werden würde und damit hatte ich einen Grund, zu warten. Doch dann kamen die ersten Zweifel in mir hoch. Wie einige wissen, gehört "Die Bücherdiebin" zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Nun hat der Autor knapp 11 Jahre gebraucht, um ein neues zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich kann verstehen, dass er es nicht ganz einfach aus einem Ärmel schütteln konnte. Schließlich lag ein immenser Erwartungsdruck auf ihm, von seinen Lesern und wahrscheinlich auch von ihm selbst. Und so schwankte ich zwischen absoluter Freude und totaler Verzweiflung. Als der Tag X näher rückte, habe ich keine einzige ganze Rezension gelesen, aber ein paar Sätze, die mich erschreckten. Ich wollte nicht, dass diese Geschichte, auf die ich so lange gewartet habe, auf meinem Stapel ungelesener Bücher versauert. Daher fragte ich beim Verlag um ein Rezensionsexemplar an und als ich es bekam, freute ich mich unglaublich. Damit war ich "gezwungen" das Buch zur Hand zu nehmen. Ich habe begonnen, ohne große Erwartungen zu haben. Unvoreingenommen widmete ich mich den Seiten und nach ca. 300 Seiten habe ich eine kleine Instagram Story gepostet, um meine ersten Leseeindrücke zu schildern. Knapp 10 Tage habe ich für die Hälfte gebraucht und ich glaubte noch länger mit dem Buch beschäftigt zu sein. Tja, falsch gedacht. Nun aber genug geschwafelt. Lest das Buch, vergleicht es nicht mit "Der Joker" oder "Die Bücherdiebin". Schlagt es auf und lasst euch auf diese ungewöhnliche Geschichte ein. Matthew, der älteste der Dunbar Brüder schreibt sie auf und erzählt sie langsam und entschleunigt. In der heutigen Zeit, in der alles schnell gehen muss, tut es unheimlich gut, in gemächlichem Tempo die Figuren zu beobachten. Auf zwei Erzählebenen lernen wir die Charaktere kennen, die zum Teil unheimlich skurril agieren und seltsame Angewohnheiten haben. Der Autor verwebt auch noch ungewöhnliche Themen: Pferderennsport, die Odyssee und vor allem Michelangelo. Oh und noch etwas: Australien als Handlungsort hat mich öfter erschreckt .... zB "Als im März der Herbst anbrach." Eh klar, aber im ersten Moment doch gewöhnungsbedürftig. Der Schreibstil Zusaks hat Wiedererkennungswert. Wie bereits in seinen anderen Büchern schreibt er ohne lange Sätze, schafft es aber Emotionen sehr gut verpacken, ohne pathetisch zu werden. Ich benötigte einige Zeit, um vor allem die Dunbar Brüder zu fassen zu bekommen, aber es kam der Augenblick, als ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die zweite Hälfte verschlang ich in gerade mal 24 Stunden. Seither denke ich öfter an die Geschichte, sie hat mich gepackt und lässt mich seither nicht mehr ganz los. Ich versuche mich nun an einem Vergleich und ich hoffe, ihr könnt nachvollziehen, was ich damit sagen möchte. Gleich einer Blumenknospe, die wächst, langsam erblüht und am Höhepunkt ihre ganz Pracht zeigt, ist "Nichts weniger als ein Wunder". Am Ende ergibt alles in diesem Buch einen Sinn. Die Begeisterung lässt sich nicht mit jener zu "Die Bücherdiebin" vergleichen, aber sie ist auch dieses Mal groß, nur total anders: Leiser, langsamer!

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Nach dem Tod ihrer Mutter Penelope und dem Fortgang ihres Vaters leben die fünf Dunbar-Brüder nach ihren eigenen Regeln in ihrem Haus in der Archer Street. Jeder einzelne von ihnen trauert, liebt, hasst und sucht, in der Hoffnung mit der Vergangenheit abzuschließen, die Wahrheit zu finden und zu vergeben. Der Zweitjüngste ist es schließlich, der angetrieben von Erinnerungen an ihren tragischen Verlust den Stein ins Rollen bringt, indem er beschließt eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die aus ihm gemacht ist, die Vergangenheit überwindet und einen Versuch wagt die Familie zu retten - nichts weniger als ein Wunder. Nach dem riesigen Erfolgt des Weltbestsellers "Die Bücherdiebin" mussten wir einige Jahre auf ein weiteres Buch aus der Feder von Markus Zusak warten, doch nun ist sein neues Meisterwerk der Erzählkunst endlich da. Es bedurfte nur weniger Worte und schon hatte mich "Nichts weniger als ein Wunder" vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt mit einem Anfang von vielen, einem alten Klapperkasten, einer Schlange, einem Hund und nicht zuletzt mit Matthew, dem ältesten der fünf Dunbar-Brüdern, der aus der Ich-Perspektive die Geschichte seiner Familie und vor allem die seines Bruders Clay erzählt. Es ist eine mitreißende, hochgradig emotionale Geschichte von Verlust, Trauer und Schuld aber auch von Neuanfängen, Hoffnung und Liebe, sie handelt vom Brückenbauen, Pferderennsport und nicht zuletzt von Familie und Zusammenhalt. All das ist mit außerordentlicher sprachlicher wie erzählerischer Fingerfertigkeit fein in einen Kokon eingewoben, dessen umhüllender Wärme man nur äußerst ungern verlässt. Markus Zusak ist wahrlich ein Meister der Metaphern, was er mehrmals eindrucksvoll unter Beweis stellt. Meine persönliche Highlights waren jedoch die unnachahmlichen Szenenwechsel, die eine ungeheure Faszination auslösten, denn beinahe schon fließend gelingt die Überleitung von einer Ebene der Vergangenheit in die nächste. Im einen Moment beschreibt Matthew die helle Röte des abgehusteten Blutes, welches sich als Warnzeichen für die sich verschlimmernde Krankheit der Mutter abzeichnete, nur um darauf den Wert seines Blutes mit dem ihren zu vergleichen, das er in einer zugleich sinnlosen wie unumgänglich wegweisenden Prügelei vergossen hatte. Er erkennt die Poesie in den alltäglichen Dingen und drückt diese in glasklarer Sprache aus, so wird Penelopes Vater, die Statue von Stalin, nicht einfach nur äußerlich alt, sondern "sein Schnurrbart nahm die Farbe von Asche an." (S. 86). Oder auch die Beschreibung der letzten Minuten seiner Großmutter, auf deren Schreibmaschine Matthew die Geschichte der Dunbar-Brüder tippt: "Sie war am Esstisch gestorben, vermutlich am späten Abend. Sie hatte gerade einen letzten Brief an eine Freundin getippt. "Sieht so aus, als hätte sie ihn fertig geschrieben, ihre Brille abgenommen und den Kopf neben die Remington gelegt", sagte er. Es war traurig und schmerzhaft, aber wunderschön. Eine letzte tödliche Buchstabenfolge. Ein hart gesetzter Schlusspunkt." (S. 274). Die überwältigend treffsichere Präzision, die jeder Formulierung, jedem Wort innewohnt, ist von erstaunlicher Eindringlichkeit und brennt sich ins Gedächtnis ein. Bemerkenswert sind auch die unvorhersehbaren Wege, die die Erzählung geht, denn es ist nicht bloß die Geschichte von fünf Brüdern, deren brutale wie liebenswürdige Kabbeleien herrlich amüsant und rührend zu lesen sind, vielmehr fließen zahlreiche Handlungsstränge von Penelopes Flucht aus Osteuropa über Careys Faszination für den Pferderennsport bis hin zu Clays zunehmender Begeisterung für den Brückenbau zusammen zu einer großartigen Erzählung, von der man sich wünscht, sie würde nie zu Ende gehen. "Nichts weniger als ein Wunder" ist ein zeitloses wie großartiges Erzählepos über die fünf Dunbar-Brüder, von denen einer auszog, um in vielerlei Hinsicht eine Brücke zu bauen. Mit außergewöhnlicher erzählerischer sowie sprachlicher Fingerfertigkeit hat sich Markus Zusaks Geschichte von Verlust, Zusammenhalt, Hoffnung und Neuanfängen geradewegs in mein Regal der Lieblingsbücher geschrieben.

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