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Rezensionen zu
Tod eines Gentleman

Christopher Huang

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Das Buch hat mir auf jeden Fall gefallen. Der Autor weiß, wie man schreibt. Seine Orts-, Situations- und Charakterbeschreibungen waren so detailliert, dass man sich außergewöhnlich gut in die Szenarien hineinversetzen konnte. Besonders gefallen haben mir hierbei die Kriegssituationen. Tatsächlich lese ich eher selten Bücher, die während oder nach dem Krieg spielen und hatte dadurch nicht viele Verbindungen zu dem Thema. Trotzdem waren die Flashbacks der Charaktere in die Zeit des Kriegs so gut ausgearbeitet, dass ich ein sehr detailreiches Bild vor meinem inneren Auge erschaffen konnte. Christopher Huang hat es also auch durch seinen Schreibstil geschafft, mir die Thematik der Nachkriegszeit näher zu bringen. Es hat sich flüssig lesen lassen und trotz meiner zwischenzeitlichen Leseflaute bin ich zügig durch gewesen. Das Buch ist für mich kein klassischer Krimi. Er beinhaltet zwar typische Krimielemente, es geht um Morde und deren Aufklärung. Allerdings würde ich hier eher die Dramatik der Nachkriegszeit und der Soldaten/Veteranen in den Vordergrund stellen, als die Aufklärung der Morde an sich. Man hat viele Aspekte dieser Zeit erfahren, wie es den Soldaten während des Krieges ergangen ist und wie ihr Leben nach diesem aussieht. Nicht jeder hat den Sprung zurück in den Alltag geschafft und genau das wird hier thematisiert, und zwar im Zusammenhang zu den Morden. Spannung ist auf jeden Fall gegeben, auch wenn es sich in Grenzen hält. Aber meiner Meinung nach braucht dieses Buch keine riesige Spannungskurve, um gut zu sein. Die Charaktere waren alle sehr gut durchdacht und mit ihren spannenden Hintergrundstorys auch sehr spannend. Irgendwie hat mir aber trotzdem die tiefe Verbindung gefehlt, Vor allem zu dem Protagonisten. Gerade mit diesem hatte ich ab und an meine Probleme. Ich mochte zwar seinen Charakter und wie er die Welt sieht, aber mir haben sich einige Dinge bei ihm nicht ganz erschlossen. So zum Beispiel, woher er seine guten Detektivkenntnisse hat. Klar, er ist Krimilektor und hat sicher einiges aus ein paar Krimiromanen gelernt, aber das erklärt nicht, wieso er handelt wie ein ausgebildeter Polizist, bzw. Detektiv. Er hat Wissen und Taktiken, die unmöglich aus den Romanen seines Verlages stammen können. Außerdem habe ich bis zum Schluss nicht ganz nachvollziehen können, wieso es ihm so unglaublich wichtig war, die Fälle zu lösen. Man hat zwar schon am Anfang des Buches gemerkt, dass er sich sehr für Morde und Polizeiarbeit interessiert, aber ihm fehlt eigentlich die Verbundenheit zu den Mordopfern, als dass er sich aufgrund einer guten Beziehung zu ihnen in diese Fälle stürzt. Trotz alledem ist Eric Peterkin ein sympathischer Charakter, sowie auch seine Clubmitglieder. Vor allem Wolfe, Saxon und Norris waren sehr unterhaltsam durch ihre Umgangsart mit anderen Menschen. Fazit: Das Buch hatte seine Höhen und Tiefen. Trotzdem war ich am Ende des Buches Ein wenig enttäuscht, dass es nicht weiter ging, denn es steuert am Ende auf ein neues ”Abenteuer„ des Protagonisten hin, welches aber nur kurz angeschnitten wird und welches wir nicht miterleben. Einige Passagen haben sich für mich zwar ein wenig zäh angefühlt, was ich aber darauf zurückführen würde, dass ich zu dem Zeitpunkt sehr aus meinem Lesefluss war, allerdings empfehle ich euch dieses Buch doch sehr und gebe ihm aufgrund der mir fehlenden Verbundenheit zum Protagonisten und für mich unklaren Beweggrund für seine Detektivarbeit 4 von 5 Sternen.

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Tod eines Gentleman von Christopher Huang ist als broschierte Ausgabe im @heyne.verlag erschienen und umfasst 409 Seiten. Zum Inhalt: London 1924. Der erste Weltkrieg ist überstanden, doch die heimgekehrten Soldaten kämpfen mit ihren traumatischen Erinnerungen und dem Grauen das der Krieg mit sich brachte. Eric Peterkin, ein Kriminallektor und Mitglied des Britania Gentlemen Club ahnt nicht, dass er bald in einen handfesten Mord verwickelt sein wird, der sich innerhalb der Clubmauern zutragen wird. Mein Fazit: Hierbei handelt es sich um den Debütroman des Autors, der ihm sehr gut gelungen ist. Die Geschichte ist passend im British Understatment Stil geschrieben. Die handelnden Charaktere legen das typisch gefasste und wohlerzogene Verhalten von Ladys and Gentlemen an den Tag, sodass die Erzählweise sehr geradlinig und unterkühlt wirkt, was allerdings mit dem Setting, in dem das Buch spielt, harmoniert. Beim Lesen fällt auf, dass der Autor sehr stark von den Büchern von Agatha Christie geprägt wurde. Alles in allem ein gelungenes Debüt, dass ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich auf weitere Romane des Autors, hoffe aber, dass er zunehmend seinen eigenen Stil findet und ich mehr Christopher Huang, als Agatha Christie herauslesen werde.

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London, 1924. Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs liegt über den Straßen der Metropole Aufbruchsstimmung. Wissenschaft, Frieden und Wirtschatsaufschwung scheinen wieder möglich zu sein. Doch in den finsteren Gassen Londons regiert nach wie vor das Verbrechen – und der Schrecken der immer noch traumatisierten Soldaten. Als Eric Peterkin, seines Zeichens Gentleman und Kriminallektor, an einem nebligen Morgen die heiligen Hallen des ehrwürdigen Britannia Clubs betritt, ahnt er nicht, dass er bald in einen handfesten Mord aus Fleisch und Blut verwickelt sein wird. Ein Clubmitglied wird erstochen und flüstert Peterkin ein letztes Vermächtnis ins Ohr: „Rächen Sie die Vergangenheit!“ Peterkin macht sich auf in die nebligen Gassen Londons und kommt einem Verbrechen auf die Spur, das von finsteren Opiumhöhlen zu den eleganten Zimmern hoher Politiker führt … (Klappentext) ♛♛♛♛♛ "Das Blut war weit aus Bensons Halswunde herausgespritzt, quer über den Mosaik-Sinnspruch auf dem Boden. Es war in den Fugenkitt gesickert, und die Worte 'decorum est' waren nun von Bensons Blut umrahmt. 'Es ist ehrenhaft!'" (S. 48) Man befindet sich in London und schreibt das Jahr 1924. Der Erste Weltkrieg liegt noch nicht allzu lange zurück, doch langsam ist wieder die Hoffnung auf eine schöne Zukunft spürbar und der Alltag findet Einzug. Auch im ehrwürdigen Gentlemen's Club namens "Britannia", dessen Mitglieder nur aus Männern der Upper Class Londons besteht, welche für das Britische Reich auf dem Schlachtfeld gekämpft haben. Dazu zählt auch der 26-jährige Eric Peterkin, dessen Vorfahre sogar Gründungsmitglied dieses Clubs war. Doch dieser ruhige Cluballtag wird empfindlich gestört, als ein Mord in den ehrwürdigen Hallen geschieht. Ein neues Clubmitglied wird im Tresorraum ermordet aufgefunden. Alles begann mit einer Wette und endete für den armen Tropf mit dem Tod ... und Peterkin ist mitten drin, statt nur dabei, denn er zählt zu den Verdächtigen. Doch davon lässt sich der Hobbyermittler nicht aufhalten und stellt selbst Nachforschungen an. Dabei stößt er auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit, welches den Club bis in seinen Grundfesten erschüttert. Verdächtige gibt es von Anfang an zur Genüge. Ist es Wolf, der gegen den Ermordeten große Abneigung hegte und gegen dessen Club-Aufnahme stimmte? Ist es einer der fünf Clubpräsidenten, der das Opfer aus unerfindlichen Gründen unbedingt aufnehmen wollte? Ist es gar der leitende Inspector, welcher sich äußerst verdächtig bei den Ermittlungen verhält? Oder ist der Täter etwa ein völlig anderer, der die Bühne erst später betritt? "Mayfair war ein wohlhabendes Viertel, und als Eric am frühen Abend eingetroffen war, hatten die imposanten Backsteinfassaden um ihn herum aufgeragt wie die Wände einer Schlucht. Jetzt war nichts mehr davon zu sehen. Die Häuser waren kaum erkennbar, dunkle Konturen jenseits der Nebelschleier, und in der Luft hing der penetrante Geruch nach Schwefel. 'Erbsensuppen-Nebel', sagten die Londoner zu diesem beklemmenden Phänomen, bei dem man kaum noch die Hand vor Augen sah." (S. 197) Die Story braucht etwas bis sie in Fahrt kommt und ich tat mir anfangs schwer in die Geschichte hineinzufinden und am Ball zu bleiben. Dies lag für mich an der langatmigen Beschreibung von Nebensächlichkeiten und dem Herumspringen zwischen diesen. Doch nach den ersten 100 Seiten steigert sich das Tempo und die Nebensächlichkeiten, welche mir Anfangs um die Ohren geschmissen wurden, sind plötzlich alles andere als nebensächlich. Wie schon erwähnt gibt es einige Verdächtige. Anfangs scheint sich jeder auf irgendeine Weise verdächtig zu verhalten und jeder scheint bei dem Mord seine Finger im Spiel zu haben. Gemeinsam mit dem Protagonisten beobachet man, stellt Fragen und geht Hinweisen nach. Man deckt so einige Geheimnisse auf, welche die Vergangenheit betreffen und alle scheinen mit dem Mord in der Gegenwart zu tun zu haben. Dabei steigt das Tempo stetig an und es ist spannend den Entwicklungen zu folgen, denn kaum kann man einen Verdächtigen von der Liste streichen, kommt ein neuer hinzu, um am Ende mit einer überaschenden Wendung aufzuwarten. "Die Sonne ging nun, da der November vor der Tür stand, merklich früher unter, und in London herrschte die neblige Jahreszeit. Gelblich-graue Schlieren schlängelten sich aus den feuchten Abflussgittern empor, kletterten die eisernen Laternenpfähle hinauf und ließen steif gestärkte Kragen erschlaffen. Im Inneren des Salons vertieften sich die Schatten in den Ecken, und der Lampenschein verwandelte die Sesselgrüppchen in Inseln der Diskretion." (S. 20) Der Schreibstil ist flüssig und klar, die Erzählweise mitreißend (zumindest nach den ersten hundert Seiten) und die Story enthält auch äußerst atmosphärische Settingbeschreibungen, welche einen in die damalige Zeit eintauchen lassen. Der Autor weiß durchaus Spannung zu erzeugen, auch wenn diese eher ruhig daherkommt, die LeserInnen hinters Licht zu führen und zu überraschen. Kaum zu glauben, dass dies ein Debüt ist. Doch der Roman kann nicht nur mit der ruhigen Spannung punkten, sondern auch durch den Protagonisten. Peterkin ist ein Mann von ruhigem Gemüt, durch und durch Gentleman, gesegnet mit einer Beobachtungsgabe à la Sherlock Holmes, Kriminallektor und seine Mutter ist Chinesin. Letzteres führt dazu, dass er mit vielen Vorurteilen und Klischees zu kämpfen hat, denn Asiaten hatten zu dieser Zeit keinen guten Stand in der Londoner Gesellschaft. Auf diese Art wird das Problem des Rassenklischees thematisiert, mit dem der Protagonist zu kämpfen hat, doch es wir noch ein anderes Thema behandelt, welches in historischen Romanen/Krimis oftmals vernachlässigt wird und doch so wichtig ist. Nämlich das Thema Kriegstrauma, damals "Granatenschock" genannt und heute als posttraumatische Belastungsstörung bekannt. "Leiche. Dieses Wort gehörte nach draußen auf die Schlachtfelder von Flandern, nicht ins Innere des von dicken, beruhigenden Mauern umgebenen Britannia Clubs. Eine Leiche war etwas, das vor dem Schützengraben lag und verweste, halb im Matsch versunkenzu zu nah, um es zu ignorieren, und zu weit entfernt, um es zu bergen. Eine Leiche war ein schlaffer, im Chlorgas etrunkener Körper, der nicht mehr mit dem Kameraden zu tun hatte, der er noch fünf Minuten zuvor gewesen war. Eine Leiche war nichts, was man in den auf Hochglanz polierten heiligen Hallen des Britannia Clubs fand." (S. 54) Mit dem Protagonisten erlebt man Kriegs-Flashbacks, welchen einen plötzlich in den Schützengraben von Flandern katapultieren - ausgelöst durch eine falsche Berührung oder eine Autofehlzündung. Man kämpft sich mit Peterkin zurück in die Gegenwart, versucht es abzutun, um anschließend darüber zu schweigen. Diese Art von Trauma war damals schon ein Tabuthema und ist es auch noch heute und hat daher nichts an Aktualität verloren. Zudem macht gerade die Einflechtung dieses Themas die Story und die Figuren authentisch. "Was sie gerade erzählt hatte, ähnelte auf unangenehme Weise seinen eigenen Bildern im Kopf, die in Stresssituationen ungewollt in ihm aufstiegen. Aber eine Neurose war es deshalb noch lange nicht, redete er sich erneut ein, wenn auch mit weniger Überzeugung als zuvor." (S. 273) Fazit: Anfangs hatte ich mit diesem Roman wirklich meine Probleme, doch das Durchhalten hat sich für mich gelohnt, denn danach konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich ermittelte und rätselte mit, hatte die ein oder andere Figur im Fokus, um dann doch alles wieder über Bord zu schmeißen und von vorne zu beginnen. Die Themen, welche in die Story eingebettet sind, vor allem das Thema der posttraumatischen Belastungsstörung, konnten mich begeistern und haben mich gleichzeitig zum Nachdenken gebracht. Dieser Kriminalroman enthält somit auch Tiefgang. Das Ende, bzw. die Auflösung, war für mich durchaus nachvollziehbar und es blieben keinerlei Fragen offen. Der Schluß lässt zudem auf eine Fortsetzung hoffen und wenn dieser Fall eintreten sollte, bin ich wohl eine, die sich darauf stürzen wird. © Pink Anemone (inkl. Leseprobe und Autoren-Info)

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Ich habe den Roman "Tod eines Gentleman" bei dem Bloggerportal Randomhouse als Rezensionsexemplar angefragt, da mich das Cover extrem angesprochen hat. Auch den Klappentext fand ich sehr interessant, da ich Kriminalromane a la "Sherlock Holmes" sehr mag. Die Freude war auch dementsprechend groß als ich ausgewählt wurde und das Buch dann in den Händen hielt. Das Cover ist, wie schon aufgrund von Bildern erwartet, ein absoluter Traum. Es ist farblich recht schlicht in Gold und Schwarz gehalten, jedoch auf keinen Fall langweilig. Die Ornamente im Hintergrund und die Farbe geben dem Buch den richtigen Flair des 19. Jahrhunderts und die Londoner Skyline im Schatten des Gentlemans gefiel mir auch extrem gut. Schon allein für das Cover hätte das Buch extrem viel Aufmerksamkeit verdient! Das Buch spielt, wie zu erahnen, im London des 19. Jahrhunderts und sehr viel in dem Britannia Club, einer der legendären Gentleman-Clubs Englands, welche man auch aus Geschichten, wie "in 80 Tagen um die Welt" kennt. Ich als absoluter England-Fan, jedoch Frau, hätte mir sehr gewünscht auch in einem dieser Etablissements Mitglied zu sein und dementsprechend war das Setting für mich absolut fabelhaft. Der Autor hat die Umgebung total ansprechend beschrieben und ich habe mich gerne in einen der Sessel im Britannia Club geträumt. Die Geschichte ist aus der Sicht des Hauptprotagonisten, Eric Peterkin, erzählt. Ich bin zwar ein Fan von verschiedenen Erzählperspektiven, fand in diesem Buch die Erzählperspektive aus dem Leben von Peterkin sehr passend. Dadurch fühlte ich mich hautnah bei der Suche nach dem Mörder dabei und habe mit Eric geforscht, gezweifelt, geraten und aufgedeckt. Auch sehr gut hat mir gefallen, dass wenn Eric und sein Freund und Gehilfte Avery, Zeitungen durchstöberten auf der Suche nach Hinweisen, diese Artikel im Buch abgedruckt wurden und ich mich fühlte als würde ich tatsächlich selbst alte Londoner Zeitungen lesen. Mit Eric Peterkin, der Hauptfigur des Romans, konnte ich mich sehr gut identifizieren. Er hasst Ungerechtigkeiten und möchte deshalb auch den Mord aufklären, obwohl alle anderen sich mit einer einfachen Antwort abspeisen lassen. Mehrmals erinnerte mich Eric, durch seine Kombinationsgabe und sein waches Auge, an meinen Helden "Sherlock Holmes". Und auch "Sherlocks" Kollege "Watson" war in diesem Buch in Form von Avery, dem treuen Freund von Eric, vertreten. Mir gefiel die Art aller vorkommenden Personen sehr, da sie wirklich "Gentleman" bzw "Gentlewoman" durch und durch waren. Niemand wurde recht ausfallend, alle versuchten ihre tatsächlichen Gefühle im Zaum zu halten, trotz teilweise derber Anschuldigungen und Vorkommnissen. Für mich war das Buch schon zu Anfang super spannend und dies hat sich auch bis zum Ende hin durchgezogen. Man ist stetig auf der Suche nach dem Mörder und erfährt im Laufe der Geschichte immer mehr über die Vergangenheit und Hintergründe der einzelnen Personen und solche, die einem zu Anfangs unsympathisch oder sonderbar vorkamen, werden am Ende zu den Lieblingscharakteren der Geschichte. Natürlich wird nicht nach "Thrillermanier" alles am Ende nochmal komplett umgekrempelt aber dennoch konnte ich nicht erahnen, wer nun der wahre Mörder ist, bis Eric das Geschehen rekonstruiert und alle aufklärt. Fazit: Ich habe das Buch in meiner Rezension häufig mit "Sherlock Holmes" verglichen, muss aber sagen, dass es nicht als Abklatsch dessen gesehen werden darf, sondern ein absolut empfehlenswerter und einzigartiger Kriminalroman ist, welcher im wunderschönen London des 19. Jahrhunderts spielt. Sehr große Leseempfehlung von mir!

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Tolles Buch...

Von: EvaMaria

07.03.2020

Dieser Krimi hat mir mal wieder richtig gut gefallen. Die Handlung um Eric Peterkin ist in den 1920ern angesiedelt und er ist Mitglied im Britannia Club. Als nun ein neues Mitglied ein Verschwinden einer Krankenschwester aufklären will, wird dieser nun auch tot aufgefunden. Das neue Mitglied hieß Albert Benson und er war Sanitäter im Kampfeinsatz. Persönlich hat mir die Handlung gut gefallen, denn wir haben hier einen tollen Krimi und man darf als Leser Eric Peterkin begleiten und miträtseln, was mit der chinesischen Krankenschwester passiert ist. Diese Ermittlungsarbeiten fand ich gut und plausibel beschrieben, wodurch ich das ganze noch interessanter empfand. Generell muss ich sagen, dass ich die Handlung als eher langsam bezeichnen würde, denn wir sind ja nicht in der heutigen Zeit, wo man alles mit mehr oder weniger einem Klick hat, sondern in der Vergangenheit, wo manche Dinge noch wirklich Arbeit bedeutet haben. Das Setting in der Vergangenheit war überzeugend und durch viele Details beschrieben. Der Autor hat gut recherchiert, denn man erfährt, welche Dinge damals groß im kommen sind und wie sich beispielsweise Strom immer mehr durchsetzt. Eric Peterkin war ein toller Hauptcharakter. Er war mir richtig sympathisch und ich fand es sehr toll, dass er sich gerade wegen seiner Vergangenheit für die Krankenschwester und das Aufklären ihres Mordes einsetzt. Seine Mutter war nämlich ebenso Chinesin. Ich würde ihn als authentisch bezeichnen und ich konnte seine Taten gut nachvollziehen. Die Nebencharaktere waren ebenso gelungen beschrieben und auch hier waren einige interessante Personen dabei. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich würde diesen als sehr toll zu lesen bezeichnen. Die Geschichte machte einen flüssigen Eindruck und alles war toll verständlich. Das Ende war toll und meine Fragen wurden alle beantwortet. Gewünscht hätte ich mir, dass der Autor etwas mehr Action in die Geschichte einbaut, dann wäre das Buch noch toller gewesen. Das Cover finde ich sehr ansprechend. Fazit: Gelungener Krimi, der durchaus unterhaltsam war. Klare Weiterempfehlung. 4 von 5 Sterne

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Fazit: Mit Klappentexten ist das oftmals ja so eine Sache. Die einen verraten zu wenig, die anderen zu viel. Dann gibt es noch die, bei denen man nach der Lektüre des Buches den Eindruck hat, dass, wer auch immer den Klappentext verfasst hat, das Buch vorher nie gelesen hat. Und letztlich gibt es solche wie hier, die schlicht Fehler enthalten. Im vorliegenden Fall wird behauptet, das Mordopfer würde unserem späteren Ermittler Peterkin „ein letztes Vermächtnis ins Ohr“ flüstern. Nun habe ich die betreffende Stelle mehrmals gelesen und zwar sehr aufmerksam, muss aber feststellen: Das stimmt so nicht. Zum Zeitpunkt von Peterkins Eintreffen am Tatort ist das Mordopfer nämlich bereits tot. Mausetot. Flüsterunfähig tot. Da das aber schließlich so ziemlich das einzige war, das mir bei der Lektüre von „Tod eines Gentleman“ sauer aufstieß, ist das wohl letztlich Leiden auf hohem Niveau. Denn sonst macht Christopher Huang mit seinem Romandebüt vieles gut und richtig. So hat er beispielsweise mit Eric Peterkin eine spannende, weit entfernt von unfehlbar einzuordnende Ermittlerfigur geschaffen. Peterkin ist durch seine aus China stammende Mutter Halbchinese und wird immer wieder mit den Ressentiments der Londoner konfrontiert. Er vermittelt den Eindruck, nirgendwo wirklich dazuzugehören, nicht in London, was man ihn stets spüren lässt, erst recht aber nicht in China, auch nicht im Londoner Chinatown, da er nicht mal chinesisch spricht. Er ist neugierig, verfügt über eine hohe Auffassungsgabe und hat, überspitzt gesagt, denn Job, den ich gerne hätte, denn er liest beruflich für einen Verlag Romanmanuskripte. Auch die weiteren Figuren können überzeugen, der Autor stattet sie mit ausreichend Eigenschaften und Eigenheiten aus, um sie schon sehr schnell gut voneinander unterscheiden zu können. Sehr zu meiner Freude beschränkt sich Huang auch auf eine vergleichsweise geringe Anzahl an handelnden Personen, in erster Linie die Gentlemen aus dem Britannia Club. Zumindest ist so schon mal sichergestellt, dass der Mordfall, mit dem Peterkin sich beschäftigt, nicht einer kaum auffälligen Nebenfigur in die Schuhe geschoben werden kann, denn nichts finde ich ärgerlicher, als wenn man mir nach 400 Seiten weismachen möchte, beim Täter handele es sich um den linken der beiden Möbelpacker, die auf Seite 157 eine kurze Sprechrolle hatten, was im Übrigen ein rein fiktives Beispiel ist und nur dazu dient, zu verdeutlichen, was ich meine. Der eigentliche Mordfall ist sogar sehr viel komplexer. Trotzdem war Mitraten für mich selten so schwierig wie hier. Vielleicht wurden meinem möglicherweise zwischenzeitlich nur semi-aufmerksamen Hirn einfach zu viele Hinweise und Fährten in unterschiedlichste Richtung gelegt, als dass es diese sorgfältig hätte verarbeiten können. Denn rückkblickend muss ich sagen: Ja, das ergab so schon alles einen Sinn, ist in sich logisch, und ja, man hätte darauf kommen können. Insofern kann ich potenziellen Leserinnen und Lesern, die gerne mitraten, nur den Rat geben, aufmerksam zu lesen. Stilistisch, insbesondere sprachlich, sticht, das muss man wohl so sagen, das Buch nicht nennenswert heraus, wenn man es mit anderen Vertretern seines Genres vergleicht. Es lässt sich zumindest, auch wenn ich diese Floskel für gewöhnlich verabscheue, flüssig lesen. Seine stilistischen Stärken hat das Buch eindeutig bei der wiederholten Beschreibung des nebligen Londons sowie der dortigen Lebensumstände nach dem Krieg. Huang malt immer dann, wenn er sich seinem Setting selbst widmet, ein buntes und überzeugendes Sittengemälde, das den Eindruck vermittelt, dass es im London des Jahres 1924 genau so gewesen sein könnte. Auffällig sind darüber hinaus die Parallelen zu Romanen von Conan Doyle oder Agatha Christie. Nicht nur, weil die Hauptfigur über den Spürsinn eines Sherlock Holmes verfügt und an Poirot erinnert, der es als Belgier in England auch nicht immer leicht hatte, sondern weil insbesondere die Auflösung des Falls, in der man alle infrage kommenden Personen in einem Raum versammelt, an Whodunit-Krimis von Christie erinnert. Wer also eine Hommage an die erwähnten Vorbilder sucht, einen spannenden Kriminalfall, eine Hauptfigur, die sich wohlwollend von der Masse vergleichbarer Figuren abhebt, einen stimmungsvollen Handlungsrahmen oder alles zusammen, der kann bei „Tod eines Gentleman“ ruhig zugreifen.

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Christopher Huang beschreibt am Anfang die Umgebung sehr detailliert und schafft somit eine Grundlage damit sich der Leser, von der Umgebung bis hin zu den Charakteren, alles sehr genau vorstellen kann. Dies ist für mich eindeutig ein Pluspunkt, da ich mir gerne alles vorstelle und der Kopf-Kino-Effekt beim Lesen eine große Rolle für mich spielt. Die Charaktere sind zwar sehr ausführlich beschrieben und man denkt als Leser, dass man sie mit der Zeit gut kennt, aber der Autor versteht es am Schluss doch noch für einen Überraschungseffekt zu sorgen. Peterkin, der Hauptcharakter, kam mir am Ende doch sehr wie Poirot vor (wenn auch nur von seiner Abschlussdemonstration). Die Umgebung und die Beschreibung des London von 1924 haben mich sehr an Sherlock Holmes erinnert. Dadurch, dass dieser Roman mich an einige bekannte Literaturcharaktere, die ich sehr schätze, erinnert, war es für mich eine echte Freude jedes Mal weiterzulesen. Der Umgang mit den Kriegsheimkehrern und was mit ihnen im 1. Weltkrieg passiert ist, wird sehr authentisch beschrieben und passt gut dazu. Obwohl dieses Buch als Roman beworben wird, finde ich, dass er doch etwas mehr Spannung an manchen Stellen vertragen hätte. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen und kann dieses Buch jedem Hobby-Schnüffler und Agatha Christie-Fan ans Herz legen.

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Eigentlich ist der „Britannia Club“ in London eine Rückzugsmöglichkeit, in der im Jahr 1924 ehemalige Soldaten ihre Tage verbringen – zeitunglesend, essend, parlierend. Auch Eric Peterkin liebt die altehrwürdigen Hallen, arbeitet als Lektor von Kriminalromanen oft vom Club aus. Doch die Ruhe und Gelassenheit wird jäh gestört: Nach einer Wette finden Eric Peterkin und weitere Clubmitglieder einen der Wettkontrahenten ermordet im Tresorraum. Für Eric steht fest: Er will den Mörder finden. Doch damit scheint er allein zu sein. Je mehr er nachforscht, auf desto mehr Ungereimtheiten stößt er. Verdächtige gibt es mehr als genug. Irgendwie scheint alles mit dem Verschwinden einer Krankenschwester zusammenzuhängen. Und der Clubvorstand arbeitet mit Schweigen und Intrigen gegen Eric. Christopher Huang ist mit „Tod eines Gentleman“ ein spannendes und intelligentes Krimi-Debüt gelungen. In bester Sherlock-Holmes-Manier lässt er seinen Ermittler dutzende Spuren verfolgen und messerscharf kombinieren. Dass der Autor englische Krimis liebt und sich zum Vorbild genommen hat, merkt man sofort: Im besten Sinne folgt Huang dieser Tradition. Weil auch der Hobbydetektiv lange im Dunkeln tappt, kann man als Leser miträtseln, mitverdächtigen und den Fall aufklären. Dass die Geschichte 1924 spielt, tut der Handlung gut. Keine DNA-Spuren, kein Hightech, keine wilden Schießereien oder Verfolgungsjagden mit PS-Schleudern. Stattdessen gibt es höfliche Gentlemen, die dunkle Geheimnisse wahren, und jede Menge Ex-Soldaten, die mit den Folgen des Großen Krieges zu kämpfen haben. Dass der Ermittler Halbchinese ist, führt zu einigen Komplikationen – und ist mal ein neues Merkmal eines Hobbyermittlers in der Krimiliteratur. Ein absolutes Muss für Krimi-Fans!

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