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Rezensionen zu
Die Geschichte einer anständigen Familie

Rosa Ventrella

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Maria de Santis wächst im süditalienischen Bari in den 80ern auf. In einer sehr konservativen, patriarchalisch strukturierten Familie. Ihr Vater hat das Sagen, seine Wutausbrüche sind für die Familie, vor allem Maria, nur schwer auszuhalten. Sie wird „malacarne“ (Teufelsbraten) genannt und hat von Anfang an das Gefühl nicht in diese Familie und nicht in dieses Viertel zu passen. „Und dann war da noch ich, Maria Malacarne. Ich war weder Fleisch noch Fisch - vielleicht war das mit ein Grund, weshalb die anderen mich fürchteten und gleichzeitig hassten. Ich stellte ihre Hackordnung infrage, brachte die Hierarchie völlig durcheinander.“ (S170). Fazit: Das Buch mag etwas an Elena Ferrantes „meine geniale Freundin“ erinnern, mir persönlich hat es aber deutlich besser gefallen. Das Destruktive ist hier die Engstirnigkeit der Gesellschaft, vor allem des Vaters, seine Wut und seine Stimmungsschwankungen, der alle ausgesetzt sind. Ich konnte Maria unglaublich gut verstehen, sie ist eine tolle, wunderbar nicht perfekte Protagonistin auf der Suche nach sich selbst. Die konservative Art der Menschen lässt Anfangs vermuten, wir befinden uns früher in der Zeit, den 60ern vielleicht. Maria ist nicht sehr viel älter als ich, für mich ist die Vorstellung einer solchen Familie und in diesem Viertel aber kaum möglich, davon abgesehen konnte ich mich unglaublich gut mit ihr identifizieren. Der Stil der Autorin gefällt mir, ich hab mich selbst als Teil der Geschichte gefühlt und das Ende hat mich doch etwas überrascht! Allerdings habe ich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, deswegen der Abzug. 3,5/5🌟

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Maria

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

08.02.2020

Wir befinden uns in den 1980er Jahren in Italien. Maria erlebt ihre Kindheit in der Altstadt von Bari. Die Zeit ist rau, dunkel und schmeckt bitter. Auch Maria spürt das. In ihrer Familie werden die Traditionen groß geschrieben, was ihr Vater und auch ihr Bruder sehr deutlich machen. Maria ist aber eigenwillig und hat einen Freiheitswillen der den beiden Herren bald ein Dorn im Auge sein wird. Ihr Kumpel Michele ist genau wie sie ein Aussenseiter. Wird Maria ihren Drang erfüllen können? Rosa Ventrella hat „Die Geschichte einer anständigen Familie“ verfasst und wer Elena Ferrante gelesen hat, wird sehr schnell feststellen, dass nicht nur der Titel sondern auch das Cover sehr an ihre Geschichte erinnert. Der Verlag wirbt auch mit den Worten „Für alle Leser/-innen von Elena Ferrante“....Tja....was soll ich dazu sagen?! Der Vergleich hinkt gewaltig. Ventrella ist nicht Ferrante und die Story wirkt irgendwie abgekupfert, wie ein billige Kopie was mir keine Lesefreude bereitet hat. Ventrella überfordert den Leser zu Beginn mit unsagbar vielen Personen das einem nur so der Kopf schwirrt. Leider gibt es kein Personenverzeichnis in diesem Buch. Und wenn man sich dann durch den recht verschachtelten Schreibstil der Autorin gewurschtelt hat, merkt man schnell, dass ihre Protagonistin Maria nicht gerade mit viel Gefühl und Emotionen bedacht wurde. Wir dürfen 10 Jahre von Marias Leben lesen aber richtig warm wurde ich mit ihr leider nicht. Die ganzen Geschehnisse und Gegebenheiten erinnern wirklich zu stark an Ferrante und wer die Bücher gelesen hat, merkt schnell, dass Ventrella kein bisschen an die Meisterin der italienischen Gegenwartsliteratur herankommt. Ich muss gestehen, dass mich die vielen Ähnlichkeiten sehr gestört haben, denn man vergleicht immer und immer wieder. Natürlich ist es spannend mit Maria den Kampf ihres Lebens zu erleben. Hier kam wenigstens ein wenig Spannung auf aber dennoch entwickelte die Geschichte für mich keinen Sog. Ventrella versucht bildhaft zu beschreiben, verstrickt sich aber oft in verkrampften Sätzen. Es kommt kein richtiger Lesefluss auf und das macht das lesen nicht gerade leichter. Ich denke Ventrella hat viel Potential aber sie hat sich eine zu große Nummer in der Literatur als Vorbild genommen. Hätte sie ihren eigenen Stiefel geschrieben, wäre dass sicher glanzvoller und eleganter gewesen als diese Geschichte hier. Leider kann ich hier nur 2 von 5 Sternen vergeben.

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Mal wieder ein bewegender, bittersüßer Roman aus Italien: Rosa Ventrella beschreibt in „Die Geschichte einer anständigen Familie“, wie das Mädchen Maria De Santis in den damals, in den 80er Jahren, noch heruntergekommenen Gassen in der verrohten Altstadt Baris aufwächst. Gewalt ist an der Tagesordnung, denn Marias Vater bricht immer wieder in fürchterliche Tobsuchtsanfälle aus, verprügelt seine Söhne, zertrümmert die Einrichtung. Doch es gibt Momente, in denen er sanft, beinahe zärtlich ist. So ambivalent wie sein Charakter ist das ganze Leben im Viertel San Nicola für Maria. Bedrückend und eng, wo jeder alles über jeden weiß, das ganze Leben in der kleinen Öffentlichkeit der Nachbarn stattfindet, hat doch jeder auch seine Geheimnisse. Für das aufgeweckte Mädchen scheint der einzige Ausweg die Schule zu sein. Dort kann sie lernen und lesen – und sie lernt ihren besten Freund Michele kennen. Doch ihr strenger Vater verbietet ihr jeglichen Umgang mit ihm … Schafft es Maria, sich aus der erstickenden Umarmung ihrer Familie und Umgebung zu befreien? Rosa Ventrella schafft eine bedrückende Atmosphäre der Prädestination – ein Gefühl, das im Süditalien der 80er und 90er Jahre noch vorherrschend gewesen zu sein scheint. So hat auch Francesca Barra in ihrem Buch „Zauber eines Sommers“, das in der an Apulien angrenzenden Region Basilikata spielt, die Enge der Dorfgemeinschaft thematisiert, die schiere Unmöglichkeit eines sozialen Aufstiegs. Rosa Ventrella schreibt klar, manchmal geradezu emotionslos und unterstreicht damit das Gefühl des so heruntergekommenen Viertels, in dem für Gefühle kein Platz zu sein scheint. Dabei scheint es eher an den Personen selbst zu liegen. So wirft der Roman auch die Frage auf, inwieweit uns unsere Familie prägt und inwieweit wir uns selbst einschränken. Wer mit dem Ende des Buches unzufrieden ist: Es ist eine Fortsetzung in Planung.

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Maria de Santis wächst in den 1980er-Jahren in Bari in Süditalien zusammen mit ihren beiden Brüder Giuseppe und Vincenzo bei ihren Eltern heran. Maria ist ein Wildfang und sieht mit ihrer dunkleren Hautfarbe etwas exotischer aus als die anderen Kinder in ihrer Umgebung. Unter den Gleichaltrigen fällt sie auf und ist nicht besonders beliebt. Sie wehrt sich gegen gemeine Mitschüler, was ihr auch innerhalb der Familie den Spitznamen "Malarcarne" (Teufelsbraten) einfängt. Ihr bester Freund wird Michele, in den sie sich später verliebt. Dieser gehört allerdings einer Familie an, die von den Einwohnern Baris ausgeschlossen wird und die auch Marias Vater als Feindbild sieht. Er verbietet ihr in seiner tyrannischen Art den Umgang mit Michele. Trotz ihres Freiheitsdranges fügt sich Maria aus Angst vor dem Jähzorn ihres Vaters seinem Willen bis sie als erwachsene Frau ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken kann und möchte. Mir fiel es schwer, mich in den Roman einzufinden, da man zu Beginn mit sehr vielen Namen von Familienmitgliedern, Mitschülern und Stadtbewohnern konfrontiert wird, die sich in der Masse auf einmal gar nicht so leicht einordnen lassen. Es folgt eine Beschreibung der Kindheit und Jugend von Maria, die sich nirgendwo wirklich zugehörig fühlt. Bis auf Michele, der selbst ein Außenseiter ist, hat sie keine engen Freunde und in ihrer Familie herrscht ihr Vater als autoritärer Patriarch, der vor Drohungen und Gewalt nicht zurückschreckt. Die Mutter ordnet sich ihm unter flüchtet sich in Fantasien, dass der Geist ihrer toten Schwester noch im Haus ist und ihr beisteht. Man wird an einen Ort versetzt, in dem Kriminalität und Gewalt zwischen den Familien in den späten 1980er-/ frühen 1990er-Jahren allgegenwärtig sind und nicht weiter hinterfragt werden. Die Atmosphäre des Romans ist deshalb eher düster, auch wenn am Beispiel des älteren Bruders Giuseppe gezeigt wird, dass ein Ausbruch aus dem monotonen, armseligen Leben in der Kleinstadt möglich ist. Dies wünscht man auch Maria, die intelligent genug erscheint, die Stadt und die Verbote ihres Vaters hinter sich zu lassen. Trotz der Erzählungen aus ihrer Sicht über knapp zehn Jahre bleibt Maria unnahbar und ihre Gefühlswelt verborgen. Es ist schwer nachzuvollziehen, was sie für ihre Mutter, ihren Vater und Michele wirklich empfindet. Gerade in Bezug auf Michele waren ihre Emotionen so zurückhaltend, dass die Frage offen blieb, ob sie ihn tatsächlich liebt oder nur als Gelegenheit nutzt, um aus ihrer Familie ausbrechen zu können und vor allem ihrem Vater seine Grenzen aufzuzeigen. "Die Geschichte einer anständigen Familie" ist eine Geschichte über das Heranwachsen eines Mädchens in einem sozial schwachen Milieu, die einen halbherzigen Versuch unternimmt, aus der Enge von Kleinstadt und Familie auszubrechen. Es ist keine Geschichte über die Familie de Santis - dafür ist sie in Bezug auf die Charaktere zu oberflächlich und zu kurz gefasst. Für mich plätscherte die Geschichte ohne merkliche Höhepunkte dahin - mir fehlten Spannungsmomente und Emotionen, Maria blieb mir zu passiv und unnahbar und ich hatte Schwierigkeiten mich in ihre Gefühlswelt hineinzudenken.

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Super, nur das Ende leider nicht...

Von: rena t. aus wuppertal

30.09.2019

Hut ab, vor dem Mut der Autorin offen über ihre eigene - nicht gerade einfache - Kindheit zu schreiben. Das tut sie nicht ganz offen, in Roman-Form, aber ab und zu sagt sie '...aus heutiger Sicht würde sie sich anders verhalten...'; und, es wird auch an anderer Stelle gesagt, daß sie aus eigener Erfahrung schreibt. Daher ist dieses Buch für sie sicher ein gutes Ventil, und so eine gute Eigentherapie. Ihre Protagonistin wächst mit einem sehr schwierigen Vater auf, der gewalttätig ist. Dem ab und zu zu schnell die Hutschnur durch geht und der sogar handgreiflich wird und droht. Geduld ist nicht seine Stärke. Man kann sich gut vorstellen, wie das Buch im Film aussehen wird: bunt, sehr bunt ! Man hört die Kinderstimmen in den engen Straßen der kleinen italienischen Stadt fast schon. (Das Buch wird für das italienische Fernsehen verfilmt werden.) Es läßt sich wunderbar lesen. Ich konnte es wirklich nicht weg legen. Die Figur der Mutter und der beiden Brüder wird auch wunderbar beschrieben. Die Mutter, die nicht ausbrechen kann, aus der Enge der Spannungen in der Ehe. Gerade auch die Spannungen am Tisch, beim Essen der 5-köpfigen Familie sind sehr transparent, und sicher für viele Familien in der Welt ähnlich, leider. Die Protagonistin versucht auszubrechen aus diesen familiären Engen. Sie sucht Unterstützung in der Mutter, die aber gegen den Vater leider oft nicht viel ausrichten kann, aber auf ihre Weise hier und da doch schafft zu helfen. Es wird bildhaft beschrieben, welchen Weg die beiden Brüder versuchen zu gehen, um dem Vater zu entfliehen. Und dann gibt es Michelle. Ein Junge aus der Nachbarschaft aus einer anderen gewaltreichen Familie. Er versteht Maria, das kleine Mädchen. Aber, der Vater duldet die Beziehung nicht. Das soll reichen für die inhaltliche Beschreibung, mit der sich so mancher zukünftige Leser jetzt schon wird indentifizieren können, und deswegen das Buch verschlingen wird. Aber, eins ist etwas schade: das Ende. Ich mag a) keine 'open ends' und b) ich mag happy ends - das braucht man einfach bei all dem Stress um einen heutzutage. Deswegen lese ich u.a. Bücher: Man kann so herrlich abtauchen, weit weg sein, und am Ende beim schönen - happy end - durchatmen ! Das genau kann man bei diesem Buch nicht. Das Ende ist offen, eine Fortsetzung des Buches soll mit dem Verlag bereits geplant sein (aber ich hab' es nicht so mit 'Warten auf ein nächstes Buch in ein, 2 Jahren oder so...'). Die Autorin deutet durch ihre Protagonistin Maria an, daß sich etwas zum Positiven ändern könnte, mit Hilfe es Freundes Michelle. Aber, im Moment ist da nichts mit Hilfe des Freundes, was er eigentlich machen wollte. Seine Freundin ist auf jeden Fall in Tränen. Sie versucht es so zu drehen, daß es vielleicht irgendwann sich alles als Positiv deuten läßt. Aber, aber... ich sage es ehrlich: solche Buch-Enden ärgern mich. Ich habe dieses 'oh-wie-schön-Gefühl' am Ende nicht, mit dem ich meine wohlige Decke um mich schlingen kann und die Nachttischlampe löschen kann. Also: Buch super, aber Ende bitte netter !

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Athesia Buch GmbH

Von: Barbara Pernter aus Bozen/Bolzano

11.02.2019

Ich habe dieses Buch ganz bequem an einem Tag weggelesen, auch wenn der Anfang für mich etwas holprig war. Ich bin nicht gleich zu Beginn von der Geschichte fasziniert gewesen. Aber die Hauptfigur fand ich von Anfang an sehr interessant und durchaus wert mehr über ihr Schicksal erfahren zu wollen. Natürlich hat auch die faszinierende, mir bis dato unbekannte Welt Baris der Nachkriegszeit dazu beigetragen, dass das Buch immer lesenswerter wurde. Nur das Ende hätte ich mir vielleicht etwas versöhnlicher vorstellen können. Als Zielgruppe kann ich mir sehr gut die Leserinnen der Ferrante-Bücher vorstellen. Möchte dazu aber auch sagen, dass mir "Die geniale Freundin" nicht gefallen hat (ich habe es nach 200 Seiten zur Seite gelegt), "Die Geschichte einer anständigen Familie" aber sehr wohl.

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