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Rezensionen zu
Die Geschichte einer anständigen Familie

Rosa Ventrella

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Mal wieder ein bewegender, bittersüßer Roman aus Italien: Rosa Ventrella beschreibt in „Die Geschichte einer anständigen Familie“, wie das Mädchen Maria De Santis in den damals, in den 80er Jahren, noch heruntergekommenen Gassen in der verrohten Altstadt Baris aufwächst. Gewalt ist an der Tagesordnung, denn Marias Vater bricht immer wieder in fürchterliche Tobsuchtsanfälle aus, verprügelt seine Söhne, zertrümmert die Einrichtung. Doch es gibt Momente, in denen er sanft, beinahe zärtlich ist. So ambivalent wie sein Charakter ist das ganze Leben im Viertel San Nicola für Maria. Bedrückend und eng, wo jeder alles über jeden weiß, das ganze Leben in der kleinen Öffentlichkeit der Nachbarn stattfindet, hat doch jeder auch seine Geheimnisse. Für das aufgeweckte Mädchen scheint der einzige Ausweg die Schule zu sein. Dort kann sie lernen und lesen – und sie lernt ihren besten Freund Michele kennen. Doch ihr strenger Vater verbietet ihr jeglichen Umgang mit ihm … Schafft es Maria, sich aus der erstickenden Umarmung ihrer Familie und Umgebung zu befreien? Rosa Ventrella schafft eine bedrückende Atmosphäre der Prädestination – ein Gefühl, das im Süditalien der 80er und 90er Jahre noch vorherrschend gewesen zu sein scheint. So hat auch Francesca Barra in ihrem Buch „Zauber eines Sommers“, das in der an Apulien angrenzenden Region Basilikata spielt, die Enge der Dorfgemeinschaft thematisiert, die schiere Unmöglichkeit eines sozialen Aufstiegs. Rosa Ventrella schreibt klar, manchmal geradezu emotionslos und unterstreicht damit das Gefühl des so heruntergekommenen Viertels, in dem für Gefühle kein Platz zu sein scheint. Dabei scheint es eher an den Personen selbst zu liegen. So wirft der Roman auch die Frage auf, inwieweit uns unsere Familie prägt und inwieweit wir uns selbst einschränken. Wer mit dem Ende des Buches unzufrieden ist: Es ist eine Fortsetzung in Planung.

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Super, nur das Ende leider nicht...

Von: rena t. aus wuppertal

30.09.2019

Hut ab, vor dem Mut der Autorin offen über ihre eigene - nicht gerade einfache - Kindheit zu schreiben. Das tut sie nicht ganz offen, in Roman-Form, aber ab und zu sagt sie '...aus heutiger Sicht würde sie sich anders verhalten...'; und, es wird auch an anderer Stelle gesagt, daß sie aus eigener Erfahrung schreibt. Daher ist dieses Buch für sie sicher ein gutes Ventil, und so eine gute Eigentherapie. Ihre Protagonistin wächst mit einem sehr schwierigen Vater auf, der gewalttätig ist. Dem ab und zu zu schnell die Hutschnur durch geht und der sogar handgreiflich wird und droht. Geduld ist nicht seine Stärke. Man kann sich gut vorstellen, wie das Buch im Film aussehen wird: bunt, sehr bunt ! Man hört die Kinderstimmen in den engen Straßen der kleinen italienischen Stadt fast schon. (Das Buch wird für das italienische Fernsehen verfilmt werden.) Es läßt sich wunderbar lesen. Ich konnte es wirklich nicht weg legen. Die Figur der Mutter und der beiden Brüder wird auch wunderbar beschrieben. Die Mutter, die nicht ausbrechen kann, aus der Enge der Spannungen in der Ehe. Gerade auch die Spannungen am Tisch, beim Essen der 5-köpfigen Familie sind sehr transparent, und sicher für viele Familien in der Welt ähnlich, leider. Die Protagonistin versucht auszubrechen aus diesen familiären Engen. Sie sucht Unterstützung in der Mutter, die aber gegen den Vater leider oft nicht viel ausrichten kann, aber auf ihre Weise hier und da doch schafft zu helfen. Es wird bildhaft beschrieben, welchen Weg die beiden Brüder versuchen zu gehen, um dem Vater zu entfliehen. Und dann gibt es Michelle. Ein Junge aus der Nachbarschaft aus einer anderen gewaltreichen Familie. Er versteht Maria, das kleine Mädchen. Aber, der Vater duldet die Beziehung nicht. Das soll reichen für die inhaltliche Beschreibung, mit der sich so mancher zukünftige Leser jetzt schon wird indentifizieren können, und deswegen das Buch verschlingen wird. Aber, eins ist etwas schade: das Ende. Ich mag a) keine 'open ends' und b) ich mag happy ends - das braucht man einfach bei all dem Stress um einen heutzutage. Deswegen lese ich u.a. Bücher: Man kann so herrlich abtauchen, weit weg sein, und am Ende beim schönen - happy end - durchatmen ! Das genau kann man bei diesem Buch nicht. Das Ende ist offen, eine Fortsetzung des Buches soll mit dem Verlag bereits geplant sein (aber ich hab' es nicht so mit 'Warten auf ein nächstes Buch in ein, 2 Jahren oder so...'). Die Autorin deutet durch ihre Protagonistin Maria an, daß sich etwas zum Positiven ändern könnte, mit Hilfe es Freundes Michelle. Aber, im Moment ist da nichts mit Hilfe des Freundes, was er eigentlich machen wollte. Seine Freundin ist auf jeden Fall in Tränen. Sie versucht es so zu drehen, daß es vielleicht irgendwann sich alles als Positiv deuten läßt. Aber, aber... ich sage es ehrlich: solche Buch-Enden ärgern mich. Ich habe dieses 'oh-wie-schön-Gefühl' am Ende nicht, mit dem ich meine wohlige Decke um mich schlingen kann und die Nachttischlampe löschen kann. Also: Buch super, aber Ende bitte netter !

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Athesia Buch GmbH

Von: Barbara Pernter aus Bozen/Bolzano

11.02.2019

Ich habe dieses Buch ganz bequem an einem Tag weggelesen, auch wenn der Anfang für mich etwas holprig war. Ich bin nicht gleich zu Beginn von der Geschichte fasziniert gewesen. Aber die Hauptfigur fand ich von Anfang an sehr interessant und durchaus wert mehr über ihr Schicksal erfahren zu wollen. Natürlich hat auch die faszinierende, mir bis dato unbekannte Welt Baris der Nachkriegszeit dazu beigetragen, dass das Buch immer lesenswerter wurde. Nur das Ende hätte ich mir vielleicht etwas versöhnlicher vorstellen können. Als Zielgruppe kann ich mir sehr gut die Leserinnen der Ferrante-Bücher vorstellen. Möchte dazu aber auch sagen, dass mir "Die geniale Freundin" nicht gefallen hat (ich habe es nach 200 Seiten zur Seite gelegt), "Die Geschichte einer anständigen Familie" aber sehr wohl.

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