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Rezensionen zu
Die Hosen der Toten

Irvine Welsh

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Beruflich läuft es gar nicht mal schlecht für Mark Renton. Als Manager erfolgreicher DJs reist er um die Welt. Die Kohle stimmt. Warum fühlt es sich trotzdem nicht richtig an? Eine Zufallsbegegnung mit seinem einstigen Weggefährten Franco Begbie reißt ihn aus seinem Trott. Verdammt noch mal, das Leben hat doch mehr zu bieten! Bald findet sich Mark in einer Welt wieder, die er längst hinter sich geglaubt hatte: in den dreckigen Straßen einer verachtenswerten schottischen Kleinstadt ... (Klappentext) ✵✵✵✵✵ "Ich bin völlig im Arsch, habs tierisch im Rücken. Ich stehe kurz vor einer ausgewachsenen Panikattacke, und Don Promillo neben mir hört nicht auf zu labern, überträgt seine Panik aufs ganze Flugzeug. Ich glotz konzentriert in meine Zeitschrift, ring nach Luft und bete, dass die Pillen bald wirken." (S. 11) Wie im Zitat geht es wohl jedem mal von uns im Leben, doch bei unseren Trainspotting-Jungs aus Edinburgh scheint das nicht nur eine Metapher, sondern der Leitsatz des Lebens zu sein. Wenn es bei denen scheiße läuft, dann richtig und dann hilft auch keine Pille - nicht das sie das nicht versuchen würden. Die Leith-Jungs sind nun schon lange keine Jungs mehr, sondern mittlerweile Mitte 40. Sie sind zwar erwachsen, doch nicht wirklich reifer und das Leben verläuft auch nicht unbedingt nach Plan, so sehr sie sich das auch einreden. Mark Renton lebt im sonnigen Kalifornien und jettet MDMA-einschmeißend und koksend als DJ-Manager durch die Weltgeschichte. Doch das hört sich besser an als es ist, denn er muss jeden beschissenen Tag Kindermädchen für seine DJ's spielen, die sich wie verwöhnte Kinder auf Zuckerschock benehmen. Frank Begbie, ebenfalls in Kalifornien lebend und einst größter Wichser von Edinburgh mit psychopathischen Anlagen, scheint jedoch sein Leben tatsächlich in den Griff bekommen zu haben. Freischaffender Künstler, verheiratet und Vater zweier Töchter. Doch auch bei ihm läuft nicht alles rund. Ein suspendierter Cop hat ihn im Visier und möchte ihm einen Mord anhängen. Ist Begbie wirklich ein anderer geworden und lässt er diese Verleumdung auf sich sitzen, oder schlummert der alte Psychopathen-Begbie noch in ihm? Simon aka Sick Boy lebt in London und ist dem Pornogeschäft sozusagen treu geblieben. Er betreibt ein Escord-Service, hat einen Sohn, vögelt noch immer wild durch die Gegend und ist auch weiterhin Drogen wie Ecstasy und Koks nicht abgeneigt. Weiters ist er immer noch der egoistische Arsch wie eh und je, mit einer Sensibilität eines Traktorreifens und mit einem Talent anderen das Leben zu versauen. Spud hat es so richtig scheiße getroffen. Von den Drogen nie weggekommen verdient er sich sein täglich Brot mit Betteln auf Edinburghs Straßen. Als ob es nicht schon schlecht genug für ihn laufen würde, geht er einen Deal ein. Diesmal hat es jedoch nichts mit Drogen zu tun. Ob illegaler Organhandel da besser ist, um an Geld zu kommen? Wie es der Zufall will treffen die großen Jungs aufeinander, eins führt zum Anderen und schon sitzen alle zusammen wieder gehörig in der Scheiße. Misstrauen, Drogen, Alkohol und sich gegenseitig übertrumpfen zu wollen macht das Ganze nicht besser und wer diese Buchreihe kennt, kann sich denken was einem hier erwartet. "Wer zeit seiner Jugend in ner Brühe aus Gumley-Mittelmaß mariniert wurde, einem faden Sud aus Sozialbauten, die so grau in grau sind, dass sie in dieser eintönigen Umgebung nicht mal mehr unangenehm auffallen, aus versnobten, aber trotzdem beschissen aussehenden Bungalows und den Mietskasernen von Dalry, diesem dunklen Gorgie-Tumor am Arsch der Stadt, der is für den Rest seines Lebens von einem nie wieder zu entfernenden Schandfleck moralischer Schwäche gezeichnet." (S 238) Man liest hier wieder aus verschiedenen Perspektiven und taucht so in das Leben der jeweiligen Protagonisten ein. Im Verlauf trifft man auf alte Bekannte, wie z.B. Mikey Forrester, Terry oder Carl Ewart aka N-Sign, die manche eventuell aus "Klebstoff" kennen. Die Jungs sind, wie schon erwähnt, erwachsener geworden, jedoch kein bisschen weiser. Sie stolpern von einem Kackhaufen in den nächsten. Zunächst jeder in seinen eigenen, bis sich die einzelnen Handlungsstränge im Verlauf zu einem großen Haufen Scheiße verbinden in dem alle bis zum Hals drinstecken. Alles ins Laufen gebracht durch einen kleinen Dominostein, der zu einer Kettenreaktion führt. Die Jungs haben, wie immer, ihre ganz eigene Art mit Problemen umzugehen, zu agieren und zu reagieren, denn Leith-Jungs bleiben Leith-Jungs. Dabei kommt es zu einigen überraschenden Wendungen und natürlich zu spannenden und vor allem auch skurrilen Szenen. "...für die guten Dinge scheinst du immer weniger Zeit zu haben, denn ständig hast du irgendnen Scheiß am Hals, also gehst du dazu über, dich nen feuchten Kehricht um den Kack anderer Leute zu kümmern - der überrollt dich nämlich, wenn du ihm zu viel Platz einräumst - du lehnst dich zurück und glotzt POP IDOL - natürlich mit ironischer Distanz, nicht geizend mit überheblicher Kritik und höhnischer Verachtung - aber gelegentlich, nur gelegentlich, reicht das nicht, um diese komische überwältigende Stille zu übertönen, und plötzlich hörst du es, dieses leise Zischen im Hintergrund - das ist das Geräusch deiner verpuffenden Lebensenergie..." (s. 20) Dies ist der finale Band der Trainspotting-Reihe rund um die Leith-Jungs Renton, Sickboy, Begbie und Spud. Genau als solches sollte dieses Buch auch gelesen werden, denn für Trainspotting-Neueinsteiger ist es nicht geeignet. Als ich erfuhr, dass dieses Buch erscheint, habe ich sogleich die gesamten Bände dieser Reihe aus meinem Regal gekramt und gönnte mir einen ReRead. Diesmal in chronologischer Reihenfolge und dieses Leseerlebnis war absolut abgefahren und kann ich nur empfehlen (im Anschluß folgt die chronolog. Reihenfolge). Nicht nur weil man auf diese Art die Jungs von ihrer Jugend an begleitet, ihnen beim Erwachsenwerden (oder auch Nicht-Erwachsenwerden) zusieht und dadurch einen intensiveren Bezug zu deren Lebensgeschichte erhält, sondern den Autor Irvine Welsh beim schriftstellerischen Wachsen zusehen kann. Wie auch die Leith-Jungs wurde der Autor "erwachsen" ohne dabei seinen speziellen Schreib- und Erzählstil zu verlieren. "Flankiert von seinem medizinischen Team, bestehend aus Youssef und Enan, bemüht er sich fieberhaft, in dieser letzten Wendung der grauenvollen Geschehnisse der vergangenen Tage einen Sinn zu erkennen, aus diesem Armageddon seines Lebens eine Erkenntnis zu gewinnen. Er versucht den Wendepunkt zu finden, jenen Moment, ab dem alles den Bach runterging." (S. 266) Wer bereits Bücher von Irvine Welsh gelesen hat weiß, dass es bei ihm keinesfalls zimperlich zugeht. Derbe Sprache, manchmal im typischen Gossen-Slang, gepaart mit Gesellschafts- und Sozialkritik. Hier wird einem die Gesellschaft in ihrer derbsten und auch direktesten Form vor Augen geführt, daher sind hier Sexismus und Political Incorrectness ebenso enthalten, wie auch Drogenkonsum und Sex. Gleichzeitig lässt einem so manche Situationskomik schmunzeln oder böse grinsen, während sich einem zwischen den Zeilen eine unglaubliche Tiefe im literarischen Hochgenuss offenbart. Es erwartet einem hier also eine wahre Gefühlsachterbahn, welche sich durch Ekel, Empörung, Lachen und gespanntes Luftanhalten in der Mimik abzeichnet. Bei einer Szene verdrückte ich sogar ein paar Krokodilstränen, obwohl ich alles andere als nah am Wasser gebaut bin. Übrigens hat hier der Übersetzer Stephan Glietsch wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet. Wie immer bei Welsh spielt auch hier Musik eine wichtige Rolle und man taucht in eine Story ein, die einem mit Songs umspült, die einem nicht nur in die Techno-Szene der 2000er, sondern auch in die 80er und 90er entführt. Fazit: Es hat Spaß gemacht mit den Jungs wieder durch die Straßen zu ziehen und ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich immer tiefer in die Scheiße reiten. Natürlich gibt es auch hier wieder die typischen Brainfuck-Momente à la Welsh. Es ist für mich also ein würdiges und gelungenes Finale der Trainspotting-Reihe, welches ich in kürzester Zeit verschlang. Doch Welsh wäre nicht Welsh, wenn er sich am Ende nicht doch eine kleine Hintertür offen gelassen hätte. Man darf also durchaus gespannt sein, ob und wann die ein oder andere Trainspotting-Figur in einem zukünftigen Welsh-Roman ihren Auftritt hat, oder ob es nicht doch irgendwann einen 5. Band der Reihe gibt. Ich persönlich hätte nichts dagegen. © Pink Anemone (inkl. Book-Soundtrack, Leseprobe, Bilder und ausführlicher Autoren-Info) Chronologische Reihenfolge: "Skagboys" (2013) "Trainspotting" (1996) "Porno" (2004) "Kurzer Abstecher" (2017) Eine Begbie-Story, welche auch unabhängig gelesen werden kann "Die Hosen der Toten" (2020)

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Für Trainspotting-Kenner lohnenswert

Von: Isabella

07.07.2020

Vorab: ich mag die Bücher von Irvine Welsh. Dies ist wieder ein gelungenes Buch. Wer die Reihe jedoch nicht kennt und die Vorgänger nicht gelesen hat, der wird sich schwer tun. Ansonsten ein gutes Finale für diese bemerkenswerten Sozialdramen.

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Die Fortsetzung von Trainspotting

Von: Nicole Hermann

03.05.2020

Inhaltsangabe: Beruflich läuft es gar nicht mal schlecht für Mark Renton. Als Manager erfolgreicher DJs reist er um die Welt. Die Kohle stimmt. Warum fühlt es sich trotzdem nicht richtig an? Eine Zufallsbegegnung mit seinem einstigen Weggefährten Franco Begbie reißt ihn aus seinem Trott. Verdammt noch mal, das Leben hat doch mehr zu bieten! Und bald findet sich Mark in einer Welt wieder, die er längst hinter sich geglaubt hatte. In Edinburgh trifft er auf seine alte Gang - mit unabsehbaren Folgen. Rezession: Bei dem Roman handelt es sich um den vierten Band der Reihe Trainspotting. Da ich die ersten Bände nicht gelesen habe fehlt mir der Bezug zur vorhergehenden Handlung. Ich hatte Probleme mit den Protagonisten zu sympathisieren und fand die Handlung sehr langatmig. Da mir wohl die Vorgeschichte fehlte, fand ich es auch insgesamt sehr schwer zu lesen. Daher auch nur zwei Sterne.

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Wortwahl zu derb

Von: Sandra

28.04.2020

Vor vielen Jahren habe ich Trainspotting im Original gelesen und große Probleme mit dem Dialekt gehabt. Leider finde ich es bei dem Nachfolger hier mit der Übersetzung und der Wortwahl auch nicht gut gelungen. Mir ist die Sprache zu derb. Hat mir keinen Spaß gemacht.

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Mehr als tote Hose

Von: Lori

17.04.2020

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Band, Irwin Welsh's Finale der TRAINSPOTTING-Quadrologie. Ich habe die ersten beiden Bände "Trainspotting" und "Porno" nicht gelesen und daeher fehlt mir wahrscheinlich der Bezug zu den Protagonisten und der vorhergehenden Handlung. Was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Der Klappentext klang sehr interessant, "Beruflich läuft es gar nicht mal schlecht für Mark Renton. Als Manager erfolgreicher DJs reist er um die Welt. Die Kohle stimmt. Warum fühlt es sich trotzdem nicht richtig an? Eine Zufallsbegegnung mit seinem einstigen Weggefährten Franco Begbie reißt ihn aus seinem Trott. Verdammt noch mal, das Leben hat doch mehr zu bieten..." und hat mich sofort für dieses Buch begeistert. Mir hat das Buch gut gefallen. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen der vier Hautfiguren, die früher ein turbulentes Leben geführt haben, sich nicht im Guten getrennt haben und sich jetzt nach vielen Jahren in Edingburgh wiedertreffen. Dabei entwickelte sich eine rasante Geschichte, die nicht langweilig wird und jede Menge Humor beinhaltet.

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Ich kenne die anderen Teile und habe vor allem auch die Filme gesehen - ohne Vorkenntnisse hätte ich das Buch generell schwierig gefunden, denn für mich setzt es diese Kenntnisse voraus... Für mich schade, dass ich nicht wirklich eine Weiterentwicklung der Charaktere sehe... das Gesellschaftsbild bzw. die Zeiten in denen die verschiedenen Teile spielen, sind durchaus interessant, aber leider nicht genug. Generell finde ich Welsh auf Dauer schwierig zu lesen (auch wenn der Übersetzer wirklich gut war), vor allem (wieder ein leider) weil sich sein Stil, die Erzählweise und wie er Charaktere entwickelt sich doch in allen Erzählungen ähnlich sind. In diesem Buch finde ich auch das gezeichnete Frauenbild fragwürdig, um nicht zu sagen frauenfeindlich... schade - muss das sein? Hätte es anders nicht funktioniert? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den ersten Band noch recht gerne gelesen habe... aber die folgenden immer weniger... Ich hatte mir von einem Finale nun einfach mehr erwartet und gehofft, dass es mich vielleicht wieder überzeugen kann - aber leider nicht. Insofern von mir leider keine Leseempfehlung.

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Mühsamer Humor

Von: Birgit

14.04.2020

Es dauert, bis man sich ein wenig warmliest, die ständig wechselnden Perspektiven strengen an und erschweren einen angenehmen Lesefluß. Auch der bemühte Versuch, englische Umgangssprache bzw. Dialekt zu Übersetzen/Simulieren ist nicht wirklich geglückt. Die Handlung nimmt ab der Mitte Tempo auf und es entwickelt sich doch Spannung. Die erwartete, von der Kritik angepriesen Komik birgt nicht viel Neues, die Gags überraschen nicht wirklich. Eigentlich ein Roman, der eher in seiner schmerzhaften Tragik zu Herzen geht, darin liegt durchaus eine Qualität des Buches.

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Witzig, aber etwas langatmig

Von: Rabatta

13.04.2020

Das war meine erste Begegnung mit Irvine Welsh und ich war sehr gespannt auf das Buch. Der Roman erzählt die Geschichte von 4 Typen, die als Drogenabhängige und Verbrecher mittlerweile mehr oder weniger ruhig ihren Platz im Leben gefunden haben. Als sie sich wieder treffen, entwickelt sich die Handlung zu einer schnellen, meiner Meinung nach oft sehr überspitzten, aber doch witzigen Geschichte. Der schnelle Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungsorten brachte mich mein Lesen oft etwas durcheinander, dafür fand ich die Darstellung der einzelnen Charaktere interessant und abwechslungsreich. Alles in allem ist der Roman sehr unterhaltsam geschrieben und sorgt ganz bestimmt bei Jedem für etliche Lacher, mir persönlich ist die Handlung aber zu hektisch und zu langatmig.

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