Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück

Sophie Villard

(18)
(8)
(2)
(0)
(0)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Eine Frau und ihre Liebe zur Kunst

Von: SternenstaubHH

03.09.2020

Peggy Guggenheim war Kunstsammlerin und Galeristin, doch ihr Name ist uns heute vor allem dank der großartigen Guggenheim-Museen weltweit bekannt. Doch wer war Peggy Guggenheim wirklich? Was trieb sie an? Und wie kam es zu ihrer Liebe zur Kunst? Der historische Roman von Sophie Villard hat mir einen tiefen und ungeschönten Einblick in das Leben dieser beeindruckenden Frau gegeben. Vom Paris des Jahre 1936 bis in die USA des Jahres 1942 schildert die Autorin den Lebensweg dieser mutigen Frau, ihre Hochs und Tiefs. Geschichtlich befindet man sich zur Zeiten des Zweiten Weltkriegs und natürlich hatte auch diese Zeit ihre Schatten auf Peggy Guggenheim und ihre Liebe zur Kunst geworfen. Die Autorin, die selbst eine sehr gute Recherche für ihren Roman hinter sich gebracht hat, hat mir Peggy Guggenheim, ihre Zeit und ihr Wirken sehr nahe gebracht. Ich konnte in eine Welt voller Künstler, Träume aber auch Schrecken und Düsternis abtauchen. Für mich ein ganz besonderes Buch, da ich mich selbst sehr für Kunst und den Kunstbetrieb (z.B: in Galerien und Museen) interessiere.

Lesen Sie weiter

Dankeschön an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für das wundervolle Rezensionsexemplar. Rezension: Peggy Guggenheim, eigentlich Marguerite Guggenheim, war als Autodidaktin eine amerikanische Kunstmäzenin, Sammlerin und Galeristin der Kunst des 20. Jahrhunderts. Geboren: 26. August 1898 in New York City, Vereinigte Staaten; Gestorben: 23. Dezember 1979 in Camposampiero, Italien. Eine wunderbare Hommage an eine faszinierende Persönlichkeit! Ich muss gestehen, dass ich bisher nahezu nichts über jene Kunstsammlerin, Mäzenin und Autodidaktin wusste, die ausgefallene Sonnenbrillen sammelte und als Rebellin ihrer Zeit galt. Tatsächlich verdanken viele Menschen dieser außergewöhnlichen Frau ihr Leben, da sie es war, die ihnen während des Zweiten Weltkrieges eine Flucht aus Europa ermöglicht hatte. Bereits nach wenigen Zeilen hatte mich der einladende, geradezu poetisch schöne Schreibstil der Autorin vollkommen gefesselt, mit dem sie ein verführerisches Bild der Künstlerszene im Paris der 1930er Jahre zeichnet. Auch der starke Kontrast zum weniger charmanten, hektischen London unterstreicht Peggy’s Bindung an das reizvolle Paris, dem sie sich so verbunden fühlt. Die Schauplätze des Romans, von denen Sophie Villard viele zu Recherchezwecken eigens bereist hat, werden so bildhaft und atmosphärisch beschrieben, dass man mühelos in Peggy’s (Kunst-)Welt und die dramatischen Ereignisse der Handlung eintauchen kann. Man spürt in jeder Zeile, dass die Autorin für die Thematik brennt; umso schöner ist es, dass es ihr gelungen ist, Peggy Guggenheim ein würdiges literarisches Denkmal zu setzen. Fazit: Dieser anspruchsvolle Roman, der in drei Abschnitte unterteilt ist und den Bogen vom Paris des Jahres 1937 bis in die USA des Jahres 1942 spannt, ist ein Muss für jeden Kunst-Liebhaber! „Träumen ist das Wichtigste im Leben, finden Sie nicht? Sie nickte so heftig, dass ihr Ohrgehänge schaukelte. In der Tat. Ohne Träume sind wir doch tot.“

Lesen Sie weiter

Guggenheim, Name einer Dynastie, jedem Kunstinteressierten geläufig, sind die von ihnen gegründeten Museen doch rund um den Erdball vertreten. In dem vorliegenden Roman steht Peggy Guggenheim im Zentrum, unkonventionellen Nichte von Solomon Guggenheim, Philantroph, Kunstsammler und Begründer der gleichnamigen Stiftung zur Förderung des Verständnisse für moderne Kunst sowie Namensgeber des weltberühmten Guggenheim-Museums in New York. Der Roman ist im Wesentlichen auf Peggys Zeit in Europa zwischen 1937 und 1942 fokussiert, in der sie den Grundstock für ihre Sammlung legt. Ganz die verwöhnte Tochter der amerikanischen Upper Class mischt sie sich nicht unter das gewöhnliche Volk, sondern verkehrt in Künstler- und Literatenkreisen. Und das liest sich wie ein Who-is-Who der Berühmtheiten: Joyce, Beckett, Cocteau, Kandinsky, Tanguy, Ernst, um nur einige zu nennen. Sie ist ruhelos, ständig auf der Suche. Und so, wie sie zwischen Paris und London hin und her pendelt, ist es auch mit den Männern. Unzählige, mit denen sie Bett und Tisch teilt, immer auf der Suche nach dem Einen. Leider sind es diese zahlreichen Beziehungs- und Bettgeschichten, die alles andere überlagern und mir den Zugang zu Peggy Guggenheim als Persönlichkeit, Sammlerin und Mäzenin erschwert haben. Nicht zu vergessen ihr Leben als Jüdin in einem nationalsozialistisch geprägten Europa vor dem Zweiten Weltkrieg und großzügige Unterstützerin des Emergency Rescue Committee, einer Hilfsorganisation für Flüchtlinge vor dem NS-Regime. Was bleibt ist das Bild einer naiven Salonlöwin auf der Suche nach privatem Glück, die zwar für die Rettung zahlreicher von den Nazis als entartete Kunst bezeichneten Gemälde verantwortlich ist, für die aber Kunst letztendlich ein Mittel zum Zweck war. Schade.

Lesen Sie weiter

Künstlerisches Schaffen, Künstler und ihre Werke finde ich von je her mega interessant. Neben der Fotografiererei ist das Besuchen von Galerien in allen Städten (besonders Paris), ein großes Hobby von mir und meinem Lieblingsmenschen. Mein neuester Roman, „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ von Sophie Villard, passt da vortrefflich in mein Lesebeute-schema. Die mir unbekannte Autorin schreibt unter einem Pseudonym und scheint aus Deutschland zu kommen. Das Cover des Buches ist hübsch und ansprechend gestaltet. Man sieht eine Frau mit flottem Kurzhaarschnitt, in einem roten, schwingenden Kleid mit schwarzem Handtäschchen. Sie scheint es eilig zu haben und schreitet über einen Platz mit Marmorbüsten. Der Klappentext liest sich vielversprechend und zack lese ich gespannt die ersten Seiten. Die Protagonistin Peggy Guggenheim ist detailreich und liebevoll beschrieben. Ein Mensch mit vielen Ecken und Kanten und der dazugehörigen Durchsetzungskraft. Zum damaligen Zeitpunkt, um 1937, war es für eine Frau gar nicht so einfach, ihre Träume, Wünsche und Ziele so zu konkretisieren und zielgenau umzusetzen. Hilfreich war da sicherlich auch ihr großes Erbe. Schillernd und aufregend werden die Treffen mit dem irischen Schriftsteller James Joyce, dem Künstler der „Klassischen Moderne“, Hans Arp, der Schweizer Malerin Sophie Taueber-Arp und dem Schriftsteller André Breton beschrieben und geschildert. Ich finde das ja sehr aufregend und würde nur zu gerne, hin und wieder zwischen die Seiten, mitten ins Geschehen hüpfen, um mich unter die vielen berühmten Künstler zu mischen. Das sich in Peggys Leben alles um die Kunst und die Liebe dreht, kann man bei so einem breitgefächerten Bekanntenkreis aus Malern und Schriftstellern, durchaus verstehen. Auch ihren Wunsch, das ganze in einer Galerie zu vereinen, kann ich durchaus nachvollziehen. Auch wenn „singen, musizieren, schauspielern und malen“ meist nicht wirklich reicht, dafür aber um so glücklicher machen. Das sich in diesem schillernden Leben auch ein paar Liebschaften ansiedeln, scheint mir ebenfalls in diese Künstlerkreise zu passen, zumindest in meiner Fantasie. Das sie trotzdem irgendwie auf der Strecke zu bleiben scheint, finde ich eher traurig. Das große Glück ist bei ihr immer flüchtig und nie von wirklicher Dauer. Der Plot unterteilt sich grob in zirka drei Teile. Der Schreibstil ist locker und leicht. Kunstvoll, wie ein Gemälde, werden die Schauplätze skizziert. Mit leichter Feder wird schwungvoll die Spannungskurve nach und nach aufgebaut. Von der Idee, der Umsetzung, dem Scheitern, Krieg, Flucht, Neuanfang in den USA und dem engagierten und stets hilfsbereiten Eingreifen der Protagonisten gekrönt, erfährt man als Leser viel über diese bemerkenswerte Frau und ihr großartiges Umfeld. Und das Guggenheim Museum in New York, mit den Sammlungen von Picasso, Klee, Kandinsky, Chagall und vielen weiteren namhaften Künstlern, steht jetzt schon auf meiner Wunschliste für eine Reise, sobald es Corona wieder zu lässt. ... Die inspirierende Geschichte der berühmten Kunstsammlerin ... Inhalt: Paris 1937: Die rebellische Erbin Peggy Guggenheim genießt ihr Leben in der schillernden Künstlerbohème, eine glamouröse Abendgesellschaft folgt auf die nächste. Doch Peggy hat einen Traum. Sie will ihre eigene Galerie eröffnen und endlich unabhängig sein. Da verliebt sie sich in einen hochgewachsenen Schriftsteller mit strahlenden Augen: Samuel Beckett. Aber ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Peggys Traum lässt sich nur im fernen London verwirklichen, weit weg von Beckett. Und auch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Der Krieg zwingt zahlreiche Künstler zur Flucht aus Europa. Peggy hilft vielen von ihnen dabei – und begibt sich und ihre Liebe in große Gefahr ... Die Kunst war ihre Leidenschaft. Die Liebe ihr Schicksal. Die Autorin: Sophie Villard ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Die gelernte Journalistin und Politologin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Dresden. Die Figur der Peggy Guggenheim faszinierte sie seit dem Moment, als sie in ihrer Lieblingsstadt Venedig zum ersten Mal die berühmte Peggy Guggenheim Collection besuchte. Fazit: 5***** Der Roman „Peggy Guggenheim“ ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 448 kunstvolle Seiten, die einem das Leben von Peggy Guggenheim nicht nur sehr nahe bringen, sondern einen auch die Kunst mit anderen Augen sehen lassen!

Lesen Sie weiter

„Sie war eine erwachsene Frau und konzentrierte sich ab sofort auf ihre Arbeit statt auf Männer.“ (S. 11) sagt sich Peggy Guggenheim, als sie 1937 auf einer Party Samuel Beckett kennenlernt und sich sofort in ihn verguckt. Eigentlich ist sie schon auf dem Weg nach London, wo sie eine Galerie für die modernen, bereits angesagten und noch kommenden Künstler ihrer Zeit eröffnet. Ob sie das bewusst oder unbewusst als Konkurrenz zu der ihres Onkels Solomon Guggenheim in New York tut, bleibt offen. Trotzdem kann sie nicht von Beckett lassen und beginnt eine On-Off-Beziehung mit ihm, reist ständig zwischen London und Paris hin und her, bis der erste Weltkrieg ausbricht … Sophie Villard biografischer Roman dreht sich um Peggy Guggenheims Leben und Schaffen in den Jahren 1937 – 1942. Da ist sie bereits von ihrem ersten Mann, dem Dadaisten Laurence Vail, geschieden und macht sich einen Namen als Kunstmäzenin. Besonders beeindruckt hat mir ihr verrücktes „ein Bild pro Tag“ Motto, mit dem sie während des 2.WKs für Furore aber auch Unverständnis sorgte, denn sie hätte das Geld ja auch direkt in die Flüchtlingshilfe investieren können (was sie dann auch tat). „Meine Leistung besteht eben darin, die Kunst unserer Zeit zu retten.“ (S. 231) Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Einerseits macht Sophie Villard deutlich, dass es viele avantgardistische Kunstwerke nicht mehr gäbe, wenn Peggy sie nicht gekauft und den Künstlern damit oft das Ticket nach Amerika und somit die Flucht vor den Nazis finanziert hätte. Peggy scheint eine sehr freigiebige Persönlichkeit gewesen zu sein, die oft intuitiv handelte, geradezu visionär bei der Auswahl der Künstler und ihrer Werke. Zudem wird sie deswegen von Männern und Frauen gleichermaßen für verrückt erklärt – die schrullige reiche Erbin, die nicht weiß, wohin mit ihrem Geld. Selbst dem Leiter des Louvre, den sie um Hilfe beim Verstecken der Sammlung im Krieg bittet, ist diese zu modern und nicht schützenswert. Andererseits beschreibt die Autorin sie auch als sehr promiskuitiv und naiv. Trotz ihrem Vorsatz, sich nicht mehr mit Männern einzulassen, lässt sie jeden in ihr Bett, der ihr auch nur ansatzweise gefällt – egal, ob sie gerade verliebt und in einer Beziehung ist oder nicht. Außerdem verschließt sie ihre Augen vor der Kriegsgefahr, kauft weiter Kunst, während sich alle anderen schon in Sicherheit bringen. Dabei hat sie keinen Plan, wo sie die Werke unterbringt und später versteckt. Sie handelt wie ein kleines Mädchen, das nur das Schöne sehen will und alles andere verdrängt, nicht an die Konsequenzen denkt. „Einen optimistischeren Menschen als sie habe ich noch nie getroffen. Oder sollte ich sagen, einen naiveren?“ (S. 225) Leider konnte mich auch der Schreibstil der Autorin nicht fesseln. Ich fand ihn sehr emotionslos. Die Handlung wird nicht wirklich flüssig erzählt, sondern wirkt oft nur wie eine Aneinanderreihung von Namen und Begegnungen oder ein Who's Who. Zudem fand ich es sehr unrealistisch, dass ausgerechnet sie, die jeden kennt, eine Affäre mit Yves Tanguy beginnt und nicht weiß, dass er verheiratet ist. Schade, ich hatte mir von dem Buch mehr erhofft. Leider nur 3 Sterne.

Lesen Sie weiter

Das Buch „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ von Sophie Villard zeigt das Leben von Peggy Guggenheim in den Jahren 1937 bis 1942, eine Zeit, in der sie auf der Suche nach persönlichem Glück ist, aber auch im Kampf für die Kunst alles aufs Spiel setzt. Das Jahr 1937 neigt sich dem Ende zu. Auch die Zeit in Paris geht für Peggy Guggenheim zu Ende – sie möchte in London eine Gallerie, ihre „Guggenheim Jeune“, eröffnen. Der Abschied von der Stadt, von den Menschen fällt ihr schwer. Die Beziehung mit dem Schriftsteller Samuel Beckett macht den Weggang auch nicht gerade leichter. Doch am Horizont ziehen unaufhaltsam die dunklen Wolken des Krieges auf und bedrohen viele Künstler in ihrer Existenz. Niemand kann einschätzen, wie es weitergeht – Peggy Guggenheim schreitet zur Tat. Sie verhilft vielen Künstlern zur Flucht, kauft aber auch Kunstwerke der Künstler, um die Kunst dieser Zeit zu bewahren – ihre Familie und ihre große Liebe bringt sie damit aber in immer größere Gefahr. Das Buch habe ich auf dem „Bloggerportal von Randomhouse“ entdeckt. Cover und der Titel weckten sofort mein Interesse. Ich habe schon so einiges von Peggy Guggenheim gehört, aber noch nichts gelesen. Der Name Guggenheim stand für mich lange mit dem Untergang der Titanic in Verbindung, da Peggys Vater bei diesem Unglück sein Leben verlor. Es wurde also mal Zeit, etwas mehr über Peggy Guggenheim zu erfahren. Das Buch habe ich dann freundlicherweise vom Penguin-Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet bekommen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Penguin-Verlag für die Zusendung. Ab der ersten Seite hat mich das Buch „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ in seinen Bann gezogen. Vor meinen Augen wurden Abendgesellschaften in Paris lebendig, ich nahm an Diskussionen teil und lernte viele Künstler kennen, die ich bisher nur mit Namen kannte. Peggy mochte ich von Anfang an – auch wenn sie anfangs sehr zielstrebig wirkt, plagen sie doch auch immer wieder Selbstzweifel. Ihr gelingt nicht alles, was sie sich vornimmt, sie muss auch Rückschläge hinnehmen. Sie ist mutig, wagt einen Neuanfang in London, bleibt aber Paris immer treu. Im Nachwort wird sie als erste „Weltbürgerin“ bezeichnet. Und genau so nahm ich sie auch wahr: Sie liebt Paris über alles,kommt auch immer wieder dorthin zurück, fasst aber auch in anderen Ländern Fuß und findet dort auch immer das Schöne. In ihrem Privatleben geht alles etwas drunter und drüber: Ihre Mutter ist noch nicht lange tot, sie ist geschieden, ihre Kinder in Internaten. Ihr Ex-Mann hat sich eine neue Familie aufgebaut, Peggy kann sich treiben lassen. Mit dem Erbe ihres Vaters kann sie sich selbst verwirklichen, aber eines fehlt ihr… oder auch nicht: Ein Mann. Sie hat viele kurze Affären, verliert auch oft ihr Herz, aber ob sie wirklich einen Mann in ihrem Leben braucht weiß sie nicht. Sie liebt ihre Unabhängigkeit, sehnt sich aber auch nach Liebe und Geborgenheit. Und als sie den Entschluss fasst, den Künstlern zu helfen, die Kunst zu bewahren, hat sie bei mir noch mehr Sympathie-Punkte hinzugewonnen. Eine Frau der Tat, die auch vor Gefahren nicht zurückschreckt und sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist für immer andere Menschen da. Peggy Guggenheim steht in diesem Buch sehr im Mittelpunkt, aber auch die anderen Charaktere, die um sie herum agieren, empfand ich sehr lebendig und authentisch beschrieben. Jeder Charakter wurde äußerlich beschrieben, durch seine Eigenheiten und seine Handlungen konnte ich dann den Menschen richtig kennen lernen. Es machte Spaß, so manche historische Figur auf diese Weise näher zu kommen. Die Sprache von Sophie Villard empfand ich als sehr angenehm und farbenfroh. Sie beschreibt Menschen mit so viel Gefühl und so vielen Details, dass ich ein genaues Bild vor Augen hatte. Aber auch Städte, hier allen voran Paris, und auch Landschaften beschreibt sie mit so viel Liebe. Paris, eine Stadt, die ich noch nie real besucht habe, habe ich mit diesem Buch besucht und durch Peggys Augen kennen und lieben gelernt. Aber auch die anderen Orte, an denen das Buch spielt, wurden vor meinem inneren Auge lebendig. Die Ruhe an einem abgelegenen Strand in Portugal, der Tumult in New York, wo sich Menschenmassen rastlos durch die breiten Straßen drängen. In New Orleans hörte ich Bands zu, spürte die Lebensart der Bevölkerung. Das große Thema in diesem Buch ist die Kunst des 20. Jahrhunderts. Peggy Guggenheim lebte für die Kunst – vor allem für die Moderne Kunst. Ihr ist es zu verdanken, dass viele Kunstwerke überlebt haben. Das machte sie nicht, um sich daran zu bereichern, ihr war wichtig, dass diese Kunst bewahrt wird und für die Öffentlichkeit zugänglich wird. Doch nicht nur Kunstwerke hat sie gerettet: Ein anderes großes Thema ist die Emigration der Künstler-Elite in die USA. Peggy Guggenheim hat einigen Künstlern diese Flucht überhaupt erst möglich gemacht. Anfangs wollte sie von der Politik nicht wirklich was hören. Doch je dunkler die Wolken am Horizont wurden, desto mehr wusste Peggy, dass sie handeln musste. Mit Mut und Leidenschaft stand sie für die Künstler und deren Kunstwerke ein – eine beeindruckende Frau, die nie vergessen werden sollte. Ein Buch, welches ich immer wieder gerne in die Hände genommen habe. Durch das Buch habe ich noch mal einiges in Sachen Kunst und die Künstler dazu gelernt. Ich habe Peggy Guggenheim und all die anderen Menschen um sie herum kennengelernt, spazierte mit ihr durch die verschiedensten Städte und Landschaften und begab mich mit ihr auf die Suche nach Kunstwerken. Fazit: Ein Buch, was mich auf eine emotionale Reise mitgenommen hat, von der ich gehofft hatte, dass sie nie endet. Hinweis: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Penguin-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

Lesen Sie weiter

Sophie Villards (Pseudonym einer deutschen Autorin) Roman über Peggy Guggenheim beginnt 1937. Peggy lebt in der Pariser Bohème inmitten eines umfangreichen Bekanntenkreises. Zu ihren Freunden gehören die Joyces, Hans Arp und Sophie Taueber, Marcel Duchamp, André Breton und viele mehr. Affären hatte Peggy nach ihrer Scheidung wohl einige, doch hier wird vor allem jene zu Samuel Beckett geschildert und später das Kennenlernen mit Max Ernst. In diesem Rahmen bewegt sich der Roman, der zwischendurch fast ein wenig leidenschaftslos rüberkam, mich aber trotzdem gut unterhalten hat. Neben den unsteten Männern in Peggys Leben gibt es eine Konstante: die Kunst. Peggy beginnt Kunstwerke zu sammeln, eröffnet in London eine Galerie, die Guggenheim Jeune. Doch finanziell wirft der Laden nicht viel ab. Und Peggy hat schon wieder eine ganz andere Idee, wie sie Kunst anders zugänglich machen könnte. Doch der Krieg steht vor der Türe, so dass es erstmal ums eigene Leben retten geht. Peggy blendet dieses Thema aber aus, vielleicht weil sie schon so viele Verluste in ihrem Leben verkraften musste. Irgendwann kann sie sich dem nicht mehr entziehen und muss sich überlegen, ob sie in England oder Frankreich ausharren will oder doch zurück nach Amerika gehen soll. Bis zu ihrer Entscheidung sammelt sie munter weiter - ein Bild pro Tag. Das hat sie sich vorgenommen. Sie kauft vor dem Kriegsausbruch Bilder zusammen und zahlt bar, worüber die Künstler allesamt froh sind. So haben sie Geld für die (Heim-)Reise in die USA oder nach Spanien (z.B. Salvador Dali). Die Autorin stellt Peggy Guggenheim als spendable Frau dar. Denn Peggy kauft nicht nur Bilder, sondern hilft Ausreisewilligen finanziell aus. Aber schon zuvor und später finanziert sie das Leben vieler ihrer Freunde. Auch solchen, die sehr undankbar rüberkommen, wie Djuna zum Beispiel. Peggy lässt sich, zumindest im Roman, davon nicht irritieren. Sie ist eine Frau, deren Herz für die Kunst und Künstler schlug und durch ihr Erbe finanziell immer unabhängig war und damit ihre Ideen umsetzen konnte. Der Roman wird in drei Teile gegliedert, doch die hätten von mir aus nicht sein müssen, da sie sich zeitlich nahtlos einreihen. Aufgrund der Dreiteilung wurde ich in meinem Lesefluss fast ein wenig gestört, da ich erst dachte, es gäbe einen Zeitsprung, der dann (zum Glück) ausblieb. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass die Ausdrucksweise nicht ganz zu den beschriebenen Jahren passte, aber es hielt sich im Rahmen, weswegen ich darüber hinwegsehen kann. Der Roman endet Ende im Oktober 1942 mit einem passenden und für einen Roman finalwürdigen Ereignis. Peggys Leben war da noch lange nicht vorbei und sie sollte noch viel mehr erreichen - und wieder reisen, wie schon zuvor in Europa, wo sie öfters zwischen Paris und London pendelte, als ich in einige von mir nur eine Stunde entfernte Nachbarstädte. Fazit: Interessanter Einblick in die Künstlerszene der Surrealisten und in Peggy Guggenheims Leben während der Vorkriegszeit. 4 Punkte. Wem dieser Roman gefallen hat, dem empfehle ich, gleich in "Miss Guggenheim" von Leah Hayden weiter zu lesen, denn dort werden die Jahre 1941 bis 1943 rückblickend von 1958 aus erzählt. Zudem ist es interessant, überschneidende Begebenheiten in den beiden Jahren 1941 und 1942 aus einem anderen Sichtwinkel zu betrachten. Am Ende hat man einen tollen Überblick über Peggy Guggenheims Leben.

Lesen Sie weiter

Peggy Guggenheim ist jedem, der sich in der Kunstszene auskennt, ein Begriff. Die toughe Frau sammelte vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg zeitgenössische Kunst, lebte mit bedeutenden Künstlern des Dadaismus, Surrealismus, der Abstrakten Malerei und des Kubismus zusammen, unterstützte sie als Mäzenin und gründete mehrere Museen. Für Autorin Sophie Villard mehr als ein guter Grund, einen Roman dieser beeindruckenden Frau zu widmen. „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ basiert auf der Autobiographie der Kunstsammlerin und ist doch fiktiv. So gelingt es Villard hervorragend, den Lebensstil, die Seele, die Gedankenwelt und die Stärke von Peggy Guggenheim herauszuarbeiten. Die Leser begleiten Peggy ab dem Jahr 1937 in Paris, wo sie rauschende Partys mit bekannten Künstlern feiert, Affären anfängt und beendet und außer ihrer Leidenschaft für moderne Kunst auch ihre Liebe zu Samuel Beckett entdeckt. Immer wieder stößt Peggy auf Widerstände, wenn sie sich für zeitgenössische Werke und Künstler begeistert. Trotzdem gibt sie nicht auf, verwirklicht ihren Traum von einer eigenen Galerie in London, rettet später, als die Nazis sich Paris nähern, dutzende Gemälde vor den Barbaren. Doch auch für Peggy wird es eng. Soll sie nach Amerika, ihrem Heimatland, zurückgehen und aufgeben? Kann sie dort neu starten? Kann sie ihre Kunstschätze retten? Sophie Villard ist eine fesselnde Geschichte über eine faszinierende, selbstbewusste Frau gelungen, die ihrer Zeit voraus war. Absolut lesenswert! Einziger Nachteil: Nach dem Lesen will man sofort nach Venedig reisen, um die „Peggy Guggenheim Collection“ zu sehen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.