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Rezensionen zu
Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin

R.F. Kuang

"The Poppy War"-Saga (2)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Rin ist mit der Cike auf der Flucht. Der grosse Plan nach dem Blutbad in Band 1 ist es nun die Kaiserin zu töten. Doch können 8 Kämpfer gegen ein ganzes Land angehen? Die Gruppe Außenseiter mit besonderen Kräften sind nun die Bösen im Kampf gegen alle andere, und vor allem gegen die Kaiserin. Es hat mich zu Beginn an "Die Lügen des Locke Lamora" erinnert, was ein Kompliment ist. Rin's Absturz in die Opiumsucht, ihr schlechtes Gewissen ihrer vorherigen Taten wegen und das erlernen mit einem Gott im Kopf umzugehen fand ich persönlich interessanter als die politische Handlung. Der Kampf ist gewonnen, aber der Krieg hat erst begonnen. Mit Feinden zu allen Seiten, gibt es niemandem den man trauen kann, aber Bündnisse die man eingehen muss um zu Überleben. Das schöne an einem zweiten Band? Man kann sofort mit der "Action" loslegen. 800 Seiten waren mir etwas zu lang, aber die Autorin weiss mit unzähligen Überraschen den Leser bei Laune zu halten und zu überzeugen. Jetzt bin ich auf ein fulminantes Finale im dritten Band gespannt.

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Wo fange ich bei diesem Buch am besten an? Wie wäre es damit: Wow! Diese Reihe ist absolut genial. Ich werde diese Rezension relativ kurz halten, da ich über nichts inhaltliches sprechen möchte um Spoiler zu vermeiden. Zunächst war ich doch hier und da etwas verwirrt. Es ist schon ein bisschen her seit ich Band 1 gelesen hatte und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich die Namen doch etwas verwirrt haben, da sie zum einen nicht alltäglich und nicht leicht für mich zu merken sind und zum anderen gibt es hier wirklich eine Menge Charaktere, die man sich merken muss. Diese Verwirrung ließ jedoch mit der Zeit nach. Was ich an dieser Reihe besonders mag, sind die Strategie und die politischen Handlungsstränge. Das Ganze ist unglaublich taktisch ausgelegt was natürlich nicht ganz einfach ist beim lesen - man muss durchaus mal eine Passage mehrfach lesen - aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn diese Geschichte ist einfach absolut episch geschrieben! Ich LIEBE das. Es gibt jede Menge Action und Kampfszenen, es gibt charakterliche Beziehungen, die einen unsicher machen, manchmal sogar nervös, weil man nicht weiß ob jemand nun gut ob böse ist, es gibt Szenen die eine gewisse Unbeschwertheit mit sich bringen und es gibt Szenen, die mich absolut schockiert haben und mir sogar beim Lesen weg getan haben. Und es gibt eine unglaublich willensstarke Protagonistin, die sich von nichts unterkriegen lässt. Ich weiß ehrlich nicht woher Rin diese ganze Kraft nimmt, aber eines weiß ich mit Sicherheit: Sie überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Großartiges Buch! Großartige Fantasy!

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Enthält Spoiler zum Vorgänger! Im ersten Buch hat mich der Krieg noch sehr überrascht, weil es an der Akademie ja relativ friedlich war. Nach den Ereignissen im Vorgänger ist Rin aber traumatisiert und sehnt sich nach Rache für das, was ihr und ihren Freunden angetan wurde. Sie ist nun die Kommandantin der Cike, aber sie weiß auch nicht wirklich, wie sie mit der neuen Verantwortung umgehen soll. Rin ist wirklich ganz anders als die Protagonistinnen, die ich sonst lese, denn sie ist wirklich keine typische Heldin. Meistens ist sie eher pessimistisch und weiß auch kaum, was sie außerhalb des Krieges mit sich anfangen soll. Man kann ihre Gefühle aber auch nachvollziehen, sie hatte schon ein sehr schwieriges Leben, das von Verlust, Missbrauch und Drogen geprägt ist. Auch der Umgang mit den anderen Schamanen ist nicht einfach, vor allem seit Altan gestorben ist, was auch ein sehr wunder Punkt für Rin ist. Ich fand es da schon oft schwer, ihre Gefühle zu verstehen, ob sie ihn bewundert, so sein wie er, Angst vor ihm hat oder sich eher davor fürchtet, wie Altan zu enden, aber ihre komplizierte Gefühlswelt fand ich dann auch wieder so interessant. In diesem Buch trifft man auch wieder andere Kulturen, besonders die Hesperianer, die sich im Gegensatz zu den asiatischen Nikara durch ihre weiße Haut und ihre Religion auszeichnen. Natürlich spielt hier also auch wieder Rassismus eine Rolle. Der dritte Mohnkrieg, Gewalt, Schlachten, Kriegspläne und Strategien stehen aber schon im Vordergrund. Rins Abenteuer bietet kaum eine ruhige Minute und ist eigentlich durchgehend spannend. Es geht vor allem auch um Rins persönliche Entwicklung während all der Kämpfe, die sie durchlebt, und die fand ich auch einfach wieder fesselnd. Ich finde sie nicht immer sympathisch, aber sie ist schon eine sehr glaubwürdige Figur, bei deren Abenteuer man auch einfach mitfiebern muss. Ich möchte auch mal kurz anmerken, dass die Autorin die ganze Trilogie noch vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag veröffentlicht hat. Das finde ich schon erwähnenswert, vor allem bei der gelungenen Umsetzung des ernsten Themas! Fazit "Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin" hat mir noch etwas besser gefallen als der Vorgänger, weil ich diesmal wusste, was mich erwartet. Ich fand Rin zwar nicht immer sympathisch, aber gerade ihr komplexer Charakter macht ihr Abenteuer auch so spannend!

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Der Stil der Autorin ist im Grunde leicht zu lesen und relative abwechslungsreich. Gut, die vielen Seiten über Kriegsstrategien haben mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen und in meinen Augen dem Roman auch einiges an Schwung genommen. Aber abgesehen davon zeigt dieser Roman sehr viele grandiose Szenen, Dialoge und Passagen. Die Hauptfigur Rin, ist ein absolutes Wrack. Ihre Opiumsucht hat sie in ein kaum atmendes Wesen verwandelt, das jegliche Selbstdisziplin in den Wind geschossen hat und im Grunde nur noch eines will. Vergessen. Ihr Selbstwertgefühl ist praktisch nicht mehr vorhanden. Sie ist zu einer funktionierenden Marionette geworden, deren Strippen von anderen bewegt werden. Den Konflikt, in dem sich Rin seit geraumer Zeit befindet, zeigt die Autorin auf eindrucksvolle Weise. Gut, in mir entstand dabei ein Gefühl der Verachtung, da Rin sich im Selbstmitleid buchstäblich badet und alles und jeden nur nicht sich selbst dafür verantwortlich macht. Aber irgendwie hat sie mir im Verlaufe der Handlung auch ein wenig Respekt abgerungen. Irgendwann fing sie an, mir zu zeigen, dass sie mehr ist als nur ein Häuflein Dreck und dass sie trotz all ihrer seelischen Qualen immer noch Gut von Böse und richtig von falsch unterscheiden kann. Und dass ihr ihr Volk nicht egal ist. Charaktere Ich habe Rin zum ersten Mal in der Leseprobe kennengelernt, die der deutsche Verlag für den ersten Band Die Schamanin anbietet. Und was ich dort sah, sprach mich irgendwie an und faszinierte mich auf seltsame Weise. Zu sehen, was aus Rin geworden ist und von ihr einige Details über die Dinge zu erfahren, die sie in Buch eins durchgemacht hatte, war teilweise bewegend und eine abstoßende Mischung aus Mitleid (meinerseits), Verachtung und dem lauten Schrei, sie solle sich gefälligst am Riemen reißen und ihre Sucht endlich besiegen. Tja, was Rin selbst nicht hinbekommt, schafft dann ein anderer. Und auch wenn es kurzzeitig so aussah, als ob sie endlich auf der sicheren Seite angekommen wäre, geht es wieder gefährlich nahe in die falsche Richtung für Rin. Krieg und nichts als Krieg bestimmt das Leben der Figuren und das wurde auf Dauer fast zu viel. Resultat Ich bin hin und hergerissen, was diesen Roman angeht. Einerseits bin ich begeistert über all die vielen grandiosen Szenen und den Plot, der hinter allem steht. Auf der anderen Seite bin ich noch immer geschockt über die vielen blutigen, brutalen und oftmals sehr grausamen Szenen. Das hatte ich nicht erwartet. Die Kaiserin ist kein leicht zu lesender Roman und vermutlich ist meine Bewertung auch der Tatsache geschuldet, dass ich den ersten Teil Die Schamanin nicht gelesen habe. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das jemals tun werde. Ja, die Mischung aus Mythologie, Monstern und der Art und Weise, wie sich eine junge Frau im Laufe ihres Lebens verändert, ist faszinierend. Aber die vielen Seiten über Kriegsstrategien waren mir dann am Ende doch einen Tick zu viel und haben meine Lesebegeisterung streckenweise in Grenzen gehalten. Am besten selbst lesen und ein eigenes Urteil bilden.

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Wer meine Rezension zum ersten Teil schon gelesen hat, weiß ja das dieser zu meinen letztjährigen Favoriten zählt. Da waren meine Erwartungen natürlich hoch. Doch so viel kann ich schon vorwegnehmen, sie wurden nicht enttäuscht und Großteils erfüllt. Was genau das bedeutet, erfahrt ihr im Verlauf dieses Textes. Auch noch erwähnenswert finde ich die Dicke des Buches. Für mich war das schon eine Herausforderung mit seinen 800 Seiten, für gewöhnlich habe die Bücher in meinem Regal zwischen 250 und 500 Seiten, also wesentlich weniger als diese hier. Deshalb habe ich auch entsprechend lange gebraucht bis ich es durch hatte. Wer lieber Bücher an einem Wochenende liest, sollte sich darauf schonmal gefasst machen und extra viel Zeit mit bringen. Die Dicke bringt mich auch schon zum ersten Punkt, den ich erwähnen muss. Den Mittelteil fand ich ein wenig zäh und er hatte durchaus seine Längen. Diese wurden aber durch das fulminante Finale wieder wettgemacht, von diesem möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten. Sprechen wir lieber noch über ein paar Dinge, die mir durchaus gefallen haben. Zum Beispiel die näher Beleuchtung der Hinterländer, von denen wir bis jetzt nur sehr wenig erfahren haben. Sie erhalten in diesem Band eine etwas größere Bedeutung, ebenso wie die Hesperianer. Diese begleiten uns fast den gesamten zweiten Teil, doch sie sind keine besonders nette Begleitung. Mir hat ihre Darstellung gut gefallen, sie sind sehr konsistent geschrieben, wie so ziemlich alles. Das Volk mit seinen Vertretern bringt neuen Wind und zusätzliche Aspekte, die Rin in gewisser Weise auch helfen. Doch in erster Linie sind sie da. Ihre Beziehung zu den restlichen Figuren ist kompliziert und ihre wahre Natur wird erst gegen Ende vollends aufgedeckt. Was mich zu den restlichen Beziehungen der Hauptfiguren bringt. Man kann sie am besten mit einem Wort beschreiben: „kompliziert“. Was auch der Grund ist, warum sie mir gut gefallen und sich so echt anfühlen. Es ist nie einfach, jede Figur hat seinen eigenen Kopf, seinen eigenen Motivationen, Wünsche und wurde auf unterschiedliche Weise verletzt. Das haben sie alle gemeinsam, ihre Seelen tragen Narben und wie auch schon im ersten Band wird keine Grausamkeit beschönigt. Manchmal war das schon ein bisschen viel, wie hinterhältig Menschen sein können und ich musste das Buch für eine Weile beiseite legen. Die Menge an Verrat und Tod war mir gerade gegen Ende einfach zu viel. Es ist nie einfach, wenn Figuren, die man mögen gelernt hat sterben und hier sind es viel, ich sage nicht wer, aber macht euch darauf gefasst, euch von Charakteren zu verabschieden. Auf der anderen Seiten werden auch neue Beziehungen geknüpft oder neue Aspekte hinzugefügt. Das Ganze bringt mich zu einem Gedanken über Rin und wie sie im Mittelteil sehr passiv handelt. Das hat mir nicht wirklich gefallen, doch bei näherer Betrachtung wird mir klar, dass sie schon so viel verloren hat und wahrscheinlich auch an einem Punkt keine Kraft mehr hat. Aber das sind alles meine Gedanken und Spekulationen, macht euch am besten selbst ein Bild davon. Mit diesen Worten komme ich zu meinem Fazit. Am besten lässt sich das Buch für mich mit den Worten zusammen: „es zieht sich und hat seine Längen, doch die sind es wert.“ Wem der erste Teil gefallen hat, wird auch diesen mögen und mit Spannung auf einen dritten Teil warten, genau wie ich. Denn ich will wissen wie es mit Rin, ihren Freunden und Nikan weitergeht.

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Fantasy, geschrieben von einer Autorin, spielend in einer an das feudale China angelehnten Welt und mit einem Mädchen als Hauptfigur. Wenn das nicht mal etwas erfrischend Neues ist! Das waren die ersten Zeilen meiner Rezension zum ersten Band der Trilogie: „Im Zeichen der Mohnblume – die Schamanin“. Das Mädchen ist inzwischen eine Frau, sonst hat sich nicht viel geändert. Es freut mich sehr, dass diese Geschichte, die zumindest ein Stück weit die ausgetretenen Fantasy-Pfade verlässt, auch in Deutschland verlegt wird und Aufmerksamkeit erfährt. Ein Land in endlosem Krieg CN: Kriegsverbrechen, sexuelle Gewalt, Drogenabhängigkeit Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat und sich komplett vor Spoilern schützen möchte, der überspringe diese Absätze bis zur nächsten Überschrift. Auch der zweite Band dreht sich um Rin, Schamanin des Phoenix, eines grausamen Feuergottes. Durch den Einsatz extremer Gewalt und unter dem Verlust dessen, was ihr am liebsten war, hat Rin ihr Land vor der Invasion gerettet. Nun ist sie zutiefst traumatisiert und verbringt ihre Tage am liebsten zutiefst im Opiumrausch. Nur so kann sie zeitweise die Stimme des Gottes in ihrem Kopf ausblenden, den es ununterbrochen nach Zerstörung gelüstet. Allerdings sind die Dienste der Frau, die ein ganzes Land in Schutt und Asche gelegt hat, weiterhin sehr gefragt. Der Drachenkriegsherr ergreift die Gunst der Stunde und will mit Rins Hilfe die Kaiserin stürzen. Nikan soll nicht länger Kaiserreich sein, sondern zur Republik werden. Eine neue Gelegenheit für Rin das zu tun, was sie am besten kann: Kämpfen. "Viele Menschen werden dich ausnutzen oder dich töten wollen. Wenn du am Leben bleiben willst, musst du dich für eine Seite entscheiden. Also entziehe dich nicht dem Krieg, Kind. Schrecke nicht vor dem Leid zurück. Wenn du Schreie hörst, renne auf sie zu." - Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin, S. 214 Geschichtsunterricht Beim ersten Buch war es mir noch gar nicht so bewusst, aber die Bücher sind eng angelehnt an die jüngere chinesische Geschichte. Der erste Band dreht sich um den zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und behandelt auch das Nanking-Massaker. „Die Kaiserin“ spielt während des chinesischen Bürgerkrieges (1927-1949), nach dessen Ende die Volksrepublik China gegründet wurde. Tatsächlich habe ich auch während dem Lesen das Buch zur Seite gelegt und einen kompletten Abend zur Geschichte Chinas recherchiert und gelesen. Das ist bisher noch selten einem Buch gelungen. Wo ist der Haken? Ein frisches Szenario also, geschichtliche Bildung ist gleich mit inbegriffen und spannend ist „Im Zeichen der Mohnblume – die Kaiserin“ auch. Das schamanistische Magiesystem mit Menschen, die Macht von Göttern borgen, ist total interessant. Alles in Butter also? Ein Jahreshighlight? Nicht ganz. Denn an einem scheitert das Buch für mich: An den Figuren, allen voran Protagonistin Rin. Manchmal wollte ich sie schütteln und ihr zurufen: „Sei doch nicht so dumm! Wach auf, tu was! Lass das nicht mit dir machen, du bist die mächtigste Person im ganzen Land!“ Anfangs gefällt Rin sich in ihrer Opferrolle, dröhnt sich mit Opium zu, weigert sich, Verantwortung zu übernehmen. Später beweist sie immer wieder offensichtlich einen sehr schlechten Geschmack bei der Wahl ihrer Verbündeten. Sie lässt sich von anderen ein ums andere Mal erniedrigen, tut nichts, wenn man sie als Untermenschen bezeichnet, im Gegenteil. Obwohl sie sich im ersten Band geschworen hat, nie mehr jemandes Experiment zu sein, lässt sie sich von den Hesperianern (analog den Europäern) wöchentlich untersuchen, wenn auch widerwillig. Krankhaft sucht Rin die Anerkennung einer Vaterfigur, den sie vermeintlich im Drachenkriegsherren ausgemacht hat. Dabei wird der Leser*in schon zu Beginn klar: Das kann nur schiefgehen. Und dann auch noch diese Mehr-oder-weniger-Liebesbeziehung mit dem *verzeih* Arschloch Nezha. Ehrlich, das war beim Lesen wahnsinnig frustrierend. Oft hat mich Rins Verhalten einfach wütend gemacht, sodass ich wirklich nur wenig positive Gefühle ihr gegenüber aufbringen kann. An anderen positiven Figuren mangelt es – leider – auch. Am ehesten mochte ich noch die Auftritte von Venka, Nezhas Schwester, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat, aber oft so handelt, wie ich es mir von Rin gewünscht hätte. Fazit Es gibt viel Gutes, Spannendes, Interessantes im Buch, aber für mich scheitert das Buch leider an seiner nervigen Protagonistin. Keine Höchstwertung also. Trotzdem ist die Reihe wirklich lesenswert und ein wichtiger Beitrag für mehr Diversität in der Fantasy: Weder von einem mittelalten weißen Mann geschrieben, noch in einer europazentrierten Mittelalterversion angesiedelt, in der vielleicht sogar durch bestimmte Figuren rassistische Ideologien weiterverbreitet werden (Stichwort Orks). Dafür gibt es von mir 4 von 5 Sternen. Diese Rezension ist auch auf meinem Blog Im Buchwinkel erschienen.

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Rin ist nach dem Krieg alleine mit sich selbst, ihren Gedanken und Schuldgefühlen. Berauscht vom Opium ist sie alles andere als geeignet die Cike zu führen und muss jeder Zeit damit rechnen, dem Phönix zu verfallen und alles um sich herum in Brand zu stecken. Verfolgt von den Häschern der Kaiserin und ihren eigenen inneren Dämonen, hält sie nur der Wunsch nach Rache am Leben. Die Kaiserin soll für ihre Taten büßen und nur ein Bündnis mit dem Drachenkriegsherrn, der eine eigene Republik erschaffen will, gibt ihr die Macht und die Armee hierzu. Alte Verbündete treten auf den Plan und ein weiterer brutaler Krieg wirft seine Schatten voraus... Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt und ich muss gestehen, wenn ich im ersten Teil mir die noch verbleibenden Seiten angeschaut habe, musste ich schlucken. 800 Seiten sind für jemanden wie mich, der lieber im Bereich 400 - 500 Seiten liest, eine echte Herausforderung. Vor allem lag das auch an Rins Verhalten. In diesem ersten Teil ist sie so am "herumjammern", sie badet in Selbstmitleid und knallt sich die Birne mit Opium weg - es war kaum zu ertragen. Abwechselnd gibt sie sich und dann wieder anderen Schuld an den Ereignissen des Krieges und es war echt sehr anstrengend. Im zweiten Teil wurde es dann wesentlich besser. Die Geschichte nimmt Fahrt und Spannung auf, geliebte Charaktere tauchen wieder auf und bringen eine neue Dynamik in die Geschichte und es gibt wieder jede Menge Kriegswissen, Taktik und politische Schachzüge und das ohne Langeweile. Stellenweise bahnen sich sogar zarte Gefühle an, die das Herz in diesem Krieg ein wenig leichter machen (ohne Kitsch und Knutschen und Co.). Der dritte Teil konnte mich dann absolut überzeugen mit einer epischen Schlacht, Magie, Verrat und Intrigen und immer im Hinterkopf der interessante historische Aspekt in "unserer Welt". Das Ende wartet sowohl mit einem unerwarteten Plottwist als auch mit einem zu ertragenden Cliffhanger auf und ich freue mich schon auf den letzten Band und habe diesmal auch keine Angst vor vielen Seiten. Wenn das Buch einen packt, fliegen die Seiten nur so vorbei. Ich hoffe sehr auf eine Übersetzung. Ein zweiter Teil, bei dem man erst mal die Phase des Selbstmitleids und des Schmollens der Protagonistin überwinden muss, bevor die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt und eine fantastische Mischung aus Kriegstaktik, Schamanismus und Strategie bereithält. Im Hinterkopf muss man dabei immer die historischen Fakten behalten, was noch mehr interessante Schlüsse aus den Ereignissen ziehen lässt. Die Protagonistin kommt wieder auf Spur, soviel kann ich euch schon mal versprechen. Ich bin gespannt wie ihre Geschichte im 3. und finalen Teil ausgeht.

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