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Rezensionen zu
Schwarzer Leopard, roter Wolf

Marlon James

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„Man sagt, du habest eine Nase.“ Sucher ist ein Verlorener. Von zuhause ausgestoßen gibt es kaum einen Ort, an den er gehen kann, denn als Angehöriger des Flussstammes ist er bei den benachbarten Gangatom nicht gern gesehen. Als er durch Zufall in einem kleinen Dorf auf seinen Onkel trifft und sich mit einem Jäger auf den Weg in den Dschungel macht, trifft er auf eine Sangoma – eine Hexe, die in ihm mehr sieht, als nur einen jähzornigen jungen Mann. Geschützt durch ihren Zauber können ihm Schwerter, Dolche und Äxte nichts anhaben und so macht sich Sucher, nach einem schweren Schicksalsschlag, dazu auf, seine Nase in die Dienste reicher Leute zu stellen. Als ein Sklavenhalter von ihm erfährt, zögert er nicht, Sucher und einige weitere Söldner auszuschicken, um nach einem Jungen zu suchen, der ihm gestohlen wurde. Doch bereits nach kurzer Zeit ist nicht nur Sucher klar, dass der Junge mehr ist als nur ein Kind … Meine Rezension enthält teilweise Spoiler – weniger zur Geschichte selbst, als vielmehr der Welt und den Wesen, die diese bevölkern. Doch ich denke, dass gerade bei diesem Roman, der eindeutig nicht jeden erreichen kann, eine gewisse Vorkenntnis von Nöten ist. „Meine Mutter darf das ganze Buch bis auf zwei Seiten lesen“, sagt Marlon James in seinem Nachwort. Da stellte sich mir doch kurz die Frage, ob seine Mutter nicht zwei Seiten des kompletten Werkes lesen darf, denn Marlon James nimmt – um es freundlich auszudrücken – kein Blatt vor den Mund. Es wird nicht nur fast im Vorbeigehen gemordet, sondern auch Vergewaltigt und gefoltert. Die Welt, in die wir eintauchen – und bei mehr als 800 Seiten ist es eine sehr große Welt – ist nicht nur grausam: sie ist dramatisch brutal. Sucher befindet sich nicht auf der normalen Seite des Lebens, in seinem Geschäft sind Misshandlungen normal, weshalb wir auch in keiner Seite etwas über die wirtschaftlichen Verhältnisse in Ngiki (wie die Welt, so denke ich, heißt) oder den Nordlanden (in denen Sucher lebt). Auch über die politischen Verhältnisse werden wir lange im Dunkeln gelassen und erfahren erst sehr spät, wer und weshalb König ist und wer mit wem im Krieg liegt (wobei man beizeiten denken möchte: jeder mit jedem!). Auch das Magiesystem dieser Welt ist grausam: Hexen und Hexer erhalten ihre Macht durch das Töten und Verstümmeln von Säuglingen (was nicht als tatsächliche Handlung geschieht, aber deutlich erklärt wird) und Vampire saugen nicht nur Blut, sondern vergewaltigen ihre Opfer und zerstören deren Seele und Verstand. In jeder Ecke herrscht Verzweiflung, Hass, Verrat … Und doch? Schwer zu erklären. Denn die ersten einhundertfünfzig Seiten waren beinah eine Qual. Die Brutalität der Welt und der innere Hass, mit dem Sucher zu kämpfen hat (und denkt nicht, das würde sich geben, nein, Sucher wird zu keinem sympathischen Charakter – nicht davor und nicht danach), haben mir schwer zu schaffen gemacht. Doch dann … entfaltet sich die Welt. Der Handlungsort weitet sich, die Nordlande erscheinen vor dem inneren Auge, die Städte – Malakal, eingeschlossen von mehreren Kreisen aus Schutzmauern, nach oben gebaut, um Platz zu sparen oder Dolingo, in den Bäumen schwebend und von unsichtbaren Mechanismen am Laufen gehalten – und die magischen Wesen – Omoluzu, die durch Blut gerufen werden und an der Decke gehen, als wäre es ihr Boden oder die Bunshi, die ihren Brustkorb aufbrechen und ein Kind darin verbergen kann – sind absolut einzigartig. Wir kennen alle die klassischen Fantasiewesen: Oger und Orks, Elfen und Feen, Zwerge und Halblinge – doch wer von euch kennt die Geschwister Asabonsan und Sasabonsan, zwei Wesen, von denen eines von Blut und das andere vom Fleisch ihrer Opfer leben? Das einweben dieser eindeutig afrikanischen Mythologie (wobei ich nicht weiß, in wie weit sich Marlon James von „tatsächlichen“ Sagen und Legenden hat beeinflussen lassen und wie viel seiner eigenen Vorstellung entspringt) ist so frisch und neuartig, dass es mich – ja, das kann ich so sagen – absolut begeistert hat. Dass die Geschichte dann nach dem ersten Viertel richtig an Fahrt auf nimmt, tat natürlich ihr übriges. Kommen wir nun zum Schreibstil. Welcher schonungslos ist. Wie weiter oben erwähnt frage ich mich, ob Marlon James wirklich seiner Mutter so viele vulgäre Ausdrücke zumuten würde – oder ob sie ihm nicht bereits nach Seite fünf den Mund mit Seife ausgewaschen hätte. Marlon James ist kein Clive Barker, der die große Brutalität seiner Romane in eine wunderbare Sprache verpackt und kein Colson Whitehead, der mit wenigen Worten große Geschichten umreißt: James will eindeutig polarisieren. Und das ist mein größter Kritikpunkt. Denn ich denke, dass der Autor absichtlich so vulgär schreibt, um den Leser zu schockieren – und das ist etwas, das mir nie zusagt. Denn liegt nicht viel größeres Können darin, den Leser mit sanften Worten das absolute Grauen näher zu bringen? Ein weiteres Problem für potentielle Leser könnte die James‘ Art sein, bestimmte Handlungsstränge nur anzuschneiden. Oftmals bleiben Dinge unausgesprochen und dem Leser – egal, wie aufmerksam er der Geschichte folgt und glaubt mir, nebenbei lesen bei diesem Roman ist nicht – somit ein großer Interpretationsspielraum. Nicht nur einmal stellte ich mir die Frage: was genau ist hier passiert?, nur um kurz darauf noch einmal zehn Seiten zurück zu blättern und erneut zu lesen. Das kann manchmal gut sein – ich liebe es, wenn Autoren mir nicht alles vorkauen – manchmal aber auch anstrengend. Zum Schluss seien wir ehrlich, oder? Dieses Buch ist grausam und wunderbar, vulgär und phantasievoll, überladen und spannend und noch so viel mehr – und ich bin absolut froh, es gelesen zu haben. Doch du, lieber potentieller Leser, sei dir bewusst, worauf du dich einlässt. Es wird wehtun, es wird dich anwidern, aber vielleicht wird es dich auch – so wie mich – ein bisschen verzaubern und deinen Horizont für all die Fantasy-Autoren öffnen, die nicht den ausgetretenen Wegen folgen.

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Einige Rezensenten haben schon bemängelt: Das sei keine richtige Fantasy. Auf die Idee könnte man kommen. Vom ersten Satz an entwickelt Schwarzer Leopard, roter Wolf einen erzählerischen Sog, der eher an Romane Ngugis, Marquez‘ oder Ben Okris erinnert. Kein Wunder, Autor Marlon James ist zuvor mit dem hervorragenden A Brief History of seven Killings in Erscheinung getreten. Schwarzer Leopard, roter Wolf kennt keine Exposition, kein World-Building im tolkienesquen Sinne, stattdessen eine Stimme, die Geschichte auf Geschichte türmt, und aus der sich erst langsam die Geschichte des „Suchers“ schält, des bisexuellen Ich-Erzählers, der nach dem Glauben seines Dorfes weibliche und männliche Merkmale in sich trägt, weil er die Mannbarkeitsrituale verpasst hat und nicht beschnitten wurde. Fantasy und Klassifizierungswut Nur durch die Augen dieser Figur, als deren große Fähigkeit sich bald eine besonders feine Nase herausstellt, und die nach diversen kleineren Aufträgen schließlich gedrängt wird, einen Jungen aufzupüren, der vor drei Jahren spurlos verschwand, lernen wir die lose auf verschiedenen Mythen und geographischen Örtlichkeiten des östlichen Afrikas basierende Welt kennen, die mit allerlei magischen Wesen, viel Gewalt, explizitem Sex und vor allem einem erzählerischen Bilderreichtum aufwartet, der sich vor den besten Momenten Rushdies nicht verstecken muss. Eigentlich ist alles da. Magische Parallelwelt, Heldengeschichte, ungewöhnliche Städte, Reisen durch Wildnis. Warum spricht mancher Schwarzer Leopard, roter Wolf dennoch ab, „Fantasy“ zu sein? Ich kann es durchaus nachvollziehen. Besonders die High Fantasy hat uns daran gewöhnt, das Fantastische ganz im Sinne der verwalteten Welt zu denken. Es gibt Rassen und Klassen, und eine wohldefinierte Magie, die gewissen Regeln folgt, kurz, dass Fantastische ist von Tolkien über diverse RPGs bis Martin stärker durchsystematisiert als ein typischer Tag in einer deutschen Kleinstadt. Und auch wenn Fans an dieser Stelle gern widersprechen: Sogenannte Low Fantasy und Urban Fantasy weichen da stellenweise zwar von ab, gehen aber höchst selten wirklich einen ganz anderen Weg. Chaos als Prinzip Schwarzer Leopard, roter Wolf aber geht diesen Weg. Seine Welt funktioniert eher wie die des magischen Realismus, sie ist chaotisch, wird mit allen Mitteln der literarischen Moderne als chaotische „visualisiert“, und ihre Magie ist ungezügelt, gleichzeitig kaum greifbar und doch immer und in jedem Moment Teil der Welt. Aber auch die Schublade „magischer Realismus“ greift nicht, denn jener zeichnet sich ja gerade durch das enge Arbeiten an der realen Weltgeschichte aus, die durch magische Momente mit symbolischer Bedeutung gebrochen wird. Meist lässt Magisches sich sowohl übersinnlich als auch (kollektiv) psychologisch lesen. Schwarzer Leopard, roter Wolf aber spielt in einer ausgearbeiteten Parallelwelt. Klar IST das Fantasy, aber eben in einem Sinne, der gleichzeitig Genre-Zuordnungen bedeutungslos werden lässt. Starker Fokus auf Sex und Gewalt Zuletzt einige Schwächen: Was Kämpfe betrifft merkt man Marlon James die Faszination für klassische Fantasy an, hier sinkt das erzählerische Niveau regelmäßig – zumindest in der deutschen Übersetzung – ab, bis hin zu einigen Sätzen, für die man sich schämen möchte, wie etwa „Einer griff mich mit Schwertkunst an“ (S. 31). Das Ausmaß der Welt wirklich fühlbar zu machen, gelingt James nicht. Der Held ist zu stark, wenn er stark ist, und plötzlich schwach, wenn es der Plot verlangt. Die Reise von Stadt zu Stadt wird teilweise lapidar in Sätze gepackt wie, „Ich ging nach XY“, – man bedenke, durch unwegsame Wildnis voller Gefahren. Und trotzdem ist der Roman zu lang. James will zu viel erzählen, verliert sich dann auch noch in seinen Kampfszenen und Beschreibungen, so dass nach 800 Seiten gerade erst ein Drittel der Geschichte fertig erzählt ist, denn dem Plan nach handelt es sich um eine Trilogie. Da kann dann gerade der sprachliche Sog, der am Anfang so an das Buch fesselt, mit der Zeit auch ermüden. Zu viel Überbordendes wirkt irgendwann redundant. Und meine Fresse: Ich glaube ich habe noch nie in einem Roman so oft das Wort „ficken“ gelesen. Es steht mindestens einmal auf jeder Seite. Zwar spricht James über Sinnlichkeit, die in der Literatur oft zu kurz komme. Doch nein: Fast aller Sex ist hier gewaltsam, vieler nicht-konsensuell. Zahlreiche Nebencharaktere sind nur dazu da, vergewaltig zu werden. Eine Zeit lang akzeptiert man das als die generelle „Düsternis“ der Welt. Mit der Zeit wirkt es nur noch pubertär. James soll ein großer Fan von Mervyn Peaks Gormenghast sein. Dort könnte man sich abschauen, dass düster und beklemmend auch ohne dauerndes Blutvergießen und Vergewaltigungen geht.

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Der erste Roman der Dark Star-Trilogie Der im Jahr 1970 in Kingston, Jamaika geborene Schriftsteller Marlon James ist kein Autor einfacher Lektüre. Sein sprachgewaltiger, zum Teil sehr verschachtelter Stil, sein unglaublich komplexer, ausschweifender inhaltlicher Aufbau und seine Schonungslosigkeit in puncto Gewalt traf man bereits in seinen früheren Geschichten, macht aber auch Schwarzer Leopard, roter Wolf zu einem literarischen Brocken, den man sich hart erarbeiten muss. Die mehr als 800 Seiten dienen hier als Einstieg in eine geplante Trilogie, die Elemente der Fantasy und des Horrorgenres auf afrikanische Mythen und Sagen treffen lässt und sich dabei nicht von irgendwelchen stilistischen oder erzählerischen Beschränkungen einengen lässt. Als Leser benötigt man, auch wenn der Stil sehr lesenswert und in seiner klaren Sprache flüssig ist, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, um sich gänzlich in die morbide Welt des Autors zu begeben, sich komplett auf das Geschehen einlassen zu können. Kennt man die anderen Bücher des mehrfach preisgekrönten Marlon James, weiß man, dass einem hier definitiv kein herkömmlicher Fantasy-Roman geboten werden wird. Und so betritt man eine surreale Welt des Aberglaubens, der Fabelwesen und Dämonen, erkennt jedoch auf einer Metaebene gleichzeitig die sehr persönliche Geschichte eines talentierten Autors, der die großen Vorbilder des Genres kennt und offensichtlich ausgiebig studiert hat, sich gleichzeitig jedoch die Freiheit nimmt, sämtliche Grenzen aufzubrechen und den Leser mit mehrzügigen, teilweise sich überlagernden Handlungen zu fordern. Seine Beschreibungen sind dabei sehr freizügig, seine im Roman vorkommende Gewalt monströs. Die Titelfigur, genannt „der Sucher“, soll in einem phantastischen Afrika jenseits unserer Zeitrechnung ein verschlepptes Kind finden, welches die ursprüngliche Thronfolge eines weit entfernten Königreichs wieder herstellen soll. Doch seine Suche ist gefährlich, voller Irrwege und geheimnisvoller Weggefährten. Marlon James nimmt sich die erzählerische Freiheit, eine gänzlich eigene, nach seinen Regeln funktionierende Welt aufzubauen, die er jedoch geschickt mit Elementen afrikanischer Sagen, griechischer Mythologien und Inspirationen aus der klassischen Fantasy vermengt. Keine einfache Lektüre, die es sich jedoch zu erkämpfen lohnt. Schwarzer Leopard, roter Wolf (Originaltitel: Black Leopard, Red Wolf - The Dark Star Trilogy 1, USA 2018) erscheint als gebundenes Hardcover mit Lesezeichenband in einer Übersetzung von Stephan Kleiner bei Heyne Hardcore (832 Seiten, 28 €). Neben der Geschichte befinden sich Karten, eine erklärende Auflistung der Figuren dieser Erzählung zur besseren Übersicht, mehrere schwarz-weiße Abbildungen und eine Danksagung des Autors in dem voluminösen, wunderschön aufgemachten Buch. Schwarzer Leopard, roter Wolf ist ein komplex aufgebauter, afrikanische und griechische Sagen und Mythen mit eigener Fantasy vermengender Brocken von einem Roman, der einen fulminanten, Grenzen sprengenden Einstieg in eine bildgewaltige Welt darstellt. Ein Autor, der erzählerisch Haken schlägt und den Leser damit herausfordert, ihm zu folgen, ohne dabei den Anschluss zu verlieren. Ich bin sehr gespannt, wohin mich dieser Weg noch führen wird! Christian Funke

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>>Ein gefährliches, halluzinatorisches, vergangenes Afrika als Fantasywelt...<< „Schwarzer Leopard, roter Wolf“ von Marlon James ist definitiv alles andere als konventionell... es ist sehr brutal, kalt, verwirrend, erschreckend, verstörend und doch voller Wortkraft und einer wie ich finde sehr bunten und anziehenden Welt. Das Buch ist ein ziemlich dicker Leseschicken und bedarf definitiv die ganze Aufmerksamkeit des Lesers. Nebenbei konnte ich das Buch folglich nicht lesen. Dafür musste ich mir wirklich Ruhephasen nehmen, damit ich eben abtauchen und mich auf Marlon James Erzählung einlassen konnte. Manchmal war das ehrlich gesagt nicht ganz einfach und ich fand mich des öfteren etwas zerrissen zwischen beeindruckt und völlig schockiert wieder. Der Fantasy-Aspekt wurde hier für meinen Geschmack sehr schön mit den afrikanischen Einflüssen inszeniert. Neben der Zerrissenheit waren es viele bunte und magische Bilder, die meine Lesezeit so begleitet haben. Für mich persönlich war dieses Buch definitiv sehr besonders, wenn auch auf brutale Art und Weise. Ich habe die Lesezeit mit diesem Buch genossen und es wird definitiv ein Buch bleiben, was mir noch eine ganze ganze Weile gedanklich nachhängen wird, denn Marlon James konnte mich als Leser brutal tief und gewaltig treffen. Ich bin gespannt, was die weiteren Bände dieser Trilogie bereit halten werden und ich werde ganz sicher nicht umhin kommen sie zu lesen! Ich kann das Buch definitiv empfehlen, allerdings mit der Warnung, dass es wirklich wortgewaltig und mitunter sehr brutal ist! Für Leser unter 18 Jahren würde ich es nicht empfehlen! Ich denke man sollte sich gegebenenfalls vorher auch mal eine Leseprobe anschauen, denn Marlon James Stil ist doch sehr besonders und speziell, das wird Liebhaber begeistern, aber auch sicher ab Abneigung stoßen.

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Tolles Buch

Von: EvaMaria

28.10.2019

Als ich gelesen habe, dass das Buch für Game of Thrones Fans ist, dachte ich, dass könnte ich doch mal lesen, denn ich diese Reihe mochte ich sehr und so war ich wahnsinnig gespannt, was hier so alles passieren wird. Die Handlung kann ich gar nicht direkt in Worte fassen, denn alles ist absolut komplex und vielfältig, dass man sich einfach auch selber einen Eindruck machen muss. Allerdings lohnt sich die Fantasy – Welt absolut, denn ich hatte immer wieder das Gefühl, dass diese Afrika ähnelt und zwar nicht nur von der Beschreibung des Settings, sondern gibt es wiederkehrende Einblick in das entsprechende Leben, sowie auch den dortigen Aberglaube. Der Autor hat auch auf sehr gelungene Weise, Wendungen im Plot eingebaut, sodass ich ab und zu in eine Richtung gedacht habe und keine Minute später, war wieder komplett was anderes da. Sehr interessant. Die Charaktere haben mich auch begeistert, denn sind nicht so, wie sie meist zu Beginn scheinen. Es gibt auch Gestaltwandler und der Leopard ist nicht immer ein Leopard. Allerdings kommen auch Hexen, sowie einige andere Individuen zum Vorschein. Im großen und ganzen würde ich das Buch auch absolut nicht als typischen Fantasy – Roman bezeichnen, denn irgendwie ist es anders. Auch die Sache mit der Suche nach dem Jungen und dem Rätsel, welches sich hier dann zeigt, hat es in sich. Ich muss auch noch erwähnen, dass manche Abschnitte sehr sexlastig und offen sind, was ja auch in Ordnung ist, aber mich doch umgehauen hat, denn ich hätte mit sowas jetzt nicht in dieser Geschichte nicht gerechnet. Der Schreibstil war richtig klasse zu lesen und so sind die 800 Seiten recht flott durchgesuchtet. Außerdem freue ich mich schon auf die Fortsetzung. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich das Buch bei manchen Abschnitten wirklich als zäh empfand, denn der Autor hat so viele Sichtweisen und Ortswechsel parat, dass mir manchmal fast schwindelig war und ich echt aufpassen musste, dass ich nichts verpasse. Das Cover finde ich einen richtigen Hingucker. Sehr ansprechend gestaltet, auch von der Farbwahl. Fazit: Gelungener Auftakt, obwohl komplett anders als erwartet. Gespannt bin ich, wie es weitergeht. Kann ich aber weiterempfehlen. 4 von 5 Sterne

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Dass der jamaikanische Man Booker-Preisträger Marlon James keinen Fantasy-Roman schreibt, der die Konventionen des Genres bedient, ist zu erwarten. Zwar gibt es in „Schwarzer Leopard, roter Wolf“ erzähltechnische Elemente, die wir auch von andere Autoren kennen, aber insgesamt betrachtet sprengt schon der Handlungsort und dessen Beschreibung die Grenzen des Üblichen. Es ist ein surreales, längst vergangenes Afrika, in dem es Dämonen, Gestaltwandler, Hexen und Vampire gibt. Ein Afrika, das sich trotz detaillierter Beschreibung dem Zugriff des Lesers entzieht. Ein abstraktes Land der Mythen, das James mit überbordender Fantasie beschreibt und das als Hintergrund für die Geschichte dient, die der „Sucher“ seinem Zuhörer erzählt, den er wahlweise Priester oder Inquisitor nennt. Ein Junge ist seit längerer Zeit verschwundenen, doch „das Kind ist tot. Weiter gibt es nichts zu wissen.“ Der Protagonist ist Teil eines Söldnertrupps, der ihn wieder nach Hause bringen soll. Eine Reise ins Ungewisse, auf die der Autor den Leser mitnimmt und ihn so manches Mal an den Rand der Verzweiflung bringt, denn sein Erzähler ist äußerst unzuverlässig. Man weiß nie, woran man bei ihm ist, ob man seinen Schilderungen glauben kann. Sagt er die Wahrheit oder stellt er sie bereits im nächsten Abschnitt in Frage? „Schwarzer Leopard, roter Wolf“ ist der Auftaktband einer Trilogie (Dark Star, Teil 1) und ganz sicher keine leichte Lektüre, auch wenn die Handlung und das Personal teilweise an Superhelden-Comics erinnert. Der Roman fordert Konzentration auf das geschriebene Wort, und deshalb sollte man sich nach Möglichkeit auch die entsprechende Zeit dafür nehmen. Denn die Lektüre lohnt sich, nimmt uns Marlon James doch auf einen wilden Ritt durch den schwarzen Kontinent mit und belohnt seine Leser mit einem farbenprächtigen, sprachmächtigen Roman, der zugleich intensives Kopfkino erzeugt.

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Fuck the gods!, as the protagonist of this epic would put it, this clearly is a 5-star-read, and I don't even like fantasy! James takes his readers to an ancient, otherwordly Africa, where themes of Greek and African mythology merge into a sprawling tale about the battles between different tribes and kingdoms, all of them with their own beliefs, powers, and cultures. We join our narrator Tracker, who possesses the gift of a heightened sense of smell, in the quest for a young boy -but the first sentences already give away the ending: "The child is dead. There is nothing left to know." The focus of this novel is on searching, and in more than one way. In the central storyline of the book, Tracker joins a gang of characters who aim to find the mysterious boy for their powerful client - but at that point, they don't know who the boy really is and what they are getting themselves into. Among this illustrous group are a witch, a killer with superhuman strength, a magical buffalo, and of course Tracker's lover, the shape-shifting Leopard (and yes, Red Wolf is Tracker himself, but you have to find out why by reading the novel! :-)). The group roams the lands in search of the boy, encountering all kinds of people and creatures along the way. Ultimately, angry and sensitive Tracker, who has no family, is searching for purpose, for meaning. He himself seems to be unsure whether he is good or even striving for what's good, but he clearly perceives the vacuousness in the hate and violence around him. He is lost and trying to be found - but by what? My guess is that this question may be central to the whole Dark Star Trilogy. Another captivating aspect of the book is the way James adds more and more stories to that of Tracker: There are no shifting points of view, rather, other perspectives are revealed through storytelling. Yes, there are numerous stories the characters tell each other, thus creating a written text that heavily relies on oral traditions. The people choose to reveal themselves to Tracker, and often, they prove to be unreliable narrators, omitting important details or giving false Information. This narrative technique adds a lot of suspense to the overall story and depth to the characters. On top of that, James shines with his inventive language - he manages to give his characters unique voices that do not only convey thoughts and information, but reflect the spirits of the speakers. In fact, I would claim that it's the characters who make this story so addictive: Sure, the chase for the boy is suspenseful and the narrative arc is very smart, but the fascinating, often contradictory personalities of Tracker, Leopard, Sadogo and the others are what glues the reader to this text. Asked when the next installment of the trilogy will be published, James answered: "Well, my publisher thinks in two years." I really hope it won't take longer! :-)

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