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Rezensionen zu
Das Weingut. Tage des Schicksals

Marie Lacrosse

Das Weingut (3)

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Worum geht’s? Neben der intensiven Tätigkeit auf dem Weingut entscheidet sich Franz für den Reichstag zu kandidieren und ist kaum noch zu Hause. Zugleich intensiviert Irene ihre Arbeit in den Arbeiterinnenvereinigungen. Die beiden treiben immer weiter auseinander – wird ihre Liebe das überstehen? Meine Meinung: Mit „Das Weingut – Tage des Schicksals“ beendet Marie Lacrosse leider schon ihre Weingut-Saga. Auch in diesem Band hat sie Fakten und Fiktion wieder perfekt vereint und auf ihre mitreißende Art die Geschichte von Irene und Franz weitererzählt, bzw. zu Ende erzählt. Gut finde ich, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern dass wir auch einmal erleben dürfen, dass die Hauptprotagonisten Eheprobleme haben und sich streiten – aber auch an sich arbeiten. Was einerseits schade ist, andererseits aber die beiden noch menschlicher macht. Und daneben müssen beide auch noch persönliche Schicksale und lebensverändernde Tatsachen bewältigen. Das ist ein wirklich emotionales Buch! Auch Pauline erlebt neben Franz und Irene ihr ganz eigenes Glück, was mich für sie wirklich von Herzen freut! Überhaupt bekommt in diesem letzten Teil jeder das, was er verdient hat – außer Emma, Thea und Sophia. Und neben der fiktiven Geschichte der ganzen liebgewonnenen Menschen haben wir die Fakten vom Kampf der Selbstverwaltung Elsass-Lothringens gelesen, von dem Sozialistengesetz, dem Versucht, die Sozialdemokraten aus der Politik zu drängen, vom versuchten Mord am Kaiser und vor allem auch von den Arbeiterinnenvereinigungen, bei denen Irene schon in der Vergangenheit aktiv war. All diese Fakten sind wieder perfekt eingesponnen in die fiktive Geschichte um die Gerbans – es war einmalig, informativ, emotional, mitreißend, man konnte lachen, man konnte weinen und dieses Buch ist ein wirklich gelungener Abschluss der Trilogie. Vielleicht gibt es ja eine weitere Trilogie mit Fränzel, Marie und den anderen Personen der Nachfolgegeneration? Ich würde mich sehr freuen! Fazit: Leider schreibt Marie Lacrosse mit „Das Weingut – Tage des Schicksals“ den letzten Teil ihrer Weingut-Saga. Es war wieder wunderschön, emotional und mitreißend zu lesen. Und die Autorin hat für jeden ihrer Protagonisten ein passendes Ende gefunden. Ebenso war es wieder absolut informativ, von den ganzen geschichtlichen Begebenheiten zu erfahren, sei es der Kampf der Arbeiterinnen, der Versuch einer Selbstverwaltung Elsass-Lothringens oder auch der Kampf der Autonomisten und Sozialdemokraten. Ich habe das Buch verschlungen, mit den Protagonisten mitgefiebert, mich mitgefreut und mitgelitten und ich würde mir wirklich eine vielleicht neue Trilogie aus der jüngeren Generation wünschen. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

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"Tage des Schicksals" ist der dritte und letzte Band von Marie Lacrosses "Das Weingut"-Trilogie. Definitiv sollte man mit dem ersten Band beginnen, da der Handlungsstrang fortlaufend ist und man ohne die Vorkenntnis der ersten beiden Bände die Entwicklungen und Verwicklungen gar nicht ermessen kann. Ist man dann aber am Ende des zweiten Bandes angekommen, wäre es schön, wenn die Geschichte fertig erzählt wäre, denn zu dem Zeitpunkt ist alles gut, alle glücklich und zufrieden. Aber schon durch das Wissen um den dritten Band schleicht sich ein ungutes Gefühl ein, denn man würde es den beiden so sehr gönnen, dass von nun an einfach alles gut ist - Pustekuchen! Wie nicht anders zu erwarten, will es das Leben anders...Franz investiert viel Zeit und Energie in seine politische Karriere und Irene, die es immer gewohnt war, eigenständig zu agieren und eine Aufgabe zu haben, langweilt sich... Durch Irenes Engagement für die Rechte der Arbeiterfrauen bekommt der Leser einen sehr guten Einblick in die Lebensumstände der damaligen Zeit und die waren alles andere als auch nur halbwegs zufriedenstellend. Verständlich, dass Irene das nicht hinnehmen kann, verständlich aber auch, dass Franz, zwar aufgeschlossen und intelligent, aber dennoch Mann seiner Zeit, seine politische Karriere gefährdet sieht durch Irenes Einsatz für die Fabrikarbeiterinnen - Zündstoff ist vorprogrammiert. Wie auch in den beiden Bänden zuvor, nimmt Marie Lacrosse den Leser sofort wieder mit in die Welt von Franz und Irene - das Schicksal der Arbeiterinnen wird anhand neuer Charaktere für den Leser greif- und erlebbar, man ist einfach mittendrin und langweilig wird es nie. Ein wunderbar mitreißender Roman und ein gelungener Abschluss der Weingut-Trilogie!

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Das Cover: Das Cover zeigt das Weingut im Herbst. Dazu ein Rosenstrauch, der auch seine auch seine Bedeutung hat. Insgesamt an die Buchreihe angepasst. Sehr harmonisch und einladend. Die Geschichte: Im dritten Teil der Geschichte heiratet 1877 das ehemalige Dienstmädchen Irene ihre große Liebe, den Weiguterben Franz Gerban. Die Eingewöhnung in diesen Kreisen fällt ihr allerdings sehr schwer. Als ihr Mann häufig auf Reisen ist, grübelt sie nach, denn die Einsamkeit und Langeweile belasten sie sehr. Sie beginnt das zu tun, was sie vor ihrer Ehe auch tat, und setzt sich für die Rechte der Arbeiterfrauen ein. Dazu bedient sie sich der Hilfe ihres ehemaligen Geliebten, der immer noch als Arbeiterführer aktiv ist. Franz ist sehr eifersüchtig und die Ehe droht zu zerbrechen. Als dann auch noch ein Geheimnis gelüftet wird und Intrigen ausgelöst werden, stehen sie vor einer großen Herausforderung. Meine Meinung: Ich bin überwältigt. Das ist ganz großes Kino. Auch im dritten Teil wurde ich von der ersten Zeile an zurückkatapultiert ins 19. Jahrhundert. Die Protagonisten haben sofort dafür gesorgt, dass ich erneut alle Gefühle erlebe, erleide und erdulde, denen sie ausgesetzt sind. Auch die neuen Figuren, sind beeindruckend und fein ausgearbeitet. Die Autorin schreibt in einer sehr spannenden Sprache. Die Verknüpfung der Zeitgeschichte ist gerade in diesem Band von großer Bedeutung und auf jeder Seite spürt man die intensive Recherchearbeit. Besonders das damalige Leben und der Alltag der armen Bevölkerung, hat mich wieder den Tränen nahegebracht. Die zahlreichen Perspektivwechsel und die unerwarteten Wendungen halten die Spannung von Anfang bis Ende hoch. Mein Fazit: Ein krönender Schluss der dreiteiligen, sehr spannenden Familiensaga, die ich mit allen Bänden sehr ans Herz legen möchte. Meine Buchempfehlung bringe ich gerne zum Ausdruck. Heidelinde von „friederickes bücherblog“

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Mit „Das Weingut – Tage des Schicksals“ legt Marie Lacrosse den fulminanten Abschluss ihrer Trilogie vor. Das Cover ist passend zu den ersten beiden Bänden gestaltet, obwohl mir hier die warmen Farben sehr viel besser gefallen, als bei den ersten beiden Bänden. Besonders mag ich den Rosenstock auf dem Cover, welcher im Verlauf des Romans eine wichtige Bedeutung bekommt. Der Roman beginnt 1877 und endet im Jahr 1892, als Leser begleiten wir die Familie Gerban durch unruhige, turbulente und schicksalhafte Zeiten. Der Klappentext umreißt nur einen kleinen Teil der Handlung, vieles bleibt ungesagt und dies erhöht die Spannung im Laufe des Romans noch mehr. Es geht in diesem Roman unter anderem um das Weingut, die Familie, die Frauen- und Arbeiterrechte aber auch um den österreichischen Adel. Aber auch Liebe und Vertrauen, sowie Neid und Intrigen, der nackte Kampf ums Überleben und das Schwelgen im Luxus werden thematisiert. Im Mittelpunkt des Romans stehen Irene und Franz Gerban, aber auch ihre drei Kinder. Pauline Gerban, Josef Hartmann, Mathilde und Herbert Stockhausen und Emma und Georg Schober bereichern den Roman ungemein. Diese und andere unzähligen Nebenfiguren tragen dazu bei, dass von der Autorin so detailreich geschaffenen Gesamtportrait einer Gesellschaftsschicht glaubhaft und authentisch wirken zu lassen. In diesem Roman begegnen uns auch historische Persönlichkeiten wie August Bebel, Carl August Schneegans oder Gertrud Guillaume-Schack, „nur“ erwähnt hingegen werden Otto Graf Bismarck, Karl Marx, Friedrich Engels oder Clara Zetkin. Des Weiteren merkt man den Figuren die psychologische Expertise der Autorin an, die Figuren sind facettenreich und glaubhaft ausgearbeitet. Eine schwarz-weiß-Färbung sucht man in diesem Roman vergeblich, sogar bei den vermeintlichen Bösewichten der Geschichte. Marie Lacrosse überzeugt hier auf ganzer Linie, ein riesengroßes Kompliment! Der Roman wird aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven erzählt, hinzu kommen die unzähligen Schauplätze des Romans. Durch diese Abwechslung wird es in keinster Weise für den Leser langweilig. Zeit- und Ortangaben vor jedem neuen Abschnitt innerhalb des jeweiligen Kapitels erleichtern die Einordnung und die Orientierung. Insgesamt ist der Roman in sechs größere Teile gegliedert, schreitet aber bis auf wenige Ausnahmen chronologisch voran. Es gibt nur wenige Rückblenden, dafür mehrere Zeitsprünge und Zeitraffungen. Teilweise gibt es Verweise zum Geschehen zu den ersten beiden Bänden der Trilogie, sodass auch Leser, welche die ersten beiden Bände nicht gelesen haben, der Autorin folgen können. Dennoch empfehle ich ausdrücklich die Romane in chronologischer Reihenfolge zu lesen, um so den größtmöglichen Spaß an dem Werk der Autorin zu haben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig zu lesen, die vielen Dialoge machen es möglich die Figuren schnell zu fassen, die wunderbaren Beschreibungen beispielsweise der Landschaft oder der Räumlichkeiten, schaffen ein gutes Bild vor dem inneren Auge. Der Roman besticht mit einem sehr ausführlichen Personenregister und einem exzellenten Nachwort, welche Fakten und Fiktion noch einmal trennt bzw. zusammenführt. Ein Glossar, Karten sowie ein Quellenverzeichnis runden den Roman ab. Ich wünsche diesem Roman unzählige Leserinnen und Leser, denn er ist ein echtes Highlight, um nicht zu sagen Juwel. Sowohl Männer als auch Frauen werden ihren Spaß an diesem Roman haben. Jedes Alter findet hier Identifikationsfiguren. Definitiv nicht nur für Fans von Familiensagas, denn dieses Buch ist so viel mehr! Es ist ein Denkmal für alle Frauen, die sich heute und in der Vergangenheit für ihre Rechte einsetzen. Mein herzlicher Dank geht an Marie Lacrosse für diese wunderbare Geschichte und unsere ebenso unvergesslichen Begegnungen. Ich hoffe sehr, dass wir uns schon sehr bald wiedersehen können. Mit deinem neuen Buchprojekt wünsche ich an dieser Stelle schon viel Erfolg. Ebenso bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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Ein Roman, der historische Personen und Zeitgeschichte mit den Protagonisten vereint. Eine spannende Mischung, fesselnd erzählt und gut recherchiert. Es gibt zwei Landkarten, die Personen sind einzeln aufgelistet, und es gibt ein umfangreiches Glossar mit entsprechenden Erklärungen. Das Buch ist der Abschluss einer dreiteiligen Familiensaga. Auch wenn man die beiden ersten Bände nicht gelesen hat, findet man Zusammenhänge, da immer wieder Ereignisse aus den vorigen Bänden erwähnt werden. Mir persönlich war es teilweise zuviel an Politik und zuviel Weinbauspezifisches. Ein leicht und flüssig zu lesender Roman für alle, die Familiengeschichten lieben.

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Ein fulminanter Abschluss einer beeindruckenden Trilogie ...

Von: Isabel (eng) aus Bietigheim-Bissingen

03.12.2019

Sehnsüchtig hatte ich schon auf diesen dritten und somit leider letzten Teil der Trilogie um das Weingut der Familie Gerban gewartet. Und was soll ich sagen – ihr ahnt es schon – ich bin absolut begeistert! Wieder einmal entführt uns die sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen auch bekannt als Marita Spang – nach Schweighofen in die Pfalz. Dort wird geliebt, gelebt und gelacht aber mit der Zeit kommt auch immer mehr Unfrieden auf. Franz und Irene scheinen sich fremd zu werden, obwohl sie doch vor noch gar nicht langer Zeit keine Mühen gescheut hatten, sich endlich wiederzufinden und heiraten zu können. Franz strebt nach höheren politischen Zielen und Irene fühlt sich allein gelassen und unzufrieden. Dunkle Wolken ziehen auf … Wie schon die Vorgängerbände hat auch dieses Buch es in sich. Gewaltig und fast ein wenig einschüchternd mutet es mit seinen über 700 Seiten an. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt und das Buch gar nicht mehr zur Seite legen mag. Wie schon in den beiden Vorgängerbänden hat sich Marita viel vorgenommen und verarbeitet in ihrem Buch weit mehr als nur das Thema des Weinanbaus. Für Irene begibt sie sich ganz tief in die damalige Frauenbewegung, die für Frauen nicht nur gleiche Löhne, sondern auch für sie und vor allem ihre Kinder bessere und sicherere Lebensbedingungen zu erkämpfen versucht. Sogar einen Abstecher in die Welt des Adels dürfen wir als Leser machen. Wieder ein Thema, bei dem ich einiges dazu gelernt habe. Alles in allem ist das Buch eine rund rum gelungene Angelegenheit und ich bin ein wenig traurig, die Familie Gerban und ihre Freunde verlassen zu müssen. Gerne hätte ich noch ein wenig länger verweilt …

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Eine harte Bewährungsprobe

Von: milkysilvermoon

29.11.2019

Die Pfalz im 19. Jahrhundert: Irene und Franz Gerban führen eine glückliche Ehe. Das ehemalige Dienstmädchen und der Erbe eines Weinguts haben aus Liebe geheiratet. In der Welt der besseren Kreise fühlt sich Irene aber fremd. Die junge Mutter muss oft auf ihren Mann verzichten, der sich in der Politik engagiert und häufig unterwegs ist. Sie braucht eine eigene Aufgabe. So beginnt sie, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen. Als sie dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef Hartmann, wiedertrifft, ist Franz sehr eifersüchtig. Beide streiten sich. Ihre Ehe wird auf eine harte Probe gestellt und droht zu zerbrechen. Und dann kommt ein Geheimnis zum Vorschein, dass sie beide vor eine große Herausforderung stellt… „Das Weingut – Tage des Schicksals“ ist der finale Band der Trilogie um die Weinhändler-Familie Gerban von Marie Lacrosse. Meine Meinung: Der Roman besteht aus sechs Teilen. Es gibt insgesamt 26 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Sie werden eingerahmt von einem Prolog, der im Jahr 1874 spielt, und einem Epilog, der im Jahr 1892 angesiedelt ist. Die Haupthandlung umfasst die Jahre 1877 bis 1887. Die Schauplätze wechseln. Einheitliche Orts- und Zeitangaben machen die Orientierung jedoch einfach. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven. Der Aufbau des Romans wirkt gut durchdacht. Der Schreibstil ist – wie schon in den beiden ersten Bänden – einfühlsam, anschaulich und lebhaft. Sprachlich ist der Roman an die damalige Zeit angepasst. Aus der Reihe habe ich bereits die Teile 1 und 2 gelesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir daher leicht. Die Vorkenntnisse aus den beiden ersten Bänden sind zum Verständnis der Handlung sicherlich hilfreich und empfehlenswert. Durch mehrere kurze Zusammenfassungen werden die Grundzüge der bisherigen Geschehnisse aber auch für diejenigen klar, die erst mit dem dritten Band einsteigen. Auch dieses Mal stehen Irene und Franz im Vordergrund, zwei sympathische Protagonisten mit Ecken und Kanten. Beide Charaktere werden wieder realitätsnah gezeichnet und durchlaufen eine interessante Entwicklung. Zudem gibt es eine Vielzahl an Nebenfiguren. Einige von ihnen wirken ein wenig eindimensional, was allerdings zu verschmerzen ist. Die Handlung ist – dank Wendungen, Überraschungen und dramatischen Geschehnissen – abwechslungsreich. Trotz der mehr als 700 Seiten bleibt die Geschichte kurzweilig. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin wieder einmal eine historische Entwicklung näher beleuchtet. Im dritten Band geht es vor allem um die Frauenrechtsbewegung. Interessant fand ich es auch, noch einiges über den Weinanbau zu erfahren. So kann der Roman sowohl unterhalten als auch Wissen bieten. Die fundierte Recherche der Autorin zeigt sich auch im aufschlussreichen Nachwort „Wahrheit und Fiktion“. Darin erläutert sie, was auf tatsächlichen Begebenheiten fußt und welche Teile des Romans ihrer Fantasie entsprungen sind. Ein Pluspunkt ist auch dieses Mal wieder das umfassende Zusatzmaterial. Es gibt eine Übersicht über die im Roman auftauchenden Personen, die auch damals real existierende Persönlichkeiten ausweist. Zur Verfügung gestellt wird außerdem ein Glossar mit Begriffen aus der damaligen Zeit. Darüber hinaus sind zwei Landkarten und ein Quellenverzeichnis eine hilfreiche Ergänzung. Das Cover passt nicht nur gut zu den ersten beiden Bänden der Reihe, sondern übertrifft die beiden ersten Teile sogar noch durch seine sehr ansprechende Optik. Auch der Titel fügt sich wieder harmonisch in die Saga ein. Mein Fazit: Mit „Das Weingut – Tage des Schicksals" gelingt Marie Lacrosse ein sehr lesenswerter Abschluss der Familiensaga, der mit den beiden ersten Bänden mithalten kann und meine Erwartungen erneut voll erfüllt hat. Fans historischer Literatur kommen auch dieses Mal wieder auf ihre Kosten.

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Von der ersten Seite an war ich gleich wieder in der Geschichte angekmmen. Irene und Franz führen eine glückliche Ehe. Ihr gemeinsamer Sohn Fränzel gedeiht prächtig und auch seine beiden jüngeren Schwestern machen Irene glücklich. Da Franz oft auf Reisen und mit den Aufgaben des Weinguts beschäftigt ist, erkennt Irene immer mehr, dass sie das Leben als Mutter nicht genug auslastet. Sie möchte für die ärmere Bevölkerung, vorallem aber für die arbeitenden Frauen kämpfen. Sie gründet Frauengruppen, dabei kreuzt sich ihr Weg wieder mit ihrem ehemaligen Geliebten Josef, der als Arbeitsführer aktiv ist. Die Treffen mit Josef hält Irene vor Franz geheim, als Franz dahinterkommt steht ihre Ehe auf der Kippe. Aber auch mit den Frauengruppen begibt sich Irene auf dünnes Eis, da die sozialistischen Ideen immer mehr in den Fokus geraten und schlussendlich verboten werden. Doch Irene möchte nicht aufgeben und kämpfen – für ihre Ehe und die Rechte der arbeitenden Frauen. Und Franz kämpft währenddessen auch: Für das Weingut, welches von einem Schädling bedroht wird, aber auch für seine Ehe, die immer wieder als nicht standesgemäß angesehen wird. Endlich: Der dritte Teil der packenden Weingut-Saga von Marie Lacrosse. Alle anderen Bücher mussten warten, da ich so gespannt darauf war, wie es mit Irene und Franz weitergeht. Selten hat mich eine Buchreihe so beschäftigt, so mitgerissen. Wie in den ersten beiden Teilen sind alle Figuren wieder absolut lebensnah gezeichnet. Sie leiden, sie machen Fehler, sie handeln nach ihrem Herzen. Nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, wieder unter guten Freunden zu sein. Irene und Franz sind beide so stark, aber auch Pauline (Mutter von Franz) ist ein so feiner, sympatischer und kluger Charakter. Auch in diesem Teil kommen neue Figuren hinzu, einige verlassen uns. Mit ihren Figuren schafft Marie Lacrosse ein stimmiges Abbild der Bevölkerung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Buch ist, wie seine Vorgänger, packend und berührend. Wie schon erwähnt, hat mich selten eine Buchreihe so gepackt, wie diese Reihe. Auch dieser Teil ermöglicht wieder eine komplette Flucht vor dem Alltag. Die Sprache ist teilweise sehr direkt, Marie Lacrosse zeigt eindringlich, warum der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen so wichtig war. Hier wird nichts beschönigt, aber trotzdem klingt auch hier wieder viel Hoffnung mit. Die großen Themen in diesem Buch sind der Weinbau, der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen der armen Bevölkerung und das damit verbundene Sozialistengesetz. Der Weinbau spielt auch hier eine größere Rolle als im ersten Band, vorallem habe ich viel über einen Schädling gelernt, der den Weinbau im ausgehenden 19. Jahrhundert vor große Probleme stellte. Marie Lacrosse beschreibt im zweiten Teil der Reihe die Arbeitsbedingungen in Fabriken, ihre Hauptfigur Irene musste diese am eigenen Leib erfahren. Diese Erfahrungen lassen Irene auch im dritten Teil nicht los, sie beginnt dagegen zu kämpfen. Es wird deutlich, wie und warum die Arbeiter aufbegehrten, vor allem aber auch, warum die Frauen sich erhoben. Diese mussten nach einem langen Tag in der Fabrik, bei der sie nur ein Bruchteils des Gehaltes der Männer bekamen und oft schutzlos den Fabrikherren ausgeliefert waren, noch bis spät in die Nacht Heimarbeit verrichten. Ganz oft war ihr Gehalt dann auch dafür da, die Familie durchzubringen, da viele Männer ihr Geld in der nächsten Kneipe in Alkohol umsetzten. Diese Erhebung der armen Bevölkerung drohte die komplette Gesellschaft zu verändern. So kam es nach Attentaten auf den Kaiser zu den „Sozialistengesetzen“. Diese sollten alle Bestrebungen der Sozialdemokratie (z.B. kürzere Arbeitszeiten) im Keim ersticken. All das beschreibt Marie Lacrosse so lebendig und lebensnah, als Leser hat man das Gefühl, dass man direkt neben dran steht und alles hautnah miterlebt.

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