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Rezensionen zu
Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt

C.A. Fletcher

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Griz lebt mit seiner Familie und den beiden Terriern Jess und Jip auf einer abgelegenen Insel. Sie versorgen sich selber in dem sie jagen, fischen, sammeln oder eben „wickingern“. Sie gehören zu den wenigen tausend Menschen, welche die Apokalypse überlebt haben. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert schon sehr lange nicht mehr. Es gibt keine Regierung, keine Grenzen, die Natur erobert Städte zurück und alles befindet sich im Verfall. Was genau damals passiert ist, weiß niemand so genau. Als eines Tages ein Fremder auf die Insel kommt, ist das allein schon etwas besonderes. Doch dann stiehlt er Griz Hund Jess. In einer Welt, in der es nahezu keine Menschen und dementsprechend fast keine Kontakte mehr gibt, zählt ein Hund noch viel mehr zur Familie als heute. Daher kann Griz den Diebstahl auch nicht einfach auf sich sitzen lassen und verfolgt den Fremden. Er ist bereit alles zu tun, um Jess zu befreien und nach Hause zu bringen. „Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Es ist eine Art Tagebuch, in dem Griz beschreibt, was er auf seiner Reise und der Suche nach Jess alles erlebt. Es ist unheimlich spannend mit ihm über das Meer zu segeln, untergehende Städte zu betreten und die Überbleibsel unserer Zivilisation zu entdecken. Das alles aus der Sicht eines Jungen zu erleben, der noch nie Musik gehört und niemals einen richtigen Baum gesehen hat, der sich das Ausmaß einer Menschenmenge oder gar einer Stadt überhaupt nicht vorstellen kann, ist unheimlich interessant und wirft ein ganz anderes Licht auf unser heutiges Leben. Das Szenario und die Atmosphäre sind natürlich eher düster und bedrückend. Grade die Vorstellung, dass Griz durch unsere verfallene Welt wandert, Mutmaßungen über unser Leben und die Funktion der Gegenstände aufstellt, die wir genutzt haben, ist irgendwie niederschmetternd. All sein Wissen bezieht er aus Büchern oder vom Hörensagen. Weder er, noch seine Eltern haben unser Zeitalter noch erlebt. Auch wenn in dieser Dystopie nicht immer etwas passiert und es teilweise vielleicht ein wenig langatmig erscheinen mag, geschieht doch so viel zwischenmenschliches, beängstigendes, erschreckendes und eben auch spannendes. Es gibt ein paar Wendungen, die aus den Socken hauen. C.A. Fletcher erzählt die Geschichte eines Jungen, der trotz aller Widrigkeiten nicht aufgibt, sein Ziel verfolgt, für die kämpft, die er liebt und dabei sein gutes Herz nicht verliert. Griz zeigt uns, was wirklich wichtig ist: Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Menschlichkeit.

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Worum es in der Geschichte geht: Griz lebt gemeinsam mit seinen Eltern, seinen Geschwistern und den Hunden, Jip und Jess, auf einer kleinen Insel, ca. 100 Jahre in der Zukunft. Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Viele Faktoren und Umwelteinflüsse haben zur Zeit der „Kastration“ und danach zur „Zeit der Kinderlosen“ geführt und jetzt gibt es nur noch sehr wenige Menschen, die sich überhaupt fortpflanzen können. Die Folge daraus – 100 Jahre danach – ist eine dünn besiedelte Welt. Auf die kleine Insel verirren sich deshalb sehr selten Besucher, doch eines Tages kommt ein Fremder, der augenscheinlich nichts böses im Sinn hat, doch als Griz am nächsten Morgen aufwacht ist der Fremde weg und mit ihm Griz Hündin Jess. Kopfüber bricht Griz auf, um sich Jess zurück zu holen. Während der Verfolgungsjagd gibt es viel zu entdecken, neues zu lernen und einiges an Gefahren zu bestehen. Doch Griz lässt sich von nicht abhalten und durch nichts unterkriegen und verfolgt verbissen den Plan Jess aus den fremden Fängen zu befreien und sie wieder nach Hause zu bringen. Schreibstil und Lesefluß C. A. Fletcher's Schreibstil ist bildgewaltig, poetisch, sehr ausführlich und lebendig. Er arbeitet sehr viel mit Metaphern und Personifikation, was seinen Text zu einem Leseerlebnis macht. Während des Lesens hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein und die Welt, wie Griz sie sieht, wirklich zu erleben. Die Beschreibung der Umgebung war beängstigen, aber auch genauso beeindruckend. Griz Denkweise und wie er diese Welt wahrnimmt wurde sehr anschaulich transportiert, so dass ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Die Schriftgröße war angenehm und die Kapitel nicht zu lang. Manchmal waren mir die Sätze etwas zu ausführlich und verkastelt + auf manche Beschreibung hätte ich verzichten können, weil es mich nicht interessiert hat, aber meinen Lesefluss hat das nicht gestört. Gegen Ende des Buches habe ich es als liebenswerte Macke akzeptiert. Zur Geschichte: Der Einstieg fiel mir sehr leicht, weil ich vom fesselnden Erzählstil direkt begeistert war. Die Geschichte wird aus Griz Sicht erzählt und schon zu Anfang wird sehr gut erklärt wie die Welt aussieht und wie es dazu kam. C. A. Fletcher hat eine beeindruckende, befremdliche und beängstigende Zukunft geschaffen. Mittendrin findet sich Griz, der noch nie etwas anderes als die Inseln gesehen hat auf denen er aufgewachsen ist. Nun erkundet er, gezwungener Maßen, das Meer und das menschenleere Festland – vor dem er so eindringlich gewarnt wurde. Durch Rückblicke erfährt man mehr über Griz und die Ereignisse vor 100 Jahren, kleine Andeutungen und Gedankengänge machen immer wieder neugierig darauf was Griz noch alles erlebt bzw. erlebt hat. Sehr lebhaft lässt Griz den Leser – oft mit einer Brise Humor und Selbstironie – an jedem seiner Gedanken, Rückschlüsse und Entdeckungen teilhaben. Regt aber auch den Leser durch Fragen immer wieder dazu an, in sich zu gehen,um das Jetzt zu reflektieren. Zwischendrin entstanden, für mich, durch die sehr ausführliche Schreibweise, ein paar Längen, die wenig später dann aber durch neue, spannende Informationen wieder wett gemacht wurden. Die Handlung ist genial durchdacht, tiefsinnig und sehr, sehr schön erzählt. Gegen Ende gibt es eine Wendung, mit der ich niemals gerechnet hätte und die mich dazu gebracht hat die Geschichte nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Das Ende selbst ist überraschend, mitreißend, herzerwärmend und ganz so wie ich es mir für Griz gewünscht habe. Die Charaktere: Griz ist ein herzensguter, liebenswürdiger junger Mensch, dem im Leben noch nicht viel schlechtes passiert ist. Durch die wenigen sozialen Kontakte die er bisher hatte, fällt es ihm schwer Menschen einzuschätzen. Doch obwohl ihm so viel schlechtes passiert verliert er nicht den Mut und seinen Kämpfergeist, zielstrebig verflogt er den Fremden ohne zu wissen wie es enden wir. Dabei ist er viel alleine mit seinen Gedanken und einem Unterbewusstsein, das nur all zu gerne Ängste schürt. Ich hatte zu Anfang Probleme zu verstehen warum sich Griz halsüberkopf in diese Jagd stürzt, er kam mir naiv und unüberlegt vor. Doch je mehr ich auf dieser Reise mit ihm zusammen war und seine Gedanken beobachten konnte umso mehr konnte ich nachvollziehen was einen Menschen, alleine am Ende der Welt dazu bewegt so zu handeln. Im Laufe der Geschichte macht Griz eine deutliche Entwicklung – von weniger naiv zu mehr überlegter, verliert dabei aber nie sein Ziel aus den Augen und behält sein Herz am rechten Fleck. Meine Meinung: Mir hat Griz Geschichte richtig gut gefallen. Ich fand sie fesselnd + tiefgründig. Vieles hat mich zum nachdenken angeregt. Der Erzählstil + die extrem gut ausgedachte und beschriebene Welt haben mich von Anfang an abgeholt. Was bleibt wenn wir mal nicht mehr sind? Jede Menge Plastik, Metall und eine Natur, die sich ihren Lebensraum zurückerobert, das hat C. A Fletcher sehr anschaulich + bildgewaltig beschrieben. Griz ist ein liebenswerter Grübler, der einem an jedem seiner Gedanken teilhaben lässt. Zu Anfang konnte ich nicht nachvollziehen, warum Griz sich Halsüberkopf in diese Jagd stürzt. Er hat mich auch nicht wirklich berührt, aber je mehr ich gelesen habe, umso besser verstand ich seine Denkweise und seine Beweggründe und umso mehr ist er mir ans Herz gewachsen. Die Suche nach seinem Hund steht nicht immer im Vordergrund, sondern bietet eher den Rahmen dafür das Griz sich selbst besser kennenlernt und seinen Horizont erweitert. Gegen Ende gab es eine einschneidende Wendung, die mich sehr überrascht hat. Überhaupt hat mir das herzerwärmende Ende sehr gut gefallen.

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C. A. Fletcher erzählt mit “Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt” ein bezauberndes und herzerwärmendes postapokalyptisches Roadmovie, in dem ein Junge alles daran gibt, seinen Hund wiederzufinden. Anfänglich in Tagebuchstil geschrieben, greift der Autor auf im Lauf der Geschichte auf unterschiedliche Erzählformen zurück, die auch dafür sorgen, dass unerwartete Wendungen die Spannung immens erhöhen. “Der Junge, sein Hund und das Ende der Welt" ist eine nachdenklich machende Dystopie – gerade jetzt, wo die aktuelle Pandemie selbst uns verwöhnte Europäer daran erinnert, wie fragil die Existenz der Menschheit und unsere Zivilisation doch im Grunde sind. Sie zeigt aber auch auch, dass es sich immer lohnt, etwas für seine Ziele zu wagen und dass Menschlichkeit und Freundschaft unsere größten Errungenschaften sind.

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In einer Zeit, nicht weit von unser Gegenwart, lebt Griz. Ein Teenager, der jedoch nicht mit Musik, Freunden, Autos und Mädchen groß wird, sondern mit dem harten Kampf ums Überleben. Seine Familie gehört zu den wenigen Menschen, welche die Apokalypse überlebt haben. Es war jedoch kein Weltuntergang mit einem großen Knall oder einer Invasion aus dem Weltraum, sondern vielmehr eine biologische Katastrophe: Die Menschen können keine Kinder mehr zeugen und sind damit zum Aussterben verdammt. Nur einige wenige, unter Ihnen auch Griz Eltern, konnten es noch. Wie sie erzählen haben sie sich freiwillig in die Isolation, auf die begeben, um sich vor den Blicken „der Anderen“ zu schützen. Hier ist der Junge, zusammen mit seinen Geschwistern, aufgewachsen, mit der täglichen Jagd nach Nahrung und anderen wertvollen Ressourcen. Gesellschaft – und Hilfe beim Jagen – leisten die beiden Terrier Jess und Jipp. Ein Glücksfall, denn auch Hunde sind immer weniger geworden, mutmaßlich dem Hunger der Menschen zum Opfer gefallen. Eines Tages kommt ein Fremder auf die Insel, was eine erfreuliche Abwechslung darstellt. Besonders da er Geschichten und, zumindest für die Kinder unbekannte, Waren dabei hat. Doch dann stiehlt er ausgerechnet Jess! Griz, für den seine Hündin wirklich alles bedeutet, nimmt die Verfolgung auf. Sein Ziel: Jess wieder nach Hause zu holen – egal, um welchen Preis! Eine Geschichte, die so bald passieren könnte und die, vielleicht genau dadurch, extrem bedrückend ist. Erzählt wird diese direkt von Griz, der seine Gedanken einer Art Tagebuch festhält, dadurch wirkt es sehr persönlich und emotional. Trotz allem wurde ich leider nicht wirklich warm mit dieser Erzählweise. Es wirkte teils einfach „falsch“, mal zu seicht, mal einfach zu erwachsen. Die Idee an sich ist interessant, aber durch den Tagebuchstil fehlte es mir hier leider an Dynamik. Auch der Spannungsbogen ist sehr flach und es dauert wirklich lange, bis zumindest ein wenig Action kommt. ~°~ Fazit ~°~ Auch wenn ich ganz gerne Dystopien lese und mir hier gefallen hat, dass es eben eine wirkliche mögliche Zukunft darstellt, so konnte mir Griz leider nicht ans Herz wachsen. Wirklich schade, denn er scheint ein netter Junge zu sein. Bei fast 500 Seiten fehlt es (mir) jedoch leider an Spannung. Von mir gibt es hier daher keine Empfehlung.

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Griz lebt in einer Zeit, in der die Menschheit fast ausgestorben ist. Nur noch wenige Tausend Menschen leben verteilt auf der Welt, Grenzen, Regierungen oder Gesetze gibt es keine mehr. Griz, ihre Eltern und Geschwister sowie die beiden Terrier Jess und Jip leben auf einer Insel im Atlantik, westlich von Schottland, wo sie sich durch Fischen, die Jagd nach Kaninchen und das "Wikingern" selbst versorgen. Eines Tages kommt ein Fremder mit einem Segelboot zu ihnen und bietet ihnen vorgeblich ein Tauschgeschäft an, stiehlt aber letztlich einen ihrer Hunde und verlässt die Insel. Nur Griz bekommt das Fehlen von Jess und des Segelboots am nächsten Morgen mit und verfolgt den Fremden mit ihrem Boot "Sweethope". Er ist bereit alles zu riskieren, um seine Hündin zu retten und begibt sich zum ersten Mal in seinem Leben auf das Festland, das er nur aus Erzählungen kennt. "Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt" ist ein Endzeitroman, der die mutige Reise eines Jungen beschreibt, der den Diebstahl eines Hundes nicht hinnehmen kann. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Griz geschildert, der seine eigene Geschichte aufschreibt und damit den Leser direkt anspricht. Er ist ein mutiger Junge, der sich wacker allen Gefahren auf seiner schier aussichtslosen Reise stellt. Dabei ist es interessant, seinen Weg zu begleiten, die Orte wie Museen, Kirchen, Freizeitparks und ausgestorbene Städte mit ihm zu entdecken, wobei nur spekuliert werden kann, wo in Großbritannien er sich gerade befinden mag. Bewundernswert ist, dass Griz niemals aufgibt und trotz des Unrechts, das ihm widerfährt, menschlich bleibt, seine eigenen Ziele zurückstellt und anderen Menschen auf seinem Weg hilft. Eine Frau aus Frankreich begleitet ihn ein Stück auf seiner Reise, was der Erzählung, die zu Beginn etwas deprimierend und zäh erscheint, mehr Lebendigkeit verleiht. Die Dialoge könnten für Leser, die kein Französisch kennen, etwas dröge sein. Worte, die Griz phonetisch versteht, sind ohne Französischkenntnisse kaum verständlich. Es ist ein Abenteuerroman, der für jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen geeignet ist. Trotz anfänglicher Längen und der betrüblichen Atmosphäre konnte mich der Roman im weiteren Verlauf der Handlung für sich einnehmen und Spannung erzeugen. "Der Junge, sein Hund und das Ende der Welt" ist eine realistisch anmutende Dystopie, die gerade zur gegenwärtigen Situation erschreckend aktuell erscheint. Sie zeigt dem Menschen die Grenzen des Daseins auf, stimmt aber am Ende doch noch hoffnungsvoll, da es trotzdem noch Werte wie Liebe und Menschlichkeit gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt und die Bereitschaft weckt, das konservieren zu wollen, das noch da ist.

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Endzeitfantasien und (post)apokalyptische Szenarien haben nicht erst seit Corona eine neue Hochzeit. Dabei scheinen mir diese Subgenres weitestgehend auserzählt zu sein. Spätestens seit der 10jährigen Zombieschwemme, die wir mittlerweile ertragen müssen, beginnt das Thema eher zu nerven, denn zu begeistern. Zumal die Geschichten von Gewalt- und Militarismusfantasien vollkommen übersättigt sind. Und dann bricht der in Deutschland fast vollkommen unbekannte Autor Charlie Fletcher mit seinem Endzeitroman „Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ mit dem Zeitgeist und entwirft ein Szenario, dass an Cormac McCarthy „Die Straße“ erinnert. Die Menschheit ist nahezu ausgestorben, von einst fast 8 Milliarden Menschen leben vielleicht noch einige Tausend. Im Gegensatz zu den meisten Postapokalypsen ist der Untergang der Menschheit allerdings weder durch einen Atomkrieg, einen Meteor oder Zombies eingetreten, sondern schlichtweg durchs aussterben. Wodurch auch immer bedingt. Plötzlich gab es keine Kinder mehr. Niemand konnte mehr Nachwuchs zeugen. Und so starben nach und nach einfach fast alle Menschen aus. Bis auf ein Millionstel, das aus irgendwelchen unverstandenen Gründen überlebte. Herausfinden kann es auch niemand mehr, denn alle Wissenschaftler sind tot und die Strukturen vollkommen zusammengebrochen. Zum Zeitpunkt der Erzählung sind auch bereits mehrere Generationen vergangen. Die Zivilisation existiert nicht mehr. Die Natur hat sich die Stahl- und Betonwüsten zurückerobert. Die wenigen Menschen leben an den Rändern der Welt, möglichst auf kleinen Inseln. Auf den Kontinenten grassieren möglicherweise noch Viren oder vielleicht sogar Kampfstoffe, die sich die untergehende Menschheit im Wahn aufeinander geschleudert hat. Und dort wo die unsichtbare Gefahr nicht existiert, leben wilde Tiere. Oder sogar andere Überlebende? Wer weiß schon was bedrohlicher ist. C.A. Fletcher schreibt den Roman aus der Ich-Perspektive seines Erzählers. „Mein Name ist Griz. Meine Kindheit war anders als deine. Ich hatte keine Freunde, einfach aus dem Grund, dass ich außer meiner Familie kaum jemanden kenne. Überhaupt bin ich in meinem ganzen Leben nur einer Handvoll Menschen begegnet. Zwar sagen meine Eltern, dass die Welt einst bevölkert war, doch jetzt gibt es nur noch uns. Aber wir sind nicht einsam auf unserer entlegenen Insel. Wir haben uns – und unsere Hunde.“ Eines Tages erscheint ein Segel am Horizont und ein fahrender Händler erscheint. Doch es wird nicht gehandelt, sondern der Hund von Griz wird gestohlen. Ohne nachzudenken und blind vor Wut nimmt Griz, noch halb Kind, die Verfolgung auf. Ein „Roadtrip“ durch die Hölle der Einsamkeit, Unwissenheit und Furcht beginnt. Ein emotionaler Flächenbrand nimmt seinen Lauf. Wut und Hass. Liebe und Freude. Angst und Zuversicht. Misstrauen und Vertrauen. Leben und Tod. Was für ein Monster von einem Buch. Herausragend geschrieben, wenn auch mit dem etwas zu sehr ausgereizten Stil des Cliffhangers arbeitend, ohne Pause spannend und mit großartigen Ideen. Und wie bei jedem heroischen Roadtrip bleibt es nicht aus, dass man denkt: warum? Warum tust du das? Ein Phänomen, dass man bereits im Hobbit und beim Herrn der Ringe reichlich erleben durfte. Aber Fletcher löst dieses erzählerische Problem grandios. Psychologisch einfühlsam begleiten wir eben keinen Helden, sondern nur einen Jungen, der seinen besten Fellfreund nicht alleine lassen will, koste es was es wolle. Und mit dieser Kohlhaas’schen Energie geht Griz auch zu Werk. Und wenn es das Letzte ist, was er tut. „Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ ist einer jener seltenen Romane, bei denen man sich ärgert, dass das Buch nicht ein paar hundert Seiten länger ist. Was für eine geniale Geschichte. Was für ein erzählerisches Talent. Lest das! Unbedingt!

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Unerwartet (und) großartig

Von: Peter

13.04.2020

In dieser Erzählung kam die Apokalypse nicht in Hollywoodmanier mit hirnfressenden Zombies daher, es gab auch keinen Atomkatastrophe oder einen eskalierten bewaffneten Konflikt. Das Ende der Menschheit, jedenfalls des größten Teils, kam lautlos, unspektakulär, aber dann doch ziemlich schnell: die Menschen waren plötzlich unfruchtbar. Einige Generationen später lebt die Familie von Griz auf einer Insel der äußeren Hebriden in einer ansonsten ziemlich entvölkerten Welt. Doch eines Tages taucht ein charismatischer Fremder auf und am nächsten Tag ist Griz' Hund verschwunden. Voranschicken möchte ich, dass ich bisher um das Genre des Abenteuerromans einen großen Bogen gemacht habe, selbst um die Klassiker. Dementsprechend skeptisch war ich zu Beginn der Lektüre. Die ersten Seiten verliefen auch wie von mir erwartet bzw. befürchtet, doch dann hat mich das Buch mit voller Wucht gepackt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ja, dieses Buch ist ein klassischer Abenteuerroman, der ganz diesem Genre gerecht wird - und doch so viel mehr. Nicht nur der dystopische Ansatz (wenn es denn überhaupt einer ist) regen einen zum Nachdenken über bleibende Werte unserer Zvilisation und zur Reflexion über den Umgang mit der Natur und anderen Lebewesen an. Dieser Roman ist auch und gerade eins: ein flammendes Plädoyer für Bücher. Meine nächste Lektüre steht jedenfalls schon fest. Spannend bleibt die Handlung bis zum Schluss und doch ist das Buch dann viel zu schnell zuende. Ich hätte noch viele hundert Seite lang mit Griz 'wikingern' gehen und diese vertraute und doch entfremdete Welt entdecken können. Ich hatte auch großen Spaß daran auf einer Karte beschriebene Orte zu identifizieren und Griz' Route nachzuvollziehen. Der Sog dieses Buches hat mich noch mehrere Tage lang begleitet. Eine ganz klare Empfehlung und auf keinen Fall nur was für Freunde von Abenteuerromanen!

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Bewegend

Von: winnipeg

13.04.2020

Diese Geschichte zieht einen sofort in den Bann,sie zeigt das bedingungslose Liebe nicht nur unter Menschen möglich ist und versetzt einen in eine andere Zeit, wozu natürlich auch der lebendige Schreibstil des Autors beiträgt, ich habe diese Abenteuerreise gerne verfolgt und würde das Buch auch verschenken.

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