Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Northanger Abbey

Jane Austen

(7)
(7)
(0)
(0)
(0)
€ 20,00 [D]* inkl. MwSt. | € 20,00 [A]* | CHF 29,50* (* empf. VK-Preis)

Wer in den besonderen Hörgenuss eines bekannten Klassikers kommen will, ist auch mit "Northanger Abbey" von Jane Austen als Hörspielfassung des Hörverlags genau richtig. Herzlichen Dank an das Bloggerportal u. den Hörverlag für das Rezensionsexemplar! Im Hörspiel wird die Geschichte der jungen u. tugendhaften Catherine Morland erzählt, die als Tochter eines Geistlichen u. durch ihre fehlende Schönheit keine besonders gute Partie ist. Catherine liest gerne, am liebsten Schauerromane, u. verhält sich ihren Figuren entsprechend sehr naiv. Erst als sie den gebildeten, wohlerzogenen Henry Tilney kennenlernt u. sich in ihn verliebt, lernt sie, auf ihre Gefühle zu hören. Als eine Einladung auf Tilneys Landsitz Northanger Abbey erfolgt, erfüllt sich Catherines Traum. Hätte sie nicht das Gefühl, einem wohl gehüteten Familiengeheimnis auf der Spur zu sein. Den Einstieg in das Hörspiel fand ich persönlich etwas holprig, da ich mich erst an die Art der Erzählweise gewöhnen musste. Die verschiedenen Figuren werden auch von unterschiedlichen Personen (wie am Theater) gesprochen, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Zudem kommentiert u. berichtet ein Erzähler immer das Geschehen. Das hat den Vorteil, dass man so immer weiß, wer gerade spricht. Leider redet der Sprecher oftmals auch über das Gesprochene hinweg, sodass es teilweise ganz schön chaotisch u. unverständlich wird. Das Besondere an dieser Hörspielversion ist, dass man das Gefühl hat, als sitze man im Theater. Man muss einfach nur die Augen schließen, denn "Northanger Abbey" wird dem Zuhörer auf ganz spezielle Art nahegebracht: Sanfte Musikklänge vermischen sich mit schrägen Dissonanzen u. erzielen dadurch einen Verfremdungseffekt. Glockenklänge, Hufgetrampel, Ticken von Uhren, Schritte auf dem Fußboden, Orchesterklänge etc. - der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt u. dabei untermalt die Geräuschkulisse hervorragend den Inhalt der Geschichte. Insgesamt ein interessanter, abwechslungsreicher, aber andersartiger Hörgenuss für einen großartigen Klassiker - eine wunderbar witzige Satire auf den Schauerroman! Ich gebe dem Hörspiel 4 von 5 Sternen! Zitat: Jane Austen: Northanger Abbey (dtv-Sonderausgabe), S.11

Lesen Sie weiter

In Jane Austens Northanger Abbey geht es um die siebzehn Jahre junge Catherine Morland, die von ihren Eltern die Erlaubnis erhält mit den Allens nach Bath zu reisen. Mr. Allen soll dort einen Kuraufenthalt haben, und seine Frau begleitet ihn. Catherine fährt als Gesellschafterin mit ihrer dauerhaften guten Laune mit und soll dort von Mrs. Allen in die Gesellschaft eingeführt werden. Gemeinsam besuchen die Damen in Bath jede Menge Bälle und vertreiben sich die Zeit bei Spaziergängen. In Bath lernt Catherine auch eine Freundin ihres Bruders kennen: Isabella und John Thorpe kennen James, Catherines Bruder und Isabella schlägt vor, dass auch die beiden Frauen Freundinnen werden müssen, wo doch bereits ihre Brüder Freunde sind. Catherine versteht sich gut mit Isabella und verbringt viel Zeit mit ihr. In Bath lernt Catherine aber auch den gutaussehenden Henry Tilney kennen und verliebt sich in ihn. Er fordert sie regelmäßig zum Tanzen auf und die beiden verbringen viel Zeit, da Catherine nicht nur ihn, sondern auch seine Schwester Eleanor gern hat. Isabella verlobt sich, nach James Ankunft, bald mit diesem und so haben Catherine und Isabella bald die Aussicht Schwägerinnen zu werden. Außerdem macht John Catherine den Hof, sodass sie gleich doppelt verwandt sein könnten, doch Catherines Herz gehört bereits Henry und so will sie von den Avancen Johns nichts wissen. Da er ein Freund ihres Bruders ist, verbringt sie dennoch Zeit mit ihm. Nachdem Frederick Tilneys, Henrys Bruder, in Bath angekommen ist, flirten Isabella und Frederick miteinander, was Catherine überhaupt nicht nachvollziehen kann, da Isabella ja James liebt. Catherine versucht die beiden von ihren Flirts abzuhalten, oder möchte zumindest nicht länger Zeugin solcher Unterhaltungen sein. Nachdem John gemeinsam mit Isabella dafür gesorgt hat, dass Catherine eine Verabredung mit den Tilneys nicht einhalten konnte, schneiden diese Catherine, was sie sehr verletzt. Sie schafft es sich zu erklären und wird von Eleanor und ihrem Vater nach Northanger Abbey eingeladen um dort einige Wochen mit der Familie zu verbringen. Die Allens und auch Catherines Eltern unterstützen diesen Aufenthalt und Catherine ist hellauf begeistert, denn sie freut sich auf das alte Gemäuer. In Northanger Abbey gruselt sich Catherine zwar immer wieder, weil sie die Atmosphäre an ihren Lieblingsschauerroman Udolphos Geheimnisse von Anne Radcliffe erinnert. Außerdem vermutet sie hinter jeder Ecke schaurige Geheimnisse, die sie entdecken möchte. So fühlt sie sich rundweg wohl und erhofft sich sogar, dass Henry ihr gegenüber auch Gefühle entwickelt hat bis General Tilney sie durch seine Tochter rüde und kurzfristig in einer öffentlichen Kutsche und ohne Begleitung nachhause schicken lässt. Catherine befürchtet Eleanor und Henry nie wiederzusehen und kann sich auch nicht denken, was sie getan haben könnte, um solch ein Verhalten ihr gegenüber zu rechtfertigen… Northanger Abbey von Jane Austen habe ich als Hörspiel gehört. Hier werde ich also sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium des Hörspiels selbst eingehen. Catherine Morland ist, wie viele Austen-Heldinnen, eine nette, etwas leichtgläubige, aber dennoch freundliche junge Dame. Als besonders klug wird sie von Austen nicht dargestellt, wobei eine gewisse Dummheit sogar von Vorteil für junge Damen sein soll, da kluge junge Männer, etwas dummen Damen sofort verfallen, wenn sie denn hübsch sind, so schreibt Austen. Catherine war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich sie tatsächlich für deutlich zu leichtgläubig gehalten habe. Das Frauenbild in diesem Austen-Roman ist wieder einmal schwierig. Ich verstehe ja durchaus, dass das Frauenbild in solchen historischen Romanen im entsprechenden historischen Kontext betrachtet werden muss, aber was Austen da über Frauen schreibt, ist wirklich unglaublich. Vor allem, dass Tilney das Verhalten seines Bruders entschuldigt und meint, dass einzig Isabellas Verhalten unpassend sei, da sie sich über die Aufmerksamkeiten nicht nur freue, sondern sogar maßgeblich daran beteiligt sei. Eleanors Glück wird (so wirkt es zumindest in der gekürzten Hörspiel-Version, die ich gehört habe) einfach an den nächstbesten Heiratskandidaten verschachert, damit ihr Bruder die Frau heiraten darf, die er liebt. Dass der lieben, netten Catherine das schändliche Verhalten eines Mannes zum Vorwurf gemacht wird, passt gut zur Geschichte, hat bei mir aber einen negativen Nachgeschmack hinterlassen. Solche Beispiele könnte ich sicherlich noch weiter aufzählen. Das Frauenbild in Austens Roman ist kurzum archaisch. Henry Tilney hat mich an der ein oder anderen Stelle an Edmund aus Mansfield Park (eine Ähnlichkeit zwischen Catherine und Fanny aus Mansfield Park war meiner Ansicht nach vor allem bei Beschreibungen des Charakters vorhanden) erinnert. Die Figur Henry Tilney ist meiner Ansicht nach auch ziemlich undynamisch geblieben und ich konnte so einige seiner Verhaltensweisen nicht nachvollziehen, weil man keine Sicht in sein Inneres erhielt. Ich weiß nur leider nicht, ob das am Original, oder an der gekürzten Hörspiel-Adaption lag. Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Ein Teil spielt bei Catherines Eltern in ihrem Heimatort, der zweite Teil in Bath und der dritte Northanger Abbey. Danach kehrt sie zurück in ihren Heimatort, wo der Roman dann auch endet. Es handelt sich hier um eine relativ typische (zumindest für Austen) Liebesgeschichte. Eine junge Frau trifft einen jungen Mann, sie verliebt sich in ihn, darf ihm auch ihre Gefühle aufgrund der herrschen gesellschaftlichen Konventionen nicht gestehen. Der junge Mann verliebt sich zwar auch in die junge Dame, braucht aber ein bisschen bevor beide zusammenkommen können. Warum genau Henry Catherine seine Gefühle nicht sofort gestanden hat, ist unklar, außer, dass er vielleicht Angst davor hatte, dass sie ihn nicht liebt. An einigen Stellen merkt man, dass der Roman gekürzt wurde. Wie oben beschrieben bleiben Henrys Handlungsmotive und sein Charakter den ganzen Roman über unklar. Ich weiß nicht, ob das an dem Austen-Roman liegt, oder an den Kürzungen. Um die Entwicklungen der Liebesgeschichte und die Charakterentwicklungen besser nachvollziehen zu können, wäre es aber schön gewesen, hätte man das Hörspiel etwas länger konzipiert. So wirkte einiges dann doch überstürzt. Als ich das erste Mal einen Teil des Udolpho-Textes hörte, war ich sehr verwirrt, weil der Roman plötzlich eine englische Passage enthielt. Diese Passagen wurden dann auch noch schauerlich und mit Gewitter-Geräuschen untermalt, sodass ich häufig beim plötzlichen Wechsel vom Deutschen ins Englische Probleme hatte alles zu verstehen. Beim ersten Mal habe ich am Anfang nicht mitbekommen, dass hier ein englischer Einschub folgt und dass die Udolpho-Passagen entsprechend inszeniert sind. Wenn jemand kein englisch spricht, dann ist er bei solchen Passagen aufgeschmissen, wobei das Verstehen der Udolpho-Zitate nicht notwendig ist, um der restlichen Handlung folgen zu können, aber schön wäre es schon, wenn man diese Zitate schon hat. Ich verstehe auch nicht ganz warum man diese nicht übersetzt hat. Die Musik mit der das Hörspiel untermalt ist, hat mir gut gefallen und sie passt auch ganz wunderbar zur Atmosphäre des Romans. Die Anzahl der Sprecher:innen sorgt dafür, dass jede Figur eine Sprecherin oder einen Sprecher hat. Das sorgt natürlich auch dafür, dass es ein paar Sprecher:innen gibt, die es auseinanderzuhalten gilt, was mir aber ganz gut gelungen ist. Ich denke, hier braucht man einfach ein bisschen Erfahrung mit Hörspielen und so viele Figuren hat der Roman auch nicht. Das Booklet enthält neben einem fünfzehnseitigen Vorwort, eine Aufzählung der Beteiligten (Autorin, Sprecher:innen, Musiker:innen) auch einige Bilder. Das Vorwort befasst sich mit dem Leben von Jane Austen, ihrer Familie und wie sie zum Schreiben kam. Außerdem enthält es einige Gedanken zum Roman und der damaligen Gesellschaft. Leider kamen diese Details und Informationen im Hörspiel nur an wenigen Stellen durch. So habe ich beispielsweise gelesen, dass Austens Frauenbild nicht so klischeehaft (hätte mich auch gewundert) war wie ich den Eindruck nach dem Hören hatte. Hier sei also der obige Absatz etwas relativiert, den ich aber dennoch so stehen lasse, weil das mein Eindruck nach dem Hören war. Das Booklet ist wirklich sehr informativ und hilft, Northanger Abbey etwas besser einordnen zu können. Für mich bietet es also einen Mehrwert zum Hörspiel selbst. Alles in allem hat mir die Hörspiel-Adaption von Northanger Abbey von Jane Austen aus dem Hörverlag sehr gut gefallen. Das Cover ist sehr hübsch, die Handlung und Figuren von Austen sind schön und die Adaption vereint tolle Specher:innen und eine passende Musik.

Lesen Sie weiter

Jane Austen ist einer DER Namen, wenn es um Romane geht. Northanger Abbey wird oftmals als „satirische Version eines Schauerromans“ betitelt, passend zu der Vorliebe der jungen Protagonistin - dem naiven Bücherwurm Catherine Morland. Bei einer Reise mit Freunden lernt Catherine unter anderem den charmanten Henry Tinley kennen, zu dem sie mit der Zeit eine (sehr) tiefgehende Freundschaft entwickelt. Als sie von seiner Familie nach Northanger Abbey eingeladen wird, scheint ihre Fantasie, durch die vielen gelesenen Romane beflügelt, mit ihr durchzugehen. Es ist nicht wie ein normales Hörbuch, sondern dank der 14 Sprecher ist es ein herrliches Hörspiel für Erwachsene geworden. Sowohl die verschiedenen Stimmen, als auch die Musik geben dem Hörer einen lebendigen Eindruck in die damalige Zeit und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Wirklich gegruselt habe ich mich natürlich nicht, aber es war toll, etwas anderes von Jane Austen kennengelernt zu haben (als immer nur „Stolz und Vorurteil“).

Lesen Sie weiter

Inhalt: Gotische Abteien, gruselige Mönche, verworrene Handlungen – die junge Catherine Morland liebt Schauerromane! Sie reist mit Freunden der Familie für einige Wochen nach Bath, wo sie sich in den charmanten Henry Tilney verliebt. Als sie von dessen Schwester und deren Vater auf den Familiensitz Northanger Abbey eingeladen wird, sagt sie begeistert zu. Durch ihre sich überschlagende Phantasie manövriert sie sich dort allerdings in die eine und andere peinliche Lage... Meine Meinung: Wie ihr anhand meiner letzten Rezension bestimmt mitbekommen habt, möchte ich meine Jane Austen Kenntnisse gerne erweitern. Aus diesem Grund habe ich mich sehr über die Möglichkeit gefreut, dieses Hörspiel hören zu können. Die Aufmachung des Covers ist meiner Meinung nach wunderschön gestaltet und das Innere ist mit hilfreichen Details ausgestattet: Neben Informationen zu den Beteiligten mit dazugehörigen Fotos, beinhaltet das Booklet ein Vorwort von Hans Pleschinski. Dieses sollte man zwar nicht vor dem Hören der Geschichte lesen, wenn man diese noch nicht kennt, was ich glücklicherweise nicht getan habe, es hat jedoch viel Spaß gemacht, es zu lesen und enthält Informationen zu historischen Hintergründen, der Autorin und ihrer Lebenseinstellung und ihrem Wirken und zuletzt auch über die Geschichte an sich. Zur Handlung von "Northanger Abbey" muss ich sagen, dass ich sie wirklich unterhaltsam fand. Es geht zuerst um Catherines Aufenthalt in Bath und das Kennenlernen der weiteren Charaktere dort und wird im zweiten Teil schließlich wirklich spannend, wenn sie zusammen mit der Familie der Tilneys auf dessen Familiensitz reist. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber ab und zu haben es die Sprecher wirklich geschafft, mir einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen, dazu kommt, dass ich das Hörspiel nachts gehört habe. Jane Austens erster Roman regt oftmals auch zum Nachdenken, z.B. über gesellschaftliche Verhältnisse, aber auch Dinge wie Freundschaft und Liebe an. Als Balance zu diesem Kontemplieren gibt es auch einige Momente, bei denen ich Schmunzeln musste. Catherine als Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch mit ihrer Ehrlichkeit und Herzensgüte. Soviel zur Geschichte. Jetzt zu den Sprechern: Ausnahmslos jeder hat seinen Charakter sehr authentisch rübergebracht und so ein Hörerlebnis kreiert, das wirklich bemerkenswert ist. Zudem wurden die Szenen hin und wieder durch Musik untermalt, vor allem für die Bälle eine schöne Vervollständigung. Was die spannungsgeladenen Szenen noch echter erschienen ließ, war, dass im Hintergrund auch Geräusche eines Gewitters und Ähnlichem eingebaut wurden. Ein besonderes Highlight war für mich, dass dazu Fragmente aus dem gotischen Roman "Udolphos Geheimnisse", gelesen auf Englisch von Simon Scardanelli, integriert wurden und somit eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt haben. Wie ihr sehen könnt, habe ich ausschließlich Positives zu dieser Produktion zu berichten. Ich werde mich in naher Zukunft auf jeden Fall noch mit weiteren Romanen Austens beschäftigen. Mein Fazit: Eine wunderbare Produktion, mit tollen Sprechern und Musikern, die nicht nur spannend horchen lässt, sondern auch amüsiert. Ein großes Dankeschön an den Hörverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Northanger Abbey bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Lesen Sie weiter

Zuerst fangen wir mit dem Inhalt von Northanger Abbey an, einem wirklich ausgezeichneten Roman von Jane Austen, der die richtige Portion von Humor, Sarkasmus, Gesellschaftsbild und Romantik hat. Catherine ist eine Heldin, die naiver nicht hätte sein können und zur Romanheldin gemacht wurde, ohne dafür geeignet zu sein. Sie ist keine beeindruckende Person, gerät aber in einem amüsante Lage und mit ihrer Vorliebe für Schauerromane geht ihre Fantasie mit ihr durch, als sie in Northanger Abbey verweilt. Um sie herum geschieht mehr, als sie zunächst begreift und ein kleines Liebeswirrwarr bannt sich an, gespickt von Verwirrungen und ungesagten Dingen. Dieser Roman von Jane Austen gehört zu meinen liebsten Geschichten von ihr, da er eine gewisse Leichtigkeit und Witz mit sich bringt für den ich die Autorin so Liebe, doch auch Spannung fehlt hier nicht durch die Schauerromanelemente. Aber kommen wir nun zum wichtigen Teil, zum Hörspiel. Ein Hörspiel ist kein Hörbuch, wie das Wort schon sagt, hier wird die Inszenierung akustisch untermalt mit verteilten Sprecherrollen, Musik und Geräuschen. Bei diesem Hörspiel wurde viel Arbeit reingelegt, was man gleich nach den ersten Minuten merkt und ich konnte es nur schwer auf Pause drücken. Es sind insgesamt 14 Sprecher an dem Werk beteiligt und die zahlreichen Sprecher fand ich durchweg passend für die Figuren. Besonders Max Bretschneider, der die männliche Hauptrolle Henry Tilney spricht ist mir gleich positiv aufgefallen, da er wunderbar das schalkhafte an der Figur in der Stimme wiedergeben konnte. Untermalt wird das Hörspiel von klassischer Musik, bzw. einem Streichquartett, dass zwischen Szenen, bei Erzählungen und zwischen Dialogen auftritt. Sie wirkte auf mich stimmungsvoll und unterstreicht gekonnt die Szenen um Catherine herum. Im Großen und Ganzen gab sie der Geschichte die richtige Atmosphäre und die eingebauten Geräusche, wie ein Halleffekt in der Stimme, gruselige Elemente für die Schauerteile rundeten alles gekonnt ab! Es handelt sich hierbei um eine gekürzte Fassung von der Originalgeschichte und mit knapp über 2h Hörspaß ist es “leider nur” ein kurzer Spaß. Dafür kommt es in einem schönen gebundenen Booklet mit ausgeschmückten Vorwort und Informationen zu den Beteiligten. Es sieht sehr edel aus und auf jeden Fall sehr empfehlenswert für Jane Austen Fans und die, die es noch werden möchten!

Lesen Sie weiter

Meinung: Seit langer, langer Zeit habe ich kein (ganzes) Hörspiel mehr gehört. Sicher einige Jahre. Dann habe ich dieses hier entdeckt und war sofort in die Optik verliebt. Die goldenen Elemente auf dem schwarzen Hintergrund finde ich wunderschön und so ist mir das Hörspiel direkt ins Auge gesprungen. Da ich Jane Austens Bücher sehr gerne lese, Northanger Abbey aber noch nicht kannte, war es perfekt. Also habe ich es gleich beim Bloggerportal angefragt und mich riesig gefreut, als die Zusage kam. Mir hat die Aufmachung wirklich gut gefallen, eine gute Mischung aus extra dafür komponierter Musik und Nebengeräuschen. Die vielen verschiedenen Sprecher sind absolut perfekt gewählt, die Charaktere werden dadurch richtig lebendig. Leider fiel es mir anfangs durch die vielen Namen, Stimmen und Verbindungen zwischen den Charakteren etwas schwer den Überblick zu behalten, das Hörspiel kommt in zwei CDs und die erste habe ich erst mal gebraucht um zu verstehen wer wer ist und was gerade bei wem passiert. Ab der zweiten CD war es allerdings etwas leichter, ich hatte mich an die Stimmen gewöhnt und kannte mich aus. Man findet seine liebsten Personen und hört gebannt zu, was wohl weiter geschieht. Die Geschichte ist spannend und es gibt, wie so oft bei Jane Austen, viele sarkastische Bemerkungen, die es doch sehr auflockern und einiges an Humor mit rein bringen. Ein Wort hat mich allerdings massiv gestört, es kam zwar kaum, aber es hat für mich den Moment wenn es vorkam etwas ruiniert. Und zwar "flirten". Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dieses Wort in einem der Bücher von Jane Austen gibt und finde es sehr schade, dass es vorkam, da es einfach absolut nicht in das Setting passt. Fazit: Mir hat das Hörspiel sehr gut gefallen, ein paar Kleinigkeiten haben mich zwar gestört aber insgesamt habe ich es gerne gehört und gespannt verfolgt, wie sich das Leben von Catherine Morland entwickelt. Vielen Dank an das Bloggerportal für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplar! Dies hat meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

Lesen Sie weiter

Ein gelungenes Hörspiel!

Von: luciebookworld

31.03.2020

Inhalt: Catherine Morland ist ein junges Mädchen und liebt Schauerromane. Als sie von Freunden ihrer Familie eingeladen wird mit ihnen nach Bath zu reisen und dort ein paar Wochen bleiben, kann sie nicht nein sagen. Auf ihrer Reise trifft sie neue Menschen - unter ihnen der charamante Henry Tilney. Von dessen Familie bekommt sie eine Einladung zum Familiensitz Northanger Abbey. Sie nimmt sie dankend an und kommt dort - unter anderem durch ihre Phantasie - in die ein oder andere missliche Lage… Meinung: Zuerst möchte ich sagen, dass ich bis zu diesem Hörspiel weder ein Werk von Jane Austen gelesen noch angehört habe. Deshalb werde ich keine Vergleiche zum Originalbuch ziehen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ziemlich leicht. Dies haben zum einen die Sprecher bewirkt. Ich finde die Rollen wurden perfekt besetzt! Ihre sanften Stimmen, die flüssig und authentisch die Charaktere zum Leben bringen, haben eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen und ich hätte ihnen noch viel länger zuhören können! Zwar hatte ich am Anfang kurz Probleme mit der Sprecherin von Catherine - ihre stimmliche Interpretation des Charakters hat sich für mich ein wenig zu naiv angehört -, aber das hat sich dann bei etwa der Hälfte der Hörspielzeit gelegt. Zum anderen waren die Soundeffekte und die kurzen Einspieler klassischer Musik sehr förderlich. Sie haben meiner Meinung nach gut zu dem Inhalt des Hörspiels gepasst und haben einen Zugang zur Geschichte geschaffen. Man hat sich dadurch teilweise so gefühlt, als wäre man mit den Charakteren in der damaligen Zeit. Einzig und allein die Sequenzen in denen aus dem Buch „Udolpho“ zitiert wurden, fand ich unpassend. Sie waren als einzige auf englisch und undeutlich zu verstehen. Wobei ich auch annehme, dass sie eher zur Atmosphäre beitragen sollten, als zum Inhalt. Das wäre auch eine kreative, positive Idee gewesen, wenn diese Sequenzen nicht so oft auftauchen würden. Die Harmonie aller Geräusche war in Ordnung. Manchmal war eine Stimme ein wenig leiser als die andere, so dass ich teilweise die Lautstärke manuell etwas verändern musste. Aber das hat mich nicht wirklich gestört und zum Ende hin ist es mir nicht mehr aufgefallen. Den Aufbau des Hörspiels fand ich geschickt gewählt. Am Anfang werden ganz kurz allgemeine Informationen über Catherine genannt, so dass man sie ganz grob einordnen kann. Der weitere Verlauf der Geschichte ist zwar nicht unbedingt detailreich, aber ich habe das Gefühl, dass die wichtigsten Ereignisse genau auf den Punkt gebracht wurden. Alles war schlüssig und verständlich und es hat mir sehr gut gefallen! Zum Schluss hin möchte ich ausnahmsweise noch kurz auf die schöne Gestaltung des Booklets eingehen. Ich finde es wunderschön! Außerdem sind außer den CD’s noch ein paar Seiten mit Hintergrundinformationen enthalten, die auch sehr informativ und interessant sind! Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Hörspiel - trotz kleiner Kritikpunkte - gut gefallen hat. Wer also neugierig ist und etwas sucht um sich mit einem Werk von Jane Austen vertraut zu machen, liegt bei diesem Hörspiel genau richtig! 4,5/5

Lesen Sie weiter

“Northanger Abbey” ist mein Lieblingsroman von Jane Austen und Henry Tilney ist mein Lieblings-Austenheld. Jane Austen liefert mit “Northanger Abbey” (1817) eine sehr pointierte, sarkastische Parodie auf das damals zu Beginn des 19. Jahrhunderts sehr beliebe Schauer-Genre: Ihre Heldin Catherine Morland liest “Die Geheimnisse von Udolpho”, den Grusel-“Bestseller” von Ann Radcliffe von 1794, und beginnt selbst überall Geister zu sehen und sich für die Heldin in einem Gruselroman zu halten. Ihr zur Seite steht der junge Geistliche Henry Tilney, den ich so sehr mag, weil er ein sehr untypischer Austenheld ist: Er ist höflich, aber gleichzeitig der König der zweischneidigen Komplimente und hat für die Entstehungszeit des Romans, um 1800, sehr “unmännliche” Interessen: Literatur und Mode. Dass Jane Austen sich selbst in Henry Tilney, der Catherine immer mit einem guten Ratschlag zur Seite steht, gespiegelt haben könnte, ist sehr gut möglich und genau das macht ihn als Helden so überzeugend. Auch darüber hinaus ist “Northanger Abbey” ein Roman voller spannender Figuren und einfach die perfekte Mischung aus Austen-Romantik, Schauerroman und Austens ironischem Blick auf ihre Gesellschaft und den Schauerroman-Hype des frühen 19. Jahrhunderts. “Northanger Abbey”, das bereits 1803 geschrieben wurde, behält sich zudem noch den sehr zynischen Ton von Austens frühen Werken, der in “Emma” (1815) und “Stolz und Vorurteil” (1813) nicht mehr so stark durchkommt. “Northanger Abbey” ist also vieles in einem: Gesellschaftsroman, Parodie, Schauerroman, aber auch vor allem die Coming-of-Age-Geschichte seiner siebzehnjährigen Heldin Catherine Morland, die aus ihrer beschützten Idylle auf dem englischen Land gerissen wird, und nicht nur lernt, dass Romane nicht der Wirklichkeit entsprechen, sondern auch die nicht so schönen Seiten ihrer Gesellschaft entdeckt. Diese Geschichte hat der Hessische Rundfunk also 2019 in einem zweistündigen Hörspiel umgesetzt. Und wie ist das gelungen? Ich habe “Northanger Abbey” schon in vielen Varianten gehört, gelesen und gesehen. Jane Austens Originalroman natürlich und die Filmversion von 2007 mit Felicity Jones und J.J. Feild, oder auch Val McDermids Neuerzählung von 2014, die aus “Northanger Abbey” einen in der Gegenwart spielenden YA-Roman macht. Auf die deutsche Hörspielvariante vom Hessischen Rundfunk war ich deshalb natürlich sehr gespannt, denn ähnlich wie bei einem Film ist es sicherlich nicht leicht einen Roman in ein zweistündiges Hörspiel zu übersetzen. Dem Team hinter dieser Fassung ist das meiner Meinung nach jedoch sehr gut gelungen. Silke Hildebrandt hat es geschafft die Geschichte nicht nur verständlich und klar aufzuarbeiten, sondern sie auch in ein unterhaltsames Hörspiel umzuwandeln, das man genau wie einen Film gebannt verfolgt, Kopfkino inklusive. Besonders die musikalische Untermalung von Jakob Diehl ist gelungen und sorgt für sehr viel Regency-Atmosphäre auf den Bällen, die Catherine in Bath besucht, aber auch in den unheimlicheren Momenten auf Northanger Abbey. Es sind aber natürlich auch die Sprecher.innen, die diese Hörspielfassung so hörenswert machen. Anna Drexler spricht Catherine Morland wunderbar naiv und gibt ihr einen ganzen eigenen Ton, der ihren Charakter gut widerspiegelt. Auch Max Bretschneider als Henry Tilney hat mir sehr gut gefallen, sowie natürlich der Erzähler Ulrich Noethen, der nicht nur als Schauspieler bekannt ist, sondern auch als beliebter Leser für Hörbücher und -spiele. Hier passt sein leicht ironischer Tonfall sehr gut zu Jane Austens Schauerromanparodie. Das Hörspiel ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Ich mochte besonders, dass Szenen aus Catherines Lieblingsbuch “Die Geheimnisse von Udolpho” vorgelesen wurden, immer dann, wenn Catherine sich in dem Buch verliert. Das einzige, das ich leider nicht ganz nachvollziehen konnte war, warum diese Szenen Englisch belassen wurden, sodass sie für Hörer.innen, die nicht so gut Englisch verstehen können, schon allein wegen des dichten Queen’s English des Lesers vielleicht schwer zu verstehen sein könnten. Die neue “Northanger Abbey”-Hörspiel-Fassung vom Hessischen Rundfunk ist jedoch trotz dieses kleinen Minuspunkts für alle Austen-Fans auf jeden Fall zu empfehlen. Das Hörspiel bleibt dem Roman sehr treu und erzählt die Geschichte verständlich und vor allem atmosphärisch in etwas über zwei Stunden, toll gesprochen und erzählt von den Darsteller.innen und mit wunderschöner Musik untermalt, die nicht nur Bath im Winter Ende des 18. Jahrhunderts lebendig macht, sondern auch das düstere, alte Herrenhaus Northanger Abbey und seine Ländereien. Musik, Geräuschkulissen auf Straßen, Bällen oder in der Natur, Sprecher.innen und auch die moderne, aber trotzdem für die Epoche passende Übersetzung von Andrea Ott machen das Hörspiel sehr rund, sodass es meiner Meinung nach mit der britischen Hörspielfassung mit Emma Thompson, Lily Cole und Douglas Booth durchaus mithalten kann und mir in einigem sogar besser gefallen hat. Silke Hildebrandts Umsetzung hat einfach etwas sehr Lebendiges, das einen das Hörspiel am Stück durchhören lässt und Spaß macht. Auch allen Hörspiel-Fans, die mit Austen bisher vielleicht nicht so viel anfangen konnten, aber historische Hörspiele mögen, würde ich diese Fassung von Austens wohl ungewöhnlichstem Roman auf jeden Fall ans Herz legen, da das Hörspiel atmosphärisch und unterhaltsam einfach eine gute Geschichte erzählt. Ich werde mir auf jeden Fall auch die weiteren Jane-Austen-Hörspiele mal genauer ansehen, die der Hessische Rundfunk seit 2019 produziert hat, und dieses hier auf einer langen Auto- oder Zugfahrt sicherlich auch noch einmal anhören.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.