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Rezensionen zu
Cari Mora

Thomas Harris

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Zum Autor: Thomas Harris ist den meisten von uns durch seine sehr erfolgreiche Reihe um Hannibal Lecter bekannt. Der Autor arbeitete zunächst als Journalist und schrieb hauptsächlich über Gewaltkriminalität in den USA und Mexiko. Anschließend arbeitete er als Reporter und Redakteur bei der Associated Press in New York, bevor er anfing Bücher zu schreiben. Vor dem aktuellen Buch erschienen bereits die vier Bände der Hannibal-Reihe sowie der stand-alone "Schwarzer Freitag". [Vergleiche: https://www.randomhouse.de/Autor/Thomas-Harris/p109730.rhd , 20.06.2019, 15:24 Uhr] Zum Cover: Das Cover des gebundenen Buches ist wirklich gelungen. Die Grundfarbe ist ein rot-schwarz und darauf befindet sich eine gelb-orangene Prägung eines Krokodils, eines Papageien und diverser Pflanzen. Beide Tiere spielen auch eine Rolle in der Geschichte. Die Prägung hebt sich vom Hintergrund ab und fühlt sich rau an. Die Haptik ist richtig klasse. Auch der Name des Autors sowie der Titel stehen etwas hervor, sind jedoch glatt, nicht rau geprägt. Mir gefällt der Einband somit richtig gut! Das Buch selbst ist in gelbes Leinen gebunden, kommt aber ohne Lesebändchen. Ich brauche eigentlich auch kein Lesebändchen, finde aber, dass es zu dieser hochwertigen Ausgabe gut gepasst hätte. Zum Buch: Ich beginne dieses Mal mit der Seitenzahl: 336 Seiten werden überall genannt, was in Ordnung scheint. Blättert man dann in dem Buch, stellt man jedoch schnell fest, dass der letzte Teil eine Leseprobe für "Das Schweigen der Lämmer" ist und die eigentliche Geschichte zu "Cari Mora" nur 275 Seiten beträgt. 275 Seiten! Das hat mich direkt schockiert, denn das ist wirklich sehr wenig für ein Buch, das so lange auf solch umfangreiche Weise angekündigt und so viele Erwartungen geweckt hat. Außerdem stellt sich für mich die Frage, ob diese Leseprobe wirklich notwendig ist? Lesen nicht eher Leser "Cari Mora" direkt nach dem Erscheinen, die die Bücher von Thomas Harris bereits kennen? Und braucht ein so erfolgreiches Buch wie "Das Schweigen der Lämmer" wirklich den Platz einer Leseprobe? Für mich ist sie hier völlig Fehl am Platz und verschleiert die tatsächlich Anzahl an Seiten des Buches! Als nächstes etwas, was ich auch selten einfüge, die Kurzbeschreibung: "Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen. Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken." Nun aber zu meiner Meinung bezüglich des Inhalts. In dem Buch gibt es zahlreiche Charaktere, dass es mir schwerfiel zu erkennen, welcher denn nun der Hauptcharakter ist. Bereits der Titel des Buches und die Kurzbeschreibung stellen zwei sehr unterschieldiche Personen in den Vordergrund: Der beschriebene Mann, Hans-Peter Schneider, sowie die junge Kolumbianerin Caridad "Cari" Mora, die in den USA lediglich geduldet ist und keine feste Aufenthaltsgenehmigung besitzt. Cari diente in ihrem Land als Kindersoldatin und flüchtete als Teenager mit Hilfe eines ehemaligen Gefangenen in die USA. Dort lebt sie zusammen mit ihrer Cousine, deren Baby und der pflegebedürftigen Tante, hilft diese zu pflegen, arbeitet in einer Tierstation und zusätzlich als House-Sitter. Eine starke junge Frau, die in ihrem aktuellen House-Sitter Job zwischen die Lager zweier Banden gerät, die im Haus einen Tresor mit Gold lokalisiert haben, den es nun zu heben gilt. Die eine Bande wird von Hans-Peter Schneider angeführt, der außerdem junge Frauen verstümmelt und an perverse Auftraggeber verkauft. Die andere Bande besteht aus diversen Latinos, die sich mit allem was unsere vorurteilsvolle Gesellschaft sich vorstellen kann, finanziert und die eine schöne Mischung aus "Weniger Bösen" und "Sehr Bösen" bildet. Und die Erzählung an sich? Tja... Es gibt Kapitel, die in Caris Vergangenheit spielen und die dem Leser zeigen, was sie bereits alles erlebt hat und wie skrupellos auch sie sein kann, dabei aber auch immer wieder freundlich, hilfsbereit und fürsorglich gegenüber Schwächeren. Sie zeigen ihren Gerechtigkeitssinn, aber auch ihre gelernte Fähigkeit zu töten. Dann widerum gibt es Kapitel, die in Kolumbien spielen und die Latinos beleuchten und den in Amerika spielenden Teil, im Haus des ehemaligen Drogenbosses Pablo Escobar, in dem sich der Safe mit dem Gold befindet, der jedoch sehr gut gesichert ist. Viel Geschichte für sehr wenige Seiten, wie man bereits merkt! Die einzelnen Charatere werden daher auch unterschiedlich intensiv beleuchtet und vor allem Hans-Peter Schneider, der ja laut Kurzbeschreibung die Schlüsselfigur ist, wird so richtig ausführlich nicht dargestellt. Zwischendurch hatte ich ihn sogar ganz vergessen und hielt ihn für einen Nebencharakter! Aber auch Cari verliert sich in manchen Pasagen des Buches völlig und man vergisst auch welche Rolle sie denn spielt oder spielen soll. Zwischendurch gibt es immer wieder Schießereien, Mord und Leichen. Aber alles eher hektisch, was dazu führt, dass es auch schnell aus dem Gedächtnis des Lesers verschwindet. Ähnlich verhält es sich mit den Verstümmelungen durch Schneider. Sie werden so kurz und knapp erwähnt und nur gegen Ende dann noch etwas ausführlicher aufgegriffen, dass sie für mich auch nur eine Facette der Geschichte waren und keinesfalls zentral. Der Schluss dieses Buches ermöglicht es dem Autor die Figur "Cari Mora" in einem weiteren Buch vorkommen zu lassen, jedoch eher weniger die Figur "Hans-Peter Schneider". Da stellt sich für mich die Frage, was der Autor damit bezweckt? Wusste er nicht wohin er mit dem Buch wollte? Wer ist die eigentliche zentrale, wichtige Figur seiner Geschichte ist? Warum der Titel "Cari Mora" und in der Kurzbeschreibung "Hans-Peter Schneider"? Um wen geht es hier eigentlich wirklich? Fazit: Ich habe noch nie eine Rezension geschrieben, bei der ich am Ende so viele offene Fragen hatte. Und auch noch so elementare Fragen. Nicht nur "Geht es weiter?" oder "Wie geht es weiter?", sondern ganz konkret "Um wen ging es hier eigentlich?" und "Was wollte der Autor mit dieser Geschichte?". Damit mich keiner falsch versteht: Schlecht fand ich das Buch nicht. Aber es war einfach zu vollgepackt mit Orten, Personen und Handlungen für gerade einmal 275 Seiten. Zudem ist für mich nicht richtig klar, wer der Hauptcharakter ist und der Titel in Zusammenhang mit der Kurzbeschreibung sowie dem Inhalt, werfen nur noch mehr Fragen auf. Wer dann das Buch liest und das Ende kennt, ist bezüglich der Kurzbeschreibung noch verwirrter. Und es stelllt sich eine weitere Frage für mich: Sollte das ein stand-alone werden oder wird die Geschichte um Cari Mora fortgeführt? Es würde sich anbieten. Ich fände es interessant, mehr über sie zu erfahren und sie weiterhin zu begleiten, denn dieses Buch ist für mich eher ein Prequel, dessen Kurzbeschreibung dringend verändert werden sollte. Außerdem, dies ist aber nun Kritk am Marketing nicht am Buch, sollte das Buch Abstand nehmen von Hannibal Lecter. Ja, es ist derselbe Autor und es ist verständlich, dass man ihn nach so vielen Jahren irgendwie wieder in den Fokus der Leser bringen muss, denn der Markt ist groß und nicht alle Leser verbinden den Namen direkt mit dem richtigen Buch. Aber nein, inhaltlich und von ihrer Intensität her, haben die Bücher rein gar nichts miteinander zu tun und es tut dem Buch nicht gut, dass es ständig und sogar auf seinem eigenen Einband mit dem großartigen Lecter in Verbindung gesetzt wird. Ich glaube, das Buch würde auf den zahlreichen Bewertungsplattformen anders abschneiden, wenn die Erwartungen nicht so stark in Richtung Hannibal gelenkt worden wären. Wenn wir ehrlich sind: Welches Buch hätte gegen das Meisterwerk um Hannibal Lecter eine Chance gehabt? Leseempfehlung: Bezüglich einer Leseempfehlung möchte ich mich in diesem Fall nicht äußern. Ich denke, wer durchgehalten hat und diese doch lange Rezension gelesen hat, wird sich seine eigene Meinung gebildet haben und kann sehr gut für sich entscheiden, ob er dem Buch eine Chance gibt oder nicht.

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Dr. Hannibal Lecter – ist wohl einer der bekanntesten, fiktiven Serienmörder in der Literatur. Thomas Harris – hatte mit seinem Film „Das Schweigen der Lämmer“ und der Buchreihe um den hochintelligenten und charismatischen Dr. der Psychologie einen Riesenerfolg. Dr. Lecter – nicht zuletzt wegen der genialen cineastischen Umsetzung dieser Figur mit Sir Anthony Hopkins im gleichnamigen Film, ist schon längst zu einer Kultfigur geworden. Ein polarisierender Charakter – Böse? Nun ja – Dr. Lecter hat seinen ganz eigenen Gerechtigkeitssinn und verabscheut unhöfliche Menschen. Das diese wenige später zu einem leckeren Chianti, ihre Leber ungewollt kredenzen müssen, ist dann das endliche Ergebnis. Inzwischen zur Kultfigur und schon längst im Serienmörderolymp angekommen, erwarten viele Leser nach den letzten Band – „Hannibal Rising“ – eine Fortsetzung mit dem Kannibalen. Nun ist doch im Heyne Verlag vor kurzen, der neueste Roman von Thomas Harris veröffentlicht worden. Vorab zu sagen – es gibt keine Beziehung und ist keine Fortsetzung dieser erfolgreichen Reihe. „Cari Mora“ so lautet der Titel des Bestsellerautors und es ist mehr eine Kurzgeschichte, wie ein vollständiger, seitenreicher Roman. Damit ist die Story auch nicht sonderlich tief, die Charaktere bleiben recht im Nebel der Handlung stehen. Charakterlich ausgearbeitet ist dies völlig zur Nebensächlichkeit geworden. Das Konzept des Autors geht hier nicht auf. Zwar ist die Hauptperson – die junge Frau Cari Mora eine imposante, selbstbewusste Einzelkämpferin, die es mit Rambo-Methoden gegen diesen Mörder und seine Bande aufnimmt – doch außer viel Blut, Gemetzel und eine sonstige Grausamkeiten überzeugt die Handlung nicht. Literarische Verwandtschaft zu den anderen Titeln des Autors. fallen kaum ins Gewicht. Die Atmosphäre insgesamt sehr blass – alle inhaltlichen Komponenten Charakterzeichnung, Storyline, Settings usw. können das letztlich auch nicht mehr retten. Der erzählerischer Stil ähnelt den Vorgängerromanen in gewisser Weise, aber ist Universen entfernt von der zu erwartende Qualität. Die Story lässt es auch nicht zu, dass mit der Hauptperson „Cari Mora“ ggf. über eine Fortsetzung nachgedacht werden könnte. Der vorliegende Roman ist dafür viel zu mangelhaft. Einzig und allein stimmig ist das Tempo der Story – wenn man den Roman als eine Kurzgeschichte interpretiert. Spannend ja – aber es kein psychologisches, raffiniertes Duell – dass man bei dem Autor mit seiner Vorgeschichte Klassischerweise erwartet. Der Serienkiller ist zwar wie erwartet „Böse“ – aber das ist auch schon alles. Zielgerichtet erfüllt dieser alle Klischees – und genau diese Elemente enttäuschen dann. Dr. Hannibal Lecter hätte diesen einfach nur getötet und nicht kulinarisch verwendet – er wäre es in seinen Augen nicht wert gewesen. Ein Vergleich dieser beiden Figuren des Schöpfers Thomas Harris hält bei weitem nicht stand. Der Klappentext besagt vieles – aber führt die Erwartungshaltung in ein Labyrinth ohne positiven Ausgang – man könnte es mit Shakespeares Worten sagen: „Viel Lärm um nichts“. „Cari Mora“ wird wahrscheinlich erfolgreich sein – jedenfalls wird er die Leser begeistern können, die hin und wieder nach kurzweiliger Unterhaltung suchen. Fazit „Cari Mora“ ist nichts weiter als eine Kurzgeschichte. Eingeengte Charaktere in einem eingeengten Handlungskosmos. Viel Brutalität – emotional erreicht der Autor mit seinem Roman mich überhaupt nicht. Ja – kurzweilige Unterhaltung – weil Kurzgeschichte. Ich vermisse hier Protagonisten, die mit ihrer Emotionalität und Intelligenz in den vorherigen Roman überzeugt haben. „Cari Mora“ ist wie ein Regionalexpress - mit Verspätung – 2. Klasse – WC defekt und froh wenn man das Ziel erreicht hat. Michael Sterzik

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"Schade nur, dass sie schneller kalt werden würde, als das Haus die Sonnenwärme abgab. In der klimatisierten Luft würde sie nicht lange warm bleiben, nicht einmal wenn er die Decke über sie beide zog und mit ihr kuschelte - Sie blieben nie warm. So schnell klamm, so schnell kalt." (S. 22) In der Villa des einstmaligen Drogenbarons Pablo Escobar soll sich noch Gold im Wert von fünfundzwanzig Millionen US-Dollar befinden. Ein Grund weshalb diese Villa in kriminellen Kreisen weiterhin von großem Interesse ist. Einer dieser Kriminellen ist Don Ernesto, der Anführer der Ten-Bells, einer kolumbianischen Mafia. Der andere ist Hans-Peter Schneider. Letzterer ist nicht, wie der Name vielleicht vermuten lässt, ein harmloser Hausmeister mit Dackel, sondern ein gebürtiger Deutscher der in der Sexindustrie in Miami Fuß gefasst hat. Dies klingt jedoch auch noch zu harmlos, denn er verdient sein Geld nicht nur mit Prostitution und Menschenhandel, sondern auch damit sexuelle Gewaltfantasien und morbide Fetische für Männer mit genügend Kapital Realität werden zu lassen. Für ihn ist keine Fantasie zu abstoßend und jeder Fetisch wird befriedigt, möge er noch so bizarr, ekelerregend und grausam sein. Für ihn ist es nahezu ein Vergnügen, gehört er schließlich selbst zu diesen Männern, welche von unmöglichen Neigungen und Perversion getrieben werden. Hans-Peter hat sich un in diese besagte Villa eingemietet, um ungestört nach dem Gold zu graben und dies bleibt Don Ernesto natürlich nicht verborgen. Es bahnt sich ein Konkurrenzkrieg an und zwischen diese Fronten gelangt Cari Mora, eine Frau von 25 Jahren, mit 16 aus Kolumbien geflüchtet und nun schon seit 9 Jahren in den USA. Sie hält sich mit verschiedenen Jobs über Wasser und einer davon ist als Haushüterin der ehemaligen Villa Escobars. Schneider sieht in ihr auch gleich einen netten Bonus und in seiner Fantasie hört er sie schon vor Schmerzen schreien, bevor er sie an seine Kunden verschachert, ob im Ganzen oder "modizifiert". Doch Cari Mora ist eine Frau die schon viele blutige Gewalttaten gesehen hat, eine Kämpferin ist und die vor diesem milchgesichtigen Glatzkopf alles andere als Angst hat. Das Buch hätte so verdammt gut weren können...hätte, hätte Fahrradkette. Der Autor wollte hier eindeutig zu viel Story, jedoch nicht allzu viel schreiben. Zumindest beschlich mich diese Vermutung während des Lesens. Dieses Buch enthält nämlich quasi zwei Storys. Zum Einen den Kampf um das Gold in Escobars Villa zwischen dem Mafiaboss und dem psychopathischen "Business-Man". Zum Anderen die Story mit diesem grausamen und perversen Business und das Cari Mora als neue Beute ins Visier genommen wird. Es besteht zwar durchaus eine Verbindung zwischen den beiden Handlungssträngen, doch der Kampf um das Gold dominiert hier, vor allem in den ersten beiden Dritteln des Buches. Die Story um das eigentliche, im Klappentext erwähnte Thema, kommt erst auf den letzten Seiten in Fahrt. Dies war dann auch relativ schnell vorbei und man ist am Ende des Buches angelangt. Jede dieser beiden Storys bietet guten Stoff für ein eigenes Buch, wenn sich der Autor auf eine davon konzentriert hätte. So aber bleiben beide Storys leider nur sehr oberflächlich und enthalten somit auch nur wenig Spannung. Die Grundstory, die Suche nach dem Gold, hätte mir schon genügt, denn hier schafft es Harris eine Atmosphäre zu kreieren, welche an den Film "Scarface" erinnert, oder, um die etwas jüngere Generation anzusprechen, etwas GTA-Vice-City-Feeling. Ich persönlich hätte also die Story mit dem Psychopathen und seinem morbiden Business überhaupt nicht benötigt. Wer hätte gedacht, dass ich einer Mafiastory mehr abgewinnen kann, als eine über einen perversen Killer. Ich am allerwenigsten. "Don Ernesto trat in den Qualm. Die Leiche zuckte noch, Blut pumpte aus dem zerfetzen Körper. Ein Stück Schädel, das an der Decke geklebt hatte, fiel auf Don Ernesto. Er schnippste es weg. Er blickte betrübt, aber gefasst drein. Ein Tropfen Blut lief über seine Wange, wie eine Träne." (S. 149) Ich liebe es, wenn man beim Lesen die Liebe zum Detail erkennt. Manchmal trägt dies zur Atmosphäre bei, manchmal erkennt man dies an den Charakterzeichnungen und manchmal erhält eine Story dadurch das gewisse Etwas. Harris hat es damit leider etwas übertrieben und man bekommt das Gefühl er hat selbst nicht wirklich gewusst wohin er mit der Story will. Er verliert sich in Details und Handlungen, welche nicht wirklich zur Story, bzw. zu den Storys, beitragen. Abschweifungen und Längen, zwischendurch hin und wieder ein Ansatz von Handlung und somit schreitet die Geschichte nur langsam vorwärts - ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und auch hier hat der Autor übertrieben. Immer mehr Figuren betreten die Bühne, manche interessant, manche weniger und manche tragen nicht wirklich zur Handlung bei. Ja, selbst ein Krokodil hat hier seinen Auftritt. Im Gegenzug werden diese, wie auch die verschiedenen Handlungsstränge nur angerissen, bleiben ebenfalls nur oberflächlich, selbst die vermeintlichen Protagonisten. Vor allem von Cari Mora und einem Kommissar hätte ich gern mehr erfahren, während mir dieser Hans-Peter relativ am Senkel vorbei ging, was mich selbst überraschte, da ich einen Faible für morbide Killer in Büchern habe. "Abgesehen von Felix hatte das Krokodil erst ein Mal einen Menschen gefressen, einen Säufer, der von einem Boot voller Säufer fiel und weder damals noch später vermisst oder betrauert wurde. Nachdem ihn das Krokodil verspeist hatte, war es eine ganze Stunde lang ziemlich beschwipst." (S. 229) Der Schreibstil hingegen ist genial und doch auch fesselnd. Man erkennt also durchaus das Potenzial des Autors und da ich "Das Schweigen der Lämmer" mit Begeisterung gelesen habe, weiß ich, dass der Autor es auch wesentlich besser kann. Davon kann man sich auch durch eine 40-seitige Leseprobe überzeugen. Bei diesem Buch hat sich der Autor jedoch anscheinend wesentlich weniger Mühe gegeben. Fazit: Was habe ich mich gefreut endlich wieder neuen Stoff von Thomas Harris zu lesen. Die Vorfreude war also groß und meine Erwartungen wohl viel zu hoch, denn es entwickelte sich für mich eher zu einem Lesefiasko und ließ mich enttäuscht zurück. Vor allem da ich weiß, dass der Autor auch anders kann und dieses Können auch in diesem Buch ersichtlich ist. Diesen Thriller kann man lesen, muss man aber nicht. © Pink Anemone

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Leider sehr enttäuschend

Von: Anni_Book

10.06.2019

Als ich gesehen hatte, dass es von Thomas Harris ein neues Buch gibt, bin ich vor Begeisterung fast durch die gesamte Wohnung gehüpft! :) Ich LIEBE "Das Schweigen der Lämmer, Hannibal, Roter Drache und Hannibal Rising" und genau aus diesen vier Gründen, habe ich mich wahnsinnig auf das neue Buch von ihm gefreut! Der Klappentext von Cari Mora klang einfach mehr als vielversprechend, Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist Erbarmungslos. Und er kann dich fühlen.(Klappentext) - doch was man als Leser bekommt ist was völlig anderes! Es geht um einen Tresor voller Gold, denn mal Pablo Escobar gehört haben soll. Dieser Tresor ist in einer Villa und diese Villa wird immer wieder für Filmaufnahmen vermietet. Und da treffen wir auf unseren Bösewicht Hans-Peter Schneider, - er hatte eine furchtbare Kindheit und ist wirklich brutal und schonungslos. Er mietet die Villa und will diesen Tresor finden, jedoch ist er natürlich nicht der einzigste der hinter dem Gold her ist. So beginnt der Kampf ums viele Geld und fordert einige Opfer. Cari Mora arbeitet bei einem Pflegedienst und passt auf Häuser auf, die zum Verkauf stehen, - wie jetzt gerade auf das von Pablo Escobar. Sie ist eine wirkliche taffe Person, die nicht so wehrlos ist wie man zum Anfang vielleicht glauben mag. Hans-Peter Schneider geht jedoch genau davon aus, dass sie "hilflos" ist und überlegt sich schon, an wenn er Cari Mora teuer verkaufen könnte. Im großen und ganzen muss ich leider sagen, dass dieses Buch einfach nur sehr langweilig und langatmig war. Der Autor verliert sich immer wieder in super langen Beschreibungen, die absolut Nebensächlich sind. Viel wichtiger wäre mir z.B. gewesen, wenn Cari Mora und Hans-Peter Schneider viel mehr tiefe bekommen hätten, ich konnte mir beide Charaktere kaum vorstellen. Der Schreibstil ist mit dem Cover das einzigste Positive an diesem Buch. Denn das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und ist ein richtiger Blickfang. Die Farben harmonieren perfekt miteinander und dadurch, dass die Schlange, Krokodil, Adler,- ein wenig hervorgehoben sind, ist dieses Buch wirklich schön anzusehen und anzufassen. Und der Schreibstil ist wieder einmal super flüssig und leicht, sodass man alles wirklich gut versteht. Für mich persönlich war dieses Buch einfach überhaupt nix und ich hoffe einfach sehr, dass der Autor vielleicht noch einmal ein Buch schreibt und er zu seinem "alten Ich" zurück findet.

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Mit Thomas Harris begibt man sich in eine Welt, die nur aus Drogen, Geld und Erbarmungslosigkeit besteht. Atemlos verfolgt man die Geschichte Caris und hofft inständig, dass diese junge Frau endlich zur Ruhe kommt und ihre eigenen Ziele verwirklichen kann. Während Hans Peter Schneider das Übel der ganzen Menschheit ins sich trägt, verzeiht man Cari rasch ihre Vergangenheit. Man fühlt sich hingezogen zur Treue Caris und beschließt, wenn auch nur für einen kurzen Moment, dass es auf der Welt auch zwischen Dieben noch ein gesundes Maß an Ehre herrscht. Spannung pur! Atemlos gelesen von Achim Buch, der es schafft, bis zur letzten Szene im innersten Herzen mit Cari um ein neues Leben zu kämpfen.

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Meine persönliche Meinung Das Cover: Die kompletten Bücher um Hannibal Lecter wurden neu aufgelegt. Die Cover passen sehr gut zueinander. Auch das Cover von diesem Buch hier passt sich richtig toll in die Reihe ein und ist eine schöne Ergänzung zu den anderen Büchern. Hätte ich die Reihe um Lecter nicht bereits, würde ich sie mir direkt dazu kaufen, damit die Reihe vollständig ist und zueinander passt. Die Handlung: Hans Peter Schneider, der neue Bösewicht aus der Feder von Thomas Harris, ein so gewöhnlicher Name für einen keineswegs gewöhnlichen Menschen. Schneider ist bereits als Kind traumatisiert durch seine bösartigen und sadistischen Eltern. So steht er Lecter in Abartigkeit und Grausamkeit in nichts nach. Jedoch wo bei Lecter noch ein kleiner Funken Menschlichkeit zu erkennen war, sucht man diesen bei Schneider vergebens. Nun hat er es auf die junge Haushälterin Cari Mora abgesehen, die sich Geld hinzuverdient, um Vetirinärmedizin studieren zu können. Mit Cari hat er sich jedoch keineswegs ein unschuldiges und wehrloses Opfer ausgesucht, das bemerkt der Leser auch nach schon direkt. Im Hintergrund sind da auch noch zwei kriminelle Banden, die an einen Tresor voller Gold herankommen wollen, welcher sich in der Villa von dem Drogenboss Pablo Escobar befindet. Wie gesagt, Schneider ist genauso grausam wie Lecter, die Beschreibung seiner unmenschlichen Taten werden bis ins kleinste Detail beschrieben, was für Zartbesaitete auf keinen Fall zu empfehlen ist. Zum Glück bin ich alles andere als zartbesaite und mir machten sogar die abartigsten Szenen nicht viel aus. Der Schreibstil ist zwar ganz angenehm, große Spannung jedoch kommt nicht auf. Ich vermisste hier die Tiefgründigkeit und das Abtauchen in die menschliche Psyche, wie es bei Lecter der Fall war. Das Buch hat nicht viele Seiten, so dass ich schon nach 2 Tagen damit durch war. Ein wenig enttäuscht musste ich es dann beenden, da ich doch leider etwas mehr erwartet hatte. Fazit: Für eine kurzweilige Unterhaltung war das Buch jetzt nicht unbedingt schlecht, nur wer die Buchreihe um Hannibal Lecter kennt und liebt, wird hier wirklich sehr enttäuscht werden. Man sollte es als eigenes Buch ansehen und keine Vergleiche zu den bisherigen Werken von Thomas Harris stellen. Ich gebe dem Buch dennoch 4 Sterne, da es mich auf seine eigene Weise doch recht gut unterhalten hat.

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Thomas Harris, 1940 in Jackson, Mississippi geboren, ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, der durch seine Hannibal-Lecter-Tetralogie berühmt wurde. Seine Romane wurden weltweit über 30 Millionen Mal verkauft. Sein größter Erfolg war „Das Schweigen der Lämmer“, das wochenlang die Bestsellerlisten anführte und als Verfilmung mit Anthony Hopkins einen Oskar für den besten Film erhielt. Aber auch die aus drei Staffeln bestehende Serie „Hannibal“ mit Mads Mikkelsen hat mich etliche Stunden abgrundtief gegruselt und bestens unterhalten. Für mich stand daher fest, dass ich unbedingt den erst kürzlich erschienen Thriller „Cari Mora“ lesen würde, zumal der Klappentext folgendes verspricht: „Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen. Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.“ Gelesen habe ich jedoch in diesem Buch von rivalisierenden kriminellen Gruppen, die an das gut in einer Villa in Miami gesicherte Gold des Drogenbarons Pablo Escobar zu gelangen versuchen. Das beinahe das komplette Buch einnehmende Gerangel um dieses Gold fordert etliche Opfer, die zum Teil sehr grausam ums Leben kommen. Doch selbst diese Effekthascherei kann nicht vermeiden, dass dieser Teil der Geschichte recht schnell ermüdend wirkt. Auch wenn die Sprache mittels spanischer Sätze den Personen Authentizität und Lebendigkeit zu verleihen versucht, bleiben diese auch aufgrund der Vielzahl der handelnden Personen blass und beliebig. Anders hingegen die Titelgebende Cari Mora, die gezwungen wurde ihre Jugend bei der FARC zu verbringen und irgendwann vor der Gewalt in ihrem Heimatland Kolumbien fliehen konnte. Vom Leben gezeichnet hält sie sich mit verschiedenen Jobs über Wasser, unter anderem ist sie als Hüterin des Hauses in oben genannter Villa angestellt. Dort wird auch der „Hannibal-Lecter-Nachfolger“ vom Klappentext auf sie aufmerksam. Sein Name ist Hans-Peter Schneider und er ist getrieben von unsäglichen Neigungen. Er verdient in der Hauptsache seinen Lebensunterhalt damit, die Gewaltfantasien von Männern zu bedienen, für die Geld keine Rolle spielt und das Leben einer Frau keinen Wert hat. Und während ich mich durch drei Viertel des Buches durch das Goldgerangel quälte, fragte ich mich, welchen Anteil an der Geschichte Cari Mora und Hans-Peter Schneider wohl noch haben werden. Aber dann überschlägt sich der Autor plötzlich hinsichtlich Erzählgeschwindigkeit, fast als müsse er zügig zum Ende finden. Doch die eigentliche Überraschung war für mich, dass ich plötzlich – noch ganz im Lesefluss – die Danksagung aufblätterte, obwohl noch so viel vom Buch übrig war. Tatsächlich war mir nicht bewusst, dass Seite 277 bis 335 des Thrillers „Cari Mora“ mit einer Leseprobe von „Das Schweigen der Lämmer“ belegt sind. Ab dem Zeitpunkt fühlte ich mich um ein ausführlicheres und somit vielleicht besseres Ende geprellt, beziehungsweise fühlt es sich so an, als hätte der Leser für das Buch zu viel bezahlt, weil er die Leseprobe eines Buches mit eingekauft hätte, das bereits in den 1980er Jahren ein Bestseller war und somit vielen Thomas Harris Fans wohl bekannt sein dürfte. Dabei gehöre ich eigentlich nicht zu den Menschen, die die Anzahl der Buchseiten in ein Verhältnis zum Preis setzen, aber hier schlägt wohl die Enttäuschung über das abrupte Ende bei mir noch zusätzlich hohe Wellen. Aber zurück zum Buch, das sich insgesamt doch mehr hinzog, als ich es mir gewünscht hätte und das Ringen des Autors um möglichst brutale und widerliche Arten seine handelnden Personen zutode kommen zu lassen, eher als mühsam und zu viel des „Guten“ empfand. Gefallen hat mir hingegen die Geschichte rund um Cari Mora, die mich letztlich auch dazu bewegt hat, das Buch zuende zu lesen und ein wenig zu recherchieren, was es mit der FARC auf sich hat. Das Beste an diesem Buch ist für mich jedoch tatsächlich der Schutzumschlag, dessen Farbgestaltung mir gefällt und der durch seine glatte und rauhe, glänzende und matte Oberfläche ein haptischer Hochgenuss ist. Aber das reicht leider nicht, um das Buch empfehlen zu können.

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Ich weiß ja nicht, was Stephen King dazu bewogen hat „Cari Mora“ in den höchsten Tönen zu preisen. Offenbar hat er einen völlig anderen Roman als ich gelesen. Oder es war eine Gefälligkeit für einen Kollegen, der vor über vierzig Jahren mit Hannibal Lecter ein literarisches Monster schuf, das bis heute seinesgleichen sucht, wozu mit Sicherheit auch die großartige Performance von Anthony Hopkins in Jonathan Demmes „Das Schweigen der Lämmer“ beigetragen hat. Um es gleich vorweg zu nehmen: „Cari Mora“ hält dem Vergleich mit „Hannibal“ in keiner Zeile stand, und Hans-Peter Schneider, der „neue“ Psychopath, hat mit diesem etwa so viel gemeinsam wie eine Pferdekutsche mit einem Sportwagen. Dessen durch eine genetisch bedingte Erkrankung haarloser Körper ist das einzige Alleinstellungsmerkmal, welches ihn von den in zahllosen Thrillern beschriebenen Psychopathen unterscheidet, und das war es dann auch schon. Wo Lecter eine Faszination auf den Leser ausübt, ist Schneider nur ekelerregend und abstoßend. Wesentlich interessanter ist die titelgebende Cari Mora, die Haushälterin der von Schneider und seiner Entourage gemieteten Escobar-Villa. Ehemalige Kindersoldatin mit kolumbianischen Wurzeln und großen Träumen für die Zukunft, eine mehr als ebenbürtige Gegnerin für Schneider. Über sie hätte ich gerne mehr erfahren. Und anstelle dessen hätte ich ohne weiteres auf diese ohne Sinn und Verstand beschriebenen ekelerregenden Metzeleien, die keinerlei Einfluss auf den Fortgang der Handlung hatten, verzichten können. Die Story an sich ist dünn, nicht nur, was den Umfang angeht (knapp 230 Seiten, großer Schriftgrad, viele Auslassungen). Organhandel gepaart mit einer Schatzsuche, holzschnittartige Charaktere, breit ausgewalzte Nebenhandlungen ohne Relevanz. Simpel und ohne Raffinesse heruntergeschrieben, alles in allem enttäuschend.

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