Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Tote in der Sommerfrische

Elsa Dix

Viktoria Berg und Christian Hinrichs ermitteln (1)

(69)
(30)
(13)
(3)
(0)
€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Nette Lektüre

Von: lxndrgs

01.12.2021

Vorab, es ist eine nette Story die einen gut fesselt jedoch ist die Geschichte gespickt mit Vorurteilen zwischen arm und reich. Zwischen Frau und Mann. Die Fakten sind gut recherchiert, die Geschichte ist spannend. Mich persönlich stören nur die eingangs genannten Klischee.

Lesen Sie weiter

spannender Cosy Crime

Von: sunnylopes

14.01.2021

Dies „ist der Auftakt einer Seebad-Krimireihe um das sympathische Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs“ – so steht es am Ende dieses Buches. Das Buch kann man definitiv für sich lesen, und ich hätte ehrlich gesagt nicht unbedingt gedacht, dass es weitergeht. Aber ich könnte mir vorstellen, für einen weiteren Teil wiederzukommen :-) Die Geschichte spielt im Jahr 1912 und dreht sich um Viktoria Berg – Tochter aus guten Hause, die ihren Urlaub in der Sommerfrische von ihren Eltern spendiert bekommen hat, um die Flausen aus dem Kopf zu kriegen und standesgemäß zu heiraten. Stattdessen will sie weiterhin Lehrerin werden, ungewöhnlich zu dieser Zeit. Und um Christian Hinrichts – er stammt eher aus einfachen Verhältnissen, und ihn verschlägt es nach Norderney, um einem Geheimnis aus seiner Vergangenheit zu entfliehen. Viktoria beobachtet zufällig, wie Christian eine Leiche aus dem Wasser zieht. Es stellt sich heraus, dass es eine ehemalige Freundin Viktorias ist, und der von der Polizei deklarierte Selbstmord kommt für sie absolut nicht in Frage! Also tun sich die beiden zusammen, denken sich einen Grund aus, warum sie ständig Zeit miteinander verbringen – denn das ging damals ja nicht so einfach! – und versuchen herauszufinden, was wirklich passiert ist. Im Gegensatz zu heute hatten sie nicht so viele Hilfsmittel, und es gestaltet sich nicht ganz so einfach. Vor allem finden sich immer mehr Verdächtige, die alle einen guten Grund haben, und man sieht in so manchen Abgrund der ach so feinen Gesellschaft – mal seicht, mal abgrundtief… Stellenweise geraten die Beiden in ordentliche Bedrängnis, so dass man zwischendurch richtig mitfiebert, ob sie es unentdeckt herausschaffen oder nicht. Ich gebe zu, ich wäre nicht auf den Täter gekommen, obwohl ich mehrmals dachte, ich wüsste die Lösung. Man bekommt auch eine kleine Einsicht in die Art zu leben damals, ohne dass man von historischen Einzelheiten erschlagen wird, das hat mir persönlich ganz gut gefallen! Sehr lustig fand ich die Darstellung, wie Viktoria schwimmen gehen wollte und sich dafür umziehen musste. Habt ihr schon mal von Badekarren gehört? Ich noch nicht, und es ist eine aberwitzige Vorstellung… Und natürlich wurde nach Geschlechtern bzw. nach Familien getrennt. Und dann die Badekleidung… Heutzutage kaum vorstellbar… Das Buch war sehr locker-leicht zu lesen, mal eine Abwechslung zu den ultra-spannenden Thrillern, die ich sonst lese. Was nicht heißen soll, dass es hier keine Spannung gibt! Sie ist aber ganz anders. Ich hatte keine genaue Vorstellung, wie das Buch so wird, und kann jetzt sagen, ich habe meinen allerersten Cosy Crime gelesen ;-) Wird wohl nicht mein Lieblingsgenre, gebe ich offen zu, aber es hat mir tatsächlich gut gefallen. Es ist wie gesagt mal etwas anderes, und Abwechslung beim Lesen ist doch was Tolles! Ich bin inzwischen gespannt auf den zweiten Teil. Diesem Auftakt der Reihe gebe ich gute 3,5 von 5 Sternen, da ich denke, dass es noch besser geht ;-)

Lesen Sie weiter

• DIE TOTE IN DER SOMMERFRISCHE • Wer Lust hat auf einen historischen Ferienkrimi liegt mit „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix genau richtig. Norderney im Jahr 1912: noch niemand ahnt von dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Der Untergang der Titanic beschäftigt die Leute und die oberen Schichten verweilen auf der Trauminsel Norderney bei Mokkatorte und Kaffee. Die Ruhe wird von dem Tod eines Hausmädchen des hiesigen Hotels maßgeblich unterbrochen. Die junge und aus gutem Hause stammende Victoria Berg geht diesem Tod gemeinsam mit dem Reporter Christian Hinrichs nach. Man merkt gleich, dass die Autorin die historischen Fakten gut recherchiert hat. Nicht nur neue Erfindungen, sondern auch das Lebensgefühl der damaligen Zeit konnte ich gut nachempfinden. Der Bruch zwischen arm und reich bzw. adelig und wohlhabend war mir an einigen Stellen zu viel. Natürlich spielt dies eine zentrale Rolle im Jahr 1912 und die ersten Brüche sind zu erkennen, dennoch wirkten die Situationen oftmals zu sehr gewollt. Der Sprachstil ausschweifend und detailliert. Man kann sich wirklich gut In dem Krimi verlieren, denn die Handlung ist gleichbleibend ruhig und interessant. 📖 Der Auftakt der Seebad-Reihe „Die Tote der Sommerfrische“ ist eine ruhige, spannende, gut recherchierte „Ferienlektüre“, die bei Sonnenschein am Strand begeistern kann.

Lesen Sie weiter

Elsa Dix - Die Tote in der Sommerfrische Ein glanzvoller historischer Küstenkrimi – der großartige erste Fall für Viktoria Berg und Christian Hinrichs Norderney 1912: Im eleganten Seebad verbringt die feine Gesellschaft der Kaiserzeit die Sommerfrische. Auch die junge, unabhängige Viktoria Berg genießt die Zeit am Meer, bevor sie ihre Stellung als Lehrerin antritt. Doch dann wird sie Zeugin, wie der Hamburger Journalist Christian Hinrichs, der eine Reportage über den Sommer der Reichen und Schönen schreibt, eine ertrunkene junge Frau aus den Wellen zieht. Viktoria kannte die Tote und glaubt nicht eine Sekunde daran, sie habe den Freitod gewählt. Gemeinsam mit Christian stellt sie Nachforschungen an und stößt in der adeligen Seebadgesellschaft der Belle Époque bald auf dunkle Geheimnisse … Titel, wie auch die ersten Seiten machen unmissverständlich klar, dass wir es mit einem Krimi zu tun haben. Schauplatz ist die Insel Norderney um 1912, eine Zeit in der das Wort "Sommerfrische" entstand und aber oft nur den reichen und adligen Städtern vorbehalten war. Ich fand es richtig amüsant, in diese Zeit und deren Gesellschaft einzutauchen, die noch geprägt war von strenger Etikette. Es war ein Genuss, von den ersten Versuchen der Emanzipation der Oberschicht zu lesen. Dieser Krimi ist das Erstlingwerk der Autorin, doch es soll ein Wiedersehen mit Victoria Berg und Christian Hinrichs geben. Die beiden waren so frisch und hartnäckig und haben es mir angetan. Der Roman bleibt bis zur letzten Seite spannend, obwohl der Kreis der Verdächtigen eigentlich überschaubar schien. ✮✮✮✮

Lesen Sie weiter

Viktoria Berg kommt aus gutem Hause, ihr Vater ist Staatsanwalt. Trotzdem hat sie sich bei ihrem Vater durchgesetzt und wird Lehrerin werden. Bevor sie ihre erste Stelle antritt geht sie noch in die Sommerfrische nach Norderney. Christian Hinrich ist Journalist und soll für eine Damenzeitschrift einen Artikel über die Sommerfrische auf Norderney schreiben. Eines Abends findet er eine Tote am Strand und Viktoria erkennt diese als ihre Jugendfreundin Henny. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch Viktoria und Christan glauben da nicht dran. So machen sie sich gemeinsam auf Spurensuche und geraten zwischen die gesellschaftlichen Fronten. Das Buch schildert vor allem die gesellschaftlichen Verhältnisse im Kaiserreich kurz vor dem ersten Weltkrieg. Die Hierarchien sind ganz klar geregelt, der Adel hält sich für etwas besonders und schaut auf alle herab. Die zu Geld gekommenen Industriellen, halten den Adel für überflüssig und jeden, der nicht entsprechend Geld verdient für nicht ebenbürtig. Der Mittelstand grenzt sich wiederum von den Arbeitern ab und auch diese hegen und pflegen ihre Vorurteile. Manchmal ist mir die Borniertheit der entsprechenden Vertreter in diesem Buch gewaltig auf den Keks gegangen. Allerdings war mir auch immer bewusst, dass es tatsächlich genau so war und auch die Behandlung der Frau war damals ja noch sehr heftig. So muss sich Viktoria zwischen einer beruflichen Laufbahn als Lehrerin und einer Heirat entscheiden. Wobei sie sich für die Entscheidung zu arbeiten massiv rechtfertigen muss. Der Kriminalfall entwickelt sich tatsächlich als ziemlich verwickelt und die Auflösung ist doch recht überraschend. Das Buch ließ sich sehr gut lesen, man hatte das Geschehen direkt vor Augen. Durch den Wechsel der Perspektive zwischen Viktoria und Christian bekommt der Leser einen guten Einblick in das Innenleben der beiden und kann ihre Zweifel und Unsicherheiten gut nachvollziehen. Außerdem entstehen so immer wieder kleine Brüche, die den Leser dazu bringen, weiterlesen zu wollen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Das Buch ist der Auftakt einer Reihe. Ich bin gespannt, wie Viktoria und Christian sich wiedersehen und wie sich die Beziehung der beiden zueinander weiter entwickelt. Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen schönen historischen Krimi. 8 von 10 Punkte

Lesen Sie weiter

Kriminalromane ist ein Genre, dass ich zwischendurch immer mal wieder gerne lese. Was aber, wenn man mir einen Krimi mit historischem Setting gibt? Ganz recht: Dann bin ich Feuer und Flamme. Entsprechend gehypt war ich, als ich Die Tote in der Sommerfrische von Elsa Dix im Randomhouse Bloggerportal sah – und zu meinem Glück auch bekam. Ein historischer Kriminalroman – für mich zweiWorte, die kaum besser zusammenpassen könnten. Denn dass ich historische Romane und zeitgeschichtliche Settings (vor allem des frühen 20. Jahrhunderts) echt gerne mag, dürfte auf meinem Blog deutlich zu sehen sein. Und so viel vorneweg: Ich liebe die Seebad-Krimireihe bereits jetzt! Das Setting von Die Tote in der Sommerfrische spielt in der glänzenden Belle Époque Es gibt Zeiten, in denen ich gerne Mäuschen spielen würden. Eine davon ist die Belle Époque – die 1910er bis 1920er Jahre. Das Spannungsfeld herannahender gesellschaftlicher Umbrüche vom Adel hin zum Bildungsbürgertum fasziniert mich dabei ebenso sehr wie die schillernde Atmosphäre der Epoche. Und zu meinem Glück ist genau dieser Zauber auch in Die Tote in der Sommerfrische vorhanden. Elsa Dix schafft es meisterlich, die Stimmung des Jahrzehnts einzufangen und darzustellen. Zeitgeschichtliche Bezüge wie zum Beispiel der Untergang der Titanic setzen die Geschichte nicht nur historisch ein, sondern machen die Geschichte dadurch auch realistischer. Genauso realistisch sind die Protagonisten Victoria Berg und Christian Hinrichs. Bereits von den ersten Auftritten an waren mir die beiden sympathisch, als Ermittlerduo haben sie sich direkt einen Platz in meinem Leserherzen gesichert. Vor allem Victoria ist eine spannende Figur, da sie sich den gängigen Klischees ihrer Sicht widersetzt und stattdessen ihren eigenen Weg gehen will. Aber auch Christian hat es mit seiner etwas rauen Art direkt geschafft mich zu überzeugen. Der erste Fall für Christian und Victoria weiß zu überzeugen Das für mich Wichtigste an einem Krimi? Ich will in die Irre geführt und von der schlüssigen Auflösung überzeugt werden. Zwar ist der Fall um die ermordete junge Frau kein Garant für nervenaufreibende Spannung, fesselt den Leser aber Leser gekonnt an den Fall. Einige der Wendungen habe ich nicht kommenden sehen und wurde so überrascht. Auch die Auflösung des Falls war für mich überraschend, im Gesamten aber sehr logisch, schlüssig und gut motiviert. Das Ende des Romans hat mich hoffnungsfroh zurückgelassen, da ich auf ein baldiges Wiedersehen mit Victoria und Christian hoffe. Denn die beiden harmonieren nicht nur beim Lösen von Fällen miteinander, sondern auch privat. Und ich liebs! Du merkst es: Die Tote in der Sommerfrische hat mir super gefallen und ich warte schon sehnsüchtig auf den zweiten Fall. Ich danke dem Goldmann Verlag und dem Randomhouse Bloggerportal herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Tote in der Sommerfrische.

Lesen Sie weiter

Ein buntes Cover, welches ein schönes idyllisches Strandpanorama zeigt, zeichnet für den Leser ein einladendes Bild ab. Zu sehen sind im Vordergrund einzelne sehr elegante Menschen, welche den Strand entlangflanieren. Im Hintergrund befinden sich eine Reihe, der damals typischen Badekarren sowie Sitzmöglichkeiten für die Gäste und ein opulentes Gebäude, welches den damaligen wilhelminischen Baustil wiederspiegelt. Der Klappentext umfasst das grobe Handlungsgeschehen für den Leser und erweckt durch eine prägnante und punktuelle Beschreibung einen sehr guten Spannungsaufbau. Die charakteristischen Merkmale des Kriminalromans sind Mord, Adelsgesellschaften, Geschlechterkonflikte, Intrigen, persönliche Schicksale und verborgene sowie verbotene Leidenschaften. Der Roman spielt im August des Jahres 1912. Der elementare Kern des Krimis handelt von dem auf den ersten Blick sehr ungleichen und ungewöhnlichen Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrich. Durch einen Mord, welcher gleich am Anfang der Geschichte die betagte und beschauliche Welt von Norderney aufmerksam werden lässt, finden sich beide Hauptprotagonisten über einige Umwege zu einem Team zusammen. Beide Ermittler verfügen über keinerlei polizeilichen Hintergrund, so ist dies für den Leser eine süffisante und interessante Herausforderung. Viktoria Berg, Tochter eines Oberstaatsanwalts und damit aus gutem Hause hat dabei ihren eigenen Kopf. Sie möchte lieber unabhängig sein von den damaligen vorherrschenden Rollenverteilungen um Heirat mit sogenannten Gleichgesinnten. Sie beweist im Laufe der Geschichte eine sehr umfassende Weitsicht einer selbstbewussten und modernen Frau. Dieses Wesen ist in der heutigen Zeit sehr häufiger anzutreffen, aber am Anfang des 20. Jahrhundert war dieses Verhalten und Denken sehr ungewöhnlich. Ihr zur Seite steht Christian Hinrichs ein junger Journalist, welcher ebenfalls wie Viktoria keinerlei Veranlassung sieht, dass Arbeitsbild, welches sein Vater im vorschreibt zu leben. Als Journalist beweist er einen besonderen kriminaltechnischen Spürsinn, welcher vielleicht auch durch die Bekanntschaft mit Viktoria um einiges an persönlicher Motivation für ihn erfährt. Der Roman lebt auch von seinen quantitativ vielfältigen Nebencharakteren. Als für mich persönlich besonders erwähnenswerte Personen kristallisieren sich dabei die Baroness von Balow, Ihre Tochter Clara von Balow sowie der Kommerzienrat Gustloff, sowie seine Ehefrau Louise Gustloff heraus. Louise Gustloff zeigt dabei sehr interessante Facetten und Charaktereigenschaften, welche dem Roman an vielen Stellen einen ganz besonderen Reiz und Würze geben. Die Spannung der Geschichte ist durch seinen interessanten Aufbau und ganz besonders verstreute Hinweise für den Leser zu jeder Zeit gegeben. Der Aufbau des Romans ist gut und strukturiert und es sind keine Zeitsprünge in der Handlung vorhanden. Des Weiteren wird dem Leser am Anfang eines jeden Kapitels mit einem kurzen Schlagwort eine interessante Einführung in die nächste Handlung gegeben. Der Schreibstil der Autorin ist detailgetreu, lebendig und sehr erfrischend. Die Besonderheit des Romans liegt in seinem Hintergrund. Es handelt von der Welt des damaligen Adels, welcher sich als besser gestellter Mensch betrachtet. In einzelnen Lebensbereichen zeigt sich jedoch, dass der gehobene Adel um die bürgerlichen Genüsse und Lebenseinstellungen nicht so ganz herumkommt. Der Konflikt zwischen der Adelswelt und dem Leben der „normalen Menschen“ ist eine besondere Würze für diesen sehr gut und leicht lesbaren Roman. Tendenziell kommen beide Geschlechter meiner Meinung nach für diesen Roman in Frage. Durch zwei sehr starke Hauptdarsteller werden beide Geschlechter sehr gut repräsentiert und der Leser bzw. die Leserin kann sich in der jeweiligen Figur sehr gut wiederfinden. Mir persönlich hat der erste Roman um das sympathische Ermittlerduo Berg und Hinrich herausragend gut gefallen. Ich habe mich sehr gut in die Geschichte reinversetzen können und würde mich freuen einen weiteren Teil des etwas anderen Kriminalteams zu lesen. Ich bedankte mich bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Krimis.

Lesen Sie weiter

Norderney 1912: Die feine Gesellschaft verbringt den Sommer am Meer. Unter ihnen ist Christian Hinrichs, der nicht zu den oberen Kreisen gehört, aber für ein Magazin einen Artikel über den Urlaub auf der Insel verfassen soll. Doch die Ruhe wird vom überraschenden Tod des Zimmermädchens Henny gestört, die eine Freundin des Gastes Viktoria Berg gewesen ist, auch wenn sie weit unter deren Stand anzusiedeln war. Als dann ein Gast ermordet wird, sind Viktoria und Christian sicher, dass es sich nicht um einen Zufall handelt. Sie beginnen auf eigene Faust zu ermitteln ... 1912, das Jahr des Untergangs der Titanic. Die Katastrophe ist nur wenige Monate alt, doch seinen Sommerurlaub will man sich davon nicht vermiesen lassen. Das Unglück findet in dem Krimi nur eine kurze, beiläufige Erwähnung. Vielleicht ist man des Themas auch einfach überdrüssig und daher macht es nichts aus, dass darauf nicht eingegangen wird, vielleicht empfindet man diesen Umstand aber auch als etwas störend. Mich hat er jedenfalls sehr irritiert. Doch dieser kleine Nebeneffekt soll die Freude an der Lektüre nicht schmälern. Beginnend mit dem Tode Hennys wird der Leser um 100 Jahre zurückversetzt. Das Obrigkeitsdenken war noch ein völlig anderes, die Abstufungen zwischen Arm und Reich deutlicher. Zu vieles, was unschicklich war, nicht erlaubt, Anstoß erregte. Dazu gehört auch, dass eine verheiratete Frau keine Entscheidungen treffen durfte und vom guten Willen ihres Mannes und dessen Zustimmung zu allem, abhängig war. Elsa Dix hat sich intensiv mit Verboten, Gesetzen, Regeln und der damaligen Zeit zwischen Kaiserreich und Weltkrieg auseinandergesetzt. Dadurch schaffst sie es, viele Details einzubauen und eingehend zu erklären, was aus heutiger Sicht nicht mehr denkbar wäre - zumindest nicht in einem aufgeklärten, demokratischen, gleichberechtigten Deutschland. Dem Leser fällt es auf diese Weise auch gar nicht schwer, sich in diese Zeit zu versetzen und die Komplikationen, die dadurch entstehen, nachzuvollziehen. Die Autorin kann aber dennoch Spannung aufbauen, kreiert Verwicklungen, die den Leser bei Laune halten und ihn mitfiebern und selbst ein bisschen raten lassen, wer denn nun Opfer und Mörder ist oder ob es doch ein Suizid war. Vielleicht haben beide Tode auch gar nichts miteinander zu tun und man wurde auf eine falsche Fährte gelockt? Trotz aller Spannung bleibt es nicht aus, stellenweise ungeduldig zu werden, sich nicht gar zu langweilen. Viele Kapitel drehen sich um das Drumherum, was darf man, warum kann Viktoria nicht machen, was sie will, warum ist Christian, wie er nun mal ist, was ist denn mit den beiden überhaupt? Weitab vom Kriminalfall konzentriert sich Dix vielleicht etwas zu oft auf eine Beschreibung der Gesellschaft und des Lebens von 1912, da heißt es hier und da: Durchbeißen! Die Tote in der Sommerfrische versetzt den Leser in die deutsche Vergangenheit und kann hervorragend das süße und auch harte Leben um 1912 beschreiben. Der Roman ist ein Ausflug in die Geschichte, detailliert mit liebevoll skizzierten Protagonisten und einem für sich genommen spannenden Kriminalfall.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.