Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
DUNKEL

Ragnar Jónasson

Die HULDA Trilogie (1)

(70)
(40)
(12)
(7)
(1)
€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Schon vor einigen Wochen habe ich bei den kommenden Neuerscheinungen dieses wie ich finde wunderschöne Cover von „Dunkel“ von Ragnar Jonasson entdeckt. Es handelt sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Tribologie. Randomhouse war so freundlich und hat uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Schon die Leseprobe hat mich sehr neugierig gemacht. Der Klappentext dieses Buches lädt mit folgendem Text zum Lesen dieses Buches ein: Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case, aussuchen – und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod einer jungen Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, rennt. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert … Es ist von Beginn an ein sehr außergewöhnliches Buch. Eine Kommissarin ist ja wirklich nichts außergewöhnliches, doch eine kurz vor der Pensionierung stehende Ermittlerin, der von heute auf Morgen mitgeteilt wird, dass Sie nicht mehr benötigt wird – finde ich schon! Hulda ist mit der Situation dieses Umstandes völlig überfordert. Ein letztes Mal möchte Sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und greift sich einen alten, nicht abgeschlossen Fall der ihr Können noch einmal fordert. Neben diesem cold case kommt bringt auch einen anderen Fall Huldas berufliches Lebenswerk schwer ins Wanken. Doch nicht nur beruflich steht Hulda vor einer großen Herausforderung, sondern auch die drohende Einsamkeit nach der Pensionierung und ihre Vergangenheit machen nagen schwer an ihr. Ragnar Jonasson spielt in dem ersten Teil die ganze Klaviatur eines großartigen Thrillers. In mehreren klar dargestellten Erzählsträngen schafft der Autor eine ganz besondere Stimmung, die einem in diesem Sog aus Gefühl und Spannung mitreist. Sehr gekonnt werden die Feingliedrigen Stränge miteinander verflechtet. Oftmals musste ich nach einem Kapitel ganz tief Luft holen um wirken zu lassen was ich da gelesen habe. Ohne zu viel zu verraten ist das Ende auf jeden Fall so, dass ich mich jetzt schon sehr freue auf den 2. Teil: Insel. Erscheint am: 13.07.2020

Lesen Sie weiter

Düster und gut

Von: Brina88

28.05.2020

Klappentext: "Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case, aussuchen – und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod um eine junge Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit rennt, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert …" Meine Meinung: Mir hat der Auftakt der Trilogie gut gefallen. Nach und nach erfährt man immer mehr über Hulda und ihre Kindheit. Das fand ich sehr interessant. Generell ist Hulda ein interessanter Charakter und eine starke Frau. Sie möchte nicht so einfach in den Ruhestand abgeschoben werden und überredet ihren Chef noch ein bisschen bleiben zu dürfen. Dieser stimmt widerwillig ein und Hulda darf sich einen alten Fall aussuchen. Sie entscheidet sich für den Fall einer verschwundenen Asylbewerberin, ohne zu ahnen, dass es vielleicht ihr letzer Fall sein könnte. Auch aus dem Leben mit ihrem Mann und ihrer Tochter erfährt man nach und nach immer mehr Dinge, leider sehr unschöne Dinge. Man merkt, dass Hulda davon geprägt ist und fühlt mit ihr mit. Der Auftakt scheint gleichzeitig die Erzählung der letzten Ermittlung von Hulda zu sein. Spannend. Ich bin gespannt, wie der Autor in den nächsten Büchern weitermacht. Der Erzählstil gefällt mir gut, auch wenn er etwas düster ist. Man kann sich alles genau vorstellen und man wird beim Lesen in die Geschichte hineingezogen. Alles wird spannend beschrieben und nach jedem Kapitel hat man Lust einfach weiterzulesen. Das Cover gefällt mir gut. Es ist ebenfalls sehr düster gehalten und lässt auf eine düstere Geschichte schließen. Alles in allem muss ich sagen, dass das Buch überzeugt. Ich kann es definitiv zum Lesen weiterempfehlen.

Lesen Sie weiter

Inhalt Kommissarin Hulda Hermannsdóttir ist 64 Jahre alt und befindet sich in ihrem letzten Dienstjahr vor der Pensionierung, der sie mit Unbehagen entgegensieht, da sie nach dem Tod ihrer Tochter und ihres Mannes vor vielen Jahren alleinstehend ist. Als ihr Chef sie in den vorzeitigen Ruhestand schicken will, um ihr Büro mit einem jungen Mitarbeiter zu besetzen, ist sie schockiert und bittet sich aus, noch einen ungeklärten Fall bearbeiten zu dürfen. Sie entscheidet sich für den Fall der russischen Asylbewerberin Elena, deren Leiche ein Jahr zuvor in einem Fluss gefunden wurde. Alexander, der ebenso inkompetente wie faule Kollege, der für den Fall zuständig war, hat diesen als „Unfalltod durch Ertrinken oder Selbstmord“ zu den Akten gelegt, doch Hulda kommen einige Umstände verdächtig vor… Beurteilung Die Handlung des Romans wird auf drei Zeitebenen erzählt. Neben der Haupthandlung, die Huldas Ermittlungen im cold case der verstorbenen Asylbewerberin schildert, gibt es Kapitel, die das Leben einer unverheirateten Mutter und ihrer Tochter in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg schildern. Ein dritter, kursiv gedruckter Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Ausflug einer nicht namentlich genannten jungen Frau mit einem seltsamen Mann in die menschenleere verschneite Berglandschaft außerhalb Reykjavíks. Hulda ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Zunächst wirkt sie wie eine ruhige, kontaktarme ältere Frau, in deren Leben es jenseits des Berufs nichts Bemerkenswertes gibt. Im Beruf wurde sie offenbar trotz guter Leistungen zugunsten männlicher Kollegen übergangen. Es zeigt sich allerdings, dass Hulda ihrem Chef gegenüber immer bestimmter auftritt und auch bei ihren Ermittlungen entpuppt sie sich als äußerst beharrlich und verbeißt sich wie ein Terrier in ihren letzten Fall. Der Leser erfährt durch die wechselnden Handlungsstränge nicht nur mehr als Hulda über die Vorgänge, die seinerzeit zum Tod der jungen Russin führten, sondern er lernt auch alle Facetten von Huldas Persönlichkeit und Vorleben kennen, wobei die Vorstellung von der langweiligen, harmlosen älteren Frau ad absurdum geführt wird. Durch den Perspektivwechsel und die portionsweise erfolgenden Enthüllungen ist der Roman von einer für einen isländischen Krimi recht hohen Spannung geprägt. Der Kriminalfall ist nicht spektakulär, aber gut und glaubwürdig konstruiert. Das Faszinierendste ist jedoch die Persönlichkeit der Protagonistin Hulda, die der Leser in den beiden Folgebänden, die chronologisch früher angesiedelt sind, in deren jüngeren Jahren wiedertreffen kann. Fazit Ein vergleichsweise spannender Kriminalroman, der für den Leser einige Überraschungen bereithält!

Lesen Sie weiter

Eine vielschichtige, spannende Geschichte einer kurz vor der Pensionierung stehenden Polizistin, die sich noch gar nicht im Ruhestand sieht und überraschend in der Männer dominierenden Arbeitswelt verfrüht ihren Posten räumen soll, obwohl sie noch gar nicht bereit dazu ist. Sie stellt sich ihrem letzten Fall und öffnet eine Akte, die längst als abgeschlossen gilt. Doch ihr Arbeitskollege, der den Fall bearbeitet hat, zählt nicht gerade zu den fleißigsten und engagiertesten Ermittlern, und so streckt Hulda ihre erfahrenen Fühler aus und beginnt den Fall neu aufzurollen. Hierbei sprengt sie nicht nur seit Monaten laufende heimliche Ermittlungsarbeiten, sondern löst einerseits aus Mitgefühl, andererseits aus Unaufmerksamkeit eine Lawine aus, die ihren Eintritt in den Ruhestand nicht mit Gold krönt, sondern ihre ganze glanzvolle Karriere in Staub und Asche zu zerbröckeln droht. Es ist eine Geschichte, in der es vordergründig um die Ermittlung und den Abschluss einer langen, hart erkämpften Laufbahn geht, aber es steckt so viel mehr dahinter. Während man anfangs nur weiß, dass Hulda eine Art Bilderbuchfamilie gehabt haben muss, einen Mann, den sie zwar früh heiratete, deren Ehe aber bis zum Verscheiden ihres Mannes gehalten hat und eine Tochter, die als Wunschkind auf die Welt kam und der Sonnenschein der Familie war, wird man im Laufe der Handlung auch immer tiefer in die persönliche Welt der Ermittlerin abgeholt. Die Erzählstränge verflechten sich immer feingliedriger, und der Leser lernt zu verstehen, warum Hulda trotz ihrer Polizistenhärte sich auch manchmal für die Gerechtigkeit außerhalb der Justiz entscheidet und welche Konsequenzen eine gutgemeinte Entscheidung mit sich bringen kann. Persönliches Fazit: Ein Buch, das einen immer stärkeren Sog entwickelt und den Leser hinter die Fassade eines Menschen blicken lässt. Ein Buch, das aber auch die Oberflächlichkeit der Außenwelt den Spiegel vorhält und am Ende in einen Strudel der Hintergründe reißt, bei denen man des Öfteren tief durchatmen muss, bevor man weiterlesen kann. Auch wenn der Anfang des Buches im Vergleich zum Rest etwas langsam losgeht, kann ich es nur wärmstens empfehlen (auch für Leute, die mit skandinavischen Autoren normalerweise nicht so viel anfangen können).

Lesen Sie weiter

Subtil wirkender Krimi

Von: CK

26.05.2020

Dass eine ältere Frau im Mittelpunkt einer Story steht, ist ungewöhnlich, dürfte jedoch häufiger vorkommen. Hulda, isländische Kommissarin, steht nämlich kurz vor der Pensionierung, wird jedoch vorher von ihrem Chef mehr oder weniger herauskomplimentiert und darf sich dafür noch einen Cold Case vornehmen. So verläuft das Buch in drei Strängen. Der gegenwärtige beschäftigt sich mit ihrer Ermittlungsarbeit, während die beiden anderen in der Vergangenheit spielen ohne Namen der Beteiligten zu nennen. So darf man anfangs noch miträtseln, in welchem Zusammenhang alles steht, bis sich der Verdacht erhärtet. Daneben kommt auch das Einfangen der Rauheit Islands nicht zu kurz. Wer die Insel bereist hat und mag, fühlt sich durch die Landschafts- und Naturbeschreibungen vermutlich gleich wieder wie daheim. Das Buch ist nicht übermäßig packend geschrieben, es wirkt eher auf subtile Weise. Einerseits durch das sich stückweise offenbarende harte Leben der Beteiligten, andererseits durch die Gesellschaftskritik hinsichtlich verschiedener Themen. Es gibt einige Wendungen, und manche Dinge klären sich erst ganz zum Schluss. Das ließ mich zwischendurch hin und wieder den Kopf schütteln und durchatmen. Dennoch sehe ich das Buch nicht als Thriller, sondern eher als Krimi und Charakterstudie. 4,5 Sterne.

Lesen Sie weiter

Düster, einfühlsam und schockierend - aber insgesamt nur Mittelmaß

Von: Favourite trash - favourite treasure

25.05.2020

Die Kriminalpolizistin Hulda Hermannsdóttir fiebert ihrer Pensionierung nicht gerade entgegen. Sie lebt alleine und hat keine nennenswerten Hobbys. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist das Wandern. Dabei hat sie Pétur kennengelernt, mit dem sie sich langsam eine Zukunft vorstellen kann. Dann der Schock: Sie soll schon viel früher als gedacht aufhören und wird durch einen jungen männlichen Kollegen ersetzt. Ganz gnädig erlaubt ihr Chef ihr, sich einen ungelösten Fall auszusuchen, mit dem sie sich zwei Wochen lang beschäftigen darf, bevor sie endgültig den Schreibtisch räumen muss. Hulda sucht sich den unaufgeklärten Todesfall einer russischen Asylbewerberin aus, der vor einem Jahr nach ihrem Geschmack zu leichtfertig von einem inkompetenten Kollegen als Selbstmord abgetan wurde. Konfrontiert damit, dass ihr Leben sich nun endgültig dem Ende zuneigt und sie bald sehr viel mehr Zeit für sich selbst haben wird, lässt Hulda alle Schicksalsschläge, das ganze Elend ihrer fast 65 Jahre, Revue passieren und hängt in Erinnerungen fest, zugunsten derer sie manchmal die Ermittlungen aufschiebt – schließlich ist die junge Frau bereits tot und niemand sonst scheint an der endgültigen Aufklärung des Falls interessiert zu sein. Zwischendurch gibt es noch Rückblicke in eine frühere Zeit, in der eine junge, alleinerziehende Mutter damit kämpft, sich und ihre kleine Tochter irgendwie durchzubringen. Dieser Strang spielt kaum eine Rolle für die Geschichte, er dient eher der Charakterbeschreibung und war aber nicht so spannend oder gut geschrieben, dass man nicht auf ihn hätte verzichten können. Ich hätte es eleganter gefunden, wenn man die Erkenntnisse daraus in den Haupterzählstrang integriert hätte. Nach einiger Zeit setzt noch ein dritter Erzählstrang ein, der tatsächlich etwas zur Geschichte beiträgt und eine kleine Überraschung birgt. Diese war sehr gelungen. Angerissen werden diverse sozialkritische Themen wie Selbstjustiz und verschiedene Definitionen von Gerechtigkeit, die schwierige Situation von Asylsuchenden, die Benachteiligung von Frauen in Männerdomänen. Es gibt viele Verdächtige, Red Herrings werden gezielt und erfolgreich gestreut. Huldas zugegebenermaßen stellenweise sehr verbitterten Gedanken könnten für manche Leser zu negativ sein, für manche auch schlichtweg uninteressant – ich fand sie gut geschrieben und habe mit ihr mitgefühlt. Bis hierhin hätte das Buch mindestens vier Sterne verdient. Und dann… kommt das Ende. Ich kann hier natürlich nichts verraten, aber das ist vielleicht das überraschendste Ende eines Krimis, das ich je gelesen habe. Ob ich den Twist gelungen oder unpassend fand, weiß ich immer noch nicht, aber ich habe jedenfalls kein Interesse daran, weitere Bände über Hulda zu lesen, was das Buch für mich irgendwie zur Eintagsfliege macht. Einige Worte noch zur Übersetzung: Dass der Roman über einen Umweg aus dem Englischen übersetzt wurde und nicht direkt aus dem Isländischen ist eine Schande, wo wir so gute isländische Übersetzerinnen haben wie Coletta Bürling oder Tina Flecken. Erstaunlicherweise ist der Übersetzungsprozess dennoch gelungen, es fallen keine offensichtlichen Fehler auf und der isländische Charakter des Buches geht nicht verloren, was sicher der Kompetenz der jeweiligen Übersetzer zu verdanken ist. Was verloren geht, sind leider die sprechenden Namen. Einer davon wird übersetzt, allerdings nur, weil im Buch selbst angesprochen wird, dass er zu der entsprechenden Person passt. Auch Hulda hat einen sprechenden Namen. Das Wort bedeutet auf Altnordisch und Isländisch so viel wie ‚Verhüllung, Schleier‘ und suggeriert Geheimnisse, etwas, das im Verborgenen bleibt – diese Symbolik geht aber für die deutschen Leser ohne eine Anmerkung leider verloren. Mein Fazit: Sehr düster, eine gute Lektüre zum Einmallesen, aber mit diesem Ende kann ich nicht mehr als drei Sterne geben.

Lesen Sie weiter

DUNKEL

Von: miss.mesmerized

25.05.2020

Sie hat nicht mehr lange bis zu ihrer Pensionierung, aber die letzten Monate wollte die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir noch mit gewohntem Elan ihrer Arbeit nachgehen, doch dann eröffnet ihr Chef ihr, dass ein jüngerer Kollege sie schon in zwei Wochen ersetzten wird. Sie erbittet sich so lange noch einen Fall und greift zu einer scheinbar erledigten Sache, die ihr komisch vorkommt. Die russische Asylbewerberin Elena wurde tot am Strand aufgefunden, die Verletzungen waren nicht eindeutig einer Straftat zuzuordnen und so wurde der Fall als Suizid abgelegt. Doch weshalb sollte sich die junge Frau das Leben nehmen, gerade nachdem ihrem Asylantrag stattgegeben wurde? Hulda beginnt nachzuforschen und stößt schon bald auf weitere Details, offenbar wurde in dem Fall sehr schlampig ermittelt und ihre These von einem Mordfall nimmt immer konkretere Formen an. Je tiefer Hulda sich in die Sache vergräbt, desto weniger merkt sie jedoch, was um sie herum geschieht und dass sie selbst gerade ins Fadenkreuz gleich mehrere Menschen gerät. „Dunkel“ ist der Auftakt zu einer offenbar eher düsteren Trilogie. Isländische Krimis leben häufig von einer melancholisch-dunklen Atmosphäre, die zu der monatelangen Dunkelheit im Land passt. Der Thriller überzeugt jedoch vor allem durch eine interessante Protagonistin, die einerseits als clevere Kommissarin punktet, jedoch auch eine zweite, verletzliche Seite hat, die bisweilen ihr Urteils- und Rechtsvermögen herausfordert. Nach und nach wird ihre Lebensgeschichte enthüllt, die wenig Erquickliches zu bieten hat und schließlich mit einem großen und vor allem unerwarteten Knall aufwartet. Der Kriminalfall um die tote Elena bietet einige vielversprechende Spuren ohne zu schnell gelöst zu werden. Parallel erzählt werden die scheinbar letzten und verhängnisvollen Stunden der jungen Frau, so dass man sich der Auflösung von zwei Seiten annähert, bis man feststellt, dass man geschickt in die Falle gelenkt wurde und so manches scheinbar klare Faktum doch ganz anders zu deuten ist. Die größte Überraschung indes gelingt dem Autor mit dem Ende, von dem ich noch nicht weiß, wie ich es einordnen soll, unerwartet war es auf jeden Fall. Ein gelungener Auftakt, der große Erwartungen an die Folgebände weckt. Passende Stimmung für eine außergewöhnliche Protagonistin.

Lesen Sie weiter

Gute Unterhaltung

Von: Anna-Lena Reif

25.05.2020

Als Hulda Hermannsdóttir von der Kripo Reykjavik überraschend in den Ruhestand geschickt wird, bekommt sie noch zwei Wochen, in denen sie sich, um "sich zu beschäftigen", einen alten ungelösten Fall aussuchen darf. Sie wählt den Fall einer jungen Asylbewerberin, die ein Jahr zuvor tot in einer Bucht aufgefunden wurde. Der Fall wurde von einem weniger engagierten, jüngeren Kollegen schnell auf Eis gelegt, doch Hulda ahnt, dass es noch unentdeckte Spuren geben muss. Obwohl die Charakterwahl der älteren, einsamen Ermittlerin teils etwas bedrückend wirkt, war es teils auch erfrischend, eine andere Perspektive kennenzulernen. Hulda an sich entpuppt sich als erfahrene und vor allem ausgebuffte Ermittlerin, die die ein oder andere Überraschung bereithält. Der Schreibstil an sich war flüssig und hat mir sehr gut gefallen. Bisweilen ist die Stimmung etwas düster, doch mir persönlich hat das gut gefallen, weil es gut zur Geschichte passt. Der Fall selbst war nicht unbedingt etwas bahnbrechend Neues, blieb aber trotzdem angemessen spannend. Auch wenn der Täter bald abzusehen war, hielt das Ende noch eine Überraschung bereit. 'Dunkel' ist somit ein solider Krimi, der zwar nicht unbedingt innovativ ist, aber durch einen interessanten Hauptcharakter besticht und gute Unterhaltung bietet.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.