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Rezensionen zu
Nur wer sichtbar ist, findet auch statt

Tijen Onaran

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Schwer zu lesen...

Von: colacat

28.10.2020

Leider ich nicht so überzeugt von diesem Buch. Es liest sich nicht flüssig, sondern strengt einen eher an. Hab es mir laut Beschreibung eher anders vorgestellt, auch vom Inhalt. Schade.

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Zugegeben, bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich Tijen Onaran nicht. Und auch jetzt weiß ich immer noch nicht wirklich, wer sie eigentlich ist und was sie macht. Und das ist eine Kunst, wenn man bedenkt, dass sie quasi die ganze Zeit nur über sich selbst redet. Ich bin davon überzeugt, dass die Autorin mit einer Autobiografie besser bedient gewesen wäre, denn als Leitfaden oder Selbsthilfe ist ihr Buch kaum bis gar nicht geeignet. Aber eins nach dem anderen. Die erste Hälfte des Buches widmet sich lediglich der Selbstfindung und hat mit Markenaufbau noch nicht wirklich etwas zu tun. Dort bekommt man dann so innovative Aufgaben gestellt wie „Nimm dir eine Stunde Zeit und überlege dir, was deine Begabungen und Interessen sind.“ Dazu gibt es eine ausführliche Liste mit Gedanken, die man sich machen sollte, bevor man den geeigneten Social Media Kanal für sich wählt – aber keine Antwort welcher das dann sein könnte. Sätze wie etwa „Wenn du hauptsächlich X machst, dann könnte Y der richtige Kanal für dich sein“ – also echte, handfeste Ratschläge mit wirklichem Mehrwert – sucht man vergeblich. Was dafür hängen bleibt, sind die Anekdoten aus dem Leben der Autorin. Diese sollen wohl als Beispiele für ihre Ratschläge und Beweis für deren Wirksamkeit dienen, verfehlen diesen Zweck meiner Meinung nach aber meilenweit. Als Ansporn, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, bringt die Autorin etwa folgende Situation als Beispiel: >Im Gespräch über mögliche Teilnehmer*innen für das kommende Panel fragte mich einer der Veranstalter, ob ich nicht Ideen hätte, wer dafür infrage käme. Es sollte um das Thema B2B-Kommunikation in den Social Media gehen, also sagte ich einfach, dass ich mich doch dafür eignen würde. Ein wenig überrascht und leicht peinlich berührt, dass er nicht selbst auf den Gedanken gekommen war, sagte mein Gegenüber: ‚Ja stimmt, so machen wir‘s!‘< Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die alle nach demselben Prinzip ablaufen: Tijen will etwas. Sie wagt EINEN Versuch. Alle beteiligten stimmen ihrer Meinung sofort zu und geben ihr alles, was sie will. Es ist schön, wenn es für die Autorin tatsächlich so passiert ist. Aber die allermeisten anderen Menschen sind nicht mit einem solchen Glück geboren. Wenn man selbst lange und hart sogar für die kleinen Erfolge im Leben kämpfen muss, fühlt man sich spätestens nach dem dritten derartigen Beispiel unterprivilegiert und die nahbaren persönlichen Anekdoten der Autorin klingen wie reine Selbstbeweihräucherung. Die zweite Hälfte des Buches dreht sich dann darum, wie man die erfolgreich etablierte Personenmarke pflegt. Man springt also direkt von „Wer bin ich?“ zu „Wie handhabe ich meine plötzlichen Sichtbarkeit?“ Aber auch zur Markenpflege erfährt man nicht wirklich etwas Hilfreiches, weil die Ratschläge entweder viel zu undifferenziert bleiben oder die Autorin sich ständig widerspricht. Zum Schluss folgen noch ein Exkurs zu Unternehmensinfluencern, ein Seitenhieb auf das Deutsche Bildungssystem und der Hinweis, dass selbst die erfolgreichsten Menschen meist das Gefühl haben, ihren Erfolg nicht verdient zu haben. Die Frage, wie man sich „den Erfolg holt, den man verdient“, um das Umschlagbild frei zu zitieren, bleibt aber unbeantwortet. Dem nach zu schließen, was ich gelesen habe, muss ich davon ausgehen, dass man einfach mit einer Extraladung Glück geboren werden muss, wie es bei der Autorin selbst der Fall zu sein scheint. Am Anfang ihres Buches behauptet Tijen Onaran, es richte sich an „wirklich JEDE*N“. Das kann ich widerlegen, denn an mich richtet es sich schon mal nicht. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, welche Zielgruppe aus diesem Buch einen nennenswerten Nutzen ziehen könnte. Was man mit ein wenig Mühe tatsächlich von dem Buch lernen könnte ist der verantwortungsvolle Umgang mit den sozialen Medien. Also vielleicht blutige Internetanfänger, oder Leute die sich für die Anekdoten aus dem Leben der Autorin interessieren.

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