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Rezensionen zu
Das Geheimnis der Seelenschiffe - Die Händlerin

Robin Hobb

Die Seelenschiff-Händler (1)

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Ich fand ja die erste Trilogie von Robin Hobb aus der Weitseher Chronik schon so genial, aber dieser Band toppt das ganze für mich noch! Was für ein genialer Auftakt! Während sich bei der Weitseher Chronik alles um den Bastardsohn Fitz und seine Gabe gedreht hat, geht es bei dem Geheimnis der Seelenschiffe um mehr. Der Fokus ist nicht so auf eine Figur und eine Burg/ein Königreich fixiert, sondern wir sind im Süden der sechs Provinzen hauptsächlich auf den Weltmeeren unterwegs. Zum einen gibt es einen skrupellosen Piraten, der sehr ehrgeizige Ziele hat, aber in Selbstzweifeln erstickt und dadurch alles tut, um sein Ansehen zu steigern. Außerdem Althea, die junge Erbin der Familie Vestrits, die von ihrem Seelenschiff getrennt wird, den Maat Brashen, der in Ungnade fällt und den Klosternovizen Wintrow, der unverhofft aus seiner Bestimmung gerissen wird. Das waren allerdings noch lange nicht alle und neben Figuren, die einem ans Herz wachsen, gibt es genug Charaktere, die man regelrecht verfluchen möchte wegen ihrer Grausamkeit, Engstirnigkeit und arroganter Dummheit! Es ist eine Fülle an Eindrücken, die aus den jeweiligen Perspektiven geschrieben wird, dabei aber nicht verwirrt, auch wenn die Verwicklungen immer komplexer werden. Die Autorin schafft es perfekt, die Kreise immer weiter zu ziehen und die Verbindungen zusammenlaufen zu lassen. Die Handlung hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und jedes Schicksal mit Spannung verfolgen lassen. Vor allem auch die Idee der Seelenschiffe, die an die Familien gebunden sind und die nach drei Generationen "erwachen" ist absolut genial - mehr möchte ich dazu nicht verraten, denn das müsst ihr selbst entdecken! Beschrieben ist es jedenfalls sehr anschaulich und fühlt ganz genau, was das Schiff und die an es gebundenen Personen spüren und erleben. Es geht teilweise rau zu, denn der Sklavenhandel - wenn auch verboten - scheint immer mehr aufzublühen. Einen kleinen Einblick bekommt man ebenfalls schon auf das Volk der Regenwildnis, zu dem es ebenfalls eine Trilogie gibt, die nach der "Erbe der Weitseher" Chronik folgt. Ein unglaublich breit gefächertes, komplexes und mitreißendes Werk, dass mich total begeistert! Auch die Botschaften fehlen nicht, die sich um die gesellschaftlichen Strukturen drehen, die Hierarchie, das Machtstreben, die Sklaverei ... im großen wie im kleinen. Vor allem auch innerhalb der Familie Vestrits, wodurch eine Menge Spannungen entstehen, die folgenschwere Entscheidungen nach sich ziehen. Gerade was Eltern und Kinder betrifft, die Strenge, die Härte, die durchaus funktionieren mag, wenn man nicht bedenkt, welcher Charakter sich daraus formen mag. Immer nur Folge zu leisten ohne zu hinterfragen fördert ja nicht gerade die Selbständigkeit oder alleine das Gespür zu wissen, was gut für einen ist.

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Es ist eine großartige Idee, Schiffen eine Seele zu geben. Und das meine ich nicht im übertragenen Sinne, denn Robin Hobb gibt in dieser Trilogie Schiffen aus Hexenholz eine Seele, eine Stimme und eine starke Familienbindung. +++ Familie +++ Damit wird auch deutlich, dass es sich wieder um eine eher ruhige Fantasy-Erzählung handelt, in der mehr die Beziehungen der Menschen untereinander im Fokus stehen als epische Schlachten exotischer Völker. Diese Art der Erzählung kann Robin Hobb außerordentlich gut, denn sie verleiht den einzelnen Figuren ein authentisches Gesicht. Sei es der von sich überzeugte angehende Priester oder das unbedarfte Mädchen, das sich unbedacht in Schwierigkeiten bringt – jeder Charakter hat seine eigene Individualität erhalten. Natürlich kann man den komplexen Beziehungen zwischen den Familien und Völkern ein wenig Familienclan-Kitsch vorwerfen und in gewisser Weise ist dies auch zutreffend, aber nie in dem Maße, in dem es störend über der Geschichte schwebt. Hobb kann einfach erzählen und versteht es, den Leser bei Laune zu halten, selbst wenn die Geschichte oftmals vorhersehbar erzählt wird. Das ist es auch, was die Geschichte um die Südländer jenes Kontinents ausmacht, den der Leser eventuell von dem Weitseher-Chroniken kennt. Aber auch wenn der Regenwaldfluss, Chalced und Bingstadt aus den anderen Trilogien rund um Fitz Chivalrik bekannt sind, so ist diese Trilogie vollkommen unabhängig verständlich. Sie liest sich vielmehr so anders, als wären die Welten nicht wirklich miteinander verbunden. Allerdings findet sich vieles hinsichtlich der stilistischen Erzählweise in dieser Trilogie wieder, wie sie auch schon bei den Weitseher-Trilogien vorhanden waren. +++ Fazit +++ Wer den ruhigen Erzählstil von Robin Hobb mag und auch die dargestellten Familienbeziehungen nicht als störend empfindet, der wird mit einer hervorragend erzählten Geschichte belohnt, die wieder eine gute Portion Fantasy mitbringt, ohne diesen Aspekt in den Vordergrund zu drängen. Es versteht sich von selbst, dass diese Trilogie in jeglicher Hinsicht offen endet und in den beiden kommenden Teilen weitererzählt werden möchte.

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