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Rezensionen zu
Quichotte

Salman Rushdie

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Ein klassischer Held in Trump-Land Salman Rushdie lässt „Quichote“ seine Obsession jagen Er gibt sich den Namen Quichote. Er ist ein Reisender. Er ist ein Besessener. Er kann nicht unterscheiden zwischen der Realität und der Wirklichkeit des Fernsehens. Doch was bedeutet schon Realität? Ist die Wirklichkeit des Fernsehens nicht längst Teil der Realität geworden? Salman Rushdie adaptiert den klassischen Don Quichote und nimmt uns zusammen mit seinem Protagonisten Ismael Smile auf eine Reise durch das Amerika des Jahres 2019. Er wirft dabei existenzielle Fragen auf, mit denen aufmerksame Zeitgenossen tagtäglich konfrontiert werden. Er treibt das Spiel mit der Realität und Fiktion auf die Spitze und verlangt dem Leser dadurch einiges ab. Im Mittelpunkt des neuen Romans von Salman Rushdie steht ein indisch-stämmiger einsamer Handelsreisender aus der Pharmaindustrie, der sich auf eine Reise quer durch Amerika begibt, um sich seiner Angebeteten als würdig zu erweisen und ihr Herz zu erobern. Bei der Angebeteten handelt es sich jedoch um eine sehr populäre Talkshow-Moderatorin mit indisch-amerikanischen Wurzeln, die Ismael freilich überhaupt nicht kennt. Nichtsdestotrotz ist er davon überzeugt, dass er sie schon bald in seine Arme schließen kann. Der eingebildete Sohn auf dem Beifahrersitz Auf seiner Reise wird Ismael von seinem Sohn Sancho begleitet, der in der herkömmlichen Realität aber gar nicht existiert. Vielmehr stellt Sancho die Projektion des Sohnes dar, den Ismael gerne gehabt hätte, doch nie hatte. En passent geht es hierbei auch um eine Vater-Sohn-Beziehung sowie um den großen Streit mit seiner Schwester, der nun schon seit Jahren schwelt. Ganz nebenbei behandelt Rushdie zudem die großen Themen unserer Zeit, die nicht nur in Amerika diskutiert werden: Fake News, Rassismus, Cyberkriminalität und gar das Ende der Welt. Wenn es um das Verschwimmen von Realität und Fiktion geht, geht es immer auch um das Amerika unter Donald Trump. Was ist real, was ist Fiktion, welche Fakten sind die realen? Ismaels Gedankenwelt auf diesem Roadtrip ist verworren, surreal und eine permanente Herausforderung für den Leser. Mitunter erzeugen seine Wahrheiten Wut beim Leser, lassen einen aber niemals kalt. Ein Fest der Phantasie auf verschiedenen Ebenen Salman Rushdie glänzt in diesem Prosawerk erneut als der große Erzähler, der er seit Jahrzehnten ist. Er beobachtet genau und beschreibt präzise. Sein Roman ist ein Fest der Phantasie, das einen immer wieder dazu einlädt, weiterzulesen und neue Facetten dieser außergewöhnlichen Geschichte zu entdecken. Er begibt sich als Autor auf eine Metaebene, die es ihm ermöglicht, sich selbst und sein Buch zu beobachten und zu beschreiben. Er rechnet bitterböse mit dem aktuellen Amerika ab, das sich als fernsehsüchtig und stumpfsinnig erweist. Sein Blick ist beinahe verächtlich, sein Urteil vernichtend, seine Vorhersage finster. Vielleicht ist es der perfekte Zeitpunkt, um einen solchen Roman zu schreiben. Es ist eine Parodie, eine Persiflage und ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft im Jahr drei der Präsidentschaft Trumps. Im vergangenen Jahr gelangte Rushdie mit seinem Roman zum bereits fünften Mal auf die Shortlist des britischen Booker Preises. Wer den Roman gelesen hat, wird dies befürworten.

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Ein frohes neues Jahr zunächst! Möge es viele erfüllte und unerfüllte Träume, Aventiuren, Quests und Abenteuer enthalten! Diese Quest habe ich schon im letzten Jahr erlebt, aber wie könnte man das Jahr besser beginnen als mit einer Hommage an einen der größten literarischen Charakter: Don Quichotte? Salman Rushdie, begnadeter Erzähler und literarischer Grenzgänger, hat sich des Ritters von der traurigen Gestalt angenommen und ihn in die heutige Zeit überführt. Der Handelsvertreter Ismael Smile verliebt sich in einen Fernsehstar und begibt sich auf eine Aventiure, die ihn durch ganz Amerika führt, ihm einen Sohn beschert (und ihm und uns viele Erkenntnisse), um sich Salma R.s Liebe würdig zu erweisen bzw sie zu gewinnen. Gespickt ist der Roman mit unzähligen Querverweisen auf Literatur, Geschichte, Film, Kunst, Gott und die Welt. Rushdie breitet diabolisch lächelnd (zumindest stelle ich ihn mir so vor) die enorme Bandbreite seines Wissens vor uns aus und schaut genüßlich dabei zu, wie der nicht feuilletongeprüfte Leser darin heillos ertrinkt. Soll heißen, das Feuilleton jubelt, ich nicht, ich strample. Oder suche den Faden der Ariadne. Versuche, mich in diesem Wissenslabyrinth mit philosophischen Ansätzen zurecht zu finden, habe Erkenntnisse, begegne feuerspeienden Windmühlen, Anklängen an "Sophies Welt", langweile mich, ärgere mich, kichere haltlos, runzle die Stirn, schlage Dinge nach, erfreue mich an Satzkonstruktionen - kurz, begebe mich auf die Suche nach dem heiligen literarischen Gral und nach meiner liebsten Romangestalt. Dabei muss ich meine Mission leider als gescheitert betrachten, die rushdie'sche Wortwoge hat mich überrollt, mir fehlt der Background oder vielleicht auch die Fähigkeit mich einzulassen auf diesen sprachlichen Wogenprall. Für mich ist das Buffet zu voll, zu viel der Andeutungen, zu viel der Spielereien, zu viel an Bedeutung, Verwicklung, Spiegelung. Das ist schade, ist dies doch der erste Roman Rushdies, den ich nicht mit Begeisterung gelesen habe, aber mit Begeisterung lesen wollte. Ich möchte ihn aber dennoch empfehlen. Zum einen, weil ich Don Quichotte eben so liebe (daher empfehle ich das Original gleich mit) und zum anderen, weil Rushdie so großartige Sätze schreibt wie diesen: Einst lebte an verschiedenen Adressen quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika ein Reisender indischen Ursprungs, fortgeschrittenen Alters und mit schwindenden geistigen Kräften, der angesichts seiner Liebe zum geistlosen Fernsehen viel zu viel Lebenszeit im gelben Licht von geschmacklosen Motelzimmern verbracht hatte, wo er es bis zum Exzess schaute, und der als Folge eine absonderliche Form des Hirnschadens davongetragen hatte." Und das ist erst der Anfang...

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Da ist ein Reisender, der von einer Fernseh-Moderatorin besessen ist und ihr Herz erobern will. Quichotte begibt sich auf eine Reise durch Amerika, um ihr seine Liebe zu beweisen. Während der Fahrt erscheint Sancho auf dem Beifahrersitz. Es ist der Sohn, den sich Quichotte immer gewünscht, aber niemals bekommen hat. Realität und Fantasiewelt verweben sich immer mehr miteinander. bis Quichotte nicht mehr weiß, in welcher Welt er sich eigentlich befindet … . Man weiß, auf was man sich einlässt, wenn man ein Buch von Salman Rushdie in die Hand nimmt. Umso erstaunlicher ist es, dass es dieser Autor immer wieder aufs Neue schafft, den Leser in seine (literarische) Welt hineinzuziehen und gnadenlos darin festzuhalten. „Quichotte“ ist, wie seine anderen Romane, eine faszinierende Geschichte, die sich mit jeder Seite, die man vorankommt, mehr entwickelt und ein unglaublich komplexes Gesamtwerk darstellt. Am Ende angekommen, muss man das Gelesene erst einmal Revue passieren lassen, um all die Details zu erfassen, die einem da präsentiert wurden. Rushdie übt in diesem Roman Kritik an der Gesellschaft, der Menschheit und vor allem deren Entwicklung in den letzten Jahren. Man liest aus vielen Sätzen heraus, dass der Autor eine Rückentwicklung des intelligenten Menschen sieht und keine gute Zukunft vorhersieht. Mit seinem unglaublich flüssigen, aber dennoch auch sehr hochwertigen Schreibstil lässt uns der Autor an einer beeindruckenden Reise eines Menschen teilnehmen, der nicht nur auf der Suche nach sich selbst, sondern auch nach dem Sinn des (modernen) Lebens ist. Und immer wieder werden dabei faszinierende Parallelen zu Miguel de Cervantes Vorbild „Don Quijotte“ hergestellt, die das Leseerlebnis für Kenner abrunden. Aber auch jemand, der den berühmten Roman nicht kennt, versteht, was Salman Rushdie sagen wioll. Ich persönlich fand vor allem die Begleitung in Form eines Sohnes, der die Rolle des Sanchos aus „Don Quijotte“ übernimmt, sehr interessant. Rushdie lässt dem Leser unendlich viele Möglichkeiten, um selbst Dinge in seine Aussagen hineinzuinterpretieren, was das Buch zu einem wirklich außergewöhnlichen Erlebnis macht. Ich bewundere Salman Rushdie bereits seit seinen „Stanischen Versen“ und bin immer wieder begeistert, dass er seinen Anspruch mit jedem darauf folgenden Buch halten konnte. Er ist für mich einer der besten Schriftsteller unserer Zeit, der die SPrache beherrscht. Rushdies Hommage an Cervantes „Don Quijote“ wirkt im ersten Moment wie ein dichtes Labyrinth unterschiedlicher, miteinander verwobener Geschichten. Das alles mag für den ein oder anderen nach einem furchtbaren Wirrwarr klingen, was es im Grunde genommen auch erst einmal ist. Doch je länger man durchhält (was jetzt weitaus negativer klingt, als es ist) wird man mit einer wunderbaren Geschichte belohnt, die einen Teil vom privaten Salman Rushdie zeigt. Der Roman ist ein großer Schlag ins Gesicht der immer dümmer werdenden Bevölkerung und zeigt auf, was im Laufe der letzten Jahrzehnte aus der Menschheit geworden ist. Aber auch wenn das alles sehr düster und abschreckend wirkt, so verstecken sich auch wieder jede Menge Lebensweisheiten, wie man es aus anderen Büchern von Rushdie kennt. ich fühlte mich hervorragend unterhalten und fand gerade im apokalyptischen Ende großen Gefallen. „Quichotte“ ist jedoch als Einstiegsroman in Salman Rushides literarisches Universum nur bedingt geeignet, da er wirklich sehr komplex und verschachtelt ist und somit keinesfalls als Lesestoff für „Zwischendurch“ geeignet ist. Ich wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht und kann diesen Roman intellektuellen Lesern nur empfehlen. . Fazit: Ein literarischer Roadmovie der besonderen Art und eine Verbeugung vor Cervantes Klassiker. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Buchsatz

Von: Ringo

16.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren, was ist denn das für ein unprofessioneller Buchsatz, die Silbentrennung ist ja grauenhaft. Z.B. Seite 13 auf Seite 14 Trennung von ihrer, ih-rer???? Seite 13 Liebesgeschich-ten? Seite 14 na-türlichen? Da zuckt es in mir in jeder Zeile, das ist doch nicht lesbar... Ich versuche es mit dem Original, die deutsche Variante geht zurück. Schade, armer Herr Rushdie, er hätte mehr Sorgfalt verdient. Beste Grüsse, Ringo

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„Quichotte“ Salman Rushdie. Roman. Bertelsmann Verlag. Ein erfolgreicher Geschäftsmann, ein Reisender, für den das Hotelzimmer zum Zuhause geworden ist. Und in diesem das Fernsehen. Es funkelt und glitzert darin. Die Shows bei Tag und Nacht und ihre grellen Wettbewerbe der Darstellung in allem. Er sitzt jetzt täglich mitten drin. In der Welt der rasenden Bilder, der Geschichten, im „Treibsand“ des „unreal Realen“… Und da ist auch die große Bewunderung für Miss Salma. Eine Schönheit, die ihn mitreißt und träumen lässt. Von Abenteuern und der Verbindung des „unreal Realen“. Er muss nun aufbrechen. Zu einer besonderen Reise. So viel schon hat er vergessen. Was war. Jetzt sollte das was sein könnte, kommen. Die Liebe sollte diese Kraft haben, welche die Welt wieder vereint. Das eine Bild und das Leben… Jetzt gilt es noch in all den täglich umgebenden Bildern eine Geschichte zu finden, die ihn anleiten würde und auch Miss Salma beeindrucken sollte. Er greift jetzt in seine Vinyl Musiksammlung und zieht eine Schallplatte heraus – „Don Quichotte“ Jules Massenet. Ja, das ist es. Das ist das geistreiche Pseudonym und der mögliche Schlüssel zum Herz von Miss Salma. Das soll ihn leiten auf diesem Abenteuer in einer Welt voll greller Bilder, die ihn im Hotelzimmer verschwinden ließen…Die Reise beginnt. Phantasie und Leben. Jetzt malt er sein Bild und bricht auf… Der vielfach international ausgezeichnete Schriftsteller Salman Rushdie legt mit seinem neuesten Roman „Quichotte“ eine große Parabel der Zeit und ein Plädoyer für Phantasie und Individualität vor, das in seiner Erzählkraft mitreißt und begeistert. Es ist ein Rushdie in Bestform zu erleben/erlesen. Eine Erzählgabe, die einfach großartig ist. „Ein Meister des Erzählens, der hier sein opus magnus zur Kraft und Hoffnung der Phantasie im Anspruch der Zeit vorlegt.“ Walter Pobaschnig 11_19 https://literaturoutdoors.com

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