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Rezensionen zu
Die verlorene Frau

Emily Gunnis

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Der Roman beginnt mit Mord und einem weiteren Tod, der eigentlich nur ein Selbstmord sein kann. Dessen Anlass gibt ebenso wie Teile des Ablaufs Rätsel auf. Der Vater Rebeccas, einer der Protagonistenen, hat seiner Ehefrau Harriet tödliche Schläge versetzt und sich erschossen. Obwohl der Leser der Lösung des Rätsels von Kapitel zu Kapitel langsam in kleinster Dosierung und am Ende mit einer Riesenportion Überraschung näher gebracht wird, gehört „Die verlorene Frau“ nicht zum Genre des Kriminalromans, sondern ist vielmehr eine drei Generationen umfassende Familiengeschichte. Das Drama, das Emily Gunns vor dem Leser entrollt, entbehrt nicht der Spannung, obwohl es ohne Cliffhanger auskommt. Das Buch auf drei Zeitebenen (Krieg und Nachkriegszeit, 1960 und die Gegenwart des Jahres 2014) spielende Buch ist handwerklich gut gemacht. Kurze, meist unter zehn Seiten bleibende und dem Buch mosaikhafte Züge verleihende Kapitel springen immer wieder zwischen den Zeitebenen. Eine Besonderheit des Buches ist, dass es von etlichen traumatisierten Personen bevölkert ist. Wer also eine komplizierte spannende und spannungsreiche, mit etlichen traumatisierten Protagonisten und ihren traumatisierenden Erlebnissen garnierte (Patchwork-)Familiengeschichte über mag, wird von der „Verlorenen Frau“ gut unterhalten werden. Der Roman ist an der Südküste Englands angesiedelt. Frauen(schicksale) stehen im Mittelpunkt. Wer von ihnen die Verlorene ist, soll hier nicht aufgedeckt werden. Rebecca, traumatisiertes Produkt der Vergewaltigung ihrer in der Irrenanstalt Greenways landenden Mutter durch ihren (kriegstraumatisierten) und dem Alkoholismus verfallenen Vater und Zeugin der brutalen Ermordung ihrer schwer geprüften (Stief- und Adoptiv-)Mutter Harriet sowie Rebeccas Töchter, die Halbgeschwister Jessica (depressiv-traumatisiert) und Iris (frustrierte abgebrochene Medizinerin und glücklose Journalistin) sind die Protagonistinnen des Romans. Harvey, der Jugendfreund, erste Ehemann Rebeccas und Vater Jessies, begegnet zwar regelmäßig muss sich aber eher mit dem Status einer Randfigur bescheiden, obwohl er sich am Ende für „das Problem“ hält. Jacob, Harriets Ehemann und Vater Rebeccas bleibt - durch eine schwere Kriegspsychose entschuldigt (?) - als Vergewaltiger, brutaler Schläger und schließlich Mörder der Verursacher der Verwicklungen undeutlich. Weitere Figuren sind sehr holzschnittartig gezeichnet, z. B. der an eine Ratte erinnernde und zu verschiedenen Zeiten auftretenden Inspektor Gibbs, der im Verhör der 13jährigen Rebecca nichts unversucht lässt, das traumatisierte Kind, mit seinem unmenschlichen Verhör psychisch noch weiter zu schädigen und sie nach der Geburt Jessies regelmäßig in Alpträumen heimsucht. Immer wieder stellt sich im Roman die Literatur seit ihren Anfängen beschäftigende Frage nach den zentralen Kategorien Schuld und Verantwortung und nach den richtigen Zeiten und Gründen zu sprechen und zu schweigen. Dabei erweisen sich selbst gut gemeinteste Handlungen im Roman als in höchstem Maße Schuld verursachend. Das Buch verdient durchaus das Prädikat „lesenswert“, auch wenn es nicht das Format eines Bestsellers besitzt.

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Niveauvoller Roman

Von: BÜCHERWURM

19.07.2020

Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Emily Gunnis und gleich zu Anfang wird die 13-jährige Rebecca mit einer Befragung bei der Polizei bezüglich des (gewaltsamen) Todes ihrer Eltern konfrontiert. Doch dies ist nur der Auftakt einer Familientragödie, die sich über Generationen zu wiederholen scheint. Das Buch wechselt mit jedem Kapitel das Zeitfenster, und so kann man auch die verschiedenen Personen und ihre Sicht besser verstehen. Der Spannungsbogen ist gut ausgearbeitet, auch wenn ich persönlich es nicht als "spannenstes"Buch bezeichnen würde. Berührt hat mich, dass der Roman zwar fiktiv, aber doch auf die einstigen Gesetze, dass Ehemänner ihre "unliebsamen"Ehefrauen in die Psychiatrie stecken könnten, nur um so wieder offen für eine neue Ehe zu sein. In der heutigen Zeit unvorstellbar. Wer einen niveauvollen Roman sucht, liegt mit diesem Buch definitiv richtig - absolut empfehlenswert!

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Die Familiengeschichte ist in zwei Zeitebenen angelegt. Die Historie verbindet sich im Laufe der Zeit miteinander. Das Geschehen ist fliesend dargestellt. Die Wendung ist bedeutend, denn dadurch erfolgt ein anderer Blickwinkel auf die Geschehnisse. Es ist die Geschichte von Harriet und ihrer Tochter Rebecca, die den Inhalt der Geschichte bestimmen. Alle Ereignisse werden von einer Begebenheit beeinflusst. Die darauffolgenden Episoden resultieren daraus. Die Geschichte ist bewegend, aber dennoch plausibel. Konflikte und Emotionen sind offensichtlich und kommen sehr gut zum Vorschein. Das Leben ist bedauernswert für manche Menschen. Genau diese dunkle Stimmung ist in der gesamten Geschichte vorhanden. Die Protagonisten sind glaubhaft. Gerade Harriet, die es nicht leicht im Leben hat. Oder Mrs. Barton, da sieht man wieder, das Geld allein nicht glücklich macht.. Aber auch Iris gefällt mir gut, obwohl sie ja eine Nebenrolle einnimmt, denn es dreht sich ja mehr um ihre Mutter Rebecca. Das Geschehen ist in Kapitel mit einem Zeitmaß und Namen veranlagt, sodass man jederzeit einen Überblick hat. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Das Cover passt zur Geschichte, ebenso der Titel. Verloren heißt ja nicht immer, dass ein Mensch fehlt, sondern deren Lebensgefühle. Der Spannungsbogen ist nicht immer gleich hoch, aber dennoch ist die Geschichte nicht eintönig. Ganz im Gegenteil, sie existiert von den Protagonisten und ihren Bürden. Mir hat das Buch gefallen, deswegen gibt es von mir 4 Sterne dafür. Fazit: Das Geschehen ist anschaulich und rätselhaft, Emotionen sind gut herausgearbeitet. Die Familiengeschichte hat überraschende Wendungen und Tiefgang.

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Meine Meinung Ich bin durch das geheimnisvolle Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Der Klappentext hat mich dann noch neugieriger auf die Geschichte gemacht. Der Einstieg ist mir auch direkt sehr gut gelungen, da von Anfang an Spannung aufgebaut wurde. Es geht hier um die 13jährige Rebekka, die 1960 mit ihrer Mutter und ihrem gewalttätigen Vater zusammen lebt. Eines Tages werden ihre Eltern ermordet, als sich Rebekka ebenfalls im Haus befindet. Die Umstände konnten nie aufgeklärt werden. In der Gegenwart, 2014, geht es dann um Rebekkas Tochter, die gerade entbunden hat und mit ihrer kranken Tochter verschwindet. Die Geschichte hat in drei Zeitebenen gespielt, was mich manchmal ein wenig verwirrt hat. Aber dadurch, dass die Geschichte sehr spannend und fesselnd war, bin ich am Ball geblieben. Die 2. Hälfte hat mir dann auch wesentlich besser gefallen, da war ich dann in der Geschichte angekommen. Alles in allem kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen für Fans von dunklen Familiengeheimnissen, die auf mehreren Zeitebenen spielen. Von mir bekommt Die verlorene Frau 4 Sterne. 4 von 5 Sterne Cover, Buchdetails und Klappentext: ©Heyne Verlag Infos zur Autorin: ©Heyne Verlag Rezension: ©lenisveasbücherwelt.de Beitragsbild: ©lenisveasbücherwelt.de

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Schicksale

Von: melange

05.07.2020

Zum Inhalt: Die Journalistin Iris wird von ihrer Mutter Rebecca um Hilfe gebeten, als ihre ältere Halbschwester Jessie gemeinsam mit dem neugeborenen Baby aus dem Krankenhaus verschwindet. Bald stellt Iris fest, dass der Grund dafür in der Vergangenheit liegt, die Rebecca vor ihren Töchtern verborgen, von der allerdings Jessie Kenntnis erlangt hat: Als 13jährige musste Rebecca den Tod ihrer Eltern und das anschließende Verhör durch einen rücksichtslosen Polizisten verkraften; ein Trauma, von dem sie sich nie ganz erholt hat. Mein Eindruck: Dieser Roman verlangt seinen Leser/inne/n vieles ab. Zuerst einmal durch das Stilmittel, die Geschichte aus mehreren Sichten zu erzählen, so dass es eigentlich keine wirkliche Hauptfigur gibt. Dazu spielt er zum Teil in der Zeit vor Rebeccas Geburt und in ihrer Kindheit, zum anderen Teil wird nur eine gute Woche im Hier und Jetzt geschildert. Und auch die Form bietet mit Tagebucheinträgen Abwechslung zu den Kapiteln, die in der dritten Person geschrieben sind. Gunnis brilliert mit wunderbar gebrochenen Frauenfiguren, die trotzdem alle ihr Schicksal annehmen und zu verbessern versuchen. Keiner ihrer weiblichen Charaktere ist ein Feigling, sie leiden zwar (zumeist unter Männern), aber alle versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen. Die männlichen Figuren fallen dagegen zumeist eindeutig ab. Entweder lassen sie sich (manchmal von Frauen) treiben oder verzweifeln und geben sich dem Alkohol oder der Gewalt hin. Doch irgendwann ist es fast zu viel des Schlechten und man möchte so manches Mal das Personal des Romans schütteln, wenn es gar zu verbohrt, egozentrisch oder dumm reagiert. Andererseits ist das wohl menschlich. Und Menschlichkeit ist eine Stärke. Mein Fazit: Das starke Geschlecht ist das weibliche. Eindeutig.

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INHALT: Rebecca war gerade einmal 13 Jahre alt, als ihre Eltern vor ihren Augen zu Tode gekommen sind. Sie hatten sich zuvor gestritten und irgendjemand war an der Haustür. Bis heute ist unklar, wie es genau dazu kam. 54 Jahre später verschwindet Rebeccas Tochter Jessie spurlos mit ihrem Neugeborenen aus der Klinik, welches sehr krank ist und dringend Medikamente benötigt. Die Zeit drängt. Auch Journalistin Iris hilft bei der Suche nach ihrer Halbschwester und stößt auf die schicksalhaften Geschehnisse vor über fünfzig Jahren. Doch nur indem die Wahrheit ans Licht kommt, kann Jessies Baby gerettet werden... MEINUNG: Aller Anfang ist schwer – das trifft auch auf dieses Buch zu. Für mich war der Schreibstil erst etwas gewöhnungsbedürftig, vermutlich haben mich die vielen Schachtelsätze etwas ins Stolpern gebracht. Dennoch habe ich mich schnell daran gewöhnt. Deutlich länger gedauert hat es, bis ich mit den zahlreichen Perspektiven (ca. 5) zurechtgekommen bin und verstanden habe, wer nun mit wem, wie in Verbindung steht. Hier hätte ich mir dringend einen Stammbaum vorne im Buch gewünscht! Eine weitere Schwierigkeit ist, dass es mitten in den Kapiteln zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit gibt. Ich habe mich irgendwann daran gewöhnt. Aber all das macht es nicht unbedingt zu einem Buch, das man mal so nebenbei lesen kann. Man benötigt schon etwas Konzentration und Zeit mit möglichst wenig Pausen beim Lesen, um der Handlung folgen zu können. Wenn man dies hat, wird man mit einer spannenden und dramatischen Familiengeschichte belohnt, die man sich durchaus zu Gemüte führen kann. Es gab immer wieder bewegende Momente, obwohl ich den Figuren durch die vielen Perspektivwechsel nicht all zu nahe sein konnte. Trotzdem blieb das Buch spannend und ich konnte es manchmal kaum aus der Hand legen. Die großen Themen des Buches sind (z. T. unerfüllter) Kinderwunsch sowie psychische Erkrankungen (v. a. Traumata und Psychosen). Dabei wird auch thematisiert, wie man früher mit psychischen Erkrankungen umgegangen ist (wenn auch nicht im Detail beschrieben), was ich ganz interessant fand. FAZIT: Durch die vielen Perspektiven und Zeitebenen, ist dies kein Buch für zwischendurch. Wer aber Konzentration und Zeit mitbringt, wird mit einer spannenden und dramatischen Familiengeschichte belohnt. Von mir gibt es 4/5 Sterne!

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"Die verlorene Frau" von Emily Gunnis hat mir von der Geschichte her sehr gut gefallen. Es ist spannend geschrieben und lässt sich gut lesen. Am Anfang haben mich die vielen Personen und Geschichten der verschiedenen Zeit Epochen etwas verwirrt. Aber mit dem Fortgang der Geschichte klärt sich alles auf. Das Thema der postnatalen Depression finde ich sehr gut umgesetzt und auch für nicht Betroffene nachvollziehbar beschrieben. Ich fand diese Hintergrundgeschichte sehr gut weil postnatale Depressionen selten Gegenstand von Romanen sind und von der Gesellschaft oft nicht ernst genommen werden.

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Dieses Buch hab ich sehr gerne gelesen und dann auch noch in einem Rutsch! 😁 Ich hab die Suche nach der Wahrheit hier genossen. Was ist damals wirklich passiert? Wieso hat dies nun Auswirkungen auf eine frisch gebackene Mutter, die aufgrund einer Psychose mit ihrem Neugeborenen aus der Klinik flieht? Das wär wirklich sehr spannend! Die Grundstory ist sehr düster, aber die Charaktere haben es auch nicht leicht. Traumatisierte Kriegsveteranen zu händeln ist sicher nicht einfach. Und trotzdem kämpft Harriet in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg und versucht ihren Weg zu finden. Gerade ihre Geschichte hat mich tief berührt! Die verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven verleihen der Geschichte Vielschichtigkeit und Tiefe, dabei wird es jedoch nie verwirrend. Nach und nach wird alles enthüllt, sodass man zwar recht früh eine Ahnung hat, wo die Reise hingeht, aber trotzdem am Ende doch nochmal mit wichtigen Details, die man so nicht erwartet hat, überrascht wird. Flüssig geschrieben, sodass man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen. Ein wenig schwierig und unverständlich war für mich wieso Rebecca, Jessie und Iris solche Probleme miteinander haben und die Familie so geteilt ist.

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