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Rezensionen zu
Das Kind in mir will achtsam morden

Karsten Dusse

Achtsam morden-Reihe (2)

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Nach einem Achtsamkeitstraining*) hat der Strafverteidiger Björn Diemel sein Leben während des letzten halben Jahres grundlegend verändert: Statt weiter in einer Großkanzlei angestellt zu sein, ist er nun freiberuflich tätig; Büro und Wohnung befinden sich im gleichen Gebäude, ebenso wie der Kindergarten seiner Tochter. So kann er nun mehr Zeit mit der Kleinen verbringen, denn diese lebt bei ihrer Mutter. Seit Björn und seine Frau sich getrennt haben, können beide wieder stressfreier miteinander umgehen. Außerdem ist Diemel noch der Boss zweier miteinander konkurrierender Mafia-Clans – den Chef des einen hat er nämlich nach den im letzten Achtsamkeitstraining erlernten Regeln ermordet, den anderen im Keller seines Wohnhauses einquartiert. Eigentlich könnte er also rundherum zufrieden sein; doch es gelingt ihm einfach nicht, sein Leben 100%-ig zu genießen. Noch immer reagiert er oft gereizt. Als er während eines Urlaubs mit Frau und Tochter wieder einmal die Beherrschung verliert, kostet dies einen Kellner das Leben. Es ist also an der Zeit, erneut seinen Coach Joschka Breitner aufzusuchen. Der stellt schnell fest, dass Björn nicht in Harmonie mit seinem inneren Kind lebt. Resümee: Obwohl Björn Diemel bereits vor einem halben Jahr ein umfang-reiches Achtsamkeitstraining bei Joschka Breitner absolviert und viel in seinem Leben geändert hat*), gelingt es ihm einfach nicht, sein Leben nur zu genießen. So erfährt die Therapie nun eine Fortsetzung, und der Strafverteidiger wird mit 43 Jahren Vater seines inneren Kindes. Denn sein Mentor ist der Meinung: „Es ist nie zu spät für eine unglückliche Kindheit. Es ist auch nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Ihre Kindheit ist aber vor allem eins: Vergangenheit. Ob und wie die Vergangenheit Ihre Gegenwart beeinflussen soll, entscheiden allein Sie.“ (Prolog, Pos. 115) Weitere Weisheiten des Coaches sind jedem Kapitel vorangestellt. Björn Diemel macht sie sich zu eigen, legt sie jedoch in gewohnter Weise sehr unkonventionell aus und wendet sie höchst eigenwillig auf Situationen in seinem Alltag an. Durch den Dialog mit seinem inneren Kind erlangt er immer öfter eine innere Ausgeglichenheit – auch wenn (oder gerade weil) wieder ein paar Individuen, die seiner Zufriedenheit im Wege stehen, auf der Strecke bleiben. Die Erfahrungen und Erlebnisse Björns sind mit viel Witz und auch schwarzem Humor geschildert. Nicht nur einmal musste ich über die z.T. skurrilen Dialoge und Gedanken lachen. Fazit: Obwohl dieser 2. Band um Björn Diemel thematisch seinem Vorgänger entspricht, war die Lektüre nicht einmal langweilig, sondern erfrischend unterhaltsam – und regte manchmal auch zum Nachdenken an. *) Dies schildert er in dem Buch „Achtsam morden“

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Björn Diemel ist mittlerweile Besitzer eines Kindergartens, leitet undercover zwei Mafia-Clans und hat sich als Anwalt selbstständig gemacht. Als ihm während dem Urlaub mit seiner getrennt lebenden Frau und der gemeinsamen Tochter der Kragen wegen eines Kellners platzt, wird er zu weiteren Stunden bei Achtsamkeitscoach Joschka Breitner verdonnert. Dort lernt er sein inneres Kind kennen und plötzlich lösen sich seine Probleme (Mafiabosse, Erpresser etc.) wie von selbst. Was war ich begeistert vom ersten Band und habe sehnsüchtig auf diese Fortsetzung gewartet! Das Cover passt auf jeden Fall schon einmal perfekt zum Thema Achtsamkeit. Wer Band 1 geliebt hat wird auch von Band 2 begeistert sein. Der wunderbar schwarze Humor war wieder mal super eingesetzt und ich habe Tränen gelacht. Ich jedenfalls hoffe auf eine Fortsetzung!

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„Das Kind in mir will achtsam morden“ aus der Feder des Spiegel- Bestsellerautors Karsten Dusse ist die Fortsetzung von „Achtsam morden“. Es kann zwar jeder Roman unabhängig gelesen werden, doch der Lesegenuss steigert sich, wenn man mit Band 1 beginnt. Auch das Cover hat für mich schon einen gewissen Wiedererkennungswert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht wieder unser Anwalt Björn, der von seiner Frau getrennt liebt, sich jedoch liebevoll um die gemeinsame Tochter kümmert. Aber das war ja nicht immer so. Björn hat nämlich mit Hilfe seines Therapeuten Joschka Breitner das Prinzip der Achtsamkeit erlernt und dadurch ist sein Leben um einiges besser geworden. Und ganz nebenbei ist Björn mittlerweile zum Chef von zwei Mafia-Clans geworden, denn er musste den Chef des einen Clans ermorden und der andere wurde im Keller des Kindergartens eingemauert (daher unbedingt „Achtsam morden“ lesen). Aber es ist noch nicht alles im Reinen, Björn hat sich zwar vorgenommen, das Morden zu lassen und aber kann sein Dasein nicht so richtig genießen – verliert ständig die Beherrschung. Ein Besuch beim Therapeuten wird fällig und kaum zu glauben, Joschka Breitner bringt in endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns innerem Kind! Wow! Für mich ist auch dieses Buch wieder ein absoluter Bestseller. Noch jetzt habe ich ein Grinsen im Gesicht, obwohl es manchmal ganz schön schaurig zuging. Aber Björn ist halt ein achtsamer Mörder. Schon nach dem Lesen der ersten Zeilen bin ich sofort in die Geschichte eingetaucht und hatte das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen. Bei Björn ist ja wieder einiges im Argen. Wenn ich mir gewisse Szenen vor Augen führe, kann ich nur den Kopf schütteln, es wird mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und gleichzeitig habe ich ein Gänsehautfeeling. Gibt es eine bessere Kombination. Der Autor hat einfach einen unglaublich mitreißenden Schreibstil, man kann von Björn nicht genug bekommen. Und er ist ja wirklich ein achtsamer Mensch. Von seinem Therapeuten bin ich total begeistert. Besonders gefällt mir die Einleitung zu Beginn jeden Kapitels. Und das innere Kind ist ja wirklich etwas ganz besonderes, ist es doch in jedem von uns begraben. Und was da bei Björn alles ans Tageslicht kommt, unglaublich. Und seine Erkenntnis ist ja auch nicht ohne, eigentlich sind doch an allem seine Eltern schuld….. Eine supertolle spannende und unterhaltsame Lektüre. Für mich ein Lesehighlight, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe. Hoffentlich gibt’s eine Fortsetzung.

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„Das Kind in mir will achtsam morden“ aus der Feder des Spiegel- Bestsellerautors Karsten Dusse ist die Fortsetzung von „Achtsam morden“. Es kann zwar jeder Roman unabhängig gelesen werden, doch der Lesegenuss steigert sich, wenn man mit Band 1 beginnt. Auch das Cover hat für mich schon einen gewissen Wiedererkennungswert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht wieder unser Anwalt Björn, der von seiner Frau getrennt liebt, sich jedoch liebevoll um die gemeinsame Tochter kümmert. Aber das war ja nicht immer so. Björn hat nämlich mit Hilfe seines Therapeuten Joschka Breitner das Prinzip der Achtsamkeit erlernt und dadurch ist sein Leben um einiges besser geworden. Und ganz nebenbei ist Björn mittlerweile zum Chef von zwei Mafia-Clans geworden, denn er musste den Chef des einen Clans ermorden und der andere wurde im Keller des Kindergartens eingemauert (daher unbedingt „Achtsam morden“ lesen). Aber es ist noch nicht alles im Reinen, Björn hat sich zwar vorgenommen, das Morden zu lassen und aber kann sein Dasein nicht so richtig genießen – verliert ständig die Beherrschung. Ein Besuch beim Therapeuten wird fällig und kaum zu glauben, Joschka Breitner bringt in endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns innerem Kind! Wow! Für mich ist auch dieses Buch wieder ein absoluter Bestseller. Noch jetzt habe ich ein Grinsen im Gesicht, obwohl es manchmal ganz schön schaurig zuging. Aber Björn ist halt ein achtsamer Mörder. Schon nach dem Lesen der ersten Zeilen bin ich sofort in die Geschichte eingetaucht und hatte das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen. Bei Björn ist ja wieder einiges im Argen. Wenn ich mir gewisse Szenen vor Augen führe, kann ich nur den Kopf schütteln, es wird mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und gleichzeitig habe ich ein Gänsehautfeeling. Gibt es eine bessere Kombination. Der Autor hat einfach einen unglaublich mitreißenden Schreibstil, man kann von Björn nicht genug bekommen. Und er ist ja wirklich ein achtsamer Mensch. Von seinem Therapeuten bin ich total begeistert. Besonders gefällt mir die Einleitung zu Beginn jeden Kapitels. Und das innere Kind ist ja wirklich etwas ganz besonderes, ist es doch in jedem von uns begraben. Und was da bei Björn alles ans Tageslicht kommt, unglaublich. Und seine Erkenntnis ist ja auch nicht ohne, eigentlich sind doch an allem seine Eltern schuld….. Eine supertolle spannende und unterhaltsame Lektüre. Für mich ein Lesehighlight, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe. Hoffentlich gibt’s eine Fortsetzung.

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Björn Diemel ist zurück – und mordet ganzheitlicher als je zuvor Bevor ich dieses Buch las, habe ich mich etwas mit Achtsamkeit auseinandergesetzt, ich wollte wissen, ob der Autor nur darüber schreibt, um eine Grundlage für einen außergewöhnlichen Krimi zu haben oder ob das was er neben der Krimihandlung schreibt auch Hand und Fuß hat. Soweit ich es beurteilen kann, ist alles was er über Achtsamkeit auch gut recherchiert. Björn hat eigentlich alles erreicht, sein Leben verläuft mittlerweile in ruhigen Bahnen und er genießt die Zeit mit seiner Tochter, die Führung der Mafia Clans läuft reibungslos und auch die Eltern der Kinder, dessen Kindergarten er leitet hat er im Griff, wobei meiner Meinung nach das die größte Herausforderung von allen ist. Und doch ist Björn nicht zufrieden, immer wieder verliert er die Beherrschung, ohne das es einen konkret zu benennenden Grund dafür gibt. Die Lösung dafür gibt ihm sein Therapeut Joschka Breitner: Es liegt an Björns innerem Kind. Alles, was nach dieser Erkenntnis kommt, ist dermaßen abgedreht, skurril und witzig, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Björns Gespräche mit seinem Inneren Kind , er schreibt sogar Briefe an das Kind, das einer davon seiner Frau in die Hände gerät, entpuppt sich noch als Glücksfall. Ich liebe den schwarzen Humor, mit dem der Autor die Achtsamkeit-regeln umsetzt, damit trifft er genau meinen Nerv. Jedem der kurzen Kapitel ist eine Achtsamkeit-regel des fiktiven Therapeuten Joschka Breitner vorangestellt und im Nachwort betont Karsten Dusse noch etwas meiner Meinung nach sehr wichtiges: Eine Platzwunde näht man nicht anhand eines Ratgebers selber, man sucht einen Spezialisten auf, so wie auch Björn einen auf seine Probleme spezialisierten Therapeuten aufsucht, denn der persönliche Kontakt zu Mensch ist immer der wichtigste. Ich vergebe für Das Kind in mir will achtsam morden eine absolute Leseempfehlung.

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Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut, denn ich war bereits von Teil 1 absolut begeistert. Das liegt vor allem am lebendigen und frechen Schreibstil von Karsten Dusse, der besonders den Fans schwarzen Humors sehr viel Spaß bereiten dürfte. Der Autor hat eben zu Recht schon mehrfach den Deutschen Comedypreis erhalten. Normalerweise schaffen es gute Bücher diesen Genres, mich beim Lesen zum Grinsen oder Schmunzeln zu animieren. Karsten Dusse hat es allerdings wieder geschafft, mir wahrhaft laute Lacher zu entlocken, die sich an einer Stelle schon beinahe zum Lachkrampf entwickelten. Die kreative Entsorgung zweier Leichen auf einem E-Roller war aber auch zu gut ... Es gibt aber noch viele weitere Szenen, die man am liebsten zitieren würde, denn die Begeisterung möchte man so gerne teilen. Holt euch unbedingt beide Teile, falls ihr den Anwalt Björn Diemel noch nicht kennt: es lohnt sich! Sehr schön an dieser Reihe finde ich auch, dass man durchaus etwas lernen kann aus Björns Abenteuern. Er hat sich ja im ersten Teil einem Therapeuten anvertraut und dieser lässt uns großzügig an seinen Weisheiten teilhaben. Joschka Breitners Zitate bilden zudem die Einleitung jeden Kapitels und bei aller Satire enthalten sie doch auch immer einen wahren Kern. So kann dieses Buch sogar dazu beitragen, eigene psychologische Probleme zu erkennen und den Leser dafür zu sensibilisieren. Die Thematik "inneres Kind" kann tatsächlich lebensverändernd wirken, wenn man sich persönlich weiterentwickeln möchte, es kann sich sehr lohnen, sich damit näher zu befassen. In erster Linie ist es aber einfach ein absolut erfrischendes, sehr lustiges Buch über einen Anwalt, der inzwischen aufgestiegen ist zum Chef zweier Unterweltclans und der nebenbei noch einen Kindergarten am Laufen halten muss. Humorvoll, emotional, spannend und sehr unterhaltsam!

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"Achtsam morden" geht weiter und ja, auch das Kind in Björn Diemel möchte achtsam morden. Es geht nahtlos mit der Achtsamkeit beim Lösen von Problemen weiter. Es gibt keine Verschnaufpause für Björn Diemel und seinen Mitstreitern. Zwei Mafia-Clans zu leiten und eine Fassade, die schon sehr beachtlich ist, aufrecht zu halten, ist nicht so einfach und so benötigt Björn dann doch irgendwann wieder die Hilfe von Joschka Breitner. Auch auf dringendem Anraten seiner Frau besucht er den Therapeuten. Diesmal ist es das innere Kind, dessen Wünsche viele Jahre nicht gezählt haben und nun will und muss es raus und leben. Man kann nur sagen, es lebe der böse schwarze Humor, der hier so wunderbar verpackt wird. Ich habe stellenweise herzlich lachen können und war immer wieder über die Kreativität des Autors (eigentlich auch fast schon wieder erschreckend, wie man sich so etwas ausdenken kann) begeistert. Trotz der einen oder anderen (nicht ganz legalen) Aktion wird stets auf die Achtsamkeit geachtet und alles wird gut überlegt und besonnen durchgeführt. Herrlich, was man aus den Achtsamkeitsratschlägen machen kann. Wer das Vorgängerbuch nicht gelesen oder gehört hat, wird wahrscheinlich ein paar Probleme bei den Zusammenhängen haben. Da "Achtsam morden" fast noch ein Tick besser war, lohnt es sich mit Band eins zu starten. Ich kann es empfehlen, wenn man schwarzen Humor verträgt, schräge Aktionen nicht zu ernst nimmt und endlich mal wieder achtsam sein möchte.

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Ein notwendiger Hinweis vorweg: Wer sich auf den neuen Roman von Karsten Dusse einlässt, sollte vorher "Achtsam morden" gelesen haben. Zum einen knüpft die Handlung unmittelbar an den Vorgänger an, zum anderen werden die Hauptfiguren als bekannt vorausgesetzt. Der Autor überspringt also das vorsichtige Kennenlernen und bereitet seinen Lesern Wiedersehensfreude. Nach einer Auseinandersetzung mit einem Kellner auf einer Alm im Allgäu wird Björn Diemel von seiner Frau erneut zu einer Therapiesitzung mit seinem Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner verdonnert. Björns mühsam erworbener Seelenfrieden ist sichtlich aus dem Gleichgewicht geraten. Der Jurist hat nämlich nicht nur den Tod des renitenten Servicemitarbeiters verursacht. Seit einem halben Jahr sitzt außerdem Boris, der am Ende des ersten Bandes entführte Anführer eines Mafia-Clans, in einem Heizungskeller fest. Und dieser Keller befindet sich genau im Gebäude des von Björn verwalteten Kindergartens. Wahrhaft kompliziert wird die Situation, als ein Unbekannter von diesem brisanten Geheimnis erfährt und Björn damit erpresst. "Ich hatte vier Menschen ermordet, meinen ehemaligen Arbeitgeber erpresst, die früheren Betreiber eines Kindergartens gezwungen ihre Anteile zu verkaufen, damit meine Tochter einen Platz bekam, und einen russischen Mafioso entführt." (S. 25) Die Parallelitäten zum ersten Teil sind offensichtlich: Wieder beginnt die Geschichte mit einem aus Unachtsamkeit getöteten Menschen. Wieder muss Björn Diemel seine Verpflichtungen als Familienvater mit denen eines inoffiziellen Mafia-Paten in Einklang bringen. Und wieder vermittelt ihm Joschka Breitner das spirituelle Rüstzeug zur Bewältigung dieser Aufgabe. Auch bei der Auflösung orientiert sich der Autor am Erfolg des Vorgängers. Mit Kreativität, juristisch-rhetorischem Geschick und viel Achtsamkeit findet die Hauptfigur eine Universallösung für die in vielerlei Hinsicht vertrackte Situation. In den Therapiesitzungen lernt Diemel auch sein inneres Kind, eine Art Manifestation verdrängter Bedürfnisse, kennen. Dieses innere Kind bildet den roten Faden des Romans. Jedem Kapitel ist jeweils ein Zitat aus einem (fiktiven) Ratgeber von Joschka Breitner vorangestellt. Das für Diemels aktuelle Phase der Selbsterkenntnis maßgeschneiderte Begleitbuch trägt den Titel "Das innere Wunschkind". Die Klarstellung "Kindlich ist das altersgemäße Verhalten eines Kindes. Kindisch ist das nicht altersgemäße Verhalten eines Erwachsenen." wird im Lauf des Romans zum Running Gag. Zahlreiche Situationen in Björn Diemels Gegenwart spiegeln sich in nicht bewältigten Kränkungen seiner Kindheit. Der alte Schmerz mangelnder Anerkennung durch seine Eltern wird durch den Kellner auf der Alm neu geweckt, der Mafioso im Kindergartenkeller erinnert an eine streunende Katze, die der junge Björn vor seinem Vater versteckt hat. Indem er also in einen Dialog mit seinem inneren Kind tritt, bewältigt Björn die Verwundungen der infantilen Seele und formt somit auch seinen gegenwärtigen Charakter. Bequemerweise lässt sich damit gleichzeitig die Verantwortung für kriminelle Handlungen an einen juristisch nicht belangbaren Teil seiner Persönlichkeit delegieren. Wenn also wieder jemand entführt und gefoltert wird, ist das (im Verständnis der Hauptfigur) keine Straftat, sondern lediglich ein Hilferuf des inneren Kindes. Im Vergleich zu seinem Vorgänger wirkt der Roman statischer. (Der Achtsamkeitstrainer würde wahrscheinlich Begriffe wie "ausgeglichen" oder "in sich ruhend" wählen ...) Die Handlung spielt sich auf weniger Schauplätzen ab und durchläuft weniger Wendungen. Die Konflikte sind weniger zahlreich und weisen weniger Facetten auf. Der Autor dürfte sich bei der Routenplanung von der Ausgangssituation zu einem zufriedenstellenden Zielzustand eher am direkten Weg, als an landschaftlich reizvollen Umwegen orientiert haben. Anstelle die zahlreichen von Mordlust und Familienloyalität geprägten Bedürfnisse von Berufsverbrechern in Einklang zu bringen, konzentriert sich Björn Diemel diesmal auf die lange verdrängten Wünsche der neu entdeckten kindlichen Persönlichkeit in sich selbst. Trotzdem ist der Roman ein schwarzhumoriges Erlebnis. Der Autor zelebriert mit sichtlicher Lust den Bruch gesellschaftlicher Regeln und parodiert Moralvorstellungen, die als "politisch korrekt" gelten. Björns neuer Klient Kurt gibt sich beispielsweise als uneigennütziger Nachhaltigkeitsaktivist. Das Vergnügen, diesen als SUV fahrenden Selbstdarsteller, der Faktenwissen gerne durch hohle Phrasen ersetzt, zu entlarven, überträgt sich auf den Leser. In einer anderen Szene erkärt Björns Assistent Sascha, warum dieser als weißer gutsituierter Mann in der Konfrontation mit einer übergewichtigen Kindergartenpädagogin von vornherein im Nachteil ist: "Beim Rechthaben-Schnick-Schnack-Schnuck ist es völlig egal, worum es geht. Es kommt darauf an, die Identität der Teilnehmer zu würdigen. Recht hat der, der die meisten schützenswerten Minderheiten auf sich vereint." (S. 440) Und weiter: "Also - weiblich sticht männlich, Migrationshintergrund sticht Bio-Einwohner, homosexuell sticht heterosexuell, jung sticht alt, gesundheitlich beeinträchtigt sticht kerngesund und links sticht rechts. So weit klar?" (S. 441) Wer absurden Humor in mundgerechten Portionen zu genießen versteht, wird sich wohl auch an einem akademisch gebildeten Mafia-Schläger delektieren, der zwei zu Tode gefolterte Drogenhändler als vielschichtige künstlerische Installation interpretiert. Ein weiterer Höhepunkt ist auch die jugendfreie Darstellung eines Sexualakts. In Filmen wird das intime Geschehen zuweilen mit kraftvollen, emotionalen Bildern überblendet. Der Autor leiht sich nun dieses Stilmittel aus und synchronisiert Björns abendliche Aktivitäten in der eigenen Wohnung mit jenen seines Assistenten Sascha, der mit Hilfe von Molotov-Cocktails strukturelle Veränderungen an der Innenarchitektur eines Geschäftslokals vornimmt. Das Buch bietet die Gelegenheit, die potentiell vorhandene Zerstörungslust in sich zu akzeptieren und gedanklich auszuleben. Doch wer ist eigentlich dieser Björn Diemel, der sich souverän durch die Widrigkeiten des Alltags eines Mafiapaten, Kindergartenbesitzers, Juristen und Familienvaters manövriert? Da die Geschichte ausschließlich aus seiner Sicht erzählt wird, hat der Leser kaum die Möglichkeit, einen neutralen Blick auf ihn zu erlangen. Welches Bild würde sich aber bieten, versuchte man, die Hauptfigur aus der erzählerischen Vogelperspektive zu betrachten? In "Achtsam morden" tötet der Anwalt Diemel unabsichtlich seinen Klienten, den Schwerverbrecher Dragan. Daraufhin gerät er zwischen die Fronten eines Bandenkriegs, wird mehrfach mit dem Leben bedroht, entgeht einem Anschlag nur knapp und muss für Dragans Untergebene glaubhaft den Anschein erwecken, dieser sei noch am Leben. Diemel ist also massivem Stress ausgesetzt, den er dank seines Achtsamkeitstrainings bewältigt. Im aktuellen Band raubt es ihm kaum den Schlaf, dass er abermals den Tod eines Menschen verschuldet hat. Um seines Seelenfriedens willen - weil er eben niemanden mehr ermorden will - hält er einen weiteren Menschen ein halbes Jahr lang in einem Keller gefangen. Auch dieser Umstand belastet sein Gewissen nicht. Diemel ist bereit, einen dritten Menschen mit einem fingierten Abschiedsbrief aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen und rechtfertigt diese Idee mit eklatanten charakterlichen Schwächen des Opfers. Außerdem führt er immer ausführlichere Unterhaltungen mit einem Teil seiner selbst, den er sein "inneres Kind" nennt. Dieses Kind entwickelt einen eigenen Charakter und findet eigenständig immer wieder kreative Lösungsansätze, wie etwa in folgender Passage angedeutet wird: "Ich hatte bei Herrn Breitner gelernt, dass die Interessen des inneren Kindes nicht immer deckungsgleich waren mit denen des Erwachsenen. In diesem Fall standen sich die Interessen diametral entgegen. Ich wollte eine gewaltfreie Lösung. Mein inneres Kind präferierte eine Lösung mit Toten." (S. 380) Sehr viel deutet also auf eine Persönlichkeitsspaltung hin, die durch die traumatischen Ereignisse des ersten Teils ausgelöst worden sein dürfte. Die Seite netdoktor.de definiert das Krankheitsbild der Psychopathie folgendermaßen: "Psychopathie ist eine schwere Persönlichkeitsstörung. Psychopathen manipulieren und handeln, ohne Reue zu empfinden. Sie lügen, betrügen und nutzen ihre Mitmenschen geschickt aus. Dabei sind sie ausgesprochen risikobereit und verhalten sich verantwortungslos." (Quelle: https://www.netdoktor.de/krankheiten/dissoziale-persoenlichkeitsstoerung/psychopathie/ , abgerufen am 26.05.2020) Zahlreiche der aufgelisteten Symptome, etwa sprachliche Gewandtheit, übersteigertes Selbstwertgefühl, manipulatives Verhalten oder ein Mangel an Einfühlungsvermögen lassen sich Björn Diemel außerdem zuordnen. Somit kann also der Schluss gezogen werden, dass es sich bei der Hauptfigur des Romans mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen gefährlichen Psychopathen handelt, dessen Wege zu kreuzen nicht ratsam ist. Die Kunst des Autors besteht darin, Björn Diemel als einen durchaus sympathischen Zeitgenossen zu präsentieren. Persönliches Fazit "Das Kind in mir will achtsam morden" ist die etwas weniger dynamische, mindestens aber genauso schwarzhumorige Fortsetzung von "Achtsam morden". Der Autor hält sich an das erfolgreiche Rezept des Vorgängers und strapaziert abermals die Lachmuskeln seiner Leser.

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