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Rezensionen zu
Maria Stuart

Stefan Zweig

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"Wer sie liebt, der geht zugrunde, wen sie liebt, der erntet Bitternis. Wer ihr wohlwill, der bringt ihr Schaden, wer ihr dient, dient seinem eigenen Tod." - S. 436 Die Rede ist von Maria Stuart. Geboren als Mary Stewart, war sie vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 als Maria I. Königin von Schottland. Aber auch (von 1559 bis 1560) durch die Ehe mit Franz II, Königin von Frankreich.   Ihr Leben diente unzählige Male schon als Vorlage in Theater, Film, Dichtung und Musik. Stefan Zweig war der Meinung, dass das Leben selbst die besten Geschichten schreibe. Eindrucksvoll bestätigt er dies in seinem Roman "Maria Stuart", das er dem dramatischen Leben dieser Königin widmet. Besonders den fortwährenden Konflikt (der gemeinsame Anspruch auf den englischen Königsthron) mit Königin Elisabeth I - ihrer Tante 2. Grades - setzt er in den Fokus seines Romans. Fasziniert von der merkwürdigen Polarisierung in der einschlägigen Literatur - die sie entweder als bedauernswertes Opfer oder als böswillige Anstifterin zum Gattenmord darstellt - recherchiert er akribisch die Chronik der schottischen Monarchin. Was führte sie letztendlich ins Verderben? War es ihre Eitelkeit, ihr Hochmut oder doch ihr falscher Stolz? Diesen Antworten geht Zweig sehr feinfühlig aber präzise auf den Grund. Seine literarischen Erklärungen (24 Kapitel), sind nicht nur bereichernd informativ, sondern auch unterhaltend.   Ich persönlich finde das Leben dieser bedeutsamen Regentin äußerst interessant.  Eine ungewöhnlich trotzige Frau, die für eine verlorene Sache mit noch mehr Kühnheit und Motivation kämpfte als für eine aussichtsreiche. Am Ende bleibt zu sagen, dass jede von den beiden imposanten Königinnen einen Sieg verbuchen kann: •Elisabeth die Realistin; siegt in der Geschichte •Maria Stuart die Romantikerin; in Dichtung und Legende.   Eine absolute Leseempfehlung.

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Neulich habe ich mir den Film „Mary Queen of Scots“ angesehen, und wie bei den meisten historischen Filmen habe ich mich gefragt, wie historisch korrekt er ist. Ich beschloss, einen älteren Klassiker über die Königin zu lesen, der von Stefan Zweig 1935 geschrieben wurde und der den Test der Zeit überstanden hat. Zweigs Markenzeichen ist die Kombination von ungemein lesenswerter Geschichte mit gut fundierten psychologischen Porträts historischer Figuren. Maria Stuart hätte auch ein Stück historischer Fiktion sein können. Die Intrigen, die Handlungselemente, die Großartigkeit eines Lebens am Hofe können es in puncto Unterhaltungswert mit den besten Vertretern des Genres aufnehmen. Ungeachtet dieser Züge vertraue ich Zweig, dass die Genauigkeit der Geschichte eine Selbstverständlichkeit ist. Er bleibt nicht an der Seitenlinie, sondern bezieht Stellung, vor allem zu den Schatullenbriefen. Seiner Meinung nach sind sie echte Dokumente, keine Fälschungen, wie die meisten Verteidiger von Maria Stuart im Laufe der Jahrhunderte behauptet haben. Diesen Schluss zieht Zweig aus den unmittelbaren Reaktionen der beteiligten Personen. Typischerweise basieren seine Schlussfolgerungen auf psychologischen Analysen ihrer Charaktere sowie ihrer intrinsischen Motivationen. Die entscheidenden Ereignisse im Leben von Maria Stuart ereigneten sich innerhalb einer begrenzten Zeitspanne von zwei oder drei Jahren, bevor sie das Alter von 25 Jahren erreichte. Ein Poet laureate wird in ihrem Schlafzimmer getötet, weil er das richtige Verhalten gegenüber einer Königin vergisst, was einen ersten Schatten auf Marias Ruf wirft. Ihr Liebling Rizzio, ein Musiker, der zum Berater wurde, endet tragisch in einer Intrige, in die ihr zweiter Ehemann, Lord Darnley, verwickelt ist, der sich mit den einflussreichsten schottischen Lords verschworen hat, um Rizzio zu töten. Mary verstrickt sich in eine verhängnisvolle Affäre mit dem Earl of Bothwell, die zum Mord an Lord Darnley durch Bothwell und seine Komplizen führt. Es kann nicht mehr bestritten werden, dass Mary zumindest über den Plan informiert war. Laut Zweig war sie vielmehr aktiv daran beteiligt. Schließlich verdammt sie sich selbst, indem sie ihrer Verliebtheit in Bothwell nachgibt, indem sie ihn drei Monate nach der Ermordung ihres zweiten Mannes heiratet, alle vernünftigen Ratschläge außer Acht lässt und die meisten ihrer verbliebenen Anhänger verliert. Nach einigen weiteren Wendungen und einer Niederlage in einer letzten Schlacht flieht sie nach England in dem falschen Glauben, dass ihre „liebe Schwester“ Elisabeth ihr Zuflucht gewähren wird. Welch ein Irrtum. Die folgenden zwanzig Jahre verbringt sie in „fürsorglicher Obhut“. Nicht wirklich gefangen, frei, einen Hof zu halten, Besucher zu empfangen, sich alle Vergnügungen zu gönnen, die sie verlangt, dennoch nicht frei, die verschiedenen Schlösser ihrer Obhut zu verlassen. Die Zeit spielt für ihre unentschlossene Gegnerin Elisabeth. Zögernd, ein endgültiges Urteil zu fällen, verschwören sich Elisabeths Berater und sie, um England und den Protestantismus von der Bedrohung zu befreien, die Maria und ihr Thronanspruch darstellen. Die Herausforderung besteht darin, kein Beispiel dafür zu geben, dass ein König etwas anderes als Gottes Gesetz unterworfen ist. Langsam wird ein Netz von Anschuldigungen gewoben, das sich mit jedem taktischen Fehler Marias noch mehr verdichtet. Schließlich ist sie völlig verstrickt. In einem raffinierten letzten Manöver befiehlt Elisabeth ihren Herren, Maria hinzurichten, während sie gleichzeitig andeutet, dass es nicht ihr Wille ist, sie hinrichten zu lassen, und den Schwarzen Peter an ihre Untergebenen weitergibt. Marias Ende kam in ihrem 45. Lebensjahr, meinem jetzigen Alter. Das Überraschendste an dieser Rivalität ist, dass sich die beiden Antagonisten nie persönlich gesehen haben. Die Gegensätzlichkeit der beiden Frauen hätte in kaum einer Angelegenheit größer sein können. Zwei außergewöhnliche Königinnen, die die Phantasie anregten und die Oberfläche für vielfältige Projektionen der folgenden Zeitalter lieferten. Trotz Marys rücksichtsloser Beteiligung an der Ermordung Darnleys ist Zweig mitfühlend, ja fast parteiisch, da er von ihrem leidenschaftlichen Charakter angetan ist.

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sehr gelungen

Von: Suse

29.07.2020

Sie war Königin von Schottland und Frankreich und hatte Anspruch auf den Thron von England – doch Elizabeth I. ließ Maria Stuart (1542–1587) jahrelang inhaftieren und schließlich hinrichten, um ihre Macht zu wahren. Das Leben der Maria Stuart war geprägt von Intrigen, Verschwörungen und politischen Ränkespielen, denen sie am Ende zum Opfer fiel. Stefan Zweig zeichnet ein Porträt einer Frau, deren Leben bis heute Anlass zu Spekulationen, Verklärung und Mystifizierung gibt. Der Autor: In Wien wurde Stefan Zweig als zweiter Sohn eines reichen Fabrikanten am 28. November 1881 geboren. Schon während seiner Gymnasialzeit verfasste er Gedichte, nahm dann in Wien das Studium der Literaturgeschichte auf und begann zu reisen – durch Europa ebenso wie nach Tunesien oder Mexiko. Als Übersetzer des Franzosen Romain Rolland oder des Belgiers Emile Verhaeren machte er sich ebenso einen Namen wie durch seine eigenen Werke. Der Zweite Weltkrieg, Bücherverbrennung und Verfolgung ließen Zweig schließlich nach Brasilien emigrieren. Unter dem Eindruck deutscher Kriegserfolge und erschöpft von unfreiwilliger Migration sowie dem Verlust seiner – vor allem auch geistigen – Heimat Europa nahm sich der Sechzigjährige zusammen mit seiner Frau Lotte am 23. Februar 1942 das Leben. Meine Meinung: Biografien sind ja meistens trocken und langweilig, könnte man denken. Dieser Autor jedoch hat es spannend und umfangreich wiedergegeben. Ich bin nicht oft in der Stimmung für so eine Art von Buch. So muss ich sie ausnutzen wenn es mich mal wieder dort hinzieht. Der Autor hat einen sehr anschaulichen und einfachen Schreibstil. Es wird hier auch nicht mit Jahreszahlen und Namen um sich geworfen. Dennoch ist dieses Buch voller Informationen und zugepackt mit Wissen. Was aber keinesfalls langweilig war. Die Person Maria Stuart ist für mich natürlich schon mal ein Name gewesen. Auch Kleinigkeiten wusste ich über sie, aber hier erfährt man wirklich alles. Es beginnt mit der Geburt und auch da ist es schon ein Drama. Was diese Persönlichkeit zeit ihres Lebens erleben und erleiden musste, ist fast nicht zu glauben. Es mutet an, als wäre es ein Roman was man hier liest. Die Geschichte ist spannend und muss nicht verändert werden. Das hat mir dieses Buch wieder gezeigt. Es war super interessant zu erfahren wie der Twist zwischen Maria Stuart und Elisabeth überhaupt begonnen hat. Unter was für Wertvorstellungen die Frauen zu dieser Zeit zu leiden hatten. Man war nur eine Ware, die zum Mittel zum Zweck an den Meistbietenden überreicht wurde. Schrecklich. Eine Frau hatte keine eigenen Träume, Wünsche oder Ziele haben dürfen. Dieses Buch hat mir unglaublich viel geben können. Es hat mein Wissen erweitert und mir wieder Lust gemacht, mal mehr historisches zu lesen. Die Figuren auf diesem Schachbrett wurden für mich in rechte Licht gerückt. Sie werden mir sicher noch öfter begegnen und nun kann ich auch was mit ihnen anfangen. Tolles Buch und klare Empfehlung.

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