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Martin Wehrle im Interview zu seinem neuen Buch "Der Klügere denkt nach"

Herr Wehrle, Ihr neues Buch heißt „Der Klügere denkt nach“ und bricht eine Lanze für stille und sensible Menschen. Warum dieses Thema?
Ich sehe jeden Tag, dass eine wunderbare Haltung in unserer Lärmgesellschaft verkannt wird: die Zurück-Haltung. Oft setzen sich die Lautesten durch, nur weil sie laut sind, im Meeting, im Vorstellungsgespräch und sogar beim Flirten. Die Stillen leisten Großes, aber werden unterschätzt. Viele hadern mit sich selbst. Dabei ist es ein Geschenk, ein stiller und nachdenklicher Mensch zu sein – sofern man weiß, wie man auf die leise Tour erfolgreich ist. Mein Buch zeigt neue Wege.

Klingt interessant – wie sehen diese Wege aus?
Hinter jeder vermeintlichen Schwäche eines Stillen, etwa dass ihm Smalltalk nicht liegt, verbirgt sich eine große Qualität. Diese Stärken fördert das Buch ans Licht: durch einen großen Test, einen „Stärken-Sensor“ und zahlreiche Coaching–Übungen. Jeder Leser erfährt: Wie introvertiert oder hochsensibel bin ich – und welche Chancen eröffnet mir das? Zudem wappnet ihn ein großes Anti-Schwätzer-Training gegen Angriffe von Schwätzern. Um schwarze Rhetorik abzuwehren, muss man nämlich nicht spontan sein, nur gut vorbereitet.

Angenommen, ich habe Ihr Buch gelesen – was ist dann anders?
Sie wissen zum Beispiel, wie Sie mit unsensiblen Bemerkungen souverän umgehen; wie Sie in Gruppen höchste Aufmerksamkeit erlangen, ohne sich zu verstellen; oder wie Sie ins Gespräch kommen, ohne Smalltalk-Phrasen zu dreschen. Und nach dem Kapitel über Hochsensibilität wird es Ihnen leichter fallen, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Wer Ja zu sich selbst sagt, sagt leichter Nein zu anderen. Außerdem lernen Sie einen Trick, wie Sie sich im Vorstellungsgespräch loben, ohne dass es peinlich wird. Diese Methode hat sich hundertfach in meinen Coachings bewährt, speziell bei stillen Menschen.

Das Buch ist amüsant geschrieben und enthält Denkanstöße, aber es erzählt auch viele reale
Geschichten. Geben Sie mal Beispiele.

Ich schreibe von einer Frau, die im Meeting so laut geschwiegen hat, dass ihr alle zuhörten. Das funktioniert tatsächlich: lautes Schweigen. Und ich erzähle von einem jungen Mann, der sich in ein Rednerseminar verirrt und danach keinen Satz mehr rausgebracht hat. Dieser stille junge Mann war ich, vor 25 Jahren. Heute rede ich vor vollen Sälen. Ich berichte, wie mir das gelungen ist – nicht wegen, sondern trotz des Rednerseminars.

Jedes Ihrer über 50 Kapitel endet mit einem Zitat zum Thema. Welches wollen Sie den Lesern dieses Interviews mit auf den Weg geben?
Meine Lieblingszeile von Konstantin Wecker: „Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind.“

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