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Für mehr Vertrauen in das eigene Kind

Zu faul, zu schnell, zu gierig: Welche Zuschreibungen das Stillen zusätzlich erschweren

»Ihr Kleiner ist beim Trinken eben ein wenig faul.«

Diesen Satz bekommen fast alle Eltern zu hören, deren Baby an der Brust eher langsam und gemächlich trinkt und bei Stillmahlzeiten gerne einschläft. Dabei ist dieses Stillverhalten nicht nur absolut natürlich, sondern auch ein natürlicher Schutz vor Bauchweh: Babys, die langsamer trinken, schlucken dabei weniger Luft, haben deshalb weniger Magengrummeln und Blähungen und schlafen außerdem leichter ein. Wird ein Baby nach Bedarf gestillt – darf es also immer an die Brust, wenn es mag –, ist dieses Stillverhalten überhaupt kein Problem. Das Baby deckt seinen Kalorienbedarf dann über den Tag verteilt mit vielen kleinen, gemächlichen Mahlzeiten und erholsamen Nickerchen dazwischen – ein ausgesprochen gesundes Trinkverhalten. Babys, die auf diese Weise an der Brust trinken, sind also nicht faul, sondern: kompetent!

»Ihr Baby ist aber gierig!«

Babys, die vergleichsweise schnell und mit viel Zug an der Brust trinken, werden oft als ungeduldige Nimmersatte angesehen, die den Hals einfach nicht voll kriegen. Dabei haben sie nur eine besonders effiziente Trinktechnik entwickelt, die es ihnen ermöglicht, ihren Kalorienbedarf quasi per Druckbetankung zu decken. Das hat den Vorteil, dass sie sich zuverlässig schnell mit den Kalorien versorgen können, die sie zum Wachsen und Gedeihen brauchen. Dabei müssen Eltern keine Sorge haben, dass ihr Baby zu gierig wäre: Muttermilch ist das einzige Lebensmittel der Welt, mit dem ein Mensch nicht überfüttert werden kann, auch kein ganz kleiner. Heißt im Klartext: Babys, die gerne viel und schnell an der Brust trinken, wenden dabei eine großartige Strategie an, ihre eigene Ernährung optimal zu sichern. Sie sind also keinesfalls gierig oder verfressen, sondern: kompetent!

»Die Kleine trinkt ja gar nicht, die nuckelt ja nur!«

Dieser Vorwurf gilt meist Babys, die beim Stillen besonders genussvoll sind: Anstatt sich so schnell wie möglich den Magen vollzuschlagen und dann abzudocken oder einzuschlafen, kosten sie jede Milchmahlzeit voll aus und lieben es, auch wenn sie satt sind, noch etwas an Mamas Brust weiterzunuckeln – einfach zum Kuscheln und Nähetanken. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist dieses Still- und Nuckelverhalten außerordentlich begrüßenswert. Durch die intensive Stimulation der Brustwarzen nicht nur beim eigentlichen Trinken, sondern auch beim Nuckeln wird die Milchbildung angeregt, was nichts anderes heißt als: Das Baby trägt selbst aktiv dazu bei, dass seine überlebenswichtige Milchquelle nie versiegt. Hinzu kommt, dass Babys mit dem Kuschel- und Beruhigungsnuckeln bereits auf beeindruckende Weise gut für sich selbst sorgen: Sie haben entdeckt, dass es etwas gibt, das ihnen beim Ruhigwerden und Einschlafen helfen kann, und verlangen danach, wenn sie sich müde oder überreizt fühlen. Sie haben also die Kompetenz, selbst zu erspüren, was sie zum Ruhigwerden brauchen, und um die Unterstützung zu bitten, die sie dabei benötigen – die Fähigkeit zur Selbstfürsorge also, die viele erst im Erwachsenenalter mühsam lernen! Brustverliebte Nuckelbabys sind also weder verwöhnt noch unersättlich, sondern schlicht: kompetent!

Mein kompetentes Baby

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