Was passiert beim ersten Mal? Wie bekommt man einen Orgasmus?

Fragen, die sich sicherlich jeder Teenager mal stellt. Doch woher bekommt man die Antwort? Am besten ohne jemanden fragen zu müssen. Ganz klar, in »SEX, Alles was du schon immer wissen wolltest« von der spanischen YouTuberin Chusita Fashion Fever. In lockerem und unverkrampften Ton erklärt sie alles, was du über Sex wissen musst. Außerdem enthält das Buch viele coole Zeichnungen, ein paar davon findest hier weiter unten.

Vielleicht fragst du dich jetzt Wozu brauche ich so ein Buch? Und warum gerade dieses?. Tja, da gibt es eine Menge Gründe, ein paar davon haben wir im Interview mit der Übersetzerin Ilona Einwohlt und dem Sexologen Dr. Andreas Rose gesammelt.

Was du schon immer wissen wolltest

SEX

Können Mädchen ejakulieren? Woher weiß ich, ob ich schwul bin? Was ist ein Cunnilingus? Und eine 69? Was, wenn das Kondom reißt?

Diese und viele andere Fragen beantwortet die spanische YouTuberin Chusita jungen Leser*innen in ihrem Buch, das kein Blatt vor den Mund nimmt. Doch vor allem geht es darum, den eigenen Körper kennenzulernen und zu erfahren, was Lust macht. Mit Illustrationen im Comicstil vermittelt dieses Buch vorurteilsfrei und auf Augenhöhe, wie man Spaß an Sex haben kann, und behandelt die Fragen, wann, wie und mit wem.

Modernes Magazinlayout mit Comics und Neonorange als Sonderfarbe! Ab 14 Jahren.

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Fragen an Übersetzerin Ilona Einwohlt

Wie hebt sich das Buch von anderen ab?
Es ist jung und zeitgemäß, lässt kein Tabu aus und hat einen witzigen, aufklärerischen Ton, der einen sofort anmacht. Die vielen coolen Comis, Checklisten, Tipps und inweise tun ihr übriges. In Knallorange gedruckt, ist dieses Buch ein absoluter Hingucker. Eine echt heiße Nummer …
Mir persönlich gefällt wie unprätentiös die Dinge beim Namen genannt werden und immer wieder die Eigenverantwortung in Hinblick auf sexuelle Handlungen und das damit verbundene Körpergefühl angesprochen werden. Besonders wichtig finde ich auch, dass umfassend über sexuell übertragbare Krankheiten informiert wird, ein Thema, über das sonst nicht gerne gesprochen und in anderen Aufklärungsbüchern vernachlässigt wird. Und es ist außerdem das erste Buch, das ich kenne, in dem so ausführlich über homosexuelle Beziehungen in jederlei Hinsicht gesprochen wird. Es ist auch eines der wenigen Bücher, in dem Gender nicht nur Theorie, sondern auch Praxis ist.

Braucht es Bücher über Sex für Jugendliche? Warum?
Klar! Weil sie überall mit dem Thema Sex und Sexualität konfrontiert sind, aber in Wahrheit ganz schön wenig wissen und sich in der Regel nicht trauen, mit Menschen zu sprechen, die sich auskennen. Youtube in Ehren, aber ein Buch bietet die Gelegenheit, sich in Ruhe und vor allem seriös zu informieren, selbst wenn es locker geschrieben ist wie „Sex". Vor allem braucht es aber Bücher wie dieses, die lustvoll mit dem Thema Sex und Körperlichkeit umgehen, damit neben allem Wissen endlich auch wieder Gefühl, Spaß und Leidenschaft in die Sache kommen. Denn darauf kommt es doch an!

Wie schätzen Sie die Lage bei den Jugendlichen in Zeiten von #metoo ein? Was müssen sich z.B. Mädchen heute gefallen lassen? Wie gehen die Jungs damit um?
Schwierige Frage! Mein Eindruck ist, dass die Jugendlichen das ziemlich entspannt sehen, die Mädchen selbstbewusst agieren und die Jungs dreimal nachdenken, bevor sie eine blöde Anmache starten. Gleichzeitig herrscht eine große Unsicherheit, weil so viel diskutiert und lamentiert wird. Aus meiner Sicht ist das gute alte „Bauchgefühl“ leider nicht mehr gefragt, dabei ist es gerade in Hinblick auf die Partnerwahl und für guten, lustvollen Sex so wichtig. Was mag ich, fühlt sich gut an, was finde ich nicht schön … In „Sex“ geht es immer um Respekt vor dem Partner! Und darum, zunächst sich und seine eigenen persönlichen wie sexuellen Bedürfnisse zu kennen, um sie dann auch in einer Beziehung ausleben zu können, jeder in seinem Tempo, jeder auf seine Weise. Vereinfacht gesagt ist die Antwort auf #metoo: Wenn Mädchen wissen, was ihnen gut tut und was nicht, müssen sie sich von Jungs nicht alles gefallen lassen. Umgekehrt natürlich auch nicht.

Welche sprachlichen Herausforderungen haben sich bei der Übersetzung gezeigt?
Anpassen mussten wir einige Vokabeln in Hinblick auf Geschlechtsteile – die Assoziation Hoden mit Oliven kennen wir hierzulande ebensowenig wie Vulva mit Muschel … ganz ehrlich war ich auch zunächst von der klaren Ansprache überrascht, Chusita nennt die Dinge immer beim Namen: Masturbation, Eindringen, Orgasmus. In anderen Aufklärungsbüchern wird dann doch mal drumrumgeredet, aber ihr gelingt die Mischung zwischen lockerem Ton und sachlichen Begriffen sehr gut, das zeichnet dieses Buch aus, weil man sich dann nämlich auf das Wesentliche konzentrieren kann: die sexuelle Lust.

Ilona Einwohlt hat in Frankfurt und Granada Hispanistik, Germanistik und Kinder- und Jugendlitera-tur studiert und beschäftigt sich intensiv mit Mädchenliteratur. Seit vielen Jahren schreibt sie selbst Kinder- und Jugendbücher, unter anderem Ratgeber zum Thema Aufklärung und Selbstbewusstsein. Mehr zu Ilona Einwohlt findest du hier.

...und was sagen Leser dazu?

Dr. Andreas Rose

Leiter der Ambulanz des Instituts für Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie in Nürnberg

Braucht es Bücher über Sex für Jugendliche? Und warum?
Was man sicher sagen kann: Es ist ganz wichtig, dass es Aufklärungsbücher gibt, weil dort im Gegensatz zur Pornografie keine Fehlinformationen vermittelt werden. Pornografie ist eine der Hauptinformationsquellen von Jugendlichen, dient aber nicht der Information, sondern der Luststeigerung des Betrachters. Abgebildet wird Fantasie, nicht Realität, es werden falsche Bilder gefestigt. Das ist indirekte Aufklärungsarbeit, wie man sie sich nicht wünscht.

Wie beeinflusst das Internet den Umgang mit dem Thema bei Jugendlichen und welche Vorteile könnte ein Buch bieten?
Durch das Internet und die Medien ist auch die Bekanntheit von ausgefallenen Varianten von Sexualität größer geworden. Manche Jugendlichen meinen, Sexualität müsste so funktionieren wie in Pornos. Das führt zu Frustrationen, weil Pornografie wie schon gesagt keine real gelebte Sexualität darstellt. Schwierig ist aber vor allem, dass Jugendliche durch die Darstellung von Sexualität in den Medien oft ein negatives Körperbild entwickeln. Das beeinflusst ihre Sexualität insofern, als sie sich nicht trauen, eine partnerschaftliche Sexualität zu entwickeln, wenn sie sich minderwertig, „nicht normal“ fühlen. Ein gutes Aufklärungsbuch macht keine Angst vor der eigenen Sexualität, sondern ermutigt dazu. Nur eine partnerschaftliche Sexualität ist für beide Seiten erfüllend.
Ein Buch, das wie dieses unterschiedliche sexuelle Orientierungen behandelt, kann zudem eher eine Hilfe sein, herauszufinden, was man selbst fühlt

Was finden Sie als Sexualtherapeut gut an unserem Sex-Buch?
Was ich an dem Buch gut finde, ist das Aufräumen mit Mythen und Lügenmärchen. Ein solcher Umgang mit dem Thema bringt Entlastung, Erkenntnis und bietet Lösungen, anstatt zu problematisieren. Solche Inhalte findet man im Internet zwar sicher auch irgendwo, aber wo? Sobald man im Internet nach Begriffen zu sexuellen Praktiken sucht, tauchen immer pornografische Inhalte mit auf. Sie sind viel leichter zu finden als seriöse Information. Dagegen tut sich das Buch positiv hervor, es macht deutlich, wie real gelebte Sexualität funktioniert, und liefert Aufklärung im guten Sinne.


Dr. Andreas Rose ist Diplom-Psychologe sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Er leitet die Ambulanz des Instituts für Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie in (IVS) in Nürnberg. Mehr dazu findest du hier.

Ein kleiner Blick ins Buch