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SPECIAL zu »The Story of Pop« von Karl Bruckmaier

Glam oder Aufstieg und Fall des Schminkköfferchens vom Mars

Karl Bruckmaier über die Helden und Schurken des Glam Rock

Zur Hölle mit Fußnoten, nieder mit Literaturlisten! Wer wann mit wem in welcher Band gespielt hat, können wir auch bei Wikipedia nachschlagen. Statt das x-te Nachschlagewerk zusammenzustellen, hat Karl Bruckmaier es sich zur Aufgabe gemacht, die Story of Pop als vielstimmige Erzählung zum Leben zu erwecken. Seine Zeitreise durch die Musikgeschichte vom Mittelalter bis heute ist eine Fundgrube für jeden Musikliebhaber.

Die Straße ist nass. Der Mini kommt ins Schleudern. Wie. In. Zeitlupe. Ein Baum. Ein Schrei. Vermutlich. Vielleicht auch nur schreckgeweitete Augen. Hinter getuschten Wimpern.

Die Augen eines Mannes, der demnächst dreißig werden wollte: Doch gleich wird er sterben. Am 16. September 1977. Und mit ihm stirbt Glam. Die glamouröse Musik. Der junge Mann heißt Marc Bolan und ist der 20th Century Boy. Aber bloß keine Heldenverehrung: »Bolan war ein Arschloch durch und durch. Er machte uns allen was vor, und wir sind drauf reingefallen, aber im Grunde war er bloß ein ehrgeiziger Lümmel, der um jeden Preis Erfolg haben wollte.« Sagt Peter Jenner, der ihn lange vor dem Unfall gemanagt hat.

Glam. Glam. Thank you, Mam’. Ein Seidenschal um den Hals von Marc Bolan. Eine Federboa um den Hals von Brian Eno. Eine Boa constrictor um den Hals von Alice Cooper. Das ist alles alles alles schon so lange her her her und heute flüstert einem jeder alternde Popstar vertraulich zu: »I was one of them them them!« Jagger in Strumpfhosen: Glam. Tiny Tim in der Johnny Carson Show: Glam. Tom Jones vermutlich auch. Nein, der nicht. Aber Gary Glitter: o ja. Von ihm später mehr. Lässt sich nicht vermeiden. Zuerst aber das Pop-Faktotum Tiny Tim, der 1996 einem Herzinfarkt erliegen sollte, während er bei einem Ukulele-Festival seinen einzigen Hit zum Besten gab, »Tip-toe through the Tulips«:

»Wenn ich mein Make-up auflege, dann fühle ich mich wie im Garten Eden, eins mit all den schönen Frauen dieser Welt. Diese sind die Essenz meiner Seele, eine Reinheit, die durch nichts getrübt werden kann.« Im Original: »… a purity that cannot be tainted«. Wie das Wasser aus der Quelle von Salmakis. Als Hermaphroditos hineinstieg, verschmolz er mit der Quellnymphe zu einem Wesen beiderlei Geschlechts. Aus lauter Liebe.

Die Frau, die den Mini fährt an jenem verhängnisvollen Tag im September ’77, heißt Gloria Jones. Sie ist mit Marc Bolan verheiratet. Ihr einziger Hit hieß »Tainted Love«. Das aus Leeds stammende Elektronik-Duo Soft Cell wird 1982 einen Welthit damit haben. Ihr Sänger Marc Almond tritt bis zu einem fast tödlich verlaufenen Motorradunfall im Jahr 2004 gerne in pompösen Frauengewändern auf. Der Fluch der Pharaonen? Küchenparapsychologie? Bang a gong: »Wir trieben uns auf einem Film-Set herum, und plötzlich sagte Marc Bolan zu mir, ich solle doch ein Bild von ihm machen, wie er hinter dem Steuer eines Autos sitzt. Er stieg in einen der Wagen, und ich knipste, und er meinte anschließend, dass ihn noch kein Mensch hinter einem Lenkrad fotografiert habe und dass dies auch in Zukunft nicht mehr passieren wird und dies also ein einzigartiges Foto sei, weil er nämlich bei einem Autounfall sterben werde.« Erzählt Keith Morris, Fotograf der Schönen und Schnellen im schwingenden London. Halluzinationen? Drogen? Sicher nicht bei Marc Bolan. Der rauchte nicht, mied LSD wie der Teufel das Weihwasser, seit ihm jemand bei einer Party des Rolling Stone-Magazins einen Trip untergejubelt hatte, und soff erst, als es mit der Karriere bergab ging. Und seine erste Frau – June, nicht Gloria – empfing er im Haus seiner Mutter: »Es war ein strahlender Sommertag. Marc machte mir die Haustür auf und fragte, ob ich im Garten mit ihm ein Müsli essen mag.« So einer hat doch keine Todesvisionen. Wozu sich makrobiotisch ernähren, wenn morgen die Welt untergeht?

Masel tov: Marc Bolan hieß eigentlich Marc Feld und war der Sohn eines Lastwagenfahrers und einer Standl-frau aus Hackney im Osten Londons. Jude, falls das etwas bedeutet. Vor allem aber war er ein »Face«, eine Art tausendprozentiger Mod, ein bis zur Hysterie modebewusster Vorstadtgeck, der John Lee Hooker hört und ganz frühe Motown-Sachen und immer ein kluges Buch unterm Arm trägt, das er nicht notwendigerweise gelesen haben muss. »Mods« waren die britische Version der Beatniks. Das Wort kam von Modernist und hatte mit Jazz zu tun und mit Camus und Sartre. Mod war die Arbeiterklassen-Version von Existenzialismus. Marc Feld war das Paradebeispiel für den Untergang der echten Mods. Feld ging es nur um die Kleidung. »Mit Denken hatte der nichts am Hut«, lästert Steve Sparks, einst selbst ein Face und später bei Plattenfirmen und beim Privatfernsehen tätig. So einer müsste doch bestens verstehen, dass jedes halbe Jahr eine neue Sau durchs Global Village getrieben wird. Zu Beginn der Sechzigerjahre hieß das zuerst die Sache mit den Mods und R&B, dann Motown, dann Folk, dann die Hippies. Und einer wie Marc Bolan immer mittendrin, immer vorn dran, als Protegé des DJ-Stars John Peel auch immer auf Achse – und dazu die kreative Hälfte des esoterischen Duos Tyrannosaurus Rex. Sein Co-Saurus hieß Steve
Peregrin Took: »O ja, Took. Der zählte nie. Er war eine wandelnde LSD-Leiche auf Urlaub … Er starb 1980, als er sich an einem Kirschkern verschluckte.« Nicht sehr glamourös. Glam wurde Bolans Musik erst, als Took gefeuert und die akustische gegen die elektrische Gitarre eingetauscht war, also irgendwann 1970. Da hat Marc Bolan bereits Bekanntschaft gemacht mit einem bislang notorisch erfolglosen Popsänger namens Davie Jones, der unter seinem neuen Namen David Bowie gerade einen ersten Hit hat, »Space Oddity«, und mit dem Keyboarder Rick Wakeman, der es mit und ohne Yes zu Weltruhm als unbezwingbarer Tastenauftürmer bringen sollte. Zusammen nehmen die drei als Dib Cochran & The Earwigs eine Single auf. Ha ha. Und Marc Bolan macht einen Punkt. Hinter das T von Tyrannosaurus. Alles macht plötzlich Sinn: Bowie, sein dunkler intellektueller Bruder, der die Bücher auch gelesen hat, die Bolan nur spazieren trägt, brachte Ordnung in die Abfolge der Trends und Moden, die auf offenbar mysteriöse Weise kamen und gingen. Da standen jetzt plötzlich die Dandys Beau Brummel und Oscar Wilde in den Schatten des 19. Jahrhunderts, elegant gekleidet und scharfzüngig; da war Noël Coward, Großbritanniens theatralisches Universalgenie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Schriftsteller, Schauspieler, Songwriter –, dessen Homosexualität bei seinem Tod 1973 ein offenes Geheimnis war, auch wenn sich Coward, ganz im Sinne seines Namens, zeitlebens gegen ein Coming-Out wehrte: »Es gibt da noch ein paar alte Jungfern in Worthington, die nichts davon wissen.« Und die wolle er nicht verschrecken. Dabei hatte sich gerade in der englischen Gesellschaft mit ihren immer und immer noch verklemmt-viktorianischen Ansichten eine eigentümliche Akzeptanz für gleichgeschlechtliche, oft mit Gewaltanwendung verbundene Praktiken in den höheren Bildungsinstituten des Landes entwickelt und selbst auf privaten Partys oder in Pubs waren Verkleidungsspiele (heute noch: Prince Harry als Nazi-Bazi) und das Absingen zweideutiger Lieder keine Seltenheit, sodass die keusche BBC gar nicht mit dem Zensieren von Platten wie »With My Little Ukulele in My Hand« oder »Let’s All Be Fairies!« nachkam, einer Aufforderung, der ohnehin jeder halbwegs erfolgreiche Schallplattenmanager oder Produzent im Vereinigten Königreich nachkam, Larry Parnes etwa, der Impresario von so schnuckligen Knaben wie Tommy Steele oder Billy Fury. Oder Joe Meek, schwules Produzenten-Genie der ersten Popstunde. Homosexualität galt als eine Art Berufskrankheit dieser »verrückten« Showbizz-Menschen. Solange sie Geld verdienten …

Bowie und Bolan nahmen die Herausforderung an, der Geschichte der englischen Exzentrik ein neues Kapitel hinzuzufügen, und das Kapitel sollte die Überschrift tragen: Glam oder Aufstieg und Fall des Schminkköfferchens vom Mars. Marc Bolan kombinierte mit seinen kajalgeränderten Augen, den Plateauschuhen und den Federboas lediglich die Androgynität einer Twiggy oder eines Mick Jagger mit den exaltierten Bedürfnissen des Teenagermarktes und erntete unglaubliche zehn Top-Ten-Hits in Folge dafür, von »Ride a White Swan« bis »Groover«. Bis in den Herbst 1973 hinein reichte diese für Pop schier endlose Erfolgsgeschichte. Der Himmel schien die Grenze. Und 1974 war alles vorbei. Wie bei allen Teenage-Phänomenen kommt es von einem Tag auf den anderen bei der launischen Zielgruppe zur Übersättigung, und war man gestern Abend noch der gottgleiche Phil Spector, Teenage-Hit-Garant der Sechzigerjahre, oder eben Marc Bolan, der »Metal Guru«, so war man heute Morgen schon der Langweiler vom Dienst. Neue Stars – und alle Glam – griffen bereitwillig das Taschengeld von Europas Minderjährigen ab: The Sweet als explodierender Tanzbodenblitz, Slade als die Proll-Götter der Pop-Legasthenie, Suzi Quatro, deren Sexualität nur durch die allerengsten Lederanzüge unter Kontrolle gehalten werden konnte, Gary Glitter, Prophet des ultimativen Stumpfsinns mit zweifelhaften Ansichten, was die Unschuld seiner minderjährigen Fans anging, Alvin Stardust, Mud und wie die Retortenbands und Instant-Interpreten aus den Glam-Labors des angesagtesten Produzenten der Stunde, Mickie Most, noch so hießen …

David Bowie ließ sich nicht wie Marc Bolan die Glam-Butter von irgendwelchen Mickie-Most-Sklaven vom Brot nehmen. Zu Zeiten von »The Man Who Sold the World« durfte die britische Musikpresse noch spotten, Bowie habe alle fünf verkauften Exemplare seiner Platte selbst erworben. Aber inzwischen war aus David Bowie ein gewisser Ziggy Stardust geworden, ein paramilitärisch wirkender Außerirdischer, der Frau und Kind verlassen hat, um vom Himmel zu fallen und mitten in einem schwulen Reichsparteitag zu landen, gekleidet in einen Designer-Kampfanzug mit hochgekrempeltem Schlag, damit nichts den Blick verstellt auf die roten Plastikstiefel mit den zehn Zentimeter hohen Plateausohlen. Gestern noch trug er ein bodenlanges Kleid. Und bald schon würde er wieder Anzug-Bowie sein, der »Thin White Duke«, der »Ick bin een Berliner«-Bowie, der Brecht-Weill-Bowie, der Hardrock-Bowie, der Dancefloor-Bowie, der Börsen-Bowie: Bowie, der Hase. Bolan, der Igel. Bowie, der elder statesman des erwachsenen Pop. Bolan tot. »Bowie geht es doch nicht um die Schwulenbewegung. Bowie geht es nur um seine Individualität«, erkennt der Journalist Michael Watts bereits 1972 im ersten, karrierebestimmenden Bowie-Porträt der englischen Musikzeitschrift Melody Maker, in dem Bowie so unzweideutig mit den schwulen Lidern klappert, dass man es für das Geräusch einer Ladenkasse halten könnte. Denn der Schwulenbewegung ging es sehr wohl um Glam, und jede Sorte Held wurde wärmstens empfangen. Die Pop-Stimmung der frühen Siebzigerjahre befeuerte eine subversive Respektlosigkeit, von der alle Tunten und Transen hofften, sie möge genau darin münden: in Respekt. Vor ihrem Andersseinwollen. 1971 etwa schlich sich der bekennende Schwule Graham Chapman, ewig betrunkener Star der Monty-Python-Truppe, mit einer Gruppe als Nonnen verkleideter Lesben und Schwuler in die Tagung einer extrem konservativen religiösen Gruppierung – während jeder protestierende Hippie bereits an der Tür abgefangen und auf die Straße zurückgeschubst wurde – und störte den Ablauf durch lang anhaltenden Beifall nach jedem einzelnen Satz der Redner, sodass sich die Veranstaltung unerträglich in die Länge zog. Als sie schließlich doch Verdacht erregten, »sprangen wir alle in den Hauptgang der Central Hall von Westminster, lüpften unsere Kostüme, machten obszöne Gesten und tanzten, bis wir vom religiösen Wachpersonal hinausgeworfen wurden«. Glam-Protest. Elton John marschierte samt seiner ausgefreakten Brillen-Kollektion auf Plateausohlen Richtung Mainstream. Eine orangefarbene Uhr tickte. Irgendwo schien zwischen Stanley Kubrick und Noddy Holder eine Verbindung zu bestehen, eine Brücke von high nach low, von Varieté nach Wahnsinn, von Ernsthaftigkeit nach Spaß, von Revolution nach Party, die von den demonstrierenden Studenten und den sich im Schlamm von Woodstock wälzenden Hippies übersehen worden war.

Eine Zeit lang schien es, als ob Mott the Hoople die Rolle dieses Missing Links übernehmen könnten. Bowie stellte seinen Gitarren-Gott Mick Ronson ab, um dem nach Reserve-Dylan klingenden Mott-Sänger Ian Hunter die nötige Glam-Power zu verpassen, und die Erfolgsformel, proletarische Glaubwürdigkeit hinter zentimeterdicker Schminke zu verbergen und eine Bluesrockband auf Plateausohlen zu stellen, funktionierte auch für eine Saison. Danach zog Ronson weiter und spielte anstatt beim falschen beim echten Dylan auf dessen ebenso chaotischer wie legendärer Mittsiebziger-Rolling-Thunder-Tournee: »Mick Ronson: englischer Gitarrenheld. Wovor jede Mutter ihre Töchter warnt. Hauptanstifter des Make-up-Wahns, der wie ein Buschfeuer durch Rolling Thunder fegte. Dada!« So charakterisierte der Schauspieler und Dramatiker Sam Shepard den britischen Glam-Export; das Ergebnis ist in Dylans Film Renaldo & Clara zu bewundern. Ansonsten blieben die USA vom sexuell ambiguen Glam-Fieber verschont; noch heute wird der amerikanische Leser bestimmter Internetseiten gewarnt, Glam »nicht mit jener Hardrockspielart aus den Achtzigerjahren zu verwechseln, deren Protagonisten so komische Haarschnitte hatten«. Gitarren und Glitzer vereinten für ein paar wenige Singles lediglich die Heroinbruderschaft der New York Dolls, deren rüdes Benehmen und kommerzielle Unzuverlässigkeit den Markt allerdings für jede weitere amerikanische Glam-Band ruinierte. Neben den zeitweiligen Bowie-Protegés Lou Reed und Iggy Pop und dem dann doch eher zum Gruselrocker taugenden Alice Cooper blieben in den USA Plateauschuhe und Glitzerschminke den durchgeknallten Funkateers um George Clinton und der schwulen, afroamerikanischen Proto-Disco-Szene vorbehalten. Selbst Europas erfolgreichste und prägendste Band der Glam-Jahre, Roxy Music, vermochte in den USA wenig auszurichten, während sie in Europa zu den unangefochtenen Propheten einer mehrdeutigen Zukunft, einer immerwährenden Moderne wurden: »Auf den Hüllen leichtverständlicher Jazz-Platten waren provokativ hingegossene Frauen schon lange verkaufsfördernde Tradition, im Zusammenhang mit Rock jedoch besaß Kari-Ann (auf dem Cover der ersten Roxy-Music-LP, Anm. d. Autors) etwas Verunsicherndes bis Abschreckendes, etwas Entartetes, die Aura männlicher Authentizität, welche Rock- musik bis dato attestiert worden war, Zerstörendes. Es wurde sogar immer wieder vermutet, hinter Kari-Ann verberge sich Bryan Ferry, der Sänger der Gruppe. Tatsächlich hatte das Abbild dieser Frau eine, bei allem Glamour, auch das Feminine zerlegende Qualität des Unbequemen, Gebrochenen. Und folglich diente die spätere Disco-Queen Amanda Lear, die in dem zunächst von ihr selbst gestützten Verdacht stand, das Geschlecht gewechselt zu haben, als das Covergirl der nächsten Langspielplatte, auf der Ferry eine aufblasbare Spielgefährtin mit den Worten besang: »I blew up your body but you blew my mind.« So Musiker und Schriftsteller Thomas Meinecke über seine Lieblingsband.

Als am 16. September 1977 Marc Bolans Tod das Ende einer Ära markierte, waren Mott the Hoople schon längst aufgelöst, spielte David Bowie in einem Film mit Marlene Dietrich einen Gigolo, hatte Bryan Ferry die zeitweilige Auflösung von Roxy Music verkündet, schien Lou Reed dem Tod näher als dem Leben, galten die New York Dolls als abgelegtes Projekt von Malcolm McLaren, wartete Gott am Highway 61 auf seinen getreuen Knecht Bob, spielte Gary Glitter in einer neuseeländischen Produktion der Rocky Horror Picture Show, erhielt Suzie Quatro die Rolle einer Gitarristin in einer amerikanischen SitCom und veröffentlichten Slade eine LP mit dem Titel Whatever Happened to Slade?. Selbst Elton John, der Carole King des Glam, kündigte eine Kreativpause an. Mit Punk und Disco ging Popmusik seit Mitte der Siebzigerjahre zwei getrennte Wege, die man 1973, zu Hochzeiten von Glam, durchaus zusammen denken konnte. Und die Zukunft. Machte ohnehin. Was sie wollte.

Karl Bruckmaier