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Sagen Sie doch mal... Alma Bayer

Fragen an die Autorin Alma Bayer

Welches Buch hat Sie zuletzt begeistert?

Ein schwedischer Krimi: Sonnensturm von Asa Larsson. Den hat mir eine gute Freundin ans Herz gelegt, obwohl ich eigentlich eine Krimipause einlegen wollte. Mit diesem unnützen Vorsatz hat Sonnensturm gleich auf den ersten Seiten Schluss gemacht. Ein Buch muss am Anfang zeigen, was es draufhat und anschließend sein Versprechen halten. Sonnensturm schafft das. Asa Larsson. Junge Schwedin!

Immer wieder aufs Neue begeistert mich Jakob Arjounis „Der heilige Eddy“, eine tempo-, witz- und geistreiche Geschichte um einen Berliner Kleinganoven. Apropos Berlin, die Berlin-Krimis von Volker Kutscher mag ich auch sehr. Zu meinen Alltime-Favorites gehören Denis Lehane, T.C. Boyle und John Irving.

Lesen Sie auch Krimis, die in ihrer Region, also in Bayern, spielen?

Eher selten, weil ich die Originalvorlagen vor der Haustür habe und selber zu Papier bringe, die schrägen Typen und prächtigen Kulissen. Aber ich schaue mir gerne Filme von Marcus H. Rosenmüller und Rita Falks Eberhofer-Krimis an. Es scheint, als hätten Frau Falk und ich einen ähnlichen Humor, abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden zwischen Ober- und Niederbayern. Falks Dorfpolizist Eberhofer ermittelt ja in Niederbayern und damit in einer ganz anderen Welt als Jo Coleman, die sich im vergleichsweise glamourösen Rosenheim durchschlägt. Auch charakterlich sind die beiden Gegenpole.

Übrigens: Der BR hat 2012 eine erhellende Studie veröffentlicht, wonach der traditionell-bodenständige Bayer am ehesten in Niederbayern anzutreffen ist. Den Oberbayern –weltweiter Inbegriff der Bayern – wird dagegen eine gespaltene Identität zugeschrieben, weil sie im Spannungsfeld zwischen Tradition, Boomregion, Feuilleton, Bodenständigkeit und Bierseligkeit, gar nicht mehr so genau wissen, was ihr „mia san mia“-Mantra eigentlich bedeutet. Das bringt Spannung in die Charaktere.

Was möchten Sie noch lernen?

Singen, unbedingt! Und Gitarre spielen! Doch die Umstände sind widrig: Selbst im zweitklassigen Schulchor war ich nur, weil meine Musiklehrerin Mitleid hatte. Und Kraulen würde ich auch gerne können, obwohl Brustschwimmen in den bayrischen Seen die besseren Aussichten garantiert.

Was beschert Ihnen glückliche Momente?

Mit meiner Familie wild im Wohnzimmer zu tanzen, an einem heißen Sommertag im kalten Happinger See zu schwimmen, Bergtouren mit Freunden, beschwipste Frauenrunden um Mitternacht. Und, dass Wildfutter jetzt in den Buchhandlungen liegt.

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachtisch/ Welches Buch möchten Sie unbedingt noch lesen?

Auf dem Nachtisch liegen die Hillbilly-Elegie von J.D. Vance, „Die Hummerkönige von Alexi Zentner“, „Ein letzter Drink“ von Dennis Lehane und ein Erziehungsratgeber von Jesper Juul. Unbedingt noch lesen möchte ich alles von Håkan Nesser.

An welchen Ort möchten Sie noch gerne reisen?

Nach Kenia und Tansania, um Elefanten, Löwen und Giraffen in freier Wildbahn zu sehen und nach Disneyworld, um meinen Jungs zu zeigen, wo ich früher gearbeitet habe. Gleichzeitig will ich meinen Klimafußabdruck klein halten und glücklicherweise fällt in Bayern das Daheimbleiben leicht.

Welchen Dialekt können Sie sprechen?

Bayrisch ist meine Muttersprache, auch wenn meine Jahre in den USA und Berlin viel glattgebügelt haben. Ich liebe die Nuancen im Bayrischen! Und der bayrische Grant ist in Wahrheit Selbstironie. Aus dem Unterbewusstsein. Außerdem: Im Bayrischen und im Englischen hat selbst der größte Schmarrn noch einen bärigen Sound.

Sie sehen vor Ihrem Haus ein Polizeiauto parken. Was machen Sie als erstes?
Ich frage meine Söhne, ob sie beim Wildbieseln erwischt worden sind (lacht).

Wie haben Sie recherchiert?

Immer vor Ort, auch wenn es dort die Wirklichkeit manchmal ziemlich übertreibt. Du denkst, du bist im falschen Film, dabei stehst du mitten in Rosenheim.

Was kann Sie in jeder Lebenslage aufheitern?

Laut singen oder youtube-Clips von „Carpool-Karaoke“ mit James Gordon oder „Inas Nacht“ – mit Bully, ein Klassiker.

Welcher Buchtitel passt zu Ihrem Leben?

„Ja mei!“, weil in diesem bayrischen Ausdruck, je nach Betonung und Lautstärke, alles reinpasst.

Was würden Sie Ihrem Lieblingsfeind schenken?

Ein Privatkonzert von mir. Mit Gitarre und Gesang. Laut, lärmig und total daneben. Genau das Richtige für einen Lieblingsfeind.

Wildfutter

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